Dyke Angst, Schrecken und Terror der Psyche
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-7380-5573-3
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 276 Seiten
ISBN: 978-3-7380-5573-3
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ich kann nichts, ich weiß nichts und ich will nichts. Das ist sicherlich die beste Beschreibung. Dennoch liebe ich den Sport und betreibe Triathlon und Yoga. Ich bin viel unterwegs und muss nicht weit weg, um zu erkennen, dass Deutschland und Europa ebenso schön ist. Besonders wenn man es mit einer geringen Reisegeschwindigkeit, wie zu Fuss oder mit dem Rad besichtigt. Ansonsten mag ich Wasser sehr gerne und würde gerne mehr Zeit am Meer verbringen.
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Chapter Two
Der Kongress
In meiner Studienzeit gehört es mit dazu, dass ich mich auf Kongressen über die neuen Forschungsgenstände der Gesellschaft informiere. Dabei gefällt mir dieser Mischkongress ganz gut. Verschiedene Doktoren und Professoren verschiedener Fachrichtungen kommen zusammen und diskutieren über die unterschiedlichen Ansichten auf ein Thema, um den Weitblick nicht zu verlieren. Immerhin verfängt man sich mit der Zeit in seiner Forschung und sieht nur noch im Tunnelblick auf das Thema. Mir ist während meines Studiums zum Psychiater auch das ein oder andere Mal aufgefallen, dass ich meine Patienten stigmatisiere und verkenne, dass die Probleme in der Welt sich nicht zuspitzen, nur weil ich plötzlich vermehrt mit einem Typus umgeben bin. Meine Freunde sind auf einmal nicht alle Alkoholiker, nur weil sie nach dem Studium mehr Zeit für den Konsum für Alkohol finden, als sie es noch während des Studiums taten. Die Welt ist nicht schlecht, nur weil ich in den Nachrichten nur Schlechtes erfahre. In der Welt gibt es keine verstärkte Andeutung darüber, dass alle Menschen an einer Krankheit leiden, nur weil meine Patienten auf einmal alle an ihr leiden. Wir werden von keiner Zombieinvasion heimgesucht, nur weil zwanzig Leute die gleichen Symptome zeigen und in meiner Welt die zwanzig Personen plötzlich für die gesamte Weltbevölkerung stehen.
Daher finde ich es auch sehr spannend, wenn ich auf einem Kongress bin, wo mir die Missstände der Forschung offengelegt werden. Wissenschaftlich betrachtet gibt es solange ein falsch, bis man es als richtig beweisen kann und selbst dann ist die Hypothese auch nur solange wahr, bis sie jemand wiederlegt und mit neuen Beweisen etwas vollkommen anderes zeigt. Kann es nicht einfach sein, dass wir Menschen uns an alles gewöhnen und wir dann die aktuellen Forschungsgegenstände immer und immer wieder wiederholen, weil wir uns bereits an etwas gewöhnt haben und das Leben nicht falsch ist, sondern nur wandelbar? Das eine Hypothese aus den fünfziger Jahren heute nicht mehr zutrifft, weil wir einfach Jahrzehnte später das Lebensgefühl nicht mehr haben? Jedoch in weiteren Jahrzehnten diese Hypothesen brandaktuell sein könnten, weil wir vergessen haben, was wir wussten und uns automatisch wieder zu etwas entwickelten, was bereits da war? Immerhin ist Entwicklung ja nichts Planbares. Niemand stand damals bei den Römern und hat deren Entwicklung geplant. Niemand kann behaupten, dass er einen Plan aufstellt und während der Ausführung bemerkt, dass man immer etwas übersieht? Wozu also lange planen und theoretisch herum spinnen, was alles möglich sei, wenn einfach Leben immer dazu führt, dass ein Problem auftaucht und gelöst werden will. Wozu wissen, welche Probleme auftauchen, wenn die Mehrheit unwissentlich nicht daran glaubt und es als Spinnerei abtut, bis jemand kommen darf, um zu sagen „Ich habe es ja gesagt?“.
