Cullinan | Love Lessons - Küss mich nur einmal | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 01, 400 Seiten

Reihe: Love-Lessons-Reihe

Cullinan Love Lessons - Küss mich nur einmal


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7363-0237-2
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 01, 400 Seiten

Reihe: Love-Lessons-Reihe

ISBN: 978-3-7363-0237-2
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Kelly Davidson ist wohl die einzige Jungfrau auf dem College - ganz im Gegensatz zu seinem Zimmergenossen Walter Lucas, dessen Motto lautet: so viel Spaß wie möglich und bloß keine ernste Beziehung. Doch Walter merkt bald, dass er gerne Zeit mit Kelly verbringt und auf einmal gar nicht mehr das Bedürfnis hat, mit anderen Männern auszugehen. (ca. 400 Seiten)

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1


September

Hope University, Danby, Illinois

Die Erstsemestereinführung an der Hope University war ein All-you-can-eat-Büfett, und Walter Lucas war fest entschlossen, sich daran gütlich zu tun. Der attraktive Jüngling am Eingang zum Studentenclub zum Beispiel würde ein nettes Appetithäppchen abgeben, auch wenn der Typ aussah, als käme er aus der tiefsten Provinz. Sex musste jedoch warten, weil Walter zunächst Wichtigeres zu tun hatte – nämlich herauszufinden, wo genau er mit all den heißen Beaus Sex haben wollte, die ihm hier auf dem sprichwörtlichen Silbertablett präsentiert wurden. Laut einer Nachricht in seinem Postfach sollte er sich bei der Studiendekanin melden, und Walter befand sich gerade auf dem Weg dorthin.

Allerdings ahnte er schon, dass ihn dort nichts Gutes erwartete. Er nahm daher einen Umweg und schlenderte am Ufer des Lake Sharon entlang, um Lancelot und Gawain kurz Hallo zu sagen.

Der künstliche See maß etwa dreißig Meter und war in der Mitte knapp fünf Meter tief. Am Nordwestufer stand ein kleiner Glockenturm – schon seit Jahrhunderten ein Treffpunkt für romantisch veranlagte Hetero-Paare, die sich dort verzückt in die Augen sahen und einander ewige Liebe schwuren. Walter mochte den Glockenturm, weil er vor Sonne und Wind schützte, ihn vor neugierigen Augen verbarg und einen hübschen Hintergrund abgab, wenn er die beiden Schwäne beobachtete.

Auch heute glitten sie mit der üblichen Gelassenheit über das Wasser, die königlichen weißen Köpfe geneigt, um einmütig die Grenzen ihres Reviers zu kontrollieren. Sie beäugten Walter mit flüchtigem Interesse, aber als sie sahen, dass er keine Opfergaben in Form von Brot oder Maischips bei sich hatte, setzten sie ihren Weg fort. Anders als in Walters Fall war ihre Bleibe für das Jahr bereits gesichert, ihr See bevorratet mit allem, was immer sie brauchen würden.

So gut hätte er es auch gern mal gehabt.

Walter beobachtete die Schwäne, bis er Gefahr lief, die Sprechstunde der Dekanin zu verpassen. Schließlich ging er zurück zum Hauptgebäude der Universität – bereit, sich der Realität zu stellen und den nächsten neun Monaten, die er hier abzusitzen hatte.

Dekanin Stevens war eine der Frauen in den späten mittleren Jahren, die zwar einmal schön gewesen waren, nun aber nicht wahrhaben wollten, dass ein gewagter Ausschnitt bei einem derart runzeligen, schlaffen Dekolletee einfach nur bäh war. Obwohl er versuchte, nicht auf ihre Brüste zu schauen, als sie ihn begrüßte und in ihr Büro führte, lenkten diese die Aufmerksamkeit auf sich wie zwei Leuchttürme. Leuchttürme des Schreckens.

»Haben Sie den Mietvertrag für meine neue Wohnung bekommen?« Er nahm seine gewohnte Position auf dem Stuhl ihrem Schreibtisch gegenüber ein. »Ich habe ihn an Ihre Sekretärin gemailt.«

Ihr Lächeln wurde noch eine Spur starrer, und in diesem Augenblick wusste Walter, dass er nicht außerhalb des Campus wohnen würde.

