Colins | Nächster Halt: Australien | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Colins Nächster Halt: Australien

Romantische Urlaubslektüre
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95576-816-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Romantische Urlaubslektüre

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-816-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Glücklich verliebt und beruflich erfolgreich - Georgia ist längst kein Mitglied mehr im Lonely Hearts Travel Club, der beliebten Reiseagentur für Singles. Sie gehört nun zu den Happy Hearts. Gemeinsam mit Ben reist sie nach Australien zu der Hochzeit ihrer besten Freundin. Eigentlich hat auch Georgia schon lange davon geträumt, einmal eine Braut zu sein. Doch eine übereifrige Brautjungfer, ein verpatzter Junggesellinnenabschied und manch andere Katastrophe lassen Georgia die Ehe nun als gar nicht mehr erstrebenswert erscheinen. In Down Under steht ihre Welt auf einmal kopf. Wie möchte sie ihre Zukunft gestalten? Und vor allem mit wem an ihrer Seite?



Katy Colins wurde vorm Altar stehengelassen und hat sich daraufhin entschlossen, ihr Leben zu ändern. Sie hat ihr Haus verkauft, ihren Job gekündigt und ist um die Welt gereist. Von ihren Erlebnissen erzählt sie auf ihrem Blog notwedordead.com, der eine sehr große Leserschaft gefunden hat. Georgia Green ist ihr Alter Ego.

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Kapitel 1

Transitorisch (Adjektiv): nur kurze Zeit anhaltend, vorübergehend, vergänglich

»Schatz, ich bin zu Hause!«, sang ich. Der Schlüssel hatte sich im Schloss der Wohnungstür verhakt. Mit einem Ruck löste ich ihn und schaltete das Licht im dunklen Korridor ein. Er war komplett mit Kartons zugestellt, die noch für unseren großen Umzug gepackt werden mussten.

»Ich bin hier, Schatz«, rief Ben aus der Küche. Mir stieg der angenehme Duft von Bolognese in die Nase, die dort vor sich hin köchelte. »Du bist aber spät zurück.«

Ich versuchte, nicht über die Kartons zu stolpern, die den Weg in die Küche wie Todesfallen säumten, legte ihm von hinten die Arme um die Taille und lehnte den Kopf an seinen breiten Rücken. »Die Zeit ist mir davongelaufen, schon wieder.« Ich seufzte. »Lust auf ein Glas?«, fragte ich mit einer Kopfbewegung zur Flasche hin, die ich auf dem Weg nach Hause in einer Weinhandlung geholt hatte.

»Okay, na gut. Aber nur ein kleines. Morgen muss ich nämlich früh aufstehen und brauche einen klaren Kopf.«

»Ach ja, oder sollte ich sagen ja?« Ich versuchte, es mit finnischem Akzent auszusprechen.

Er fing an zu lachen, drehte sich zu mir und küsste mich auf die Stirn. »Ich glaube, das war Holländisch und nicht Finnisch.«

»Hm, Sprachen waren noch nie meine Stärke. Ich weiß, du hast es mir schon mal gesagt, aber wann geht noch mal dein Flug?«

»In aller Herrgottsfrühe, laaange bevor du aufstehst. Aber zumindest bin ich dann morgen Abend wieder hier und kann beim Packen helfen. Apropos morgen, hast du alles fertig?«

»Ich muss nach dem Abendessen noch ein wenig dran arbeiten, damit es absolut perfekt ist, aber ich denke, wir haben’s fast geschafft.« Ich lächelte und goss uns zwei Gläser Wein ein.

Die Bank bot ein Gründerprogramm an, und wir versuchten nun schon seit sechs Monaten, dort aufgenommen zu werden. Als ich den Anruf bekommen hatte, dass man uns treffen wollte und wir eins von drei Unternehmen waren, die sich vorstellen sollten, hatten wir unter Hochdruck an einer Präsentation gearbeitet, um sie richtig zu beeindrucken. Wenn wir das schafften, könnte das eine riesige Investition für den Lonely Hearts Travel Club bedeuten. Damit könnten wir unser Angebot erweitern und zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Es gab noch immer Märkte, in denen wir nicht vertreten waren und in denen ich unbedingt eine unserer Gruppenreisen aufbauen wollte. Finanziell ging es uns gut. Doch die Profite steckten wir immer gleich ins Unternehmen zurück, also war es nicht ganz leicht, zusätzliches Kapital für die Weiterentwicklung unseres Angebots lockerzumachen. Dieses Programm könnte uns dabei wirklich helfen.

