E-Book, Deutsch, Band 9, 320 Seiten
Reihe: NOX Paranormal Love
Douglas / Wilson NOX Band 9
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3267-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 9, 320 Seiten
Reihe: NOX Paranormal Love
ISBN: 978-3-7515-3267-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ZWISCHEN TAG UND TRAUM von CHARLOTTE DOUGLAS
Tory Caswell, Besitzerin einer Werbeagentur und mit beiden Beinen fest im Leben, kann es nicht fassen: Neben ihr im Hotelbett liegt ein wildfremder Mann, der behauptet, aus einem anderen Jahrhundert zu sein. Und plötzlich ist sie mittendrin in einer Liebesgeschichte, in der fantastische Dinge passieren und das Begehren stärker ist als alle Vernunft ...
VERFÜHRT VON EINEM ENGEL von MARY ANNE WILSON
Mit einem ganz besonderen Auftrag wird der bezaubernde Engel Angelina zur Erde gesandt: Eine pikante Mission erwartet die himmlische Botin! Doch Engel sind auch nur Menschen, und so kommt es, dass Angelina sich Hals über Kopf in den attraktiven Dennis verliebt. Am Valentinstag entscheidet sich ihr Schicksal ...
Die Autorin Charlotte Douglas wurde in Kings Mountain im Bundesstaat North Carolina geboren. Schon im Alter von drei Jahren konnte Sie lesen und steckte von da an ihre kleine Nase fast nur noch in Bücher - so war es unausweichlich, dass sie eines Tages selbst eins schreiben würde. Als Sie acht Jahre alt war, zog die Familie an die Westküste von Florida, wo Charlotte mit ihren Eltern und ihren fünf Geschwistern in einer kleinen Gemeinde am Meer aufwuchs. Doch bevor Charlotte Douglas ihr Glück als Autorin suchte, machte sie einen Bachelor- Abschluss in Englisch an der Universität von North Carolina und heiratete noch als Studentin ihre Jugendliebe, einen Kommilitonen. Sie arbeitete zunächst einige Jahre als Englisch- und Musiklehrerin - hatte aber immer noch den Traum, selbst Romane zu schreiben. 1991 veröffentlichte Charlotte Douglas dann endlich ihr erstes Buch unter dem Pseudonym Marina Malcolm. Ihren wahren Namen benutzte sie erst für die darauf folgenden Romane. In den Liebesromanen von Charlotte Douglas finden die Leserinnen aus Romantik, Gefahr und Spannung. Mit ihrem Mann Bill und ihren zwei Cairn Terriern, Dandi und MacArthur, lebt Charlotte inzwischen wieder an der Westküste von Florida nahe dem Ort, wo sie aufgewachsen ist. Charlotte Douglas freut sich sehr über Mails von ihren Lesern: charlottedouglas1@juno.com.
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1. KAPITEL
„Wie wäre es mit einer schönen Tasse Tee, meine Liebe? Sie sehen geschafft aus.“
Tory Caswell drehte sich überrascht um. Die letzten Hochzeitsgäste waren vor einer Stunde gegangen. Tory war zu müde und zu deprimiert gewesen, um in ihr leeres Hotelzimmer zu gehen, und sie hatte gedacht, in dem Ballsaal allein zu sein.
Die kleine, ältere Frau in der Uniform eines Hausmädchens war scheinbar aus dem Nichts heraus aufgetaucht. „Es geht ganz schnell.“
Tory bemühte sich vergeblich, das Gesicht der Frau in dem schwachen Licht auszumachen, das von den Lichterketten stammte, die um die Säulen geschlungen waren.
„Nein, danke“, erwiderte Tory. „Hier ist nichts mehr zu tun, und ich gehe auch gleich.“
Das Hausmädchen sah sich in dem mit Grünpflanzen, weißen Luftschlangen, rosa Rosen und Lilien geschmückten Saal um.
Jills Hochzeitsfarben – die Farben des Valentinstages.
Die Frau in der weißen und grauen Uniform drehte sich, und das Licht fiel auf rosige Wangen, veilchenblaue Augen und leuchtend weißes Haar. „Muss eine schöne Hochzeit gewesen sein“, meinte sie.
„Ja.“ Tory seufzte schwer. „Meine Schwester hat geheiratet.“
„Sie sehen selbst wie eine Braut aus, meine Liebe. Rosa Satin und weiße Spitze. Wie nennen Sie diesen Stil?“ Prüfend berührte sie Torys ausgestellten Ärmel.
„Viktorianisch. Meine Schwester ist ganz verrückt danach. Darum hat sie auch dieses alte Hotel für ihre Hochzeit ausgesucht.“ Eine Träne lief Tory über die Wange.
