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E-Book, Deutsch, Band 1, 347 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

Davis Silberschweine

Ein Fall für Marcus Didius Falco - der erste Fall | Humorvolle Spannung im alten Rom
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96655-732-0
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Fall für Marcus Didius Falco - der erste Fall | Humorvolle Spannung im alten Rom

E-Book, Deutsch, Band 1, 347 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

ISBN: 978-3-96655-732-0
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Wenn sich die Nacht über das Forum Romanum legt: Der fesselnde historische Kriminalroman »Silberschweine« von Lindsey Davis als eBook bei dotbooks. Rom, 71 nach Christus: Niemand kennt die Gassen der Stadt am Tiber so gut wie Marcus Didius Falco. Der Ex-Legionär gilt als bester Ermittler der Metropole - und ist dennoch ständig knapp bei Kasse. Aber eines Tages verschafft die Schicksalsgöttin Fortuna ihm einen Auftrag, der sein ganzes Leben verändern wird: Als Falco Zeuge einer Entführung wird, hilft er der Tochter eines Senators, ihren Häschern zu entkommen - doch kurze Zeit später wird sie heimtückisch ermordet. Von der Familie der Toten beauftragt, beginnt Falco zu ermitteln und folgt einer Spur bis in die britannische Provinz. Dort, am Rande des Imperiums, stößt er auf eine Verschwörung, deren Netz sich bis zurück ins Zentrum der Macht erstreckt - und das Kaiserreich in den Abgrund stürzen könnte ... »Ein fantastisches Buch!« Bestsellerautorin Ellis Peters Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende historische Kriminalroman »Silberschweine« von Bestsellerautorin Lindsey Davis - der Auftakt zu ihrer Reihe historischer Kriminalromane rund um den römischen Ermittler Marcus Didius Falco. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Lindsey Davis wurde 1949 in Birmingham, UK, geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur in Oxford arbeitete sie 13 Jahre im Staatsdienst, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Ihr erster Roman »Silberschweine« wurde ein internationaler Erfolg und der Auftakt der Marcus-Didius-Falco-Serie. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Diamond Dagger der Crime Writers' Association für ihr Lebenswerk. Die Website der Autorin: www.lindseydavis.co.uk Bei dotbooks erscheinen die folgenden Bände der Serie historischer Kriminalromane des römischen Privatermittlers Marcus Didius Falco: »Silberschweine« »Bronzeschatten« »Kupfervenus« »Eisenhand« »Poseidons Gold« »Letzter Akt in Palmyra« »Die Gnadenfrist« »Zwielicht in Cordoba« »Drei Hände im Brunnen« »Den Löwen zum Fraß« »Eine Jungfrau zu viel« »Tod eines Mäzens« »Eine Leiche im Badehaus« »Mord in Londinium« »Tod eines Senators« »Das Geheimnis des Scriptors« »Delphi sehen und sterben« »Mord im Atrium« Ebenfalls bei dotbooks erscheint der historische Roman »Die Gefährtin des Kaisers«, der auch im Sammelband »Die Frauen der Ewigen Stadt« erhältlich ist.
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Kapitel 6


Der Senator Decimus Camillus Verus wohnte im Bezirk Porta Capena. Von meinem Bezirk aus gesehen, war das der übernächste, also ging ich zu Fuß. Unterwegs begegnete ich meiner jüngsten Schwester Maria und mindestens zwei von den zahlreichen kleinen Rabauken, die dem Stammbaum unserer Familie entsprossen waren.

Manche Privatermittler erwecken den Eindruck, wir wären einsame Männer. Bei mir war das anders, und vielleicht kam ich deshalb auf keinen grünen Zweig. Jedesmal wenn ich irgendeinem ehebrecherischen Bürokraten in seiner abgetragenen Tunika nachschlich, begegnete mir einer dieser Bengel, schneuzte sich in seinen Ärmel und brüllte im nächsten Augenblick meinen Namen über die Straße. Ich lief durch Rom wie ein bunter Hund, und wahrscheinlich war ich mit den meisten Leuten zwischen dem Tiber und dem Ardeatinischen Tor auch noch verwandt. Damals hatte ich fünf Schwestern, hinzu kam das arme Mädchen, das mein Bruder Festus nie geheiratet hatte, weil ihm die Zeit dazu fehlte, außerdem dreizehn Neffen, vier Nichten und einige weitere, die unterwegs waren und sich schon deutlich abzeichneten. Dabei habe ich meine Erben vierten und fünften Grades, wie die Anwälte sie nennen, noch gar nicht erwähnt: die Brüder meiner Mutter, die Schwestern meines Vaters und all die Vettern zweiten Grades der Kinder aus erster Ehe von den Stiefvätern der Tanten meines Großvaters.

Eine Mutter hatte ich auch, obwohl ich das zu ignorieren versuchte.

