E-Book, Deutsch, 140 Seiten
Reihe: Romana
Cox Diesmal lass es für immer sein
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-2036-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 140 Seiten
Reihe: Romana
ISBN: 978-3-7515-2036-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kate traut ihren Augen nicht, als sie dem italienischen Stararchitekten Gianluca De Rossi gegenübersteht: Ihr neuer Boss ist der geheimnisvolle Fremde, mit dem sie nach einer glamourösen Party in Mailand eine einzige unvergesslich leidenschaftliche Liebesnacht verbrachte ...
Schreiben und Lesen gingen bei Maggie Cox schon immer Hand in Hand. Als Kind waren ihre liebsten Beschäftigungen Tagträumen und das Erfinden von Geschichten. Auch als Maggie erwachsen wurde, zu arbeiten begann, heiratete und eine Familie gründete blieben ihre erfundenen Heldinnen und Helden ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Was immer auch am Tag geschehen mochte - nachts kehrte Maggie in ihr Bett zurück und ließ ihre Figuren neue spannende und romantische Abenteuer erleben. Während ihrer langjährigen Karriere als Sekretärin drehte sich Maggies ganzes Leben um das Schreiben: Tagsüber verfasste sie nüchterne Geschäftsbriefe, abends füllte sie Seite um Seite in ihren Notizbüchern. Diese romantischen Geschichten blieben allerdings viele Jahre lang ihr Geheimnis - bis Maggie eines Tages ihren zweiten Mann kennenlernte, die große Liebe ihres Lebens! Er brachte Maggie dazu, ihre Geschichten bei verschiedenen Verlagen einzureichen. Und im Juli 2002 war sie endlich am Ziel ihrer Träume: Der berühmte Liebesromanverlag Mills & Boon veröffentlichte Maggies ersten Roman, der bei CORA unter dem Titel: Vertrau auf dein Herz erschien. Seitdem kann Maggie sich endlich ganz der Liebe widmen. Inzwischen sind bereits zahlreiche romantische Geschichten aus ihrer Feder erschienen, und ihre weltweite Fangemeinde wächst mit jedem neuen Buch.
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1. KAPITEL
„Na, wen haben wir denn da?“
Es waren nicht die Worte, es war der Klang dieser Stimme, der Kate Richardson für Sekunden schwanken ließ. Nein, das konnte, das durfte nicht sein! Doch die Ahnung wurde zur Gewissheit, als sie sprachlos vor Schreck den Mann sah, der ihr nun gegenüberstand. In der Erinnerung hatte sie seine strahlend blauen Augen immer mit zwei perfekten glitzernden Edelsteinen verglichen. Das traf auch zu, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sein Blick so schneidend war. Bewusst löste sie die Finger vom Türgriff und wusste, dass sie mindestens genauso überrascht aussah wie ihr Gegenüber. Aber Kate hätte es nicht beschwören mögen, da sie nicht wusste, ob sie noch in der Lage war, ihre Mimik zu kontrollieren.
„Luca …“ war alles, was sie herausbrachte, während sie ihn wie gebannt ansah.
„Wenigstens kannst du dich an meinen Namen erinnern.“
Glaubte er wirklich, dass sie den jemals vergessen könnte? „Die … die Agentur schickt mich“, stammelte Kate, um ihre Anwesenheit zu erklären. „Du … du brauchst wohl für einige Tage eine Sekretärin“, fügte sie hinzu und konnte ihre Nervosität kaum verbergen.
Keine Regung zeigte sich auf seinem markanten Gesicht, eine einzige perfekte Symmetrie. „Dio! Ich weiß verdammt gut, was ich brauche! Komm rein, und schließ die Tür!“
Kate gehorchte, unfähig, seinem strengen Kommandoton zu trotzen. Im gleichen Raum zu sein wie dieser Mann, war, als würde man von einer starken Strömung davongetragen, gegen die man nicht ankam. Und für einen Moment fühlte sich Kate so verletzlich, als würde sie tatsächlich vergeblich versuchen, gegen die Kraft des Wassers anzukämpfen. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass er in London arbeitete … nicht die geringste. Aber was wusste sie schon von diesem herausfordernden Paradebeispiel der Männlichkeit, das sie da von jenseits des Raumes anfunkelte? Mit einem Satz wäre ihr Wissen über ihn abgetan. In den wenigen atemberaubenden Stunden, die Kate vor drei Monaten mit ihm in Mailand verbracht hatte, waren sie nicht gerade auf die Biografie des anderen eingegangen. Stattdessen hatten sie sich von ganz anderen, spannenderen Enthüllungen des Gegenübers gefangen nehmen lassen.
