E-Book, Deutsch, Band 62, 220 Seiten, eBook
Reihe: Betriebswirtschaftslehre für Technologie und Innovation
Dickel Marktbezogenes Lernen in akademischen Spin-Offs
2009
ISBN: 978-3-8349-8005-2
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Gewinnung und Integration von Marktinformationen in der frühen Phase technologiebasierter Ausgründungen
E-Book, Deutsch, Band 62, 220 Seiten, eBook
Reihe: Betriebswirtschaftslehre für Technologie und Innovation
ISBN: 978-3-8349-8005-2
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Petra Dickel untersucht, welche Lernmechanismen geeignet sind, um Spin-off Technologien in marktfähige Produkte zu übersetzen. Anhand von Regressionsanalysen zeigt sie, dass marktbezogenes Lernen nicht losgelöst vom Kontext stattfindet, sondern vor dem Hintergrund der Anfangsausstattung der Unternehmen erfolgt.
Dr. Petra Dickel promovierte bei Prof. Dr. Achim Walter am Lehrstuhl für Gründungs- und Innovationsmanagement der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;12
5;Abkürzungsverzeichnis;16
6;Tabellenverzeichnis;18
7;Abbildungsverzeichnis;20
8;1 Einleitung;21
8.1;1.1 Ausgangssituation und Motivation;21
8.2;1.2 Ziel der Arbeit;28
8.3;1.3 Aufbau der Arbeit;30
9;2 Theoretische Grundlagen der Untersuchung;32
9.1;2.1 Akademische Spin-offs;32
9.2;2.2 Wissen und Lernen;41
9.3;2.3 Theoretische Bezugspunkte;50
10;3 Bestandsaufnahme der empirischen Forschung;60
10.1;3.1 Vorgehen und Kriterien zur Auswahl der Studien;60
10.2;3.2 Forschung zum Themengebiet marktbezogenes Lernen;61
10.3;3.3 Forschung zum Themengebiet Entrepreneurial Learning;93
10.4;3.4 Zusammenfassung und kritische Würdigung des Forschungsstandes;112
11;4 Bezugsrahmen der Untersuchung;115
11.1;4.1 Darstellung des Bezugsrahmens der Untersuchung;115
11.2;4.2 Einfluss der Technologiebasis auf den Markterfolg;117
11.3;4.3 Einfluss des marktbezogenen Lernens auf den Markterfolg;121
12;5 Methodische Grundlagen der Untersuchung;139
12.1;5.1 Untersuchungsdesign und Gang der Datenerhebung;139
12.2;5.2 Beschreibung der Stichprobe;146
12.3;5.3 Methodik und Gang der Datenanalyse;150
12.4;5.4 Operationalisierung und Validierung der Konstrukte;162
13;6 Empirische Befunde;181
13.1;6.1 Ergebnis der Multitrait-Multimethod-Analyse;181
13.2;6.2 Ergebnis der Regressionsanalysen;182
13.3;6.3 Zusammenfassung der empirischen Befunde;193
14;7 Zusammenfassung und Implikationen;195
14.1;7.1 Zusammenfassung;195
14.2;7.2 Implikationen für die Forschung;198
14.3;7.3 Implikationen für die Praxis;201
15;Anhang;206
16;Literaturverzeichnis;214
17;Stichwortverzeichnis;235
Theoretische Grundlagen der Untersuchung.- Bestandsaufnahme der empirischen Forschung.- Bezugsrahmen der Untersuchung.- Methodische Grundlagen der Untersuchung.- Empirische Befunde.- Zusammenfassung und Implikationen.
5 Methodische Grundlagen der Untersuchung (S. 121-122)
5.1 Untersuchungsdesign und Gang der Datenerhebung
5.1.1 Erhebungsinstrument
Ziel der empirischen Untersuchung ist es, die im Bezugsrahmen aufgestellten Hypothesen bei akademischen Spin-offs in Deutschland großzahlig zu testen. Zu diesem Zweck wurde ein standardisierter Fragebogen103 für eine persönliche Befragung von Spin-off-Gründern und Managern entwickelt. Der Aufwand dieser persönlichen Einzelinterviews mittels standardisierter Interviewleitfäden ist im Vergleich zu postalischen oder online-Befragungen relativ hoch. Die Vorteile dieses Erhebungsinstrumentes liegen darin, dass der Respondent bei eventuellen Rückfragen auf den Interviewer zurückgreifen kann, die Vollständigkeit bei der Ausfüllung der Fragen somit sichergestellt wird und dass der Fragebogen tatsächlich durch den gewünschten Respondenten beantwortet wird (Högl 1998, S. 110).
Die Datenerhebung erfolgt mittels so genannter Schlüsselinformanten bzw. key informants (Phillips 1981, S. 396 f.). Schlüsselinformanten sind Personen, die generalisierbare Aussagen zu einem bestimmten Sachverhalt geben können (Bagozzi et al. 1991, S. 423, Ernst 2003, S. 87). Diese werden gebeten, Aussagen „about patterns of behaviour, after summarizing either observed (actual) or expected (prescribed) organizational relations" (Seidler 1974, S. 81) zu machen. Die Auswahl der Schlüsselinformanten erfolgt dabei weniger unter dem Gesichtspunkt einer statistischen Repräsentativität für das Unternehmen, sondern vielmehr unter der Annahme, dass diese besonders kenntnisreich in Bezug auf das Untersuchungsobjekt sind, sowie auch willens, darüber Auskunft zu geben (Kumar et al. 1993, S. 1634).
Zur Beurteilung der Kompetenz eines Informanten eignen sich die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, die hierarchische Position oder die Dauer und Intensität des Involvements105 mit dem untersuchten Sachverhalt als globale Indikatoren (Phillips 1981, Heide und Miner 1992). Ebenfalls sind spezifische Kompetenzbeurteilungen durch eine Einschätzung der Respondenten selbst bzw. durch Dritte möglich (Ernst 2003, S. 90 f.). Die Befragung von Schlüsselinformanten ist allerdings nicht unumstritten, da Aussagen dieser Informanten in vielen Fällen eine geringe Validität aufweisen und somit einen systematischen Messfehler begründen können (Phillips 1981, Ernst 2003).
Dieser so genannte informant bias kann aus der funktionalen Zugehörigkeit und/oder hierarchischen Stellung einzelner Informanten im Unternehmen beruhen und aufgrund von Wahrnehmungs- und Kompetenzunterschieden einen verzerrenden Einfluss auf deren Antwortverhalten ausüben (Ernst 2003, S. 92 ff.).106 Die Gefahr eines informant bias kann durch die Befragung mehrerer Schlüsselinformanten reduziert werden (Phillips 1981, S. 405 ff.). Dadurch verringert sich ebenfalls die Fehlerwahrscheinlichkeit aufgrund von Kenntnisdefiziten einzelner Informanten. Die Befragung mehrerer Schlüsselinformanten ist in der empirischen Sozialforschung aufgrund des erhöhten Zeit- und Kostenaufwandes vergleichsweise selten (Kumar et al. 1993, S. 1634, Ernst 2003, S. 93). Aufgrund der Vielschichtigkeit der in dieser Studie untersuchten Zusammenhänge wurde dennoch entschieden, ein multiple key informant Design zu verwenden, d.h. mehrere Schüsselinformanten zu befragen.