Eberhardt | Neue Impulse in der Hochschuldidaktik | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 331 Seiten, eBook

Eberhardt Neue Impulse in der Hochschuldidaktik

Sprach- und Literaturwissenschaften
2010
ISBN: 978-3-531-92319-2
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Sprach- und Literaturwissenschaften

E-Book, Deutsch, 331 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-92319-2
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In Folge des Bologna-Prozesses steht für die Universitäten ein tiefgreifender Wandel der Lehr-Lern-Kulturen an. Er beinhaltet weniger Orientierung an Fachsystematiken, mehr Orientierung an einem wissensbasierten Aufbau von berufsrelevanten Kompetenzen und einen Wandel der Rolle der Lehrenden zu LernbegleiterInnen. Bisher standen zumeist die administrative und technische Umsetzung der angestrebten Reformen im Vordergrund, mit dem Anlaufen der Bachelor- und Masterstudiengänge stellt sich nun die Frage, wie die neuen Herausforderungen an die Hochschuldidaktik gelöst werden können. Ansätze, Perspektiven, erste Erfahrungen und Forschungsergebnisse sollen in diesem Band vorgestellt und diskutiert werden.

Ulrike Eberhardt ist Promotionsstipendiatin und Dozentin an der Universität Bremen.

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1;Inhaltsverzeichnis;5
2;I. Hochschuldidaktik nach der Strukturreform;8
2.1;Einleitung: Neue Impulse? Hochschuldidaktik nach der Strukturreform;9
2.1.1;1 Studienreform unter den Vorzeichen des Bolognaprozesses;9
2.1.2;2 Fachbezogene und fachübergreifende Hochschuldidaktik;10
2.1.3;3 Neue Impulse?;11
2.1.4;4 Zum Shift from Teaching to Learning;13
2.1.5;5 Vom Lehren zum Lernen;15
2.1.6;6 Hindernisse und Umsetzungsprobleme;16
2.1.7;7 Zum Sammelband;17
2.1.7.1;I. Hochschuldidaktik nach der Strukturreform;17
2.1.7.2;II. Deutsche Literaturwissenschaft;18
2.1.7.3;III. Forschendes Lernen;18
2.1.7.4;IV. E-Learning und Blended Learning;19
2.1.7.5;V. Hochschuldidaktische Aus- und Weiterbildung;19
2.1.7.6;VI. Gender Mainstreaming;19
2.1.7.7;VII. Kunst, Kultur und Wissenschaft;20
2.1.8;Literatur;20
2.2;Möglichkeiten und Grenzen in modularisierten Studiengängen;22
2.2.1;1 Ausgangspunkt;22
2.2.1.1;1.1 Die Bologna-Erklärung;22
2.2.1.2;1.2 Zehn Thesen der Kultusministerkonferenz;23
2.2.2;2 Große Ziele und kleine Erfolge: Schwierigkeiten und Probleme bei der Umsetzung der Bologna-Reform in Deutschland;25
2.2.2.1;2.1 Mangelnde Vergleichbarkeit der Studiengänge und der Abschlüsse;25
2.2.2.2;2.2 Internationalisierung Fehlanzeige;26
2.2.2.3;2.3 Fehlende Kompetenzmodelle;26
2.2.2.4;2.4 Mangelnde Abstimmungsprozesse bei der Modularisierung;27
2.2.2.5;2.5 Prüfungen ohne Ende;28
2.2.2.6;2.6 Kreditpunkte und „Workload“-Die Normierung der Durchschnittsstudierenden;29
2.2.2.7;2.7 Vorgaben und Überregulierungen -Das Beispiel der Anwesenheitspflicht;30
2.2.2.8;2.8 Mangel an Ressourcen;30
2.2.2.9;2.9 Fehlende Berücksichtigung der Lebenssituation der Studierenden;31
2.2.2.10;2.10 „Generation Versuchskaninchen“ mit unklaren Berufsperspektiven;32
2.2.3;3 Chancen und Potentiale der Bologna-Reform Der Prozess der Umsetzung geht weiter;32
2.2.3.1;3.1 Die Verantwortung der akademischen Fachverbände und der Berufsverbände;33
2.2.3.2;3.2 Internationalisierung als Bestandteil des Curriculums;33
2.2.3.3;3.3 Entwicklung von Kompetenzmodellen;34
2.2.3.4;3.4 Kooperation statt Konkurrenz;35
2.2.3.5;3.5 Studienbegleitende Prüfungen – Eine Chance für Lernende und Lehrende;36
2.2.3.6;3.6 Differenzierender Umgang mit individuellen Voraussetzungen und Interessen;36
2.2.3.7;3.7 Flexibilisierung statt Überregulierung;37
2.2.3.8;3.8 Neue Potentiale für Ressourcen;38
2.2.3.9;3.9 Ermöglichung des Teilzeitstudiums;38
2.2.3.10;3.10 Prozessbegleitende Evaluation und Akkreditierung;39
2.2.4;4 Fazit und Ausblick;40
2.2.5;Literatur;40
2.3;Kritisches Denken im Zeichen Bolognas: Rhetorik und Realität;41
