Dratwa / Ebers / Pohl Energiewirtschaft in Europa
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-642-02340-8
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Im Spannungsfeld zwischen Klimapolitik, Wettbewerb und Versorgungssicherheit
E-Book, Deutsch, 212 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-642-02340-8
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einleitung: Energiewirtschaft in Europa – Im Spannungsfeld zwischen Klimapolitik, Wettbewerb und Versorgungssicherheit.- Ökonomie und Ökologie in Europa – (k)ein Gegensatz?.- Ohne eine Effizienzrevolution sind nachhaltige Energiesysteme nicht realisierbar.- Europäisches Biogas als Eckpfeiler autarker und ökologischer Energieversorgung.- How to respond to an increasing energy demand without increasing the carbon dioxide emissions?.- Erneuerbare Energien und regionale Wertschöpfung.- Wettbewerb und Marktmacht im Energiesektor.- Globale Ölmärkte im Wettbewerb? – Die ‚wahren‘ Herausforderungen der künftigen Energieversorgung.- Mehr Wettbewerb durch wirksame Entflechtung der Strom- und Gasversorgungsnetze.- Wettbewerb und Sicherheit in der Energieversorgung – worauf es wirklich ankommt.- In varietate concordia – Strategie und Ziele der „neuen“ EU-Energie und Klimapolitik.- Der globale Wettbewerb um energetische Ressourcen.- Zwei-Wege-Strategie für Europas Energiesicherheit.- Energieaußenpolitik im Rahmen der Europäischen Union.- Versorgungssicherung aus der Perspektive eines Regionalversorgers.- Die Ölversorgung der EU im Angesicht internationaler Konflikte.- Künftige Herausforderungen für die Europäische Energiewirtschaft.
"Zwei-Wege-Strategie für Europas Energiesicherheit (S. 131-132)
Dr. Joachim Pfeiffer MdB
1 Einleitung
Der Zugang zu und die Bereitstellung von Energie sind für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Wohlstand, Arbeitsplätze und eine prosperierende Wirtschaft kann es nur geben, wenn ausreichend Energie zur Verfügung steht. Diese herausragende Bedeutung der Energie als zentrales Element für die gesamte Weltwirtschaft und insbesondere für wachsende und hoch entwickelte Volkswirtschaften ist an zahlreichen Stellen in der letzten Zeit diskutiert worden. So stieg der weltweite Primärenergieverbrauch in 2007 um 2,4% an2.
Der Energiehunger in Ländern wie China und Indien, deren Volkswirtschaften sich durch ein konstant hohes Wachstum auszeichnen, nimmt dementsprechend ständig zu. Der Primärenergieverbrauch in Indien stieg beispielsweise im vergangenen Jahr um 6,8% an. Indien verzeichnete damit den drittgrößten Volumenanstieg weltweit nach den Vereinigten Staaten und China3. Chinas Wirtschaft wuchs im Durchschnitt der letzten beiden Jahrzehnte um beachtliche 9,5%4 und infolgedessen stieg auch sein Primärenergieverbrauch um 7,7% an, so dass China für die Hälfte des Anstiegs des weltweiten Primärenergieverbrauchs verantwortlich ist5.
Deutschland wiederum zählt aufgrund seines hohen ökonomischen Entwicklungsstandes gemessen an dem pro Kopf-Energieverbrauch weltweit zu den größten Energieverbrauchern. Der Primärenergieverbrauch Deutschlands lag im Jahre 2007 bei 13.842 Petajoule. Mit einem Anteil von 34% war das Mineralöl 2007 nach wie vor der wichtigste Primärenergieträger. Danach folgen Erdgas (23%), Steinkohle (14%), Braunkohle (12%) und die Kernenergie mit 11%6. Aufgrund dieser herausragenden Bedeutung der Energie kommt auch der Energiepolitik eine immer wichtigere Aufgabe zu. Gleichzeitig ist die EU zu 50% von Energieimporten abhängig.
Der Bericht der EU-Kommission aus dem Jahr 2006 über die Versorgungssicherheit der EU geht sogar davon aus, dass die Abhängigkeit der EU von Energieimporten von 50 auf 70% im Jahr 2030 steigen wird. Dies wiederum zeigt, dass der Energieaußenpolitik große Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, um wirtschaftliches Wachstum in Europa weiterhin gewährleisten zu können. Im Folgenden werden nun die zentralen Herausforderungen der Energiepolitik und deren Lösungen dargestellt. Es wird für ein Energiesicherheitskonzept plädiert, das Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit berücksichtigt und damit pragmatisch und ideologiefrei die energiepolitischen Herausforderungen unserer Zeit beantwortet."