„Setz dich.“
Sein autoritärer Kommandoton durchdrang die ohnehin schon angespannte Atmosphäre wie eine Stahlkugel. Kate schluckte. Dann rückte sie sich den Besucherstuhl an dem riesigen modernen Schreibtisch zurecht und nahm Platz. Glücklicherweise, denn ihre Beine schienen plötzlich nur noch aus Watte zu bestehen.
In dem Panoramafenster, vor dem Luca stand, spiegelte sich die atemberaubende Ansicht der Stadt, darunter der Big Ben und das Riesenrad London Eye. Aber die beeindruckenden Wahrzeichen der Stadt konnten sie nicht ablenken. Wie auch? Schließlich mussten sie mit dem überaus markanten Gesicht des Mannes vor ihr konkurrieren. Als Kate daran dachte, dass sie aus persönlicher Erfahrung wusste, wie unglaublich attraktiv auch sein Körper war, schmerzte ihr Herz, und in ihrem Bauch schienen Schmetterlinge zu fliegen. Für dieses Insiderwissen hatte sie allerdings einen schockierend hohen und unerwarteten Preis zahlen müssen, und bei dem Gedanken kündigte ihr Magen eine kleine Revolte an.
„Warum hast du mich in Mailand verlassen, ohne dich von mir zu verabschieden? Behandelst du deine Liebhaber immer so nachlässig? Indem du dich morgens davonschleichst, ohne wenigstens abzuwarten, bis sie wach sind? Ich hätte mehr Anstand von dir erwartet. Oder gibt dir dieses Verhalten einen besonderen Kick?“
Wie vom Donner gerührt, sah Kate ihn an und spürte, dass ihre Wangen vor Empörung glühten. „Wie bitte?“
„Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hast du noch ganz gut gehört“, höhnte er – offensichtlich, um sie zu verletzen.
„Ich bin nur erschrocken, dass du glaubst, ich würde so etwas regelmäßig tun. Das ist aber nicht der Fall.“
„Fakt ist jedenfalls, dass du dich bei mir so verhalten hast, Katherine. Aus irgendeinem Grund hätte ich das nicht erwartet. Du hast mich enttäuscht.“
Großes Bedauern überkam Kate. Wenn sie noch einmal in der Situation wäre, würde sie sich dann anders verhalten? Vielleicht. Rückblickend wusste man immer alles besser.
Fasziniert musterte sie sein schönes Gesicht. Trotz seines missbilligenden Ausdrucks überkam sie plötzlich der starke Wunsch, dass Luca sie anlächeln möge. Dieses Bedürfnis war sogar so groß, dass sie beinah geweint hätte, sobald ihr klar wurde, dass ihr Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde. Als sie nun an die Party im Haus eines Stararchitekten dachte, zu der ihre Freundin Melissa sie geschleppt hatte, lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. Melissas Chef – im Baugewerbe tätig – hatte ihr die Einladung für diese Party verschafft, und nun erinnerte sich Kate auch wieder, dass sie da von Anfang an nicht hingewollt hatte. Es war der letzte Abend ihres Urlaubs gewesen, und eigentlich beabsichtigte sie, im Apartment ihrer Freundin zu bleiben und sich in Ruhe zu überlegen, wie sie ihr Leben wieder in den Griff bekam, wenn sie nach Großbritannien zurückkehrte.
Doch Kates Pläne wurden von Melissa torpediert, die darauf bestand, dass Kate ausging und ein bisschen Spaß hatte. Nachdem ihre Freundin schnell jemand Bekannten traf, musste Kate die bedrängende Nähe einer Horde Fremder ertragen. Da riss sie auch nicht die glamouröse Umgebung aus ihrer Verzweiflung. Das heißt, bis der Mann, der ihr nun gegenübersaß, erschien, sich gelangweilt im Raum umsah und schließlich und völlig unerwartet seinen wahnsinnig beunruhigenden Blick auf ihr ruhen ließ.