„Aber, aber.“ Die zierliche Frau holte ein Taschentuch aus der Schürzentasche und drückte es Tory in die Hand. „Eine Hochzeit sollte ein fröhliches Fest sein.“
„Das war sie auch.“ Tory schniefte. „Aber meine Schwester wird bei ihrem Mann in Australien leben. Die beiden sind sofort nach der Feier abgereist. Sie wird mir fehlen.“
„Natürlich, aber das Leben hält viele Überraschungen bereit.“ Die freundliche Stimme des Hausmädchens mit dem britischen Akzent linderte Torys Schmerz. „Ich bringe Ihnen jetzt Tee und trinke auch eine Tasse, und Sie erzählen mir von der Hochzeit.“
„Bitte, machen Sie sich keine Mühe.“
„Das ist keine Mühe, Miss Caswell. Übrigens, ich heiße Emma.“ Die Frau verschwand durch die Schwingtür zur Küche.
Woher kannte Emma ihren Namen? Ein Schauer lief Tory über den Rücken. Doch dann fiel ihr ein, dass sie zusammen mit allen anderen Teilnehmern am Beginn der Hochzeitsfeier vorgestellt worden war.
Planung und Vorbereitung des großen Ereignisses lagen jetzt hinter ihr, zwei Wochen Urlaub in Florida vor ihr. Jahrelang hatte sie sich nicht freigenommen, aber die Werbeagentur, die sie mit harter Arbeit aufgebaut hatte, konnte eine Weile ohne sie auskommen. Heute Morgen hatte der Wetterbericht für Atlanta Schneeregen und Glatteis angekündigt. Der Kälteeinbruch in Florida Anfang Februar sollte jedoch schon morgen Nachmittag wieder vorüber sein.
Tory wollte den Sonntag am Strand verbringen und den Bestseller lesen, den sie zusammen mit dem Badeanzug und dem Kleid der Brautjungfer eingepackt hatte. Mit etwas Glück traf sie auch noch einen gut aussehenden, ungebundenen Mann, der zu einer kurzen Romanze bereit war. Nichts für länger. So viel Zeit konnte sie nicht von ihrer Arbeit abzweigen. Nur ein paar Tage Strand, See und Sonnenschein und ein attraktiver Zeitvertreib.
Sie stand auf, strich den langen Rock glatt und ging über das schimmernde Parkett. Auf den Tischen rings um die Tanzfläche standen zierliche Gestecke aus Rosen.
Rosa war die Lieblingsfarbe ihrer Mutter gewesen. Der Schmerz schnürte Tory die Kehle zu. Ihre Eltern hatten Jills Hochzeit nicht erlebt.
Durch die hohen Fenster blickte sie über die gepflegte Gartenanlage zum Golf von Mexiko hinunter. Der Vollmond stand über dem ruhigen Wasser und warf eine silbrige Bahn vom Horizont bis zur Küste.
Als sie und Jill noch Kinder waren, hatte ihre Familie hier Urlaub gemacht. Seither hatte ihre Schwester von einer romantischen Hochzeit in dem alten Bellevue Hotel mit den Spitzdächern und den breiten, verzierten Veranden geträumt.
„Deine Träume sind wahr geworden, Jillie.“ Torys Stimme hallte durch den Saal. „Vielleicht würden meine Träume auch wahr werden, wenn ich welche hätte.“
Plötzlich traf sie ein eisiger Lufthauch, bei dem sie eine Gänsehaut bekam. Den Tee mit Emma ließ sie besser ausfallen. Sie holte die Handtasche von ihrem Tisch und wollte sich zurückziehen, blieb jedoch stehen. Eine Frau stand vor den Doppeltüren am Ende des Saals.
„Kann ich Ihnen helfen?“, rief Tory in der Annahme, ein Hochzeitsgast hätte etwas vergessen.
Schweigend kam die Frau näher. Sie gehörte nicht zu den Gästen. Tory hatte sie noch nie gesehen. Die atemberaubend schöne Frau mit schneeweißer Haut und üppigem schwarzen Lockenhaar trug ein ähnliches Kleid wie sie selbst. Die türkisfarbene, schimmernde Seide überstrahlte alles Licht im Saal. Ein unheimliches Leuchten ging von den hellblauen Augen aus, während sie über die Tanzfläche schwebte und hinter sich Dunkelheit zurückließ.
Je näher sie kam, desto kälter wurde es. Tory schauderte unter dieser Kälte – und wegen der unglücklichen Miene der jungen Frau. Tory sah nervös zur Küchentür, aber vom Hotelpersonal zeigte sich niemand.