2.3.1;1 Einführung;41
2.3.2;2 Kritisches Denken in der Humboldtschen Tradition;42
2.3.3;3 Kritisches Denken als Grundhaltung der Wissenschaften;46
2.3.4;4 Kritisches Denken in pädagogischen und hochschuldidaktischen Konzeptionen;50
2.3.5;5 Folgen des Bologna-Prozesses;54
2.3.6;6 Kritisches Denken im europäischen Qualifikationsrahmen;57
2.3.7;7 Prinzipien der Vermittlung von kritischem Denken;62
2.3.8;8 Schlussgedanken;69
2.3.9;Literatur;71
3;II. Deutsche Literaturwissenschaft;77
3.1;Veränderte Bezüge – kooperative Lehre im modularisierten Studium, am Beispiel der Bremer Neugermanistik;78
3.1.1;1 Vertraute Krisen: die Literaturwissenschaft wieder einmal an einem Ende und an einem Anfang;79
3.1.2;2 Kooperation in der Lehre: Einführungsphase;82
3.1.3;3 Kooperative Lehre im fortgeschrittenen BA-Studium;86
3.1.4;4 Ein Beispiel: Lehrkooperation im Berufsfeld Theater;89
3.1.5;5 Der Master Germanistik als Perspektive;92
3.1.6;Literatur;95
3.2;Wenn ein Reisender in einer Wissenschaft. Vermittlung als Konstruktionsbedingung der (Literatur-)wissenschaft;97
3.2.1;1 Reduktionsvarianten des Wissenschaftsbegriffs;98
3.2.2;2 Historische Überlegungen zum Vermittlungsbegriff;101
3.2.3;3 Eckpunkte einer Systematik von Vermittlungswissenschaft;104
3.2.4;4 Vermitteln als kulturelle Grundoperation;106
3.2.5;5 Schreiben als Expertentätigkeit;107
3.2.6;6 Fachdidaktik als Kulturvermittlungswissenschaft;110
3.2.7;7 Vermittlungsprofession ausbilden im Rahmen hochschuldidaktischer Professionalisierung;113
3.2.8;Literatur;114
4;III. Forschendes Lernen;118
4.1;Forschendes Lernen in der Lehrerbildung;119
4.1.1;1 Einleitung;119
4.1.2;2 Grundzüge Forschenden Lernens;120
4.1.3;3 Reformtendenzen in der Lehrerbildung;126
4.1.4;4 Professionalisierung und Lehrer-Leitbild;128
4.1.5;5 Forschungsverständnis und Forschendes Lernen in der Lehrerbildung;134
4.1.6;6 Partizipationsformen und ihre Einbettung in das Studium;141
4.1.7;7 Realisierungsformen Forschenden Lernens in der Lehrerbildung;144
4.1.8;8 Wirkungen Forschenden Lernens;150
4.1.9;9 Vermittlung von Forschungskompetenz;156
4.1.10;10 Gesichtspunkte für eine Reformulierung Forschenden Lernens in der Lehrerbildung;158
4.1.11;11 Ausblick;160
4.1.12;Literatur;161
4.2;Bridging the gap – Kooperation von Fachdidaktik und Erziehungswissenschaften an der Universität Dortmund;175
4.2.1;1 Forschendes Lernen an der Universität Dortmund;175
4.2.2;2 Theoretische Grundlagen;176
4.2.3;3 Das Theorie-Praxis-Modul (TPM);179
4.2.3.1;3.1 Aufbau des TPM in der Kooperation Fachdidaktik Englisch und Erziehungswisenschaften;179
4.2.3.2;3.2 Das Begleitseminar – zeitnahe Reflexion der schulischen Praxis;180
4.2.3.2.1;3.2.1 Konzeption des Begleitseminars;180
4.2.3.2.2;3.2.2 Das Unterrichtsprojekt im Begleitseminar;183
4.2.3.2.3;3.2.3 Das Forschungsprojekt im Begleitseminar;185
4.2.4;4 Fazit und Ausblick;186
4.2.5;Literatur;187
5;IV. E-Learning und Blended-Learning;189
5.1;E-Learning an der Hochschule – eine kritische Einführung;190
5.1.1;1 Problematik des Begriffs und E-Learning-Medien;191
5.1.1.1;1.1 Computerunterstützte Präsentation;191
5.1.1.2;1.2 E-Lecture, PodCasting und E-Klausuren;193
5.1.1.3;1.3 Lernund Übungssoftware;196
5.1.1.4;1.4 Simulation;197
5.1.1.5;1.5 Hypertextuelle Lernumgebungen und Informationssysteme;198
5.1.2;2 Lernplattformen;203
5.1.2.1;2.1 Allgemeine Einführung;203
5.1.2.2;2.2 Didaktische Funktionsbereiche;205
5.1.2.3;2.3 E-Learning-Szenarien;208
5.1.2.4;2.4 Einschätzung des didaktischen und finanziellen Ertrags;210
5.1.2.5;Literatur;219
5.2;Entwicklung berufsbezogener mediendidaktischer Kompetenzen in der Lehrerausbildung;220
5.2.1;1 Vermittlung mediendidaktischer Kompetenzen in hybriden Lernarrangements;220
5.2.2;2 Vorstellung des Seminars „Digitale Medien im Fremdsprachenunterricht“;222
5.2.2.1;2.1 Präsenzphasenunterstützung;223
5.2.2.2;2.2 E-Learning Module;223
