Denning | Halo: Stiller Sturm - Ein Master-Chief-Roman - Roman zum Game | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

Reihe: Halo

Denning Halo: Stiller Sturm - Ein Master-Chief-Roman - Roman zum Game


Neuauflage 2022
ISBN: 978-3-7367-9831-1
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

Reihe: Halo

ISBN: 978-3-7367-9831-1
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Halo zählt zu den erfolgreichsten Science-Fiction-Videogames aller Zeiten. Seit 2001 begeistert die spektakuläre Saga um den Kampf der Menschheit gegen eine schier u?bermächtige Allianz von Außerirdischen die Game-Community weltweit. Beim Streaming-Anbieter Netflix bekommt Halo nun auch eine Life-Action TV-Serie. Zu diesem Anlass veröffentlich Panini eine Romanreihe zu den allerersten Missionen des noch jungen Supersoldaten John-117, den die Gamer als Master Chief kennen.

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1. KAPITEL

03:42 Uhr, 5. März 2526 (Militärkalender)

Starry Night, UNSC-Prowler der Razor-Klasse

Im hohen äquatorialen Orbit, Planet Netherop, Ephyra-System

Die fernen Lichtflecken von fünf außerirdischen Raumschiffen durchstießen die braunen Wolken um Netherop und stiegen auf einem Schweif weiß glühender Treibgase in den Orbit empor. Der Angriffsplan sah vor, sich an die Geschwindigkeit des Feindes anzupassen und dann eine Einheit Spartans abzusetzen, die durchs Vakuum in den Hangar des Mutterschiffs fliegen würde. Aber diese Außerirdischen hatten während der letzten fünfzehn Sekunden – seit sie auf den Schirmen der Starry Night aufgetaucht waren – ungefähr um das Zwanzigfache beschleunigt und John-117 war nicht sicher, ob der Prowler der Razor-Klasse bei diesem Tempo mithalten konnte.

Überhaupt gab es bei dieser Operation einige offene Fragen. Zum Beispiel: Handelte es sich bei diesen kleinen Schiffen um Aufklärungsmaschinen oder um Kampfjäger? Und war ihr Mutterschiff nur eine Beobachtungsfregatte oder eine Angriffskorvette? John wusste weder, wie groß die Besatzung dieses Schiffes war, noch wie viele von ihnen im Nahkampf ausgebildet waren – oder warum die Allianz an diesem Treibhaus von einem Planeten interessiert war, dessen ursprüngliche Bewohner vermutlich schon vor Jahrhunderten bei lebendigem Leib gekocht worden waren.

Aber eines stand fest: Die Außerirdischen waren der Feind und heute würden sie sterben.

Er beobachtete weiter die fünf kleinen Maschinen auf dem taktischen Monitor, der an der Wand des Abwurfhangars angebracht war, bis eine schneidende weibliche Stimme auf dem internen Bordkanal der Starry Night ertönte.

»Alle Mann gut festhalten. Die Trägheitskompensatoren werden bei diesem Beschleunigungsschub nicht mitkommen.«

»Verstanden.«

John und die elf anderen Spartans gingen in geduckte Haltung und stemmten sich gegen die Beschleunigung des Prowlers. Einen Moment später hörten sie bereits das gedämpfte Klappern und Klimpern, als schlecht gesicherte Ausrüstungsteile nach hinten gegen die Wand rutschten. »Wie lange, bis wir die Ziele eingeholt haben?«, fragte er.

»Kommt drauf an.«

Als keine genauere Erklärung folgte, sagte John: »Das war keine Antwort, Ma’am.«

Er versuchte, sich die Ungeduld nicht an seiner Stimme anmerken zu lassen. Halima Ascot mochte eine ungezwungene Art haben, aber sie war immer noch ein Captain des United Nations Space Command, und er war nur ein fünfzehn Jahre alter Petty Officer First Class. Nicht, dass sein Alter eine Rolle spielte. Das Geburtsdatum in den Dienstakten aller Spartans war gefälscht; soweit es die Mannschaft der Starry Night anging, war keiner von ihnen jünger als neunzehn.

