DaCosta | Stadt der Elfen - Berührt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 352 Seiten, Format (B × H): 118 mm x 187 mm

DaCosta Stadt der Elfen - Berührt

E-Book, Deutsch, 352 Seiten, Format (B × H): 118 mm x 187 mm

ISBN: 978-3-641-19421-5
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Ein geheimnisvoller Fae, eine wagemutige Heldin und ein faszinierend-gefährliches London
»Seht ihr sie an, berührt sie nicht. Berührt ihr sie, fühlt ja nichts. Fühlt ihr etwas, lasst es nicht Liebe sein. Niemals.«Als Alina zum ersten Mal Londons heißesten Fae-Superstar berührt, verletzt sie nicht nur das erste Gesetz, das die Menschen vor den Elfen schützt, sondern besiegelt auch ihr Schicksal. Denn unter der Metropole, in der die schillernden Wesen leben, lauert deren Königin auf ihre Rückkehr. Alina muss alles riskieren, um die Fae-Queen in Schach zu halten und ihre Stadt zu schützen.

Pippa DaCosta ist eine preisgekrönte Bestsellerautorin. Am liebsten schreibt sie Fantasy und Science-Fiction. Sie veröffentlicht als Selfpublisherin und bei großen Publikumsverlagen. Ihre Bücher haben über eine Million Leser erreicht. Sie lebt in Cornwall.
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KAPITEL 1
Ich hätte ihn sterben lassen sollen. Hätte ich gewusst, was ich mir mit seiner Rettung einbrocke, hätte ich es vielleicht sogar getan. Die U-Bahn, aus der ich eben ausgestiegen war, ratterte aus dem Bahnhof und hüllte mich in eine Wolke heiße, trockene Luft. Nach diesem grauenhaften Tag wollte ich nicht sofort nach Hause gehen. Das wusste ich. Also blieb ich auf dem Bahnsteig stehen. Außer mir gab es nur noch ein paar spätabendliche Nachzügler und einen Obdachlosen, der gegen eine Werbetafel gelehnt auf dem Boden hockte. Ich holte mein Handy hervor. Keine neuen Nachrichten. Was hatte ich erwartet? Dass mir mein Boss eine Mail schickte, um mir zu sagen, dass er einen Fehler gemacht hatte? Dass man mich nicht gerade gefeuert hatte, sondern alles nur ein Bürostreich gewesen war? Haha. Da mich niemand mit dieser Pointe beglückt hatte, musste ich mich wohl damit abfinden, dass ich kein Glück hatte. Genauso wenig wie einen Job. Die digitale Anzeigetafel über dem Bahnsteig zeigte 22:15 Uhr. Die nächste Bahn kam in drei Minuten. Während ich das Handy wieder verstaute, streifte mein Blick den Obdachlosen. Irgendwas an ihm ließ mich stutzen und nagte an dem Teil meines Verstands, der für die Dinge zuständig war, die ich vergessen hatte. Mit Stahlschnallen versehene Stiefel, eng anliegende Jeans voller Risse. Ein langer, zerlumpter Mantel bedeckte den Rest von ihm. Dem sorgfältigen Schnitt nach zu urteilen, war er nicht billig gewesen. Kleidung, die bewusst abgerissen aussehen sollte. Sein ungekämmtes Haar war möglicherweise absichtlich so gestylt. Vielleicht ist er gar nicht obdachlos, dachte ich. Vermutlich nur besoffen. Plötzlich kam er mir irgendwie bekannt vor. Hatte ich ihn nicht schon mal gesehen? Vielleicht sogar oft? So wie jeder Reporter in London? Langsam näherte ich mich ihm und täuschte Interesse an der Werbetafel vor. Ein Blick auf sein Gesicht würde es mir verraten. Ein warmer Luftschwall verkündete die Ankunft der nächsten Bahn, zupfte an meinem Mantel und strich durch sein Haar. Er riss die Augen auf. Sein Blick fixierte mich mit skrupelloser Intensität. Einen Augenblick lang umgaben drei deutlich voneinander unterscheidbare Ringe voller klar konturierter Lichtsprenkel seine dunklen Pupillen. Er blinzelte und seine Augen nahmen eine weniger blendende Färbung an. Diese dreifarbigen Augen brachten ständig Tausende Fans in Verzückung. Er war Sovereign, der berüchtigte