5.2.2.3;2.3 Selbstlernunterstützung und Elemente der Selbststeuerung;224
5.2.2.4;2.4 Kooperatives Lernen;226
5.2.2.5;2.5 Vermittelte Kompetenzen;226
5.2.3;3 Die Lernplattform;227
5.2.4;4 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer;228
5.2.5;5 Dozentenaktivität;229
5.2.6;6 Fazit und Ausblick;230
5.2.7;Literatur;231
5.3;E-Learning und Blended-Learning in den Sprachund Literaturwissenschaften Ein Erfahrungsbericht als Plädoyer für das ‚gemischte Lernen;232
5.3.1;1 Was sind geeignete Rahmenbedingungen für Blended-Learning?;233
5.3.2;2 Vorstellung des „Basislexikon Literaturwissenschaftliche Terminologie“;234
5.3.3;3 Vorstellung von LiGo;237
5.3.4;4 LiGo in der Produktion: ein Typ des Blended-Learning;238
5.3.5;Literatur;242
6;V. Ansätze für die Hochschuldidaktische Weiterbildung;244
6.1;„Kompetent lehren“ Ein zielgruppenspezifisches Pilotprojekt;245
6.1.1;1 Akzeptanzschwierigkeiten hochschuldidaktischer Angebote;245
6.1.2;2 Profil des Programms;247
6.1.3;3 Erster Programmteil: drei Workshops;249
6.1.3.1;3.1 Die Trainer;250
6.1.3.2;3.2 Auftreten, Strukturieren, Diskutieren;250
6.1.4;4 Zweiter Programmteil: Lehrhospitationen;251
6.1.5;5 Evaluation;253
6.1.5.1;5.1 Gestaltung des ersten Evaluationsfragebogens;253
6.1.5.2;5.2 Zu den Ergebnissen der Evaluation;255
6.1.5.2.1;5.2.1 Teilnahmemotivation und Workshops;255
6.1.5.2.2;5.2.2 Lehrhospitationen;257
6.1.6;6 Darauf sollte man achten;259
6.1.7;Literatur;261
6.2;Ringvorlesungen als Diskussionsforum und Instrument hochschuldidaktischer Weiterbildung;262
6.2.1;1 Die Ausgangsituation Desiderate in der Hochschuldidaktik und der hochschuldidaktischen Weiterbildung;263
6.2.2;2 Möglichkeiten der Veranstaltungsform Ringvorlesung;264
6.2.3;3 Zur Konzeption der Ringvorlesung;264
6.2.4;4 Erfahrungen;265
6.2.5;5 Resümee und Ausblick;266
7;VI. Gender Mainstreaming;267
7.1;Deutsch als Fremdsprache mit gendergerechter Didaktik?;268
7.1.1;1 Geschlecht in Lehr-Lernkontexten von Deutsch als Fremdsprache;269
7.1.1.1;1.1 Beispiele aus DaF Lehrwerken für die Erwachsenenbildung;271
7.1.1.2;1.2 Resümee;280
7.1.1.3;Literatur;281
7.1.1.4;Behandelte Lehrwerke;282
7.1.1.5;Weiterführende Literatur;282
8;VII. Kunst, Kultur und Wissenschaft;283
8.1;Lügen, Stehlen, Ausbilden Zur Arbeitsweise des Theaters der Versammlung zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst;284
8.1.1;1 Lügen;284
8.1.2;2 Stehlen;286
8.1.3;3 Ausbilden;290
8.1.4;Literatur;293
8.2;Die kulturelle Praxis `Ins Theater gehen´ als Form kultureller Bildung Ein hochschuldidaktischer Ansatz für die Lehrerausbildung;294
8.2.1;1 Zum Verhältnis von Theater, Drama und Schule;295
8.2.1.1;1.1 Das Erleben von Theater in der Schule;296
8.2.1.2;1.2 Kulturelle Praxis in der Schule;298
8.2.1.3;1.3 Theater als Medium und Ort des kulturellen Gedächtnisses;300
8.2.1.4;1.4 Kulturelle Praxis versus kulturelle Bildung;302
8.2.1.5;1.5 Kultur als „Medium der Bildung“;303
8.2.2;2 Plädoyer für kulturelle Praxis als Bestandteil kultureller Bildung;305
8.2.2.1;Über den Nutzen kultureller Praxis an Universitäten;305
8.2.3;3 Das Seminar Theater erleben – Theater verstehen – Theater vermitteln;307
8.2.3.1;3.1 Das Angebot des Referats Theater und Schule und die Aufführungen;308
8.2.3.1.1;Erster Termin: Schauspiel „Amerika“;308
8.2.3.1.2;Zweiter Termin: Tanztheater „Infini“;308
8.2.3.1.3;Dritter Termin: Oper „Tristan und Isolde“;309
8.2.3.2;3.2 Der fachdidaktische Anteil;309
8.2.4;4 Ergebnisse und Erfahrungen;312
8.2.4.1;4.1 „Ich war sehr beeindruckt“;312
8.2.4.2;4.2 Erstes Fazit der Veranstaltung;317
8.2.4.2.1;Organisatorische, strukturelle und alltägliche Studienprobleme;317
8.2.4.3;4.3 Zur Theatersozialisation der Teilnehmer;319
8.2.4.3.1;Schlussfolgerungen aus der Befragung;320
8.2.4.4;4.4 Veranstaltungsreflexion;322
8.2.4.5;4.5 Ausblick;324
8.2.4.6;Literatur;325
9;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;328
9.1;Autorinnen und Autoren;329