Die junge Frau streckte ihr die blasse, schmale Hand entgegen. „Haben Sie ihn gesehen?“
„Wen?“, fragte Tory.
Die Frau stöhnte leise auf. „Den Mann, den ich heiraten werde.“
„Nein.“ Tory seufzte matt. „Und nach dem heutigen Abend will ich auch lange nichts mehr mit Hochzeiten zu tun haben.“
Es wurde immer kälter im Saal. Tory klapperte schon mit den Zähnen. Offenbar war die Heizung ausgeschaltet worden.
„Helfen Sie mir bitte“, flehte die Frau. „Ich muss ihn finden.“
„Alle sind schon vor einer Stunde gegangen. Falls er hier war, ist er bereits fort.“ Tory wollte zur Tür, doch die Frau versperrte ihr den Weg.
„Er kann nicht fort sein. Ich brauche ihn.“ Die schlanke Gestalt wurde von Schluchzen geschüttelt. Tränen liefen ihr über die weißen Wangen.
Tory wollte jemanden herbeirufen und die verstörte junge Frau dem Hotelpersonal anvertrauen. Doch bevor sie auch nur ein Wort hervorbrachte, brach die Unbekannte weinend auf dem Parkett zusammen … und löste sich in nichts auf.
Tory starrte auf die leere Tanzfläche. Menschen lösten sich nicht einfach in nichts auf. Es musste eine vernünftige Erklärung geben. Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken. Vielleicht hatte sie mehr Champagner getrunken, als sie gedacht hatte. Oder es kam von der Erschöpfung. Ihre Angestellten hatten sie schon gewarnt, sie würde zu hart arbeiten.
Emma kam mit einem großen Tablett aus der Küche, stellte es auf den Tisch und betrachtete Tory scharf. „Stimmt etwas nicht?“
„Nein, nein.“ Tory griff mit zitternden Händen nach ihrer bestickten Handtasche und stand auf. „Ich bin müde und gehe schlafen.“
„Sie machen ein Gesicht, als hätten Sie einen Geist gesehen.“
„Ich glaube nicht an Geister!“, erwiderte Tory heftig.
„Dann haben Sie sie also gesehen. Ich wusste, dass sie heute Abend erscheinen wird.“ Emma drückte sie auf den Stuhl zurück und tätschelte ihren Arm. „Trinken Sie den Tee. Und dann erzählen Sie mir alles.“
Tory atmete tief ein, um ihre Nerven zu beruhigen. Warme, nach Rosen und Lilien duftende Luft vertrieb Kälte und Dunkelheit. Jetzt erst begriff sie, was Emma gesagt hatte. „Sie haben gewusst, dass diese Frau herkommen wird? Wieso?“
„Der Geist …“
„Ich glaube nicht an Geister“, wiederholte Tory und nahm einen Schluck von dem exotisch duftenden Tee.
„Natürlich nicht, aber wer unsere Angelina sieht, wird schnell bekehrt.“
„Angelina?“
„Angelina erscheint seit fast einem Jahrhundert bei jeder Hochzeit im Bellevue.“ Stirnrunzelnd rührte Emma Zucker in ihren Tee. „Für gewöhnlich zeigt sie sich allerdings der Braut.“
„Ein Glück, dass sie Jillie nicht den Tag verdorben hat! Wer ist sie?“
„Vor fast hundert Jahren wohnte Angelina Fairchild kurz nach der Eröffnung im Bellevue. Sie verliebte sich in einen anderen Hotelgast, aber die beiden haben sich zerstritten.“
Tory nahm noch einen Schluck Tee. „Woher wissen Sie das?“
„Die Geschichte kennt hier jeder.“ Emma strich ihre Schürze glatt. „Sie können Angelina in unserer kleinen historischen Ausstellung im Korridor sehen. Sie ist auf mehreren Bildern, unter anderem auf einem Fahrrad vor dem Westportal.“
„Die meisten Verliebten streiten irgendwann, aber sie spuken nicht ein Jahrhundert später und erschrecken Bräute.“ Tory hatte Mühe, nach diesem langen, aufregenden Tag wach zu bleiben.
Emma beugte sich über den Tisch und flüsterte verschwörerisch: „Es war kein gewöhnlicher Streit. Angelina stürmte aus dem Hotel, lief zum Wasser hinunter und fuhr allein mit einem Boot zur Insel hinüber.“
Tory hielt gähnend die Hand vor den Mund. „Auch nicht ungewöhnlich. Sie wollte eben etwas Abstand zu ihrem Geliebten.“
...