Dyke | Robert | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 275 Seiten

Dyke Robert

Ein ganz normales Leben
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-7380-6208-3
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein ganz normales Leben

E-Book, Deutsch, 275 Seiten

ISBN: 978-3-7380-6208-3
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Roberts Eltern sind vermögend. Sie wollen das Robert und sein Bruder nichts vom Reichtum erfahren und lassen sie in armen Verhältnissen aufwachsen, wodurch sie ihren eigenen Weg gehen. Eines Tages fällt Robert ins Koma und erlebt sein Leben noch einmal neu. Dieses Mal lebt er seinen Traum und seine Schullaufbahn verläuft beinahe reibungslos. Er findet Freunde und erlebt einen wunderschönen Sommer. Der Traum zerplatzt mit der Zeit und fällt in sich zusammen, wodurch Robert aus dem Koma erwacht.

Ich kann nichts, ich weiß nichts und ich will nichts. Das ist sicherlich die beste Beschreibung. Dennoch liebe ich den Sport und betreibe Triathlon und Yoga. Ich bin viel unterwegs und muss nicht weit weg, um zu erkennen, dass Deutschland und Europa ebenso schön ist. Besonders wenn man es mit einer geringen Reisegeschwindigkeit, wie zu Fuss oder mit dem Rad besichtigt. Ansonsten mag ich Wasser sehr gerne und würde gerne mehr Zeit am Meer verbringen.
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Kapitel 2


Die Lüge über unser Leben


Ich war fünfzehn Jahre alt und stand gerade vor der Klasse. Ich musste ein Referat halten und war furchtbar nervös. Allerdings war auch eine gewisse Coolness in mir. Mir machte es nichts aus vor meinen Mitschülern zu stehen, sondern es war meine Unzufriedenheit über meine Leistung, dass ich zu wenig gelernt habe, dass meine Argumente ungenügend sein und vor allem, dass man über mich lachen könnte. Es war eine klassische Versagensangst. Dieses Mal sollte es anders werden. In der Tat wurde es anders. Selbstsicher stand ich vor der Klasse und trug meine Arbeit vor.

Geld. So lautet das Thema meines Referates. Es soll einen Einblick geben, wie wir mit diesem Wort umgehen. Dabei ist Geld oft mit Reichtum gleichgesetzt. Allerdings ist Geld genau der Grund, weswegen sich Menschen streiten, weswegen sie sich trennen, wieso Kriege geführt werden, natürlich neben dem Grund, das es Frauen gibt, haha, und vor allem ist Geld etwas total Überflüssiges. Doch hört selbst rein.

Geld. Was ist schon Geld? Geld ist im Prinzip nichts wert. Du bist nur jetzt jung. Geld speichert nur den Wert und das nicht einmal gut. Immerhin unterliegen wir einer Inflation. Jede verdiente Geldeinheit ist daher nur ein Nichts. Kein Geld der Welt bringt dir das Stück des Lebens wieder, was du benötigt hast, um diese Einheit zu generieren. Tue also niemals etwas, wenn du es nicht mit deiner vollsten Überzeugung tust. Was bringen dir also die fünf Euro, die du bei deinem illegalen Nebenjob generierst? Man kann ja nicht einmal mehr sagen, dass du Geld verdienst. Sicherlich muss jede Aufgabe übernommen werden und sicherlich kann nicht jeder ein Unternehmer, Rockstar, Supermodel, Held werden. Wir brauchen also die Leute, die bei den Supermärkten an der Kasse sitzen dringender, als das Model, den Rockstar oder den Helden. Nur wofür wollten die Leute an der Kasse arbeiten, wenn sie diesen Traum nicht hätten, dort auch einmal hin zu kommen? Wir können alles erreichen, was wir nur wollen, woran wir nur glauben. Bloß, sollten wir dabei auch realistisch bleiben. Wenn man keinen Sinn, kein Gefühl für etwas hat, kann man noch so sehr an sich glauben. Fanatismus gab es genug in der Welt. Wofür sollten wir also Leute brauchen, die so sehr an etwas glauben, was sie niemals erreichen? Glaube hilft einen nicht dabei sein Ziel zu erreichen, sondern es niemals aus dem Auge zu verlieren. Man darf nicht vergessen, dass man einen Weg zwischen zwei Punkten hat. Egal wie man ihn auch berechnet. Man muss ihn gehen. Ich kann am Fuße des Berges noch so sehr glauben, dass ich an der Spitze pinkeln werde. Setze ich nicht einen Fuß vor den anderen und erklimme den Berg, wird mein Urin nur den Fuß des Berges erreichen. Ich kann auch noch so sehr an mich glauben, fliegen werde ich deswegen trotzdem nicht aus eigener Kraft. Zeit, Geduld und harte Arbeit sind die wirklichen Wegbegleiter. Wir können alles erreichen, woran wir glauben, wenn wir hart genug an uns arbeiten und die Geduld aufbringen, dass diese harte Arbeit nicht mit einem Jahrzehnt abgeschlossen ist. Daher muss man gut wählen, welchem Glauben man folgt. Allzu viel Zeit haben wir auch nicht, um jeden Traum im Glauben umzusetzen. Es kostet viel Kraft und Zeit um ein Sportler zu sein. Zeit in der wir kein Einstein werden. Egal wie effizient wir auch versuchen die kostbare Zeit zu nutzen. Allerdings müssen wir auch nicht traurig sein. Es gibt Milliarden von Menschen. Man schaue nur nach links und nach rechts und finde jeweils einen Menschen, der in mindestens einer Eigenschaft besser ist. Wir sind trotz Überlegenheit immer ein vollkommenes Nichts. Wer auf sich stolz ist, ohne dies begründet zu wissen, sollte sich einmal umsehen. Stolz ist unsere einzige Schwäche. Sie bringt uns um. Angst ist ein natürliches Hilfsmittel, was wir uns nützlich machen können. Mit der Angst kann man leben. Der Stolz raubt uns jedoch die Zeit. Und mit der Zeit klaut er uns auch unser Leben.