»Erst mal essen und relaxen wir, und dann können wir alles noch mal zusammen durchgehen, wenn du eine ehrliche Meinung hören möchtest.«

»Abgemacht. Aber ganz ehrlich, Kelli war super. Du solltest mal das Video sehen, das sie zusammengeschnitten hat. Wer das sieht und dabei keine Gänsehaut bekommt, muss aus Stein sein.«

»Du vergisst, dass das alles Banker sind.« Er hob eine Augenbraue. »Wahrscheinlich sind die schon mit einem Scheckbuch als Herz zur Welt gekommen.«

»Also, wenn sie das Video sehen und hören, was wir zu sagen haben, dann werden sogar sie weich werden und die Geldhähne aufdrehen, das kann ich dir versprechen.«

»Das wird ganz sicher super laufen. Da bin ich mir sicher, genau wie alles andere auch.« Er zwinkerte mir zu.

Ich lächelte. Er hatte recht. Mit unserem Unternehmen Lonely Hearts Travel Club verbuchten wir einen Erfolg nach dem anderen. Unser Zweitbüro in London warf genügend Gewinn ab, dass wir uns keine Sorgen mehr zu machen brauchten, ob dessen Eröffnung zu gewagt gewesen war. Viele Kunden kehrten begeistert von ihren Gruppenreisen zurück. Sie hinterließen Fünf-Sterne-Rezensionen und empfahlen uns ihrem gesamten Bekanntenkreis weiter. Bisher hatten wir die Arbeitslast unseres Hauptgeschäfts in Manchester gestemmt und dabei ein relativ normales Leben zu Hause führen können. Aber nun war die Zeit gekommen, den großen Sprung zu wagen und uns eine Bleibe in London zu kaufen, denn das Pendeln ging uns beiden langsam an die Nieren. Ich freute mich wie verrückt darauf, Hausbesitzerin zu werden und das noch zusammen mit dem Menschen, den ich über alles in der Welt liebte. So sehr ich Manchester auch ins Herz geschlossen hatte, ich konnte es kaum erwarten, ein neues Leben in der Hauptstadt zu beginnen. Außerdem hatte ich es mehr als satt, dass jeder verdammte Zentimeter unserer Wohnung mit Kartons, Kisten und Luftpolsterfolie zugestellt war.

Ben drehte sich zu mir und schob mir ein Löffelchen Bolognese in den Mund. »Also, wenn du das hier probiert hast, wird die Welt wieder in Ordnung sein.«

Ich leckte mir über die Lippen und schluckte die würzige Tomatensoße runter. »Hm, vielleicht noch ein bisschen schwarzen Pfeffer?«, neckte ich ihn, und er stupste mich in die Seite.

»Hey! Die ist genau richtig gewürzt, du Unmensch!« Er lachte und verteilte das Essen auf zwei Schalen, während ich unsere Weingläser auffüllte. »Perfektion in einer Schale, würde ich sagen.«

Wir schlängelten uns an den Kisten vorbei ins Wohnzimmer. Ich schaltete den Fernseher ein. »Netflix oder Sky?«, fragte ich, während er vorsichtig die dampfenden Schalen auf dem Couchtisch abstellte. Es war schon Ewigkeiten her, dass wir es uns zusammen auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten. Leider würde ich mich auf nur eine Stunde Entspannung beschränken müssen, und danach musste ich mir für morgen alles noch einmal durchlesen. »Schatz?«, hakte ich nach.

Ben starrte wie hypnotisiert auf sein Handy. »Bitte?« Er blickte auf.