Hochschuldidaktik nach der Strukturreform.- Einleitung: Neue Impulse? Hochschuldidaktik nach der Strukturreform.- Möglichkeiten und Grenzen in modularisierten Studiengängen.- Kritisches Denken im Zeichen Bolognas: Rhetorik und Realität.- Deutsche Literaturwissenschaft.- Veränderte Bezüge – kooperative Lehre im modularisierten Studium, am Beispiel der Bremer Neugermanistik.- Wenn ein Reisender in einer Wissenschaft. Vermittlung als Konstruktionsbedingung der (Literatur-)wissenschaft.- Forschendes Lernen.- Forschendes Lernen in der Lehrerbildung.- Bridging the gap – Kooperation von Fachdidaktik und Erziehungswissenschaften an der Universität Dortmund.- E-Learning und Blended-Learning.- E-Learning an der Hochschule – eine kritische Einführung.- Entwicklung berufsbezogener mediendidaktischer Kompetenzen in der Lehrerausbildung.- E-Learning und Blended-Learning in den Sprach- und Literaturwissenschaften.- Ansätze für die Hochschuldidaktische Weiterbildung.- „Kompetent lehren“ Ein zielgruppenspezifisches Pilotprojekt.- Ringvorlesungen als Diskussionsforum und Instrument hochschuldidaktischer Weiterbildung.- Gender Mainstreaming.- Deutsch als Fremdsprache mit gendergerechter Didaktik?.- Kunst, Kultur und Wissenschaft.- Lügen, Stehlen, Ausbilden Zur Arbeitsweise des Theaters der Versammlung zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst.- Die kulturelle Praxis `Ins Theater gehen´ als Form kultureller Bildung.