Davon abgesehen waren John und die anderen Spartans alles andere als normale Fünfzehnjährige. Im Alter von sechs hatte man sie für ein streng geheimes Programm ausgewählt, um mithilfe von Bioaugmentationen Supersoldaten aus ihnen zu machen. Das Ziel war es gewesen, sie zur Befriedung eines eskalierenden Aufstandes in den Kolonien einzusetzen, der die junge, interstellare Zivilisation der Menschheit zu zersplittern drohte. Aber dann war die Allianz aufgetaucht und die Prioritäten hatten sich geändert.

So war das Leben eines Spartan. Er ging dorthin, wo er gebraucht wurde. Er beschwerte sich nicht. Und er tötete, wen immer er töten musste. Ganz einfach.

Tief in seinem Innern wusste John, dass es falsch gewesen war, ihn seiner Familie in einem so jungen Alter wegzunehmen – und dass er seine Entführer hassen sollte, weil sie ihn um eine normale Kindheit gebracht hatten. Aber er tat es nicht. Im Gegenteil: Sie hatten aus einem Pausenhofrabauken erst einen Soldaten gemacht und dann den Anführer einer der besten Kampfeinheiten des UNSC. Er war ihnen dankbar.

Und er war verdammt stolz, dass sie ihn ausgewählt hatten.

Captain Ascot ging nicht auf seine Bemerkung ein, also fügte John hinzu: »Wir brauchen eine kleine Vorwarnung, bevor der Einsatz beginnt, Ma’am. Sobald wir unsere Atemgeräte einschalten, haben wir nur für neunzig Minuten Luft.«

»Dessen bin ich mir bewusst, Petty Officer«, sagte Ascot. »Und genau deswegen wird es vielleicht keinen Einsatz geben. Das Mutterschiff ist gerade auf der gegenüberliegenden Seite des Orbits.«

Was bedeutete, dass es vor den Überwachungssystemen der Starry Night verborgen bleiben würde, bis beide Schiffe wieder auf derselben Seite des Planeten waren, aber das war wohl kaum ein Grund zur Sorge. Der Prowler beobachtete die Allianzschiffe nun schon seit mehr als einem Tag und das Mutterschiff war nie länger als zwanzig Minuten am Stück sichtbar gewesen.

»Dann ist die Situation unverändert«, erwiderte John. »Ich sehe da kein Problem.«

»Das Problem sind die Grundsätze des Orbitalfluges«, klärte Ascot ihn auf. »Sie können nicht einfach schneller losfliegen als geplant und zum Absetzpunkt rasen. Wenn Sie das versuchen, wird Ihre gesamte Einheit kurzerhand aus dem Orbit geschleudert.«

»Ich weiß.« Im dritten Jahr der Spartan-Ausbildung hatte John im Physikunterricht klassische Mechanik durchgenommen. Aber das war inzwischen fünf Jahre her und der damals neunjährige John-117 hatte sich viel mehr für taktische Theorie interessiert als für Newtons Bewegungsgesetze.

»Wir müssen in einen niedrigeren Orbit gehen, um sie einzuholen, und dann unsere Flugbahnen neu angleichen, damit wir an Bord gelangen.«

»Und Sie müssen die ganze Zeit über vor den fremden Schiffen verborgen bleiben«, fügte Ascot hinzu. »In ihrem aktuellen Orbit dauert es mindestens siebzig Minuten, bis Sie sie erreichen. Und danach müssen Sie immer noch an Bord gelangen und ein fünfhundert Meter langes Schiff voller KGMs einnehmen.«

KGM stand für »kleine grüne Männchen« – ein Ausdruck, der sich bis zu den ersten Meldungen über unidentifizierte fliegende Objekte auf der Erde der 1950er zurückverfolgen ließ. Weil eine der Spezies der Allianz eine Körpergröße von nur anderthalb Metern hatte, mutmaßten einige Analytiker vom Militärischen Nachrichtendienst, dem Office of Naval Intelligence, kurz ONI, dass der Feind die Erde vielleicht schon in der Vergangenheit besucht haben könnte. Aber John bezweifelte das. Wäre die Allianz schon einmal auf der Erde gewesen, wäre der Planet jetzt nur noch ein weiterer verglaster Felsbrocken.

