E-Book, Deutsch, Band 176, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
DeNosky / Colley / Betts Julia Collection Band 176
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1186-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Fortunes: Macht & Leidenschaft
E-Book, Deutsch, Band 176, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-7515-1186-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Von Geburt an reich; mächtig aus Tradition: Die Fortunes sind die ungekrönten Könige Dakotas. Nur in der Liebe stehen den Mitgliedern der erfolgsverwöhnten Familie echte Herausforderungen bevor!
ALLES AUF LIEBE? von KATHIE DENOSKY
Ein Trip im Privatjet, eine Luxussuite, Champagner und Kaviar für zwei. Casinobesitzer Blake lässt nichts aus, um die attraktive Sasha zu verführen. Allerdings nur, weil er sie für die Geliebte seines verhassten Halbbruders hält! Gefühle sind nicht im Spiel. Oder?
DIE HEISSE NACHT IN SEINEN ARMEN von JAN COLLEY
Skylar Fortune braucht keinen Mann. Sie ist reich und hat eine große Familie. Doch die leidenschaftliche Nacht in den Armen des sexy Neuseeländers Zack Manning ist nicht ohne Folgen geblieben - und plötzlich scheint Skylar doch einen Mann zu brauchen ...
SAG MIR LEISE, WAS DU WILLST ... von HEIDI BETTS
Lange war Maya für Creed Fortune nur die unscheinbare Tochter seiner Stiefmutter. Doch eine erhitzte Auseinandersetzung führt zu einem Kuss, der Creeds Verlangen weckt - das er sich verbieten muss! Nichts können die mächtigen Fortunes weniger gebrauchen als einen Skandal!
Kathie DeNosky stellt ihren Wecker oft auf 2 Uhr morgens, um wenigstens einige Stunden in Ruhe arbeiten zu können, bevor der Rest der Familie erwacht. Während dann in ihrem Büro leise Countrymusik erklingt, schreibt sie an ihren Romances, denen eine ganz besondere Mischung aus Sinnlichkeit und Humor zeigen ist. Sie zählt zu den Top-Autorinnen und hat bereits viele Auszeichnungen erhalten.
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1. KAPITEL
„Guten Morgen. Sasha Kilgore am Apparat, Assistentin für Public Relations.“
„Hi, Sasha. Hier ist Blake Fortune.“
Beim Klang seines sanften Baritons, der durch den Hörer an ihr Ohr drang, setzte Sashas Herzschlag für einen Moment aus. Sie musste sich daran erinnern, das Atmen nicht zu vergessen. „Hallo, Blake. Was kann ich für dich tun?“
„Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Sasha.“
Jedes Mal, wenn er ihren Namen aussprach, durchrieselte sie ein köstlicher kleiner Schauer. Als Schulmädchen war sie heftig in den jüngsten Sohn der Familie Fortune verliebt gewesen. Ihre Schwärmerei wurde allerdings nicht erwidert. So ganz war sie wohl noch nicht darüber hinweg. „Sehr gern, ich werde mein Bestes tun“, antwortete sie und hoffte, dass sie sich nicht allzu eifrig anhörte. „Was brauchst du denn?“
„Dich.“
„Mich?“ Ihr Pulsschlag beschleunigte sich, und sie hatte plötzlich das Gefühl, im luftleeren Raum zu schweben.
„Ich bin ziemlich spät dran, mit so einer Bitte zu kommen, das ist mir klar, doch ich bin in der Klemme. Ende dieses Monats eröffne ich hier in Deadwood hoffentlich ein neues Casino, und ich brauche deine Hilfe bei der Werbekampagne, damit die Sache richtig ins Rollen kommt. Mir liegt daran, auch die Sommerurlauber für das Casino zu gewinnen.“
Natürlich war es absolut lächerlich, aber sie verspürte eine seltsame Enttäuschung, weil es sich um einen geschäftlichen und nicht um einen persönlichen Gefallen handelte, den er von ihr wollte. „Mit Hotels und Spielcasinos habe ich nicht unbedingt Erfahrung.“
Warum hatte er nicht seinen eigenen Public-Relations-Manager damit beauftragt? Er hatte doch sicherlich einen. Immerhin war dies das dritte Casino, das er innerhalb der letzten vier Jahre eröffnete. Außerdem hatte sie Gerüchte gehört, dass Blake mittlerweile seine eigene Firma gegründet hatte.