»Was möchtest du dir anschauen?«

Er schaltete schnell sein Handy aus und steckte es in die Hosentasche. »Oh, ähm, Netflix? Wir haben die neue Staffel von Narcos noch nicht zu Ende geschaut.«

Ich hantierte mit der Fernbedienung herum und machte es mir auf dem Sofa gemütlich. In letzter Zeit war er ziemlich abgelenkt gewesen, und ich versuchte, mich davon nicht runterziehen zu lassen. Das war nicht nur wegen der Arbeit. Irgendwas anderes ging ihm im Kopf herum, aber immer, wenn ich nachfragte, sagte er, alles sei okay.

»Oh, Jimmy hat sich heute gemeldet. Er sagt, Shelley ist aufgeregt wie ein kleines Kind vor der Bescherung und kann’s kaum erwarten, bis du drüben bist«, erzählte er und riss mich aus meinen Gedanken. »Bist du bereit für deine Reise nach Australien?«

Ich verdrehte die Augen. »Bereit« war nicht zwingend das Wort, das ich hier verwenden würde. Um vor meinem Jahresurlaub alles fertig zu bekommen, arbeitete ich rund um die Uhr. Wir hatten gehofft, der Umzug wäre erledigt, bevor es losging, doch er verzögerte sich immer wieder, und es kam mir schon wie Monate vor. Bevor ich es mir erlauben konnte, mich ordentlich auf meine Reise nach Australien zu freuen, gab es noch unglaublich viel zu erledigen.

»Ich nehm das mal als Nein.«

»Ich kann’s kaum erwarten, Urlaub zu machen, aber ich kann mich erst so richtig darauf konzentrieren, wenn das morgen aus dem Weg ist.« Ich suchte die richtige Folge der Serie heraus und belud meine Gabel.

Schon in guten Zeiten kam es einer militärischen Operation gleich, unsere Terminpläne zu koordinieren. Aber in den letzten paar Monaten schien es sogar noch schlimmer geworden zu sein. Den Großteil unserer Beliebtheit hatten wir der öffentlichen Aufmerksamkeit zu verdanken, die wir seit unserer Teilnahme bei der TV-Show Fernwehfieber erhielten. Letztes Jahr hatte ich Ben überredet, dabei mitzumachen und nach Chile zu fliegen. Manchmal musste ich mich immer noch kneifen, wenn ich daran dachte, wie sich alles entwickelt hatte, seit wir unser Unternehmen und unsere Beziehung gestartet hatten. Es war aufregend, stressig, hektisch und nervenaufreibend zugleich, aber es gab niemanden, den ich bei all dem lieber an meiner Seite gehabt hätte als Ben.

»Ist es immer noch okay für dich, dass wir nicht zusammen rüberfliegen?«

Ich lächelte und nickte. »Schatz, sobald wir beide dort sind, wird das absolute Hochzeitschaos einsetzen. Es dauert ja nicht lange, bis du nachkommst, und man würde dich sowieso nur zum Helfen einspannen. Außerdem muss jemand hierbleiben und den Umzug im Auge behalten. Das heißt vor allem, diesen unfähigen Immobilienmakler in die Finger zu bekommen.« Zur Beruhigung trank ich einen Schluck Wein. Obwohl ich es kaum erwarten konnte, Shell zu sehen, war ich insgeheim besorgt, dass es bei dieser Reise weniger um Sehenswürdigkeiten und mehr um Hochzeitsplanung gehen würde.

»Für jemanden, der Australien bald von seiner Reiseliste streichen kann, hörst du dich aber nicht sonderlich enthusiastisch an, Schatz.«

Ich kräuselte die Nase. Die Feststellung war an sich ganz unschuldig, und dennoch schien ich keine richtige Erklärung dafür zu haben, warum es tatsächlich so war. Nachdem ich von meinem Ex-Verlobten sitzen gelassen worden war, hatte sich viel verändert. Und obwohl das schon ein paar Jahre her war, hatte ich immer noch gemischte Gefühle, wenn’s ums Heiraten ging. Ein Teil von mir fand es großartig, dass wir eine Riesenparty mit unseren besten Freunden feiern würden. Ein anderer Teil von mir wusste, dass alles ganz leicht nach hinten losgehen konnte. Ich hatte auch schon mal in Shelleys Haut gesteckt und eine Hochzeit geplant, hatte Budgets und die Erwartungen der Familien ausbalanciert, hatte alles perfekt machen wollen. Seitdem hatte ich unheimlich viel...



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