DeCandido Star Trek - Corps of Engineers 06: Kalte Fusion
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-86425-483-3
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 6, 100 Seiten
Reihe: Corps of Engineers
ISBN: 978-3-86425-483-3
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die brandneue Romanserie: Corps of Engineers - exklusiv im E-Book! Alle zwei Monate eine neue Episode -- Ein gigantisches, verlassenes Raumschiff muss erkundet werden? Das schiffsweite Computersystem ist ausgefallen? Dann rufen Sie am besten die Experten des Ingenieurkorps der Sternenflotte! Vom Hauptquartier der Sternenflotte aus und unter der Leitung von Captain Montgomery Scott kann das I.K.S. alles bauen, reparieren, programmieren, umprogrammieren, neu konstruieren oder einfach herausfinden, um was es sich handelt - seien das fremde Replikatoren oder Planetenkiller. Erwarten Sie nur keine Wunder von ihnen. Es sei denn, es gäbe gar keine andere Möglichkeit ... Captain David Gold, sein Erster Offizier Commander Sonya Gomez und die Besatzung der U.S.S. da Vinci setzen ein ums andere Mal ihr Leben aufs Spiel. Begleiten Sie die Wunderknaben zu einer fesselnden Reise durch die Randgebiete der Galaxis! -- Episode 6: Nach dem grauenvollen Ende von 'Offenbarung' (Star Trek - Deep Space Nine Band 8.01/8.02) verbündet sich der strategische Offizier von DS9, Nog, mit der Mannschaft der U.S.S. da Vinci! Die Zukunft von Deep Space 9 liegt im Ungewissen, und so trifft sich Nog mit der da Vinci auf Empok Nor, der lange verlassenen Zwillingsstation von DS9, um einige notwendige technische Komponenten zu bergen. Aber kaum dort angekommen, müssen sie feststellen, dass ihnen jemand zuvorkam - eine rätselhafte und gefährliche Spezies, die man die Androssi nennt. Als das S.I.K. herausfindet, was die Androssi auf Empok Nor vorhaben, bedroht das nicht nur das Leben der Besatzungen der da Vinci und von DS9, sondern auch den galaktischen Frieden ...
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Kapitel 3
Fabian Stevens starrte auf die schlafende Gestalt neben sich und fragte sich, wie genau das passiert war. Er war nach seiner Schicht am Abend zuvor in die Messe gegangen und hatte sich vorgenommen, bei ein wenig Synthehol etwas zu lesen, bevor er zu Bett ging. Zu seiner Überraschung war Lieutenant Commander Domenica Corsi dort gewesen. Stevens hatte die Sicherheitschefin der nie zuvor in der Messe gesehen. Sie zog es meist vor, in ihrem Quartier zu essen. Noch überraschender war ihre Frage, ob er sich zu ihr gesellen wolle. Nicht nur traf man sie nie in der Messe, er konnte sich auch nicht erinnern, sich sonst je privat mit ihr unterhalten zu haben. Und doch lud sie ihn ein, sich zu ihm zu setzen.
Aus Neugier auf die ungewohnte Situation hatte er zugestimmt.
»«, erklang die Stimme von Lieutenant McAllan. Das ihr vorangegangene Piepen hatte eine gewisse Dringlichkeit. Im Schlaf hatten Domenica Corsis Gesichtszüge etwas ungewohnt Zartes, ähnlich einer Porzellanpuppe in einer Glasvitrine. Der Effekt wurde durch ihr blondes Haar verstärkt, das normalerweise streng zurückgebunden war, sich aber jetzt lose auf dem Kissen verteilte.
Sobald das Piepen erklang, erwachte sie, ihre Züge verhärteten sich, und aus dem Porzellan wurde wieder Duranium.
»Dann mal los«, sagte sie und stand ohne zu zögern auf. In weniger als einer Sekunde war sie aus dem Tiefschlaf in einen hellwachen Zustand gewechselt, eine Fähigkeit, die Fabian Stevens beneidete, um es höflich auszudrücken.