Was soll ich euch sagen? Viel hatte ich mit dem Geld noch nicht zu tun. Ab und an verdiene ich es mir dazu, wenn ich mir etwas erlauben will, was vielen, die hier nicht daran denken, dass nicht jeder Eltern hat, die einen diese Scheine zustecken, weil sie bequemer ihre Liebe nicht bezahlen können. Meine Eltern drücken mich auch nicht, sie schenken mir keine Aufmerksamkeit und erst recht geben sie mir kein Geld, nur um ihre Schuldgefühle zu mindern, weil sie keine Zeit für ihre Kinder haben. Deswegen muss ich meistens los, um mir im Regen, im Schnee, in der Kälte und im Sonnenschein die paar Kröten dazu gewinnen, die mir die Zeit rauben, in der wir miteinander Unternehmungen starten könnten, die uns zusammenschweißen würden. Stattdessen renne ich durch die Straßen und verteile Reklame und werde dabei völlig ausgebeutet, weil ich minderjährig bin und mir daher kein richtiger tariflicher Lohn gezahlt werden muss und ich deswegen nur einen Bruchteil von dem bekomme, was ich am Tag mit euch ausgebe. Statt einen wundervollen Tag in unserer Jugend, verbringe ich zwei Tage damit Geld zu generieren, was mir eine Stunde eurer Aufmerksamkeit schenkt, die wir damit kaufen, dass wir Dinge tun, die total Sinn frei sind – dafür teuer. Daher habe ich den Traum, dass ich später mal reich werde, damit ich nicht mehr die ganze Zeit damit opfern muss, dieses blöde Geld zu bekommen, was mich total tief in den Kapitalismus herein zieht. Immerhin habe ich mich mit der Aussage zum absoluten Knecht des Geldes gemacht. Als würde ich es anbeten und um Gnade winseln. Dabei ist die Lehrkraft im Raum, die einzige Person, die weiß, wie man Geld verdient. Als hätte sie den Job genommen, um uns einmal zu unterrichten. Man kann also daran sehen, dass Geld ein Sklaventreiber ist. Ein seelenloser dazu. Ohne Sinn und Verstand. Kein Leben. Das Geld ist einfach nur existent. Wie es dazu kommt, weiß es nicht, wieso es tut, weiß es ebenfalls nicht. Es ist einfach da. Man erzählt sich die Mär, dass Geld nur existiert, weil es Schulden gibt. Ohne Schulden gäbe es kein Geld. Was für ein Horror. Wir leben also durch die Angst der Menschen, die nicht mit Geld umgehen können, die es bekommen und es am Ende irgendwie unters Volk gebracht haben. Reich ist man, wenn man Geld hat, und Angst hat es auszugeben, weil man dann ärmer wird. Geld ist ein Phänomen - Ein unnützes dazu. Dabei sind es die Frauen, die Männer dazu treiben, dass es total nötig ist. Ein Mann sitzt vor dem Fernseher und geht schlafen, meist schlafen sie ein, während der Fernseher läuft. Dann geht er zur Arbeit und isst zwischendurch auch mal was. Eine Frau hingegen möchte es schön und jede Oberflächlichkeit kostet Geld.