Dekanin Stevens faltete die Hände auf ihrem Schreibtisch. »Walter, Sie sind im dritten Semester, und ich weiß, dass Sie unsere Wohnpolitik verstehen und dass Sie sich dem Gemeinschaftsmotto der Hope University verschrieben haben. Ich weiß, dass Sie verstehen, warum wir unseren Studenten nicht leichtfertig erlauben können, außerhalb der Wohnheime zu leben – weil es sie von dieser Gemeinschaft ausschließt.«

»Ich weiß, dass ich im letzten Jahr außerhalb des Campus gelebt habe«, konterte Walter. »Und ich weiß, dass Sie meinem Antrag, es diesmal wieder so zu halten, zugestimmt haben.«

Das Lächeln schien wie in ihre ledrige Gesichtshaut eingegraben. »Wir haben Ihrer Bitte, in der gleichen Wohnung wohnen zu dürfen wie im vergangenen Jahr – mit großem Widerstreben –, zugestimmt, doch wenn ich es recht verstehe, steht Ihnen diese Wohnung nicht mehr zur Verfügung.«

»Es ist nicht meine Schuld, dass der Vermieter seine Hypothek nicht aufbringen konnte. Wir haben ihm weiß Gott genug bezahlt.«

»Nichtsdestotrotz hat unsere Zustimmung diesem Mietvertrag gegolten, nicht einem neuen. Ich fürchte, wir können einem Studenten nicht erlauben, noch weiter entfernt zu wohnen.«

Walter konnte genauso starr lächeln. »Das neue Apartment ist zwei Häuserblocks entfernt von dem, das Sie bereits gebilligt hatten.«

»Irgendwo müssen wir unsere Grenzen ziehen, Mr Lucas. Ich darf darauf hinweisen, dass sich außerdem Ihre Situation verändert hat. Als Sie sich beworben haben, haben Sie mit einer anderen Studentin zusammengelebt, einer Studentin, die im kommenden Dezember ihren Abschluss machen wollte.«

Natürlich stürzte sie sich auf seine kleine Notlüge, den Versuch, das System der Hope University zu seinen Gunsten auszunutzen. Cara war eine Studentin im fünften Jahr und ein Trumpf für eine Bude außerhalb des Campus, vor allem, da sie verlobt war. Laut Plan hätte sie ihren Abschluss während des folgenden Semesters gemacht, und mit ihr als Mitbewohnerin auf dem Antrag war ihre Bitte mühelos durchgegangen. Nur dass Cara niemals vorgehabt hatte, so lange zu bleiben, und sobald die Tinte auf der Zustimmung zu ihrem Wohnarrangement trocken gewesen war, hatte sie sich für Sommerkurse und einen Abschluss im August angemeldet. Es war ein Taschenspielertrick, den niemand bemerkt hätte, bis es zu spät gewesen wäre … nur dass der idiotische Vermieter seine Hypothek nicht mehr bezahlt hatte, sodass ihr Plan aufgeflogen war.

Walter versuchte, dieses Detail so unauffällig wie möglich unter den Teppich zu kehren. »Sie hat es eingerichtet, frühzeitig fertig zu werden, damit sie ein Praktikum in Chicago machen konnte. Auch das ist nicht meine Schuld.«

»Sei es, wie es sei, Tatsache ist, dass Sie mich bitten, ein Quartier beziehen zu dürfen, das weiter entfernt ist als das des letzten Jahres, allein und auf die letzte Minute. Sie sehen doch gewiss die Schwierigkeiten, in die Sie uns bringen? Wenn ich Ihnen das erlaube, wird man uns mit Bitten überfluten, anderen das Gleiche zu gestatten.«

Das Studiendekanat wurde tatsächlich mit Anträgen bombardiert, abseits des Campus wohnen zu dürfen, denn die Hope University war die einzige Universität, von der Walter je gehört hatte, die es ihren Studenten nicht erlaubte, sich eigene Wohnungen auszusuchen. Er hätte schreien können, aber es würde seiner Sache im Moment nicht helfen, wenn er seine Meinung zum Besten gab.