In der letzten Nacht hatte Corsi sich mit einer geschmeidigen Eleganz und Zärtlichkeit aufs Bett zubewegt, die Stevens ihr zuvor nicht zugestanden hätte. Allerdings war so ziemlich das letzte Wort, mit dem er sie beschrieben hätte, als sie sich nun von ihm fortbewegte.
Effizient traf es eher. Auch wenn er schon seit beinahe einer halben Stunde wach war, brauchte Stevens mehrere Sekunden, um sich selbst aus dem Bett zu hieven, die verschiedenen Teile seiner Uniform zusammenzusuchen, derer er sich letzte Nacht achtlos entledigt hatte, und sie anzuziehen. Während Corsi bereits ihre Uniform trug und sich die Haare nach hinten strich, war Stevens noch mit seiner Hose beschäftigt.
»Mr. Stevens«, sagte sie förmlich. »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie niemandem hiervon erzählen, und ich hoffe, Sie glauben nicht, dies wäre der Beginn von irgendetwas.«
Stevens stieß ein kurzes Lachen hervor. »Um ehrlich zu sein, so weit habe ich gar nicht gedacht. Ich wollte nur …«
»Ich weiß zu schätzen, was Sie getan haben«, unterbrach sie ihn im Kommandoton. Stevens nahm an, dass das wohl unvermeidlich war. »Und ich bin Ihnen durchaus dankbar, aber es ist eigentlich nicht meine Gewohnheit …«
Stevens hob eine Hand. »Sagen Sie nichts weiter, Commander. Das bleibt unter uns.«
»Gut. Ich gehe voraus. Wir sehen uns bei der Besprechung.«
Sie drehte auf dem Absatz um und war fort. Stevens starrte die geschlossene Tür ein paar Sekunden lang an, bevor er sein Hemd anzog.
Als er in die Beobachtungslounge kam, hatten die meisten der üblichen Verdächtigen bereits ihre Plätze eingenommen. Natürlich saß Captain Gold am Kopfende und Duffy zu seiner Linken. Duffy hielt einen beinahe vollen Becher Tonicwater in der Hand, also hatte er bereits seinen Morgenkaffee getrunken. Soloman, Corsi und Dr. Lense saßen neben ihm. Corsi gab sich sichtlich Mühe, Augenkontakt mit Stevens zu vermeiden, als er eintrat.
Pattie hatte in ihrem speziellen Stuhl gegenüber dem Captain Platz genommen. Stevens fiel auf, dass Carol rechts neben Gold saß, so weit wie möglich von Pattie entfernt.
Drad-, dachte er mit einem Lächeln. Natürlich konnte Carol dort nur sitzen, weil Gomez, das fehlende S.I.K.-Mitglied, nicht auf dem Schiff war.
Faulwell hatte neben Carol Platz genommen, was noch zwei Plätze frei ließ – einen gegenüber von Lense und einen gegenüber von Corsi. Stevens entschied sich für Diskretion und wählte den gegenüber von Lense. Corsi schien es nicht zu bemerken.
»Nun, da Mr. Stevens die Güte hatte, sich zu uns zu gesellen, können wir ja anfangen«, sagte Gold trocken. »Wir werden nicht nach Deep Space 9 fliegen, um dort bei Reparaturen zu helfen, auch wenn wir ihnen zu Hilfe kommen. Wir wurden zu einem Treffen mit einem ihrer Runabouts beordert. Gemeinsam werden wir eine verlassene cardassianische Raumstation im Trivas-System anfliegen, die den Namen Empok Nor trägt.«
»Sprach der Empok: Nimmer Nor«, murmelte Stevens.
»Ich bitte um Verzeihung?«, stutzte Gold. Eine seiner buschigen Augenbrauen hob sich.
