Cussler / Dirgo | Todesschrein | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 512 Seiten

Reihe: Die Juan-Cabrillo-Abenteuer (Oregon Files)

Cussler / Dirgo Todesschrein

Ein Juan-Cabrillo-Roman
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-641-15206-2
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Ein Juan-Cabrillo-Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 512 Seiten

Reihe: Die Juan-Cabrillo-Abenteuer (Oregon Files)

ISBN: 978-3-641-15206-2
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Im tiefsten Grönland wird in einem rätselhaften Schrein ein 50.000 Jahre alter Meteorit entdeckt. Der ominöse Stein enthält radioaktive Energien und wird schnell zum Objekt der Begierde von Attentätern, die mit seiner Hilfe ihre mörderischen Pläne verwirklichen wollen. Eine islamistische Terrorgruppe plant in London eine Atombombe zu zünden, während ein größenwahnsinniger Industrieller die heiligen Stätten des Islam verseuchen will. Zwischen den Fronten bemüht sich Juan Cabrillo mit seiner Crew aus den besten Militär- und Geheimagenten der Welt, den „heiligen Stein“ und die potentiellen Massenmörder unter Kontrolle zu bringen …


Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Cussler / Dirgo Todesschrein jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Prolog

Vor fünfzigtausend Jahren und Millionen Meilen von der Erde entfernt zuckte ein Planet wie von Krämpfen befallen, um seinen Kollaps anzukündigen. Dieser Planet war uralt, doch sein Untergang war von Anfang an vorgesehen gewesen. Er war ein instabiler Himmelskörper mit Polen, die ihre Polarität ständig änderten.

Der Planet bestand aus Gestein und Magma, mit einem metallenen Kern. In den unzähligen Jahrtausenden, seit er entstanden war und abkühlte, hatte sich eine Atmosphäre gebildet. Die Schichten der Gashülle enthielten Argon, Helium und einen kleinen Anteil Wasserstoff. Leben entstand auf seiner Oberfläche – eine primitive, undifferenzierte Mikrobenart.

Der Planet hatte niemals eine echte Chance, komplexe Lebensformen zu entwickeln. Um sich zu vermehren, konsumierten die Mikroben Sauerstoffmoleküle und hielten auf diese Weise die Planetenoberfläche und seine Atmosphäre frei von Zellen, die sich hätten weiterentwickeln können. Das Oberflächengestein verwandelte sich in eine extrem heiße, fließende Masse, während der Planet mit jedem weiteren Umlauf um seine Sonne dem wabernden Schmelzofen näher kam. Er rotierte nicht wie die Erde um seine Achse, sondern vollführte eine kontinuierlich heftiger werdende Taumelbewegung, während seine polare Ausrichtung ständig wechselte und sich die aus flüssigem Gestein bestehende Oberfläche wie Lava aus einem Vulkan verteilte.

Jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde brachte ihn seiner Sonne näher, und er warf nach und nach seine Haut ab, als bearbeitete die Hand Gottes seine Oberfläche mit einer Drahtbürste.

Die stellaren Kopfschuppen, die in die Atmosphäre gewirbelt wurden, gelangten bis zum äußeren Rand der Gashülle, wurden von der Sonne erhitzt und explodierten mit der Wucht Tausender Atombomben. Von der Schwerkraft auf die Oberfläche zurückgesogen, rissen die Glutgeschosse weitere Teile der zerbrechlichen Kruste weg. Diese löste sich mehr und mehr auf.

Der zum Untergang verurteilte Planet hatte nur noch kurze Zeit vor sich.

Während sich die schützende Hülle ins All verflüchtigte, stieg die Temperatur des inneren Metallkerns weiter an und die Kugel im Zentrum begann zu rotieren. In der Oberfläche entstanden Risse, verbreiterten sich und dehnten sich aus, auch Brüche bildeten sich und entließen immer größere Stücke geschmolzenen Gesteins ins All. Währenddessen wuchs der metallene Kern mit erstaunlicher Heftigkeit. Dann, ganz plötzlich, geschah es. Ein riesiger Gesteinsbrocken auf der der Sonne zugewandten Seite löste sich ab. Die Polarität wechselte ein letztes Mal, und der Planet wurde in eine rasende Drehung versetzt.

