E-Book, Deutsch, Band 28, 160 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman
Ellmer Planetenroman 28: Ein Befehl für Hamiller
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-3287-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein abgeschlossener Roman aus dem Perry Rhodan Universum
E-Book, Deutsch, Band 28, 160 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman
ISBN: 978-3-8453-3287-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die BASIS und ihre Besatzung - in den Wirren der Kosmischen Katastrophe
Im 5. Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung treibt die Milchstraße einer großen kosmischen Katastrophe entgegen. Neue Feinde tauchen auf, und unerklärliche Naturphänomene bedrohen die Lebewesen der Galaxis.
Auch die BASIS, das legendäre Fernraumschiff der Menschheit, ist von diesen Entwicklungen betroffen. Als vorgeschobener Beobachter und mobiler Stützpunkt steht sie im Mittelpunkt der Geschehnisse. Doch die Ereignisse geraten außer Kontrolle und bedrohen sogar das mächtige Raumschiff.
Inmitten des Chaos startet die Hamiller-Tube, das zentrale Rechengehirn des Schiffes, eine unheilvolle Aktion. Sie verweigert sich den Befehlen der Menschen und entfaltet eigene, zerstörerische Pläne. Damit beginnt der Kampf der 12.000 Besatzungsmitglieder um ihr Überleben und um die weitere Existenz ihrer fliegenden Heimat ..
Er hat einen direkten Draht zu den PERRY RHODAN-Lesern: Wolfgang Kehl, im Südschwarzwald wohnhaft und unter dem Pseudonym Arndt Ellmer seit 1983 als Autor an der PERRY RHODAN-Serie beteiligt. Jede Woche erscheinen in den PERRY RHODAN-Romanen die seit 1989 von Arndt Ellmer betreuten Leserkontaktseiten, auf denen Fans diskutieren und kommunizieren. 'Bei PERRY RHODAN genießen die Leserbriefe erste Priorität', so charakterisiert Arndt Ellmer seine Aufgabe. 'Ohne den direkten Kontakt zu den Lesern wäre die Serie nie so weit gekommen.' Woche für Woche treffen Dutzende Leserbriefe und E-Mails in der PERRY RHODAN-Redaktion ein. Daneben ist der Leserkontakter auch noch in Foren und auf Facebook aktiv, um mitzubekommen, 'wie die Leser ticken'. Arndt Ellmer fasst die Essenz der Leserbriefe wöchentlich zur Leserkontaktseite (LKS) zusammen, beantwortet aber ebenso sorgfältig jedes Schreiben. 'Die Leser erwarten auf jeden Fall eine Antwort, sowohl auf Kritik als auch auf Lob und Anregungen.' Das ist nicht immer einfach: 'Für manche Leser bin ich fast eine Art Beichtvater, in diesen Briefen spiegelt sich häufig die persönliche Situation der Verfasser wieder.' Kein Wunder, dass Arndt Ellmer in Fan-Kreisen längst den Spitznamen 'der LKS-Onkel' verliehen bekommen hat. Inzwischen hat Arndt Ellmer 200 PERRY RHODAN- und 40 ATLAN-Hefte verfasst, dazu 20 PERRY RHODAN-Taschenbücher und das Hardcover 'Im Netz der Nonggo'. Mit der CD-ROM 'Die Blues' über eines der exotischsten Völker der PERRY RHODAN-Serie setzte der Autor Maßstäbe. Neben Science-Fiction-Romanen hat sich der Autor erfolgreich in anderen Genres versucht. So schrieb er für Serien wie 'Der Hexer', 'Die Ufo-Akten', 'Vampira', 'Dämonenland' und andere. Daneben erschienen Krimis, Frauenromane sowie Hörspiele unter verschiedenen Pseudonymen. Ein Treatment für einen Fernseh-Thriller rundet die bisherige Arbeit des vielseitigen Autors ab.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Das gleichmäßige Wummern des überlasteten Feldantriebs verhieß nichts Gutes. Anthea beugte sich nach vorn und schaltete auf manuelle Bedienung um. Sie wollte auf die Fähigkeiten des Syntrons nicht verzichten, sich aber gleichzeitig die letzte Entscheidung vorbehalten, wenn es auszuweichen oder zu fliehen galt. Es begann schon wieder. Keine achtzehn Stunden war es her, und der Lärm aus dem Triebwerksbereich wuchs ins Unerträgliche. Der Syntron schaltete eine zusätzliche Akustikdämmung ein, aber sie verbot es ihm. Eine Sekunde später hatte sie erneut dieses Hämmern in ihren Ohren. Es verursachte ihr nicht genau definierbare Schmerzen, eine Art Migräne, und die Tefroderin verfluchte sich und ihr Schicksal, dass sie ausgerechnet in dieser schwierigen Zeit Dienst für die Kosmische Hanse tat. Eine Rückkehr nach Andromeda wäre ihr lieb gewesen, doch die neuesten Meldungen, die