Unruhig rutschte Stevens auf seinem Stuhl hin und her. »Tut mir leid, Sir. Das ist ein geflügeltes Wort, das einer Ingenieurin auf DS9 einfiel, nachdem wir das erste Mal … Nun ja, als ich auf DS9 stationiert war, flog unser Chefingenieur Miles O’Brien dorthin, um einige Ersatzteile zu bergen. Unglücklicherweise kam dabei das halbe Team um. Die Cardassianer hatten eine Art Falle hinterlassen. Wir wollten danach niemals wieder dorthin, und diese Ingenieurin war ein Fan alter Gedichte. Also erfand sie diesen Spruch. Er blieb mir im Gedächtnis.«
»Es handelt sich bei dem Gedicht um ›Der Rabe‹ von Edgar Allan Poe«, half Carol aus. »Die Zeile, auf die sich der Spruch bezieht, lautet: ›Sprach der Rabe: Nimmermehr.‹«
Gold nickte. »Nun, diese Raben kehren zurück. DS9 musste den Fusionskern der Station ausstoßen und ihr neuer Chefingenieur, ein Lieutenant namens Nog, wird uns im Trivas-System treffen, um dort ein Ersatzteil zu bergen.«
Stevens sah überrascht aus. »Nog ist der neue Chefingenieur?«
»Sie kennen ihn?«, fragte Gold.
»Ja, er war Kadett, als ich dort war. Er war sogar ein Mitglied des Teams, das damals nach Empok Nor flog, wenn ich mich recht erinnere.«
Mit einem kleinen Lächeln sagte Duffy: »Offenbar war er einer der Überlebenden.«
»Gut geraten«, grinste Stevens zurück. »Und jetzt ist er Lieutenant?«
»Das sagt zumindest das Missionsdossier.« Duffy aktivierte den Hauptschirm. Es erschien die bekannte Gestalt des nervös wirkenden jungen Ferengi, an den Stevens sich erinnerte, doch nun trug er die Uniform eines frischgebackenen Lieutenants.
.
»Der Plan«, fuhr Duffy fort, »besteht darin, Empok Nors Fusionsreaktor zu bergen und nach DS9 zu bringen.«
»Den ganzen Kern?«, wollte Stevens wissen.
»Jawohl. Scheinbar mussten sie ihren eigenen während dieser kleinen Auseinandersetzung mit den Jem’Hadar kurzfristig loswerden.«
Stevens kratzte sich am Kinn. »Meine Güte, die Notfallenergie auf DS9 reicht kaum für fünf Minuten – wir müssten eine ganze Reihe Notfall-Generatoren miteinander verbinden, vielleicht sechs oder sieben, um die Station wieder zum Laufen zu kriegen.«
»Da sind sie Ihnen bereits voraus«, sagte Gold mit seinem etwas onkelhaften Lächeln, das er aufsetzte, wenn er die endlosen Vorträge seiner Ingenieure über sich ergehen ließ. »Dabei brauchen sie unsere Hilfe nicht. Ein Team von S.I.K.-Spezialisten befindet sich bereits auf der Station. Sie brauchen Hilfe, um den Fusionsreaktor von Trivas nach DS9 zu bekommen.«
»Sind wir denn sicher, dass es auf Empok Nor überhaupt etwas gibt, das man mitnehmen kann?«, wollte Faulwell wissen. »Ich meine, wenn die Station dort offen zugänglich ist …«
Duffy zuckte mit den Schultern. »Der Lieutenant schien zu glauben, dass es sich lohnt.«
»Äh, Sir?«, meldete sich Corsi und hielt den Blick auf ein Padd gesenkt. »Ich sehe mir gerade die Stationsaufzeichnungen an. Auf den ersten Blick sieht es aus, als wäre das ein Sicherheitsalbtraum.«
»Ach, kommen Sie, Corsi«, sagte Duffy ungläubig. »Die Station befindet sich mitten im Nirgendwo. Die Cardassianer haben nicht einfach nur die Station verlassen, sie haben das ganze Sonnensystem verlassen – und immer noch will sie niemand haben. Im ganzen Sektor kann es keinen weniger strategisch interessanten Ort geben.«
»Vielleicht, aber abgesehen von der Mission, die Stevens erwähnte, gab es noch einige Zwischenfälle auf der Station. Sie wurde ein paar Mal als Treffpunkt auf neutralem Boden genutzt und eine Gruppe von bajoranischen...