Dann explodierte er.

Millionen metallener Kugelkörper flogen hinaus ins All, wobei sich ihre Moleküle neu anordneten, während sie wie Lötzinn unter einer offenen Flamme schmolzen. Ein paar glückliche Trümmer schafften es, das Gravitationsfeld der Sonne zu verlassen. Sie begaben sich auf eine lange Reise in die Tiefen des Alls.

Zehntausende von Jahren waren verstrichen, seit der unbekannte Planet explodiert war und seine Überreste im Universum verstreut hatte. Aus großer Entfernung betrachtet erschien das sich nähernde Geröll blau. Ein Teil davon entpuppte sich als perfekt geformte Kugel. Viele Bruchstücke waren von anderen Planeten im All angezogen worden und auf deren Oberflächen gestürzt, doch dieses eine Stück war weiter gelangt als alle anderen und regnete mit vielen anderen Meteoriten auf einen Planeten namens Erde herab.

Die metallene Kugel drang auf einer flachen Bahn von Westen nach Osten in die Erdatmosphäre ein. In der Ionosphäre teilte sie sich und gebar eine kleinere runde Kugel aus reinstem Metall. Der Muttermeteorit schlug auf dem fünfunddreißigsten Breitengrad auf. Dort war es heiß und trocken. Das Baby jedoch, leichter und kleiner, wurde weiter nach Nordwesten gezogen und hatte als Ziel den zweiundsechzigsten Breitengrad, eine Stelle, an der die Erdoberfläche mit einer dicken Schicht aus Schnee und Eis bedeckt war.

Unterschiedliche Umweltverhältnisse auf ein und demselben Planeten sorgten auch für unterschiedliche Resultate.

Die Mutter und ihr geschmolzenes Metall nahmen wieder die Form einer glühenden Kugel an, nachdem sie ihr Junges ausgespien hatten. Sie überquerte eine Küste und raste dann in einer abfallenden Flugbahn über eine kahle Wüste. Hoch über dem Sand, dem Gestein und den Kakteen dahinschießend, bohrte sich das Geschoss aus 63000 Tonnen Nickel und Eisen, das einen Durchmesser von gut hundert Metern besaß, in die Erde und pflügte einen Krater von knapp zwei Kilometern Durchmesser ins trockene Erdreich. Staubwolken wurden in den Himmel geschleudert und umkreisten dann die Erde. Monate vergingen, bis der Fallout wieder auf die Erde zurückkehrte.

Das Baby war makellos und silbergrau. Der Prozess der ersten Explosion und die molekulare Neuanordnung während seiner Reise durchs All hatten eine perfekte Kugel entstehen lassen, die wie die miteinander verwachsenen Hälften eines geodätischen Doms aussah. Einer flacheren Bahn über dem Planeten folgend, wanderte sie unauffällig durchs All, wobei ihre glatte Oberfläche kaum Reibung mit der Erdatmosphäre entwickelte und anders als ihre Mutter keinerlei wütende Turbulenzen erzeugte. Die Kugel sank wie ein mit Topspin geschlagener Golfball allmählich tiefer.

Über die Küste einer Insel hinweg segelnd, die mit Eis bedeckt war, sah es aus, als würde sie mit einem Magneten zur Erde hinabgezogen. Ihr Durchmesser betrug bei einem Gewicht von hundert Pfund knapp fünfzig Zentimeter. Als sie nur noch etwa drei Meter über dem Schnee dahinflog, brach ihre Vorwärtsbewegung jäh ab, als die Schwerkraft sie zur Landung zwang. Die ihr innewohnende Hitze schmolz eine Rinne in den Schnee und ins Eis, einer Schneekugel ähnlich, die von einem Kind gerollt wird, um damit einen Schneemann zu bauen.

Nachdem sich ihre Bewegungsenergie verbraucht hatte, verflüchtigte sich auch ihre Wärme, und sie kam am Fuß eines vergletscherten Berges zur Ruhe.

»Was hat die Hölle uns geschickt?«, fragte der Mann auf Isländisch, während er den Gegenstand mit einem Stock hin und her schob.