Während der charismatische Fremde sie beobachtete, hatte Kate das Gefühl, als wären ihre Beine so schwach wie die eines neugeborenen Fohlens. Einigen Gästen, die augenscheinlich unbedingt mit ihm sprechen wollten, zeigte er die kalte Schulter, während er den Raum durchquerte, um sich ihr als Luca vorzustellen. Nur Luca. Dass er eigentlich Gianluca De Rossi hieß, erwähnte er nicht. Und Kate nannte sich Katherine. So hieß sie wirklich, aber sie benutzte den vollen Vornamen nur selten. Deshalb blieb ihr auch ein Rätsel, wieso er ihr unter Lucas beunruhigendem Blick so leicht über die Lippen gekommen war. Doch wahrscheinlich befand man sich nicht im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten, wenn man mit so viel Reichtum, Vertraulichkeit und atemberaubend gutem Aussehen in Berührung kam wie bei Luca. Und vielleicht hatte sie sich in diesem Moment auch ein bisschen minderwertig und unsicher gefühlt und geglaubt, Katherine würde eleganter klingen als die Abkürzung Kate.
Das waren nur einige der vielen Gründe, warum sie sich in jener unvergesslichen Nacht so ganz anders verhalten hatte als sonst. Jetzt legte sie die gefalteten Hände auf die polierte Schreibtischoberfläche vor sich und nahm ihren ganzen Mut zusammen, um Lucas missbilligendem Blick zu begegnen.
„Ich hatte nicht vor, einfach so zu gehen. Ich wollte … ich wollte dich nur nicht wecken. Es war mein letzter Urlaubstag, und ich musste meinen Flug bekommen. Das hätte ich früher erwähnen sollen, aber …“ Sie errötete.
„Aber wir hatten Besseres zu tun, hm?“, schlug Luca spöttisch vor. „Trotzdem hättest du mich aufwecken sollen oder mir wenigstens eine Telefonnummer oder Adresse hinterlassen müssen, unter der ich dich erreichen kann.“
„Es tut mir leid.“ Kate meinte es ernst, und in ihrer Stimme schwang ein Anflug von Hilflosigkeit mit. Aber da war auch etwas in ihr, das jubilierte, weil jemand aus so exklusiven Kreisen wie Luca tatsächlich ein Interesse daran hatte, eine Frau wie sie wiederzusehen. Hatte sie da wirklich falsch gelegen, als sie annahm, er würde sie schnell vergessen wollen, nach dem One-Night-Stand? Oder hatte sie sich das nur eingeredet, damit sie den Schmerz der sicherlich bevorstehenden Trennung besser verkraftete, indem sie gleich einen Schlussstrich zog?
Die Anziehungskraft zwischen ihnen war überdeutlich und hatte sie auf wundersame Weise die Seelenverwandtschaft spüren lassen, von der sie so lange geträumt hatte. Da war eindeutig etwas Besonderes an Luca, das Kate nicht vergessen konnte. Aber zu der Zeit hatte sie sozusagen doppelt getrauert. Sie musste den Verlust ihrer Mutter verschmerzen und den ihres Selbstwertgefühls – durch diese schlimme Sache zu Hause. Diese beiden einschneidenden Ereignisse hatten dafür gesorgt, dass Kate in Mailand weder in der Lage war, klar zu denken, noch sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Und jetzt musste sie mit dem unglaublichen Zufall zurechtkommen, der sie direkt wieder in das Umfeld dieses charismatischen Mannes katapultiert hatte. Für die nächsten zwei Wochen war sie ihm als Zeitarbeitskraft zugeteilt worden, um seine persönliche Assistentin zu ersetzen, die wärenddessen Urlaub machte.
„Nun, wahrscheinlich ist es das Beste, wenn wir einfach vergessen, was in der Vergangenheit geschehen ist, und uns auf die Gegenwart konzentrieren“, meinte Luca jetzt. „Ein dummer Zufall, das Ganze, aber wir werden damit leben müssen, wenn wir die nächsten zwei Wochen zusammenarbeiten wollen.“
Er seufzte, als hätte man ihm zu viel Verantwortung aufgebürdet. Durch sein perfektes Äußeres – italienischer Maßanzug, durchtrainierter Körper – mochten manche sich täuschen lassen. Kate nicht, denn sie nahm sehr wohl wahr, wie müde er im Grunde war, und ahnte, dass er so viel arbeitete, um an bestimmte Dinge nicht denken zu müssen. Unwillkürlich hegte sie den Wunsch, ihm ein wenig Last von den Schultern zu nehmen.
„Obwohl es schon ein...




