Duffee / Jacobs / Hansen | Jedes Wort zählt | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 218 Seiten

Reihe: Hypnose und Hypnotherapie

Duffee / Jacobs / Hansen Jedes Wort zählt

Kommunikation mit Patienten in der Rettungs- und Notfallmedizin
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8497-8529-1
Verlag: Carl-Auer Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kommunikation mit Patienten in der Rettungs- und Notfallmedizin

E-Book, Deutsch, 218 Seiten

Reihe: Hypnose und Hypnotherapie

ISBN: 978-3-8497-8529-1
Verlag: Carl-Auer Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



»Sie sind jetzt in Sicherheit« Wer sich in einer medizinischen Notlage befindet, ist in einer Art Trancezustand: Die Wahrnehmung ist eingeschränkt, gleichzeitig hoch fokussiert und empfänglich fu?r Suggestionen jeglicher Art. Fu?r die Patientenansprache birgt das gewisse Risiken, aber auch große Chancen. Ein legendär gewordenes Experiment hat das eindru?cklich belegt. Dabei erreichten mehr Notfallpatient:innen lebend das Krankenhaus, wenn sie von entsprechend geschulten Ersthelfer:innen versorgt wurden, ihr Genesungsprozess verlief besser und sie konnten das Krankenhaus nach ku?rzerer Zeit wieder verlassen als Patient:innen aus herkömmlich versorgten Vergleichsgruppen. Don Jacobs und Bram Duffee stellen in diesem Buch alles zusammen, was fu?r eine wirksame Kommunikation mit Notfallpatienten gebraucht wird. Die Prinzipien der hypnotischen Kommunikation bilden die Basis fu?r die Glaubwu?rdigkeit der Helfenden und das Vertrauen in ihr Tun, fu?r die Beziehung zu den Patient:innen und fu?r deren Erwartungen an das, was mit ihnen geschehen wird. Geordnet nach der Art des Notfalls und den entsprechenden Anforderungen, formulieren Jacobs und Duffee klare Anweisungen, etwa zum Stoppen von Blutungen und zum Umgang mit Schmerzen. Übungen am Ende jedes Kapitels verankern das Gelernte, Angaben zu weiterfu?hrender Literatur helfen, das neue Wissen zu vertiefen. Die Autoren: Don Trent Jacobs, Ph.D., Ed.D.; ehemaliger Feuerwehrmann, Rettungsassistent und Vizepräsident der Nordkalifornischen Gesellschaft für klinische Hypnose; derzeit Professor an der Fielding Graduate University in Santa Barbara, CA. Autor von über 20 Büchern im Bereich Wellness, Bildung und indigene Weltanschauung. Bram Duffee, Ph.D.; Rettungssanitäter, Wissenschaftler und Speaker aus Houston, Texas. Als Spezialist für Gesprächsanalyse untersucht er die Interaktionen von Rettungskräften mit dem Ziel, die Notfallversorgung zu verbessern. Derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für soziale Innovation der Fielding Graduate University tätig. Der Herausgeber: Ernil Hansen, Dr. rer. nat., Dipl.-Biol., Dr. med.; Facharzt für Anästhesiologie, Professor für Anästhesiologie Universität Regensburg, Anästhesist am Universitätsklinikum Regensburg bis 2013, seitdem Studentenunterricht 'Therapeutische Kommunikation', Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (MEG), Träger des Milton-Erickson-Preises 2022.

Don Trent Jacobs, Ph.D., Ed.D.; ehemaliger Feuerwehrmann, Rettungsassistent und Vizepräsident der Nordkalifornischen Gesellschaft für klinische Hypnose; derzeit Professor an der Fielding Graduate University in Santa Barbara, CA. Autor von über 20 Büchern im Bereich Wellness, Bildung und indigene Weltanschauung. Bram Duffee, Ph.D.; Rettungssanitäter, Wissenschaftler und Speaker aus Houston, Texas. Als Spezialist für Gesprächsanalyse untersucht er die Interaktionen von Rettungskräften mit dem Ziel, die Notfallversorgung zu verbessern. Derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für soziale Innovation der Fielding Graduate University tätig. Ernil Hansen, Dr. rer. nat., Dipl.-Biol., Dr. med.; Facharzt für Anästhesiologie, Professor für Anästhesiologie Universität Regensburg, Anästhesist am Universitätsklinikum Regensburg bis 2013, seitdem Studentenunterricht 'Therapeutische Kommunikation', Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (MEG), Träger des Milton-Erickson-Preises 2022.
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Vorwort der Autoren