Genau dafür gibt es diese Kongresse. Wir bestätigen uns gegenseitig, dass alles richtig ist, was wir tun. Immerhin verdienen wir unser Geld damit, dass wir in alten Büchern lesen und herausfinden, dass wir nichts Neues erfunden haben. Das Programm scheint jedoch vielversprechend zu sein. Besonders die radikale Stimme der Geschichte scheint interessant zu werden. Diese ist notwendig, um uns davon abzugrenzen. In der Geschichte des Menschen wird immer wieder auftauchen, dass wir naiv und unerfahren an Forschungsinhalte heran gehen und es erst danach besser wissen. Aus heutiger Sicht wäre Vieles verhinderbar gewesen. Wenn man die Zeichen der Zeit erkennt, kann natürlich behaupten, dass man ablesen kann, was die Zukunft bringt. Jedoch besteht auch immer noch ein Risiko, dass es doch anders passiert. Natürlich kann man der alten verwirrten Frau glauben, wenn sie vor der Ausfahrt der Titanic schreit, dass das Schiff untergehe. Weiß man dagegen, dass sie es bei jedem Schiff tut, wo bleibt da der Wert der Aussage? Wäre Hitler abzuwenden gewesen? Unsere radikale Stimme sagt nein. Wäre es nicht Hitler gewesen, wäre es Stalin geworden oder gar jemand anderes.
Eine wichtige Rolle spielt jedoch die Ökonomie. Sie spiegelt am besten wieder, wie wir Menschen ticken. Immerhin ist es der Handel, der über unser miteinander entscheidet. Wir kommen ohne Handel einfach nicht aus. Je schneller wir Grenzen überwinden, desto mehr wächst die Welt zusammen. Es war nicht die Ökonomie, die eine Globalisierung vorantreibt. Das Internet hat die Grenzen verschwindend gering gestaltet. Heute erfährt man schneller von einer Krise in einem fernen Land, als von dem Leben des Nachbarn. Stiller Konsum ist dabei entscheidend. Wir müssten dem Nachbarn Mitgefühl zeigen, um etwas zu erfahren. In den Nachrichten müssen wir einfach nur wir selbst sein. Das ist gut. Das distanziert uns von unseren eigenen Gefühlen und darum geht es schließlich. Allerdings ist der Handel auch das Thema, was uns am meisten erregt. Immerhin geht es dabei darum, dass wir jemand vertrauen und oftmals fühlen wir uns betrogen, wenn wir selbst betrügen. Wir können niemals mehr wissen, als wir selbst wissen. Wir können uns also nur betrogen fühlen, wenn wir selbst betrügen. Man würde niemals auf die Idee kommen, jemanden für etwas verantwortlich zu machen, was man nicht selber bereits durchgeführt hat. Dabei treibt uns manchmal unsere innere Dreckssau dazu. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt, bauen diesen Druck jedoch nicht immer mit legalen Mitteln ab. So passiert es leider, dass wir zu oft feststellen, dass wir selber schlecht sind und daher das Schlechte in anderen Menschen suchen, um weniger alleine zu sein.
Vorne Weg redet stets der radikale Mensch. Damit die anderen von ihm ablenken und immer wieder auf seine Worte zurückgreifen können. In der Geschichte kann man ja auch nicht anfangen, wie schön die Welt war, als der zweite Weltkrieg gelöst war und erzählt dann vom Krieg. Die radikale Person vertritt auch stets ein friedliches Thema und setzt sich unter großen innen Druck mit einem Thema auseinander, was niemals eigener Vorstellung entspricht. Das ist wunderbar an uns Menschen. Wir können uns in etwas hineinfühlen, ohne es zu verurteilen, wenn wir Objektivität bewahren und erkennen, dass nicht wir diese Ideen vertreten. Das geht allerdings nur, wenn man sich abgrenzen kann und stets weiß, wer man selbst ist.