„Komm schon, Süße. Wir wissen beide, dass du zu den Besten in deinem Job gehörst. Sonst würdest du ja wohl kaum für Dakota Fortunes arbeiten.“
Bei dem Kosewort lief ihr erneut ein Schauer über den Rücken. Sein Kompliment tat ihr gut, mehr, als es sollte. „Also setzt du jetzt Charme und Schmeicheleien ein, um dein Ziel zu erreichen?“
„Funktioniert es?“
Sie lachte. „Nein. Aber es ist schön, das zu hören.“
„Sag mir, dass du mir aus dieser Klemme hilfst, Sasha. Mein Public-Relations-Manager hat wegen einer dringenden Familienangelegenheit Urlaub genommen, seine Frau hat Zwillinge bekommen. Ich stehe also mit dem Rücken zur Wand. Das Fortune’s Gold öffnet in drei Wochen.“
„Ich war noch nie in einem Casino und im Gold schon gar nicht, daher wäre es ziemlich schwierig, Ideen für eine Kampagne zu entwickeln“, wandte sie ein.
„Kein Problem. Du bestimmst den Zeitpunkt, und ich schicke dir meinen Privatjet, damit er dich abholt.“
„Ich könnte vielleicht im Internet recherchieren und …“
„Du bekommst ganz sicher eine bessere Vorstellung, wenn du dir die Gegebenheiten vor Ort ansiehst“, beharrte er.
Sasha unterdrückte einen Seufzer. Die Männer der Fortunes akzeptierten kein Nein, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Sie griff nach ihrem elektronischen Kalender und studierte die Einträge. „Der früheste freie Termin wäre übermorgen. Ist dir das recht? Oder passt es dir nächste Woche besser?“
„Freitag ist großartig. Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen. Plan doch das Wochenende mit ein. Wir können dann am Montagmorgen zusammen nach Sioux Falls zurückfliegen.“
„Das wären drei Tage“, gab sie zu bedenken.
„Deine mathematischen Fähigkeiten sind beeindruckend.“
„Und deine Hartnäckigkeit ist ärgerlich.“
Sein dunkles Lachen war entwaffnend. Soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie ihn seit Jahren nicht lachen gehört und war daher zu dem Schluss gekommen, dass seine Brüder Case und Creed recht hatten. Sie waren der felsenfesten Überzeugung, Blake hätte keinen Sinn für Humor. Offensichtlich lagen sie damit falsch.
„Komm schon, Sasha. Dir kommen bestimmt jede Menge Ideen dazu, was meine potenziellen Hotelgäste ansprechen könnte, wenn du erst mal hier bist. Die Umgebung und die Atmosphäre helfen dir garantiert dabei, eine wirkungsvolle Werbekampagne zu entwickeln. Und außerdem tut es dir gut, mal aus dem Alltagstrott herauszukommen.“
Oh, er war gut. Er wusste ganz genau, was er sagen musste, um sie davon zu überzeugen, wie wichtig es für ihn war, dass sie das Wochenende mit ihm verbrachte, um an dieser Werbekampagne zu arbeiten.
„Es wäre schön, mal wegzukommen“, sagte sie langsam. „Ich kann nur nicht abschätzen, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, einen vernünftigen Plan auszuarbeiten.“
„Ich dachte, wenn du schon hier bist, könntest du dir auch die anderen Casinos ansehen. Vielleicht hast du ja Vorschläge, wie man die Werbung dafür optimieren kann.“ Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: „Aber falls das ein Problem ist …“
Er ließ den Satz unbeendet. Sasha schüttelte den Kopf. Blake verstand es wirklich hervorragend, seinen Willen durchzusetzen. „Nein, es ist kein Problem, meine Pläne für das Wochenende zu ändern.“ Genau genommen hatte sie eigentlich nichts anderes vorgehabt, als ihre Wohnung zu putzen und sich einen Marathon mit Julia-Roberts-Filmen zu gönnen.
„Dann ist es abgemacht. Ich sage meinem Piloten Bescheid, dass er dich am Freitag um acht Uhr morgens am Flughafen erwarten soll. Und, Sasha?“
„Ja?“
„Danke.“
Seine Stimme klang bei diesem Wort so weich und verführerisch, dass sie ein Kribbeln in der Magengegend verspürte. Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er aufgelegt.