Im Vorwort eines Sachbuchs erläutern die Autoren gewöhnlich, was sie bewogen hat, über ihr Thema zu schreiben. Am Ende dieses Abschnitts teilen wir (Bram und Don) Ihnen unsere persönlichen Gründe dann natürlich auch gerne mit. Beginnen wollen wir jedoch mit unserer gemeinsamen Überzeugung, dass die Worte, die innerhalb der ersten Stunde zu einem Unfall- oder Notfallopfer gesagt werden, das Potenzial haben, Leben zu retten, Leiden zu lindern und Heilung einzuleiten.

Dies wissen wir beide aus unserer zusammengenommen fast vierzigjährigen Erfahrung in den Bereichen Notfallmedizin und Hypnose. Gleichzeitig kennen wir als promovierte Wissenschaftler auch die Forschungsergebnisse, die diese Überzeugung stützen. Auch wenn wir im Rest des Buches akademische Fachbegriffe und entsprechende Zitate auf ein Minimum beschränken, möchten wir hier einige Studien anführen, die sich auf diese Forschungen beziehen. Die folgenden Abstracts sind nur einige von vielen, die belegen, dass Hypnose eine wirksame medizinische Intervention bei medizinischen Notfällen sein kann, wie sie überall auf der Welt vorkommen und von denen wir viele in diesem Text erwähnen.

Zunächst aber unsere Arbeitsdefinition von Hypnose, damit Sie wissen, was diese Forschungsergebnisse de facto zeigen: Das Wort Hypnose kann einen besonderen Bewusstseinszustand bezeichnen, der eine Person in die Lage versetzt, Reaktionen zu aktivieren, die sich vom gewöhnlichen Alltagsbewusstsein unterscheiden (siehe Peter 2024). Konkret kommt es während dieses anderen Bewusstseinszustands zu kognitiven und sensorischen Veränderungen bei unterschiedlichen Oszillationen im Gehirn. Niedrigere Frequenzen wie beispielsweise Theta-Wellen scheinen das Reagieren auf mentale oder verbale Anweisungen oder Suggestionen zu erleichtern, während das Vorliegen höherer Frequenzen eher die Verbindungen verschiedener Schaltkreise untereinander begünstigt, um physiologische Reaktionen wie beispielsweise vermindertes Schmerzempfinden hervorzurufen (Jensen, Adachi a. Hakimian 2015). Wissenschaftler der Universität Turku, Finnland, fanden zudem heraus, dass das Gehirn während der Hypnose in einen Zustand übergeht, in dem einzelne Hirnregionen unabhängiger voneinander agieren (Tuominen et al. 2021). Bezeichnenderweise wollten Wissenschaftler jahrzehntelang nicht wahrhaben, dass Hypnose tatsächlich die Gehirnaktivität verändert. Dank verbesserter Technologien konnte mittlerweile jedoch bewiesen werden, dass die Fähigkeit der Hypnose, Schmerzen zu lindern und Ängste zu reduzieren, eindeutig mit funktionellen Veränderungen der Gehirnaktivität einhergeht (siehe Miltner, Franz a. Naumann 2024). So zeigte beispielsweise eine systematische Auswertung von 10 404 extern begutachteten Arbeiten, dass es während der Hypnose signifikante Unterschiede in der Gehirnaktivität in Bezug auf Lokalisation und Häufigkeit gibt (Wolf et al. 2022).