Wie auch immer. Die Geschichte des Geldes ist verdammt faszinierend. Sie interessiert nur niemanden, da es ein unliebsames Thema ist. Dabei ist wichtig, dass Geld von allen akzeptiert wird. Heißt also, dass es der größte Viehtreiber der Menschheit ist. Egal welche Form wir auch wählen, so geht es nur über deren Akzeptanz. Versucht man eine neue Währung einzuführen, also neues Geld zu generieren, ist dies auch nur möglich, weil es akzeptiert wird und all die Schwierigkeiten des Geldes nur unter Kontrolle zu bringen ist, wenn man Geld auf eine überschaubare Größe beschränkt. Soll also heißen, dass wir Geld nur dann als sicheres Tauschmittel einsetzen können, wenn jeder seine eigene Währung hat. Sobald man zwei Menschen hat, muss einer auf das Geld aufpassen, es verwalten und irgendwie dafür sorgen. Hätten sich jedoch meine Eltern einmal so sehr um mich gesorgt, wie die Menschheit es mit dem Geld tut, müsste ich heute nicht betrunken durch die Natur ziehen, um die wärmende Sonne anzubeten, die am Morgen aufgeht, wenn ich völlig besoffen im Tau besetzen Gras sitze und darauf hoffe, dass meine kalte Haut durch die wärmenden Strahlen der Sonne aufhört sich zu kräuseln. Genau das macht Geld mit uns. Es lässt uns das wesentliche vergessen, weil wir nur noch eine Sorge haben – wie bekomme ich möglichst viel von diesem Geld, um endlich das tun zu dürfen, was ich mir die ganze Zeit denke, jedoch es nicht tue, weil ich dem Geld hinterher laufe. Und so kommen wir immer wieder dazu, dass Geld damit zu tun hat, dass wir Ängste ins uns haben.

So viel zu dem Thema Geld. Ich danke euch fürs zuhören und das ihr gut schlafen konntet.

Nach der Schule trafen wir uns noch am Mopedständer. Normalerweise stehen da nur die coolen Mädchen und Jungs. Allerdings sind wir hier nicht in Amerika. Überhaupt dieser ganze quatsch, das wir europäische Traditionen nach Amerika katapultieren und diese dann als Kitsch wieder zurück holen, weil Amerika ja ach so cool ist. Eine ganz geschickte Taktik ist das. Marketing. Amerika hat nichts anderes vor, als sich zu verkaufen, weil sie selber nur Müll produzieren und Kriege führen können. Je größer die Nation ist, desto eher kommt es zur Amerikanisierung, weil sie miteifern und man kann schließlich nur mit einem coolen Kind spielen, wenn man sich auf sein Niveau herunter lässt. Das Schöne dabei ist, dass man gar nie weiß, was überhaupt etwas heißt. Es sind subjektive Entscheidungen. Jemand ist cool, weil er anders ist, ist er jedoch einfach nur anders, ohne damit beeindruckend zu sein, ist er wieder uncool und möglicherweise nur ein Nerd. Daher ist es im Prinzip unwichtig, wer man ist, weil man einfach nur eine Vorstellung eines anderen Menschen ist. Glücklicherweise gehörte ich teilweise zu den coolen Kindern und teilweise zu den unbeliebten. So hatte ich Ruhe, wenn es mir zu viel wurde. Cool zu sein ist eben anstrengend. Das versteht man als Elternteil ja sowieso nicht. Man ist alt und automatisch uncool. Auf dem Nach-Hause-Weg philosophierte ich wieder ein wenig vor mich hin, da der Weg unmerklich...


Dyke, Chris
Ich kann nichts, ich weiß nichts und ich will nichts. Das ist sicherlich die beste Beschreibung. Dennoch liebe ich den Sport und betreibe Triathlon und Yoga. Ich bin viel unterwegs und muss nicht weit weg, um zu erkennen, dass Deutschland und Europa ebenso schön ist. Besonders wenn man es mit einer geringen Reisegeschwindigkeit, wie zu Fuss oder mit dem Rad besichtigt. Ansonsten mag ich Wasser sehr gerne und würde gerne mehr Zeit am Meer verbringen.



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