»Es ist wichtig, dass wir die Gemeinschaft der Hope University pflegen«, fuhr die Dekanin fort. »Unsere Studenten und ihre Eltern erwarten von uns, dass wir allen, die die Hope besuchen, eine sichere Lernumgebung bieten. Wie können wir das bewerkstelligen, wenn die Studierenden kreuz und quer in der Stadt verteilt sind? Junge Menschen treffen nicht immer die besten Entscheidungen für sich selbst. Durch unsere Regelungen verringern wir diese Gefahr.«

»Ich bin durchaus imstande, selbst zu entscheiden, wo ich wohne«, antwortete Walter, »und was meine Eltern angeht, bin eher ich geeignet, Entscheidungen für sie zu treffen, als umgekehrt.«

Es war abscheulich, nun das Mitleid in ihrem Gesicht zu sehen. »Ja, dessen bin ich mir vollauf bewusst. Aber verstehen Sie denn nicht, dass es deswegen umso wichtiger ist, dass zur Abwechslung einmal jemand auf Sie achtgibt? Wie können Sie argumentieren, dass es ein Vorteil ist, Miete und Strom zahlen zu müssen und Ihre eigenen Mahlzeiten einzukaufen? Warum wollen Sie sich noch mehr Sorgen aufladen?«

»Ich habe mir das Recht verdient, diese Entscheidungen selbst zu treffen. Ich bin kein Erstsemester, jemand, der mit großen Augen auf den Campus kommt. Ich bin nicht einmal ein typisches Drittsemester. Dekanin Stevens, Sie kennen meine Situation.«

Zum ersten Mal im Laufe des Gesprächs bekam die Maske ihres Lächelns Risse, und er konnte hinter die Fassade blicken. Unglücklicherweise war dahinter kein gnädiger Blick, sondern ein betonharter. »Ich weiß davon, und es tut mir leid, Walter. Ich kann Ihnen nicht erlauben, abseits des Campus zu wohnen. Selbst wenn ich es wollte – was nicht der Fall ist –, ist es nicht meine Entscheidung. Der Studienausschuss hat Nein gesagt. Wir können das Thema diskutieren, solange Sie mögen, aber ich sage Ihnen als jemand, der diese ganze schwierige Zeit mit Ihnen durchgestanden hat, es wird nichts ändern. Wir haben Ihnen eine Sondererlaubnis gegeben, weil Sie sich abgekämpft haben und weil Sie mit einer befreundeten Studentin zusammengelebt haben. Allein zu leben ist keine gute Idee für Sie.«

Walter sackte auf seinem Stuhl in sich zusammen. »Also, wo bringen Sie mich unter? Denn ich weiß mit Bestimmtheit, dass Sie mich nicht in die Herrenhäuser mit den anderen Studenten der Abschlussjahrgänge stecken können.«

Stevens hob ein Stück Papier hoch und setzte sich eine Lesebrille auf die Nasenspitze. »Eigentlich könnte ich das. Ethan Millers Mitbewohner wechselt nun doch den Studienort.«

»Ethan Miller?« Bilder, wie er neben einem notgeilen Streber und einem Raum voller naturwissenschaftlicher Versuchsaufbauten aufwachte, schoben sich vor Walters geistiges Auge. Er funkelte sie an. »Bitte schauen Sie noch woanders nach.«

Die Dekanin schürzte die Lippen und überflog das Papier in ihrer Hand. »Ich habe einige andere freie Zimmer. Bedauerlicherweise befinden sie sich alle in den Quartieren für Studenten der unteren Semester und alle im gleichen Wohnheim –Porterhouse.«

Porterhouse. Zorn, Schock und auch Furcht...


Cullinan, Heidi
Heidi Cullinan ist verrückt nach einer guten Liebesgeschichte mit Happy End. Sie schreibt romantische Male/Male-Geschichten, in denen die Helden für ihr "Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende" kämpfen müssen.

Heidi Cullinan ist verrückt nach einer guten Liebesgeschichte mit Happy End. Sie schreibt romantische Male/Male-Geschichten, in denen die Helden für ihr "Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende" kämpfen müssen.



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