Rockstar der Fae, der so gern die Medien provozierte. Aber da stimmte irgendwas nicht. Er hätte nicht hier allein und zusammengesunken auf einem Bahnsteig liegen dürfen. Wo steckte sein Gefolge? Seine Groupies und Anhänger? Ich blickte mich um. Niemand schenkte uns Aufmerksamkeit. Mein Blick fiel auf den Ausgang und ich zog in Betracht, zu gehen. Mir fehlte wirklich die nötige Energie, mich um einen besoffenen Promi zu kümmern, ganz zu schweigen von einem toxischen Fae. Es sei denn … ich konnte Nutzen daraus schlagen. Ihn benutzen. Langsam näherte ich mich ihm. Er ließ mich nicht aus den Augen, musterte mich misstrauisch von Kopf bis Fuß. Der Zug nach Leytonstone donnerte in den Bahnhof und kam kreischend hinter mir zum Stehen. Meine Gedanken rasten. Sovereigns Anwesenheit konnte der Durchbruch sein, den ich brauchte. Offensichtlich war etwas passiert und bei seinem Ruf würde das nachrichtenwürdig sein. Seine Fans würden sich überschlagen, um seine neueste Eskapade zu lesen. Statt einem anderen Reporter diesen Knüller zu überlassen, könnte dort mein Name unter dem Artikel stehen. Nein, er würde dort stehen. »Alles in Ordnung?« Ich ging in die Hocke und fummelte an meiner Tasche herum, die mir von der Schulter zu rutschen drohte. »Brauchen Sie Hilfe?« Er kniff die erdfarbenen Augen zusammen. Sein Gesicht wies die feinen Züge auf, die ihn wunderschön gemacht hätten, wäre da nicht das kalte Lächeln gewesen. Aus der Nähe war er unverkennbar. Neugier ließ mein Herz schneller pochen. Der berüchtigte Londoner Fae war in meinem Schoß gelandet. Seine Hand schoss unter dem Mantel hervor und packte mich. Ein Aufschrei blieb in meiner Kehle stecken, ein stechendes Kribbeln schoss meinen Arm hinauf. »Hey!« Ich wehrte mich, aber er zog mich näher zu sich heran. Beinahe hätte ich das Gleichgewicht verloren und wäre mitten auf seinem Schoß gelandet. Der süße Duft von Herbst­beeren und etwas Dunklerem, schwer Männlichem und Berauschendem erfüllte die Luft, während er an meiner Wange flüsterte. »Hilf mir.« Es klang erstickt. »Lassen Sie mich los.« Ich wandte den Kopf und starrte ihn finster an. Die facettenreichen Farben waren wieder da; grün, dann blau, dann violett. Aber dahinter schwelte etwas Hungriges und Wildes. Sein Griff wurde kräftiger, und er blinzelte, was sämtliche Spuren dessen tilgte, was ich zu sehen geglaubt hatte. »Noch nicht.« »Loslassen!« Fae sind schneller und stärker als wir, aber es war seine Berührung, die ich fürchtete. Seht ihr sie an, berührt sie nicht … Die Taubheit arbeitete sich zu meiner Schulter empor und brachte eine Woge der Übelkeit mit. Ich zerrte erneut, aber seine kühlen Finger hielten nur noch fester. »Noch ein paar Sekunden«, knurrte er. »Lassen Sie mich sofort los oder ich schreie«, fauchte ich. »Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie diese Art Aufmerksamkeit wollen. Oder?« In seiner Wange zuckte ein Muskel. »Hilf mir einfach in den nächsten Zug.« »Nach Leytonstone?« »Ist mir egal. Sie sind zu nah. Ich muss …« Er zuckte zusammen und Taubheit erfüllte meinen Arm. »Sovereign, verdammt, lassen Sie los.« Sekunden verstrichen. Er musterte mein Gesicht und suchte nach irgendwas, schien es aber auch zu finden. Seine Finger öffneten sich, kribbelnde Wärme schwappte in die von der Taubheit hinterlassene Leere. Ich richtete mich auf und rieb Gefühl in meine Hand zurück. Ich hätte an ihm vorbeigehen sollen, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Aber vielleicht hatte ich diese Wahl nie gehabt. »Arschloch.« Sein hartes Lächeln zuckte. »Schön, dich kennenzulernen.« Er streckte eine anmutige Hand aus, die in seinem ganzen Leben noch keinen Tag schwer gearbeitet hatte. »Hilf mir auf.