von dort eintrafen, besagten, dass alle Galaxien der Lokalen Gruppe von den Auswirkungen der Phänomene betroffen waren. Also blieb sie und biss sich durch. Das Wummern ließ ihre Trommelfelle schwingen, aber es lullte sie nicht ein, wie das unter der Einwirkung einer Lärmdämmung hätte geschehen können. Sie wehrte sich innerlich gegen den Lärm und schnitt eine Grimasse, die sogar einen humorlosen Terraner zu einem Lachkrampf veranlasst hätte. Ihr selbst war gar nicht zum Lachen. Mühsam befeuchtete sie mit der Zunge die Lippen und fuhr sich durch die schwarzen Haare, die sie rund um den Kopf zu fünfzehn winzigen Zöpfen geflochten hatte, zwischen denen eine gewundene Locke wie ein Turm emporragte. Die samtbraune Haut ihres Gesichts glühte; ihre Augen wurden starr und traten ein wenig aus ihren Höhlen hervor. »Jäger fünf an Koordination«, stieß sie hervor und nannte ihre Position. »Diesmal weist die Strukturerschütterung Störungsmerkmale auf, wie wir sie am vorletzten Junitag bereits einmal erlebten. Ich bitte um Anweisungen!« »Hier Einsatzleitung«, kam die Antwort eines robotischen Systems. »Ziehe dich auf die Koordinaten des Geschwaderparks zurück und warte dort!« »Verstanden!« Der Syntron lieferte ihr gleichzeitig die Daten für den kürzesten Rückflug. Sie betrachtete sie eine Sekunde zu lange. In diesem kurzen Zeitraum vergrößerte sich die Strukturerschütterung um das Zehnfache und nahm gleichzeitig an Intensität zu. Als Ergebnis stellte Anthea fest, dass ihr Raumjäger zur Seite geschleudert wurde, als sei er gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Der Feldantrieb kreischte fürchterlich und schaltete sich wegen Überlastung ab. Ein Fesselfeld verhinderte, dass die sechzigjährige Tefroderin wie ein Geschoss aus ihrem Sessel in die Holoprojektoren flog und sich verletzte. Eine Sirene ließ ihr jämmerliches Gewinsel hören, und aus den Akustikfeldern kam die Anfrage des Einsatzleitung-Roboters, ob ihr etwas geschehen sei. »Nichts!«, stieß sie nach einem kurzen Blick auf die Systemwerte hervor. »Es ist alles in Ordnung. Sieh lieber zu, dass die anderen Jäger nicht in Gefahr geraten!« »Das ist ein Problem, Anthea«, erwiderte der Automat. »Aber wir werden ...« Die gleichmäßige Stimme brach ab, und unvermittelt klang das raue Idiom eines Terraners auf. »An alle!«, verkündete sie. »Die Schiffsleitung will kein Risiko eingehen. Kehrt sofort zu den Koordinaten Zwölf-Null-Vierzig zurück. Das ist ein Befehl!« Anthea erkannte Mehldau Sarko an der Stimme. Der Hangarmeister hatte in diesen schwierigen Wochen und Monaten die Verantwortung für die Einsatzgeschwader übernommen. »Zurzeit gibt es keine weiteren Erschütterungen, Mehldau«, antwortete sie. »Ich halte Ausschau nach den Positionen einundneunzig bis vierundneunzig. Die Jäger müssen in meiner Nähe sein. Ich schalte den Interferenzschutz der Ortung ab!« »Du hast deinen Befehl, basta!«, kam die Antwort des Mannes, dann herrschte Stille in der Funkverbindung. Nach einer Weile erst meldete sich die robotische Stimme wieder und gab Daten durch. Sie stimmten mit denen überein, die die Tefroderin in ihrem Syntron hatte. Sie bestätigten ihr, dass sie sich an einer relativ ruhigen Position befand. Weitere Strukturerschütterungen traten in einer Entfernung von mehr als zwanzig Lichtsekunden auf und berührten sie und den Jäger nicht einmal am Rande. »Verstanden, ich kehre zurück!« Sie öffnete den Mund und wollte dem Syntron die Anweisung geben, den Rückflug automatisch durchzuführen. Der Mund blieb ihr offen, und ihre Augen fraßen sich an dem fest, was sie plötzlich auf dem Bildschirm sah. Den lauter werdenden Alarm überhörte sie in dieser Situation einfach. Backbord voraus rasten Lichtblitze durch die Schwärze des intergalaktischen Raumes. Sie nahmen ihren Ursprung an unterschiedlichen Stellen und waren nicht länger als zwölfhundert Kilometer. Dann erloschen sie ohne Ausnahme und hinterließen kleine Masseechos, die sich auf unregelmäßigem Kurs fortbewegten. Anthea war so gebannt von dem, was sie sah, dass sie nicht auf die erneute Warnung aus der Einsatzleitung reagierte. »Schiffe!«, schrie sie plötzlich. »Ich habe Schiffe in der Ortung!« Auf einmal existierte auch der Funkverbund mit den anderