Dolder / Haefliger Kamber, Kommissar
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-905960-25-9
Verlag: Universal Frame
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Kriminalroman
E-Book, Deutsch, 137 Seiten
ISBN: 978-3-905960-25-9
Verlag: Universal Frame
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Dieser Krimi kommt ohne die zeitgenössisch übliche, nervenzerfetzende Darstellung grässlicher Verbrechen aus. Hier löst ein Kommissar aus Bern mit Bravour einen Fall in Frankreich, der ihn persönlich betrifft und in grosse Gefahr bringt. Der Roman ist nicht ohne Spannung, zeigt viel Atmosphäre und besticht durch seine bedächtige Schweizer Diktion im Geiste eines Glauser-Krimis. Hinter dem Pseudonym Sven Dolder verbirgt sich ein ehemaliger hoher und angesehener Schweizer Richter. Seit langem genießt er seine Pension und lässt mit der Veröffentlichung seines Debuts jetzt Reminiszenzen an seinen geliebten Beruf aufleben.
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Ich habe Bechler vor etwa zwei Jahren nach einem Bankeinbruch festgenommen. Er drohte damals, er werde sich an mir rächen, wenn er wieder in Freiheit sei. Er verbüsste nachher eine längere Strafe und ist vor ein paar Tagen aus dem Gefängnis geflohen. Ich habe nach der Flucht in seiner Zelle einen Brief mit Ihrer Anschrift gefunden. Das zusammen mit andern Hinweisen liess mich vermuten, dass er nach Paris geflüchtet sei oder flüchten werde. Ich will ihn nicht nur gefangen nehmen, um ihn wieder einzubuchten, ich will ihn auch daran hindern, seine Drohung wahrzumachen.“ „Das ist interessant, und nun erzähle ich Ihnen, wie ich Bechler kennen lernte und wie ich heute zu ihm stehe. Das ist aber eine nicht ganz kurze Geschichte, und ich muss Sie um etwas Geduld bitten. Vor etwa vier Jahren arbeitete ich in einem vornehmen Damenmodegeschäft. Ein paar Schritte von meinem damaligen Arbeitsort entfernt gibt es ein gutes kleines Restaurant, wohin ich jeweils mittags zu einem bescheidenen Imbiss ging. Das Gleiche taten zwei Herren, die ich später als Tages, ob wir nicht miteinander am gleichen Tisch essen könnten. Ich war einverstanden, und von da an plauderten wir am Mittag miteinander über dieses und jenes. Mein Patron war ledig, ich war ein junger hübscher Frechdachs, er verliebte sich in mich. Ich wurde seine Geliebte und hatte einen Schlüssel zu der vornehmen Wohnung, die zu den schönsten eines alten Gebäudes auf der Île Saint Louis gehört. Der Patron hatte die Gewohnheit, überall Geld, Schmuck und Wertsachen herumliegen zu lassen. Er hatte volles Vertrauen zu mir, machte mir Geschenke, ich hatte ein wunderbares Leben. Dumm und naiv, wie ich war, erzählte ich davon und auch vom herumliegenden Geld meinen Tischgenossen. Sie drängten mich, die Gelegenheit zu benützen und dem Patron Geld zu stehlen. Ich weigerte mich lange, schliesslich gab ich nach.