Eddings | Belgariad - Die Königin | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 512 Seiten

Reihe: Belgariad-Saga

Eddings Belgariad - Die Königin

Roman
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-641-25396-7
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 4, 512 Seiten

Reihe: Belgariad-Saga

ISBN: 978-3-641-25396-7
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



»David Eddings' Romane sind der perfekte Einstieg in die Fantasy.« Christopher Paolini

Garions Schicksal nähert sich dem Höhepunkt. Er und seine Gefährten konnten das Auge Aldurs zurückerobern. Nun reisen sie nach Riva, der Insel der Stürme. Dort wird Garion das letzte Geheimnis seiner Herkunft offenbart werden, sobald sich das Auge wieder an dem ihm bestimmten Platz befindet. Und er muss sich entscheiden, auf welche Weise er sein Schicksal erfüllen will. Bald wird er dem finsteren Gott Torak gebenübertreten müssen, und niemand weiß, wie dieses Duell enden wird. Doch Garion hat noch ein anderes Problem: die zukünftige Königin von Riva!

Dieser Roman ist bereits unter dem Titel Turm der Hexerei im Knaur-Verlag und unter dem Titel Turm der Hexer im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen. Er wurde komplett überarbeitet.

David Eddings wurde 1931 in Spokane im US-Bundesstaat Washington geboren. Während seines Dienstes für die US-Streitkräfte erwarb er einen Bachelor of Arts und einige Jahre darauf einen Master of Arts an der University of Washington. Bevor er 1982 seinen ersten großen Roman, »Belgariad – Die Gefährten«, veröffentlichte, arbeitete er für den Flugzeughersteller Boeing. Den Höhepunkt seiner Autorenkarriere erreichte er, als der Abschlussband seiner Malloreon-Saga Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste erreichte. Im Jahr 2009 starb er in Caron City, Nevada.

Eddings Belgariad - Die Königin jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


KAPITEL 1


Ctuchik war tot – ja, mehr als das –, und die Erde selbst bebte und stöhnte unter den Nachwirkungen seiner Zerstörung. Garion und die anderen flohen durch die dämmrigen Gänge abwärts, die die schwankende Basaltsäule durchzogen. Die Felsen knirschten und krachten, Bruchstücke regneten von der Decke in der Dunkelheit auf sie herab. Selbst beim Laufen überschlugen sich Garions Gedanken, wirbelten zusammenhanglos durcheinander und kreisten um das Unglaubliche, das sich gerade ereignet hatte. Flucht war ihm ein verzweifeltes Bedürfnis, und er floh, ohne zu denken oder etwas wahrzunehmen. Seine Schritte waren so mechanisch wie sein Herzschlag.

Seine Ohren waren erfüllt von einem anschwellenden, triumphierenden Gesang, der in den Gewölben seines Verstandes erklang, jeden Gedanken auslöschte und ihn in benommenes Staunen versetzte. Durch all seine Verwirrung war er sich jedoch klar der vertrauensvollen Berührung der kleinen Hand bewusst, die in der seinen ruhte. Der kleine Junge, den sie in Ctuchiks dunklem Turm gefunden hatten, rannte neben ihm her, das Auge Aldurs fest an die Brust gepresst. Garion wusste, dass es das Auge war, das seinen Geist mit seinem Gesang erfüllte. Es hatte ihm die ganze Zeit zugeflüstert, während sie die Stufen des Turms erklommen, und sein Lied war stärker geworden, als sie den Raum betraten, in dem es gelegen hatte. Es war das Lied des Auges, das jeden Gedanken auslöschte – weniger der Schock oder die donnernde Detonation, die Ctuchik zerstört und Belgarath wie eine Stoffpuppe durch die Luft geschleudert hatte, oder das tiefe, düstere Grollen des nachfolgenden Erdbebens.

Garion kämpfte beim Laufen, versuchte verzweifelt, seine Gedanken irgendwie zu ordnen, aber der Gesang vereitelte seine Bemühungen und brachte ihn durcheinander, sodass zufällige Eindrücke und Erinnerungen hierhin und dorthin huschten und ihn ohne Ziel oder Richtung flüchten ließen.

Der Gestank der Sklavenquartiere, die unterhalb der einstürzenden Stadt Rak Cthol lagen, drang scharf durch die dunklen Gänge. Als ob sie durch diesen einzelnen Reiz plötzlich entfesselt würden, brach eine Flut von Erinnerungen an andere Gerüche über Garion herein: der warme Duft frisch gebackenen Brotes in Tante Pols Küche auf Faldors Farm; der Salzgeruch des Meeres, als sie in Darin an der Nordküste Sendariens ankamen, der ersten Etappe ihrer Suche nach dem Auge; der Gestank der Sümpfe und Dschungel in Nyissa; der ekelerregende Geruch der brennenden Körper der geopferten Sklaven in Toraks Tempel, der gerade unter den fallenden Mauern von Rak Cthol zusammenstürzte. Aber seltsamerweise war es der Duft des sonnenwarmen Haars von Prinzessin Ce’Nedra, der in seinen verworrenen Erinnerungen am deutlichsten hervortrat.