»Wir können es schaffen.«

Hoffentlich klang er zuversichtlicher, als er sich fühlte. Einerseits waren er und die anderen Spartans die tödlichsten Soldaten, die die Menschheit je hervorgebracht hatte. Andererseits war die Menschheit vor dem ersten, blutigen Kontakt mit der Allianz nicht einmal sicher gewesen, ob es überhaupt andere intelligente Spezies da draußen gab. Insofern ließ sich nicht bestreiten, dass John und seine Kampfeinheit selbst im besten Fall nur teilweise auf diesen Einsatz vorbereitet waren.

Aber das würde er nicht zugeben. Wenn sein Team heute entschlossen kämpfen sollte, dann musste er absolute Überzeugung ausstrahlen.

Ascot schwieg zu seiner Zusicherung, und John beschloss, noch eins draufzusetzen: »Das ist mein Ernst, Ma’am. Spartans arbeiten schnell.«

»Niemand ist so schnell«, entgegnete sie. »Hören Sie … Sie haben einen Spielraum von maximal fünfzehn Minuten. Wenn jemandem die Luft ausgeht, nachdem Sie an Bord sind, kann die Starry Night nichts tun, um Ihnen zu helfen.«

»Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen.« Aber davon verunsichern ließ er sich nicht. Das SPARTAN-II-Programm war so geheim, dass nicht mal Prowler-Captains alles über die Fähigkeiten der Supersoldaten wussten, die sie ins Gefecht trugen. »Aber unser Sauerstoffvorrat ist nebensächlich, sobald wir erst an Bord sind. Die Atmosphäre auf dem Mutterschiff sollte für Menschen atembar sein.«

»Es gibt einen großen Unterschied zwischen sollte sein und ist

»Die Wahrscheinlichkeit ist groß. Sie haben die Geheimdienstberichte gelesen. Es gibt nur eine anaerobe Allianzspezies.«

»Nur eine anaerobe Spezies, von der das ONI weiß«, korrigierte Ascot. »Aber wer sagt, dass es nicht Dutzende mehr gibt, die alles Mögliche von Kohlenstoff bis Kobalt atmen? Das UNSC hat noch viel über die Allianz zu lernen.«

»Ja, Ma’am. Deswegen ja diese Operation.«

»Vorsicht, Spartan«, warnte sie ihn. »Wer den Captain seines Trägers wütend macht, sieht so schnell kein Land mehr.«

»Das war nicht meine Absicht, Ma’am.« Es gefiel John nicht, um Erlaubnis für eine Mission bitten zu müssen – noch dazu eine, die ihnen ONIs Sektion Drei übertragen hatte – aber solange sie an Bord waren, saß Ascot als Captain der Starry Night am längeren Hebel. »Ich finde trotzdem, dass wir das Risiko eingehen müssen.«

»Das habe ich bereits bemerkt.«

Ascots Ton klang verständnisvoll. Das UNSC wusste so gut wie nichts über ihren neuen Feind. Falls die Spartans das Allianzschiff eroberten, dann sollten die Wissenschaftler von ONIs Sektion Drei – der Sektion für Geheimprojekte – die Technologie rekonstruieren und die Geheimnisse lüften können, die die überlegenen Slipspace-Antriebe und die nahezu undurchdringlichen Energieschilde der Allianz umgaben. Mehr noch, sie könnten versuchen, die Leistungsgrenzen der hochmodernen feindlichen Waffen auszuloten und vielleicht sogar ein paar bis dato verborgene...



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