Der Mann war ziemlich klein, besaß jedoch dicke Muskelpakete, die von jahrelanger Arbeit und Mühe kündeten. Die Haare auf seinem Kopf und der dichte Bart, der seine Wangen bedeckte, leuchteten so rot wie die Flammen der Unterwelt. Dicke weiße Tierfelle hüllten seinen Oberkörper ein, während seine Beinkleider aus Seehundsleder gefertigt waren, das man mit Schafwolle gefüttert hatte. Der Mann neigte zu heftigen Wutanfällen, und um der Wahrheit die Ehre zu geben: ihn als Barbaren zu bezeichnen, wäre sicherlich nicht ganz verkehrt gewesen. Im Jahr 982 wegen Mordes aus Island verbannt, hatte er eine Gruppe Getreuer über das eisige Meer zu der mit Eis bedeckten Insel geführt, wo sie nun lebten. Während der letzten achtzehn Jahre hatte er an der felsigen Küste eine Siedlung gebaut, und seine Kolonie hatte überleben können, da ihre Bewohner der Jagd und dem Fischen nachgegangen waren. Gleichzeitig war er zunehmend von quälender Langeweile heimgesucht worden. Dieser Mann, Erik der Rote, sehnte sich danach, auf Forschungsreise zu gehen, Anführer zu sein, neue Länder zu erobern.

Im Jahr 1000 n. Chr. brach er auf, um nachzusehen, was in westlicher Richtung landeinwärts zu finden war.

Elf Männer begleiteten ihn, als er die Reise begann, doch nach etwa fünf Monaten, bei Frühlingsanfang, waren nur noch fünf von ihnen übrig. Zwei waren in tiefe Eisspalten gestürzt, ihre Schreie verfolgten Erik noch immer bis in den Schlaf. Einer war auf dem Eis ausgerutscht und mit dem Kopf auf einem Stein aufgeschlagen, der aus dem Eis ragte. Tagelang hatte er sich in schrecklichen Schmerzen gewunden, hatte nichts hören und nicht reden können, bis ihm das Schicksal gnädig war und er eines Nachts starb. Einer war von einem riesigen weißen Bären gerissen worden, als er sich abends vom Lagerfeuer entfernt hatte, um eine Süßwasserquelle zu suchen, die er in der Nähe zu hören geglaubt hatte.

Zwei waren Krankheiten zum Opfer gefallen und hatten unter heftigem Husten und hohem Fieber gelitten, was die Überlebenden davon überzeugte, dass böse Mächte in ihrer Nähe lauerten und sie verfolgten. Während die Expeditionsgruppe schrumpfte, veränderte sich die Stimmung grundlegend. Die Begeisterung und die Aussicht auf neue, aufregende Entdeckungen, die die Männer am Anfang angetrieben hatte, waren verflogen und durch düstere Vorahnungen und die Gewissheit des sicheren Untergangs ersetzt worden.

Es war, als stünde die Expedition unter einem Fluch, dem die Männer Tribut zollen müssten.

»Heb die Kugel«, befahl Erik dem jüngsten Mitglied der Expedition. Er war der Einzige, der schon auf der Insel geboren worden war.

Der Halbwüchsige, Olaf der Finne, Sohn von Olaf dem Fischer, ging vorsichtig zu Werke. Das seltsame graue, kugelförmige Gebilde ruhte auf einem aus dem Eispanzer ragenden Felsen, als sei es von der Hand Gottes dorthin gelegt worden. Er hatte nicht die geringste Ahnung, dass dieses Objekt rund achtundvierzigtausend Jahre zuvor vom Himmel gefallen war. Olaf näherte sich der Kugel mit größter Wachsamkeit. Jeder in der Gruppe wusste von Eriks Neigung zur Gewalttätigkeit. Tatsächlich kannte auch jeder auf der eisigen Insel seine Geschichte. Erik fragte und bat nicht – er forderte, er befahl. Daher versuchte Olaf gar nicht erst, zu widersprechen oder sich zu weigern. Er schluckte lediglich krampfhaft und bückte sich.

Olafs Hand berührte den Gegenstand, und er stellte fest, dass seine Oberfläche kalt und glatt war....


Cussler, Clive
Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

Dirgo, Craig
Craig Dirgo hat nach einer frühen Laufbahn in der US-Armee Clive Cussler auf mehreren Forschungsreisen begleitet.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.