Radikale Person
Guten Tag meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich bin Prof. Dr. phil. Rüdiger Kontrakt. Ich habe einen Lehrstuhl an der TU München und bin in der Physik tätig. Ich verschone Sie mit Einzelheiten und halte mich so einfach wie möglich.
Mein Beitrag befasst heute die radikalen Einstellungen der Psychiater in der NS-Zeit. Unteranderem gehe ich kurz darauf ein, dass deren Verhalten nachvollziehbar, wenngleich unvertretbar ist. Weiterhin propagiere ich deren Forschungsstand und lege offen, wie man es aufgrund der damaligen Zeit hätte annehmen können. Daraufhin folgt eine Analyse der Vergehen und endet mit der Verachtung.
Wie uns allen bekannt ist, werden während der Kriege oftmals radikale Forschungsinhalte erforscht, die nur während dieser Zeiten vertretbar sind, weil die ganze Zeit unvertretbar ist und man sein eigenes Missverhalten mit dem Missstand der Gesellschaft relativiert. Es wird immer wieder charakterschwache Menschen geben, die etwas machen, weil es alle machen und da schützt auch leider keine Bildung vor, wenn man in Zeiten tiefster Verunsicherung geprägt wird, dass es schon ok wäre, wenn man gegen alte Forschungsinhalte handeln würde. So wurden besonders in der NS-Zeit Ärzte heran gezüchtet, die gegen ihren Hippokratischen Eid verstoßen haben. Selbstverständlich ist es für uns, dass wir einen Gegenstand entsorgen, der unbrauchbar geworden ist. So entsorgen wir einen Pommes-Piker, wenn wir die Pommes gegessen haben. Das stellt für uns keine große Herausforderung dar. Der Gegenstand hat für uns keinen Wert, weil wir annehmen, dass wir bei dem Handel der Ware Pommes, unser Geld für lediglich die Ware bezahlen und nicht die offensichtlichen Gratisbeigaben zur Hilfe des Konsums der Ware. Daher bemessen wir auch keinen Wert und ebenfalls keinen Preis für die Pommes-Schale, bis wir im Supermarkt eben selbige erwerben und dann den Preis kennen. Dennoch steht die Summe lediglich für die Ware, hier die Pommes. Kaufen wir hingegen einen Fernseher, erkennen wir deren Wert anhand des Preises an. Der Preis gibt uns an, wie viel Zeit wir investieren müssen, um diesen Preis mit unserem erworbenen Vermögen aufwiegen können. Dann gehen wir nicht mit einer Summe X in den Handel. Vielmehr wiegt man die Stunden ab, die man bedarf, um diese Summe zu bekommen. In diesen Stunden haben wir Leid ertragen, was wir lieber nicht ertragen wollten und es doch mussten, weil uns der Konsum wichtiger schien, als das Leid. Wir wissen, dass ein Fernseher viele Freuden bringt und der Schmerz alsbald vergessen ist, wenn wir die Freuden erfahren. Daher ist es weniger tragisch, zu behaupten, dass wir uns zum Sklaven moderner Konsumgüter machen. Kurze Anmerkung, die Off Topic ist. Aus meiner Sicht, sollte der Staat in den Konsum eines jeden Einzelnen eingreifen dürfen, wenn dieser zur Schädigung der eigenen Person, aufgrund unbewusster Handlungen führt. So dürften Lebensmittelhersteller keine kapitalistischen Absichten vertreten, weil dadurch nur der Mehrkonsum öffentlich Akzeptanz finden muss, was jedoch schädlich für die Einzelperson ist. Entschuldigung. Weiter im Thema.
Wie wir aus der Geschichte wissen, haben die Ärzte in der NS-Zeit befürwortet, dass geschädigte Menschen zum Wohle der Mehrheit getötet werden oder gar als Versuchsobjekt genutzt wurden. Mit Sicherheit kann ich behaupten, dass ein Mensch, dessen Körper nicht im eigentlichen Sinne, keine große...