VII. Kunst, Kultur und Wissenschaft (S. 299-300)

Lügen, Stehlen, Ausbilden Zur Arbeitsweise des Theaters der Versammlung zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst

Jörg Holkenbrink

„Werden Institutionen, die einander nicht verstehen können, abrupt miteinander konfrontiert, so entsteht regelmäßig an der Trennstelle ein intelligenter Funke. Er entsteht aus der Not, in die die Kommunikation gerät.“ (Alexander Kluge)

1 Lügen

„Das Theater der Versammlung muss man erlebt haben“. Diese oder ähnliche Äußerungen stammen oft von Hochschullehrern oder Hochschulangehörigen, die einem Theater in der Lehre zuvor eher gleichgültig bis skeptisch gegenüber standen. Möglicherweise ist bei dem Versuch, eine wissenschaftliche Hochschule für künstlerische Strategien zu öffnen, die Überzeugungskraft von Argumenten in Konzeptpapieren begrenzt.

Wenn ich zum Beispiel in einem Rundschreiben an wissenschaftlich Lehrende behaupte, dass „in Seminaren durch themenorientierte szenische Aktionen verborgene Apathien aufgespürt und die Beschäftigung mit Inhalten intensiviert werden können“, darf ich selbstverständlich nicht davon ausgehen, dass die Empfängerin bzw. der Empfänger meines Schreibens dieses überhaupt zur Kenntnis nimmt.

Wenn ich formuliere, dass „performative Verfahren das Vorstellungsvermögen und die Imaginationskraft in Produktions- und Reflexionszusammenhängen stärken können“, muss ich selbstverständlich immer damit rechnen, dass dem Adressaten ausgerechnet solche Bilder vom Theater im Kopf herumspuken, deren Wirkung auch mein Reflexionsvermögen eher schwächen würde.

Und wenn ich für die „Produktivität der Fremdheit im Umgang mit Gegenständen und Situationen, mit anderen und mit sich selbst“ plädiere, kann ich neuerdings auf breite Zustimmung stoßen, - verbunden mit der Nachfrage, was denn in diesem Zusammenhang Künstler in einer wissenschaftlichen Einrichtung zu suchen hätten. Es liegt also für das Theater in der Lehre eine große Herausforderung zunächst schon einmal darin, Menschen, die gewohnt sind, über Sachverhalte nachzudenken, in ungewohnte Sachverhalte zu verstricken, über die sie dann anschließend neu wieder nachdenken.


Ulrike Eberhardt ist Promotionsstipendiatin und Dozentin an der Universität Bremen.



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