« »Ich helfe Ihnen nicht auf. Sie haben mich gerade angegriffen.« Er bewegte sich langsam, rollte sich träge auf die Seite und auf ein Knie, als würde ihn die Bewegung schmerzen. Tat er nur so? Das sah den Fae nicht ähnlich. Sie alle verkörperten die Anmut des Laufstegs und verfügten über die perfekte Körperbeherrschung. Er sah aus, als wäre er unter einen Bus gekommen. Mit einem frustrierten Knurren grub ich die Finger in seinen Ärmel und zog. Er stolperte auf die Füße und lehnte sich schwer gegen mich. Die Drei Gesetze waren eindeutig, was den Umgang mit den Fae anging. Seht ihr sie an, berührt sie nicht, war der erste Schutz. Ich stieß ihn zurück und warf ihm einen finsteren Blick zu. Er richtete sich zu seinen beeindruckenden mehr als zwei Metern auf, rollte mit den Schultern, um sie zu lockern, und überprüfte mit schnellen Blicken den Bahnsteig. Dann sah er schnell zum Ausgang. Auf der Suche nach verrückten Fangirls? Pendler bestiegen die U-Bahnwagen, ohne von meinem Streit mit einem Fae Notiz zu nehmen. War es Furcht, die ihn so nervös machte? Was in aller Welt konnte einen Fae wie ihn nur so verstören? Ich ertappte mich dabei, wie ich ebenfalls die Ein- und Ausgänge überprüfte; seine Nervosität war ansteckend. »Hast du mit Fae ein Problem?«, fragte er. Wer nicht? »Nein. Es ist nur … Noch nie zuvor habe ich einen aus der Nähe gesehen.« Allerdings hatte ich genügend ihrer Opfer interviewt. »Glückwunsch. Jetzt hast du es geschafft.« Da war er wieder, dieser spöttische Ausdruck, der sich als Lächeln tarnte. Er senkte das Kinn und diese umwerfenden Augen weiteten sich und ließen die drei Farben aufblühen. »Es tut mir leid, dass ich die Berührung forciert habe. Nimmst du meine Entschuldigung an?« Ich schnaubte. »Sparen Sie sich die Süßholzraspelei. Ich weiß, wer Sie sind, und ich falle nicht darauf herein.« »Schön.« Das magische Wogen in seinen Augen löste sich auf. »Könntest du mir dann wenigstens in den Zug helfen?« Das war meine Gelegenheit, ihn loszuwerden. Ich hätte auf diese Begegnung zurückblicken und der Glücksgöttin danken können, dass ich gegangen war. Das Erste Gesetz hatte er bereits gebrochen. Eine klügere Frau als ich hätte ihm bereits genau gesagt, wo er sich hinscheren sollte. Aber wenn ich um meinen Job kämpfen wollte, brauchte ich diese Geschichte, und was seinen Nachrichtenwert anging, war er heiß. »Klar.« Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf, strich das Haar zurück und hoffte, dass er das Zittern meiner Hand nicht bemerkte. Er schien es mir abzukaufen. In letzter Sekunde – das Akustiksignal warnte bereits vor dem Schließen der Türen – stolperten wir in den leeren Wagen. Er brach auf einem der Sitze zusammen. Dabei streckte er die schlanken Glieder von sich und schaffte es, so viel Platz wie nur möglich in Anspruch zu nehmen. Draußen vor dem Zug erregte eine Bewegung meine Aufmerksamkeit. Drei Männer eilten auf den Bahnsteig. Alle waren groß und so schlank und biegsam wie eine Gerte; alle hatten die gleiche feine Knochenstruktur und eine schon beinahe lächerlich perfekte Gestalt. Aber unter ihren langen Mänteln blitzten auf Hochglanz polierte Waffen hervor. Fae-Dolche und Kurzschwerter, Klingen so tödlich wie ihre Träger. In der Öffentlichkeit war es...


DaCosta, Pippa
Pippa DaCosta ist eine preisgekrönte Bestsellerautorin. Am liebsten schreibt sie Fantasy und Science-Fiction. Sie veröffentlicht als Selfpublisherin und bei großen Publikumsverlagen. Ihre Bücher haben über eine Million Leser erreicht. Sie lebt in Cornwall.


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