Ich winkte den Rabauken zu. Ich halte sie mir bei Laune. Manchmal lasse ich mich bei der Jagd auf Ehebrecher von diesen Burschen vertreten und gehe statt dessen zum Rennen.

Decimus Camillus besaß ein eigenes Haus auf eigenem Grund und Boden in einem ruhigen Wohnviertel. Er hatte sich das Recht gekauft, direkt aus dem alten Appischen Aquädukt, das in der Nähe vorbeiführte, Wasser abzuzapfen. Er hatte es nicht nötig, die Räume an der Straßenfront seines Hauses als Läden oder die im Obergeschoß als möblierte Zimmer zu vermieten, aber er teilte sein beneidenswertes Grundstück mit dem Besitzer eines Hauses nebenan, das ein genaues Gegenstück zu seinem eigenen war. Woraus ich schloß, daß dieser Senator keineswegs überreich war. Wie wir anderen hatte auch dieser arme Kerl seine liebe Not, einen Lebensstandard zu wahren, der seinem Rang entsprach. Der Unterschied zwischen ihm und den meisten von uns bestand nur darin, daß Decimus Camillus Millionär sein mußte, sonst hätte er nicht Mitglied des Senats werden können.

Da ich einer Million Sesterzen einen Besuch abstatten wollte, setzte ich meine Kehle dem Rasiermesser eines Barbiers aus. Ich trug eine fadenscheinige weiße Toga, die so gefaltet war, daß man die Löcher darin nicht sehen konnte, eine kurze saubere Tunika, meinen besten Gürtel, den mit der keltischen Schnalle, und braune Schuhe. Ein typischer freier Bürger, dessen Ansehen man an der Zahl der Sklaven ablesen konnte, die ihm vorausschritten – in meinem Fall kein einziger.

An den Türen des Senators waren nagelneue Schlüssellochschilder angebracht, aber ein Portier mit Arme-Sünder-Miene und einem großen blauen Fleck auf der Backe spähte durch das Gitterchen und öffnete mir, sobald ich den Strick an der großen Kupferglocke gezogen hatte. Sie erwarteten jemanden. Wahrscheinlich den, der dem Portier gestern eine geknallt und das Mädchen abgeschleppt hatte.

Wir durchquerten ein schwarzweiß gekacheltes Vestibül mit verblichenen, zinnoberroten Wänden und einem blubbernden Springbrunnen in der Mitte. Camillus war ein schüchterner Mann Mitte Fünfzig, der sich in einer Bibliothek zwischen Massen von Papier und Schreibereien, einer Kaiserbüste und ein paar hübschen Bronzelampen vergraben hatte. Er sah ganz normal aus, aber er war es nicht. Zum einen war er höflich.

»Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun?«

»Mein Name ist Didius Falco. Wenn Sie gestatten, Senator, hier meine Beglaubigung.« Ich schob ihm einen von Sosias Armreifen zu. Es war britannischer Gagat, das Zeug, das sie von der Nordostküste holen; die einzelnen Glieder waren so geschnitten, daß sie sich ineinanderfügten. Sosia hatte mir erzählt, ihre Cousine habe es ihr geschickt. Ich kannte die Art aus meiner Soldatenzeit, aber in Rom waren sie selten.

Er prüfte den Reifen freundlich.

»Darf ich fragen, woher Sie ihn haben?«

»Vom Arm einer höchst ansehnlichen Person, die ich gestern vor zwei diebischen Halunken gerettet habe.«

»Ist sie verletzt?«

»Nein, Senator.«

Unter seinen dichten Augenbrauen sah er mich direkt an. Obwohl sein Haar nicht besonders kurz war, stand es ihm vom Kopf ab, und das gab ihm ein munteres, jungenhaftes Aussehen. Ich sah, wie er seinen ganzen Mut zusammennahm, um die Frage zu stellen, was ich von ihm wolle. Ich machte ein hilfsbereites Gesicht.

»Senator, soll ich sie zurückbringen?«

»Welches sind Ihre Bedingungen?«

»Haben Sie eine Ahnung, wer sie entführt hat, Senator?«

»Nicht die geringste.« Wenn ich geglaubt hätte, daß er lügt, hätte ich die Promptheit bewundert, mit der er antwortete. So gefiel mir seine Beharrlichkeit.

»Ihre Bedingungen bitte!«

»Rein berufliche Neugier. Ich habe sie an einem sicheren Ort versteckt. Ich bin Privatermittler. Ein Wachhauptmann aus dem dreizehnten Bezirk namens Petronius Longus wird für mich bürgen.«

Er griff nach seinem Tintenfaß und machte sich eine Notiz in der Ecke eines Briefes, den er gerade las. Auch das gefiel mir. Er wollte meinen Angaben überprüfen.