Das Wort Hypnose wird auch verwendet, um den Prozess zu beschreiben, durch den solche neurologischen Veränderungen erfolgen, sei es in Fremd- oder Selbsthypnose. Da es so viele Ansätze gibt, bietet die wissenschaftliche Forschung hier allerdings wenig mehr als die Beschreibung der in den verschiedenen Experimenten verwendeten Techniken.1 Es bestehen Gemeinsamkeiten zwischen der klinischen Hypnose und der Bühnenhypnose, die wir beschreiben könnten. Unser Ziel ist bei diesem Buch jedoch nicht, hypnotische Induktionstechniken per se zu lehren. Vielmehr geht es darum, Lesern bewusst zu machen, dass während eines Traumas spontane hypnotische Bewusstseinszustände auftreten, die alles, was ein Ersthelfer zu einem Patienten sagt, zu einer möglichen hypnotischen Suggestion machen. Im Anschluss an die folgenden Abstracts, die diese Behauptung stützen, erfahren Sie mehr über Spontanhypnose und darüber, was uns motiviert hat, dieses Buch zu schreiben.

Abstract 1: Hypnose in der Notfallmedizin – Ändern wir unsere Gewohnheiten! (Schmutz et al. 2020)


Die Wirksamkeit von Hypnose zur Behandlung von Schmerzen und Ängsten ist heute vielfach nachgewiesen.2 Während diese Technik in der Anästhesie und Psychiatrie mittlerweile schon häufiger verwendet wird, kommt sie in der Rettungsmedizin bislang nur wenig zum Einsatz. Die Anwendungsbereiche in der stationären und außerklinischen Notfallmedizin sind jedoch ausgesprochen vielfältig, und entgegen der landläufigen Meinung sind Notfallsituationen geradezu ideal geeignet zur Anwendung von Hypnose. Hypnose ist eine zuverlässige, sichere, wirksame und kostengünstige Technik, die jeder Helfer erlernen kann. Sie stärkt die Beziehung zwischen Betreuendem und Patienten und ermöglicht eine andersgeartete, menschlichere und gelassenere Behandlungsweise.

Abstract 2: Der Einsatz von Hypnose in der Notfallmedizin (Peebles-Kleiger 2000)


Hypnose kann ein nützliches Hilfsmittel im Rettungsdienst sein. Ihre Wirksamkeit bei verschiedenen klinischen Bereichen ist durch kontrollierte Studien nachgewiesen.3 Beschrieben wird die Anwendung bei Verbrennungen, Schmerzen, in der Pädiatrie, bei chirurgischen Eingriffen und psychischen Ausnahmefällen (z. B. Koma, somatoforme Störungen, Angstzustände und posttraumatischer Stress) sowie im Umfeld von Schwangerschaft und Geburt (z. B. Hyperemesis, Geburtswehen, Entbindung etc.).

Abstract 3: Hypnose als Notversorgung für psychisch Kranke und in Katastrophenfällen (Langen 1980)


Ein Katastrophenereignis kann sowohl für Einzelpersonen als auch für eine Gruppe von Menschen mit einem akuten physischen und/ oder psychischen Zusammenbruch verbunden sein. Neben schnellen physischen Hilfsmaßnahmen kann es in solchen Situationen notwendig sein, ebenso schnell psychische Hilfe zu leisten. Hierfür ist die Hypnose, genauer gesagt die Fremdhypnose, eine wichtige Methode.

Abstract 4: Ergänzende nichtpharmakologische Analgesie bei invasiven medizinischen Eingriffen – Eine randomisierte Studie (Lang et al. 2000)


Nichtpharmakologische verhaltensbezogene Begleitmaßnahmen gelten als wirksame und sichere Mittel zur Minderung von Schmerzen und unerwünschten Nebenwirkungen bei medizinischen Behandlungen.4 Im Vergleich zu Standardmaßnahmen wirken sich nichtpharmakologische Interventionen positiv auf das Wohlbefinden der Patienten aus, selbst wenn nur die halbe Menge Analgetika und Beruhigungsmittel verabreicht wird. Die bei strukturierter Aufmerksamkeit beobachtete Tendenz hin zu geringeren Schmerzen und verminderter Angst erreichte bei gleichzeitigem Einsatz von Hypnose statistische Signifikanz.