„Wer war das?“
Beim Klang der vertrauten Männerstimme blickte sie auf. Creed Fortune stand in der Tür und musterte sie misstrauisch.
„Das war dein Bruder Blake“, antwortete sie vorsichtig.
„Halbbruder“, korrigierte er sie unwirsch. „Was wollte er?“
Es war eine bekannte Tatsache, dass Creed und Blake sich trotz ihrer engen Verwandtschaft nicht gerade nahestanden. Weit davon entfernt. Im besten Fall begegneten sie sich mit unterkühlter Höflichkeit, im schlimmsten mit offener Feindseligkeit.
„Blakes Public-Relations-Manager hat Urlaub. Er hat mich gebeten, ihm bei einer Werbekampagne für sein neues Casino zu helfen.“ Sie wich seinem Blick aus und beschäftigte sich damit, ihren Termin mit Blake in den Kalender einzutragen.
Wieso nur hatte sie das Gefühl, als wäre sie Creed gegenüber nicht loyal, nur weil sie seinem Bruder einen Gefallen tat? Sie waren nie etwas anderes als Freunde gewesen.
„Und? Wirst du es tun?“
Die Missbilligung in seinem Ton sagte ihr, dass sie Blake seiner Meinung nach zurückweisen sollte. Sie nickte. „Ich sehe keinen Grund, der dagegen spricht.“
„Ich kann dir einen verdammt guten Grund nennen“, erwiderte Creed, seine Miene war finster. „Diesem Mistkerl darf man nicht über den Weg trauen. Ich würde mein Vertrauen eher in eine Klapperschlange setzen als in Blake Fortune.“
„Es ist schrecklich, dass du so etwas von deinem Bruder sagst, Creed.“ Sie selbst war ein Einzelkind und hatte sich immer einen Bruder oder eine Schwester gewünscht. Sie konnte nicht begreifen, dass jemand so feindselige Gefühle gegenüber seinen Geschwistern hegte. „Es spielt keine Rolle, ob ihr euch versteht oder nicht. Blake ist nun einmal ein Teil deiner Familie.“
Creed brummte abfällig. „Ja, und zwar der schlimmste Teil.“
Sasha blickte ihn ernst an und wählte ihre Worte mit Bedacht: „Du bist einer meiner besten Freunde, Creed, und ich schätze unsere Freundschaft sehr, aber verlange nicht von mir, dass ich Partei ergreife. Was immer auch zwischen Blake und dir stehen mag, ich habe nichts damit zu tun.“
Er kniff die Lippen zusammen und nickte. „Ich will nur, dass du vorsichtig bist. Du solltest in seiner Nähe gut auf dich aufpassen, er könnte dich verletzten. Blake ist genau so wie seine Mutter. Und von ihr ist noch nie irgendwas Gutes gekommen. Sie ist ein sehr unangenehmer Mensch und daran wird sich garantiert nichts mehr ändern.“
Sasha schenkte ihm ein versöhnliches Lächeln. „Vermutlich wird er mir über dich etwas Ähnliches erzählen. Warum gehst du nicht zurück in dein Büro und tust was Produktives? Dann kann ich mich auch wieder an die Arbeit machen.“
Noch lange, nachdem Creed sie allein gelassen hatte, grübelte sie darüber nach, was wohl für die Zwistigkeiten der Geschwister verantwortlich sein mochte. Case und Creed, die beiden älteren Söhne der Familie, machten keinen Hehl daraus, dass sie nichts von ihrem jüngeren Bruder hielten. Soweit sie das beurteilen konnte, beruhte die Abneigung durchaus auf Gegenseitigkeit.
Blake war sogar so weit gegangen, Dakota Fortunes, die Firma der Familie, zu verlassen. Er arbeitete schon lange nicht mehr in dem millionenschweren Unternehmen, das sein Großvater gegründet hatte. Blake hatte sich in der Spielindustrie von South Dakota sein eigenes Imperium geschaffen. Er hielt zwar noch ein beachtliches Aktienpaket von Dakota Fortunes und war Mitglied des Aufsichtsrates, hatte aber nichts mehr mit dem Tagesgeschäft der Firma zu tun.
Sasha lehnte sich in ihrem lederbezogenen Bürosessel zurück und betrachtete nachdenklich den neuen Eintrag in ihrem Kalender. Wie es aussah, drohte die Feindseligkeit zwischen den Brüdern zu eskalieren....