»Garion!« Tante Pols scharfe Stimme erklang neben ihm in der Dunkelheit. »Pass auf, wo du hintrittst!« Er versuchte, seine Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen, während er bereits über einen Stein stolperte, der zu einem Teil der Decke gehörte, die eingestürzt war.

Überall um sie herum erklangen jetzt die entsetzten Schreie der in ihren feuchten Zellen eingesperrten Sklaven, die sich mit dem Dröhnen und Grollen des Erdbebens zu einer fremdartigen Disharmonie verbanden. Auch andere Geräusche ertönten aus der Dunkelheit: verwirrte Rufe von Murgostimmen mit rauem Akzent, das Getrappel eiliger Füße, das metallische Klingen einer offenen Eisentür, die hin und her schwang, als die riesige Felsnadel bebte und zitterte. Staubwolken erhoben sich in den dunklen Höhlen, ein dichter, erstickender Staub, der ihnen in die Augen drang und sie zum Husten brachte, während sie über die Trümmer kletterten.

Garion hob den vertrauensseligen kleinen Jungen vorsichtig über einen Haufen zersplitterter Steine, und das Kind blickte ihm ruhig in die Augen und lächelte trotz des Chaos aus Lärm und Gestank in der bedrückenden Düsternis. Er wollte das Kind wieder zu Boden setzen, besann sich dann jedoch anders. Es würde einfacher und sicherer sein, das Kind zu tragen. Hastig eilte er weiter durch den Gang, wich aber plötzlich zurück, als er auf etwas Weiches trat. Er spähte zu Boden, dann drehte sich sein Magen vor Entsetzen um, als er sah, dass er auf eine leblose menschliche Hand getreten war, die aus den Trümmern ragte. Sie liefen und liefen durch die bebende Dunkelheit. Die schwarzen Murgoroben, mit denen sie sich verkleidet hatten, flatterten ihnen um die Beine, der dichte Staub nahm ihnen fast den Atem.

»Halt!« Relg, der Ulgofanatiker, hob die Hand und blieb stehen. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und lauschte angestrengt.

»Nicht hier!«, rief Barak, der noch immer den bewusstlosen Belgarath auf den Armen trug. »Geh weiter, Relg.«

»Sei still!«, befahl Relg. »Ich lausche.« Dann schüttelte er den Kopf. »Zurück«, bellte er, drehte sich um und schob sie fort.

»Lauft!«

»Dort hinten sind Murgos«, wandte Barak ein.

»Lauft!«, wiederholte Relg. »Diese Seite des Berges gibt nach.« Noch als sie sich umwandten, ertönte ein Knirschen. Mit einem grässlichen Kreischen brach der Felsen ab. Als sich ein großer Spalt in der Seite des Basaltgipfels öffnete, sich verbreiterte und ein riesiges Stück des Berges langsam überkippte und in den Abgrund stürzte, erfüllte plötzlich helles Tageslicht den Gang, durch den sie flohen. Das rote Glühen der soeben aufgegangenen Sonne blendete sie, denn die Welt der Höhlen wurde gewaltsam geöffnet, und die große Wunde an der Flanke des Berges enthüllte ein Dutzend oder mehr dunkle Öffnungen ober- und unterhalb von ihnen, wo Höhlen und Gänge plötzlich ins Nichts führten.

»Da!«, ertönte ein Ruf von oben. Garion schoss herum. Von Staubwolken umgeben, stand etwa zwanzig Meter über ihnen ein halbes Dutzend schwarz gekleideter Murgos mit gezogenen Schwertern in einer Höhlenöffnung. Einer deutete aufgeregt auf die Flüchtenden. Dann erbebte der Gipfel wieder, ein weiteres Stück brach ab und riss die schreienden Murgos mit sich in die Tiefe.

»Lauft!«, rief Relg wieder, und sie stolperten hinter ihm her in die Dunkelheit des schwankenden Ganges zurück.

»Einen Moment«, keuchte Barak und blieb plötzlich stehen, nachdem sie sich ein paar Hundert Meter zurückgezogen hatten.

»Ich muss erst wieder zu Atem kommen.« Er ließ Belgarath zu Boden gleiten. Seine riesige Brust hob und senkte sich heftig.