Abstract 5: Autonome kardiale Reaktivität bei schmerzhaften Eingriffen – Unter Hypnose bei pädiatrischen Notfällen (Excoffier et al. 2020)


Ziel dieser Studie war, die Auswirkungen von Hypnose auf die Schmerzwahrnehmung bei Kindern während klinischer Eingriffe zu untersuchen. Konkret untersuchten die Forscher die Reaktionen des autonomen Nervensystems von Kindern, die in der Notaufnahme unter Hypnose genäht werden mussten. Schmerzempfinden ist durch abrupte Veränderungen im Nervensystem, u. a. im autonomen Nervensystem, gekennzeichnet. Um die parasympathische Reaktivität abzuschätzen, wurde die Herzratenvariabilität (HRV) gemessen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass Hypnose bei pädiatrischen Notfällen die sympathische Reaktion des Herzens auf Schmerz reduziert, was ein Marker für Schmerzlinderung unter Hypnose sein könnte, während die parasympathische Aktivität eher ein Marker für Hypnose zu sein scheint.

Abstract 6: Hypnose gegen Asthma (Members of Hypnotherapy in Asthma Subcommittee 1968)5


In einer kontrollierten Studie untersuchte man die Anwendung von Hypnose bei Asthmapatienten im Alter von 10 bis 60 Jahren mit paroxysmalen Anfällen von Keuchen oder Engegefühl in der Brust, die durch Bronchodilatatoren gelindert werden konnten. Unabhängige klinische Gutachter bewerteten das Asthma bei 59 Prozent der Hypnosegruppe und bei 43 Prozent der Kontrollgruppe als »viel besser«, wobei der Unterschied signifikant war. Zwischen den Geschlechtern gab es kaum Unterschiede. Ärzte, die bereits Erfahrung mit Hypnose hatten, erzielten signifikant bessere Ergebnisse als Ärzte, die damit noch nicht vertraut waren.

Abstract 7: Hypnotische Regulierung von Blutfluss und Schmerzen (Clawson a. Swade 1975)


Fallgeschichten zeigen, dass Hypnose starke Blutungen und Schmerzen positiv beeinflussen kann; sogar Warzen lassen sich entfernen – vermutlich, indem die Blutzufuhr zu ihnen weitgehend unterbunden wird. Wir sind der Ansicht, dass sich auch die Durchblutung von Krebstumoren beeinflussen lässt, was diese entweder direkt schädigen könnte oder zumindest eine nützliche Ergänzung zu Chemo- oder Strahlentherapie darstellen könnte.

Abstract 8: Einsatz von Entspannung und Hypnose zur Senkung von Bluthochdruck (Deabler et al. 1973)6


Es wurde untersucht, ob sich Bluthochdruck (Hypertonie) durch (a) Muskelentspannung und (b) Hypnose senken lässt. Sechs Bluthochdruckpatienten ohne medikamentöse Behandlung dienten als...


Don Trent Jacobs, Ph.D., Ed.D.; ehemaliger Feuerwehrmann, Rettungsassistent und Vizepräsident der Nordkalifornischen Gesellschaft für klinische Hypnose; derzeit Professor an der Fielding Graduate University in Santa Barbara, CA. Autor von über 20 Büchern im Bereich Wellness, Bildung und indigene Weltanschauung.

Bram Duffee, Ph.D.; Rettungssanitäter, Wissenschaftler und Speaker aus Houston, Texas. Als Spezialist für Gesprächsanalyse untersucht er die Interaktionen von Rettungskräften mit dem Ziel, die Notfallversorgung zu verbessern. Derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für soziale Innovation der Fielding Graduate University tätig.

Ernil Hansen, Dr. rer. nat., Dipl.-Biol., Dr. med.; Facharzt für Anästhesiologie, Professor für Anästhesiologie Universität Regensburg, Anästhesist am Universitätsklinikum Regensburg bis 2013, seitdem Studentenunterricht "Therapeutische Kommunikation", Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (MEG), Träger des Milton-Erickson-Preises 2022.



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