Ohne ihn zu bedrängen, deutete ich an, daß er mich, wenn er sich dankbar erweisen wolle, unter Vertrag nehmen könne. Er machte ein nachdenkliches Gesicht. Ich erläuterte ihm meine Honorarsätze, die ich im Hinblick auf seinen Rang etwas erhöhte, denn wenn ich ihn ständig mit »Senator« ansprechen mußte, würde alles ein bißchen länger dauern. Er zögerte, wahrscheinlich weil es ihm nicht gefiel, daß ich dann ständig in der Nähe des Mädchens herumhängen würde, aber schließlich vereinbarten wir, daß ich ihn in Fragen des Objekt- und Personenschutzes beraten und außerdem wegen der Entführer die Ohren offenhalten würde.

»Vielleicht hatten Sie recht, Sosia Camillina verschwinden zu lassen«, sagte er. »Ist das Versteck respektabel?«

»Von meiner eigenen Mutter persönlich überwacht, Senator!« Das stimmte: Sie durchstöberte regelmäßig meine Wohnung nach Hinweisen auf leichte Mädchen.

Manchmal wurde sie fündig, manchmal gelang es mir, die Betroffenen noch rechtzeitig hinauszuschaffen.

Dieser Senator war kein Dummkopf. Er meinte, jemand müsse mich zurückbegleiten und sich vergewissern, daß das Mädchen auch wirklich in Sicherheit sei. Ich riet ihm davon ab. Bei meinem Kommen hatte ich in dem Lokal auf der anderen Straßenseite ein paar schmierige Fettwänste gesehen, die beobachteten, wer sein Haus betrat. Möglicherweise hatten sie mit Sosia gar nichts zu tun, es konnten auch irgendwelche Einbrecher sein, die ihren nächsten Fischzug auskundschaften wollten und einen ungünstigen Tag erwischt hatten. Da er mich sowieso in seinem Haus herumführte, wollte ich sie ihm zeigen.

An der Vordertür hatten sie ein solides Holzschloß mit einem fünfzehn Zentimeter langen eisernen Drehschlüssel und vier zusätzliche Türriegel aus Messing, ein Gitterfensterchen mit einem piekfeinen kleinen Schieber davor und einen großen Eichenbalken, der nachts in zwei gut verankerte Gabeln eingehängt werden konnte. Der Portier wohnte in einem Kämmerchen gleich nebenan.

»Ausreichend?« fragte der Senator.

Ich sah ihn lange an – ihn und den verschlafenen Hausgeist, den sie als Türsteher benutzten, diesen murrmäuligen Strich in der Landschaft, der Sosias Entführer hatte hereinspazieren lassen. »O ja, Senator! Ein ausgezeichnetes System, ich hätte nur einen Tip: Benutzen Sie es!« Ich konnte sehen, daß er verstand, was ich meinte.

Ich ließ ihn durch das Gitter einen Blick auf die beiden Knilche in dem Lokal werfen.

»Diese Schnüffler haben mich kommen sehen. Ich werde mich über die hintere Mauer absetzen. Lassen Sie mich noch einen Blick auf die Rückseite des Hauses werfen. Schicken Sie einen Sklaven zur nächsten Wache und lassen Sie die beiden Kerle wegen Ruhestörung verhaften.«

»Aber sie haben doch gar nicht –«

»Das kommt dann schon … Wenn erst mal die Truppe des Prätors anfängt, sich mit ihnen zu beschäftigen.«

Das überzeugte ihn. Die Führer des Imperiums sind so leicht zu lenken.

Der Senator sprach mit dem Portier. Der machte zwar ein ärgerliches Gesicht, aber er zog ab. Ich ließ mir von Camillus Verus die Räumlichkeiten in der oberen Etage zeigen, und als wir zehn Minuten später wieder herunterkamen, sah ich noch einmal nach draußen und konnte beobachten, wie die beiden Halunken, die Hände auf dem Rücken gefesselt, gerade von einer zackigen Soldatentruppe aus dem Lokal abgeführt wurden.

Immerhin beruhigend, daß die Behörden auf die Beschwerde eines vermögenden Mannes so prompt reagierten!

Typisch! Die Vordertür strotzte von eiserner Wehrhaftigkeit, aber hinten gab es sieben verschiedene Türen, die allesamt in den Garten führten, und keine einzige war mit einem anständigen Schloß versehen. Die Küchentür bekam ich mit meinem eigenen Wohnungsschlüssel auf. Keines der Fenster war vergittert. Ein Balkon, der um das obere Stockwerk herumführte, eröffnete den Zugang zum ganzen Haus. Ihr elegantes rauchblaues Eßzimmer hatte schlappe Falttüren, die ich mit einer Platte von der Einfassung einer Blumenrabatte aufhebelte. Der Sekretär des Senators sah mir dabei zu. Er war ein schlanker griechischer Sklave mit einer Hakennase und jener Überheblichkeit im Blick, mit der griechische...



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