»Kann ich Euch behilflich sein, Graf?«, erkundigte sich Mandorallen rasch.

»Nein«, schnaufte Barak. »Ich schaffe es schon. Ich bin nur außer Puste.« Der große Mann sah sich um. »Was ist geschehen? Wie kommt das alles zustande?«

»Belgarath und Ctuchik hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit«, erklärte Silk mit spöttischer Untertreibung. »Gegen Ende geriet sie etwas außer Kontrolle.«

»Was ist mit Ctuchik?«, fragte Barak, noch immer nach Atem ringend. »Ich habe niemand sonst gesehen, als Mandorallen und ich in den Raum kamen.«

»Er hat sich selbst vernichtet«, antwortete Polgara, die neben Belgarath kniete und sein Gesicht untersuchte.

»Wir haben keine Leiche gesehen, hohe Herrin«, bemerkte Mandorallen und spähte in die Dunkelheit, das große Breitschwert in der Hand.

»So viel war von ihm auch nicht übrig«, sagte Silk.

»Sind wir hier sicher?«, fragte Polgara Relg.

Der Ulgo lehnte sich gegen die Wand des Ganges und lauschte angestrengt. Dann nickte er. »Für den Augenblick ja.«

»Dann wollen wir eine Weile hierbleiben. Ich möchte mir meinen Vater ansehen. Mach mir etwas Licht.«

Relg suchte in den Beuteln an seinem Gürtel und mischte die beiden Substanzen, die das schwache Ulgolicht ausstrahlten.

Silk betrachtete Polgara neugierig. »Was ist wirklich geschehen?«, fragte er. »Hat Belgarath das Ctuchik angetan?«

Sie schüttelte den Kopf, während sie leicht die Brust ihres Vaters abtastete. »Aus irgendeinem Grund hat Ctuchik versucht, die Existenz des Auges aufzuheben«, sagte sie. »Irgendetwas muss ihn so in Angst versetzt haben, dass er die oberste Regel vergaß.«

Garion durchzuckte eine kurze Erinnerung, als er den kleinen Jungen wieder auf die Füße stellte – der kurze Einblick in Ctuchiks Geist, unmittelbar bevor der Grolim das fatale »Sei nicht« ausgesprochen hatte, das ihn ins Nichts explodieren ließ. Wieder sah er das einzelne Bild, das in den Gedanken des Hohepriesters entstanden war – das Bild, wie er selbst das Auge in den Händen hielt –, und wieder spürte er die blinde, irrsinnige Panik, die dieses Bild bei Ctuchik ausgelöst hatte. Warum? Warum sollte dies den Grolim in solche Angst versetzen, dass er den tödlichen Fehler beging? »Was ist mit ihm geschehen, Tante Pol?«, fragte er. Aus irgendeinem Grund musste er es wissen.

»Er existiert nicht mehr«, erwiderte sie. »Selbst die Substanz, aus der er gemacht war, ist nicht mehr.«

»Das meinte ich nicht«, begann Garion seinen Einwand, aber Barak hatte bereits zu sprechen begonnen.

»Hat er das Auge zerstört?«, fragte der große Mann mit elender Stimme.

»Nichts kann das Auge zerstören«, antwortete sie ruhig.

»Wo ist es dann?«

Der kleine Junge entzog seine Hand Garions und ging vertrauensvoll auf den großen Cherek zu. »Botschaft?«, fragte er und hielt ihm den runden grauen Stein entgegen.

Barak zuckte vor dem dargebotenen Stein zurück. »Belar!«, fluchte er und legte rasch die Hände auf den Rücken. »Sorg dafür, dass er nicht so damit herumwedelt, Polgara. Weiß er nicht, wie gefährlich es ist?«

»Ich bezweifle es.«

»Wie geht es Belgarath?«, fragte Silk.

»Sein Herz schlägt noch kräftig«, antwortete Polgara. »Aber er ist erschöpft. Der Kampf hat ihn fast das Leben gekostet.«

Mit einem langen, hallenden...


Eddings, David
David Eddings wurde 1931 in Spokane im US-Bundesstaat Washington geboren. Während seines Dienstes für die US-Streitkräfte erwarb er einen Bachelor of Arts und einige Jahre darauf einen Master of Arts an der University of Washington. Bevor er 1982 seinen ersten großen Roman, »Belgariad – Die Gefährten«, veröffentlichte, arbeitete er für den Flugzeughersteller Boeing. Den Höhepunkt seiner Autorenkarriere erreichte er, als der Abschlussband seiner Malloreon-Saga Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste erreichte. Im Jahr 2009 starb er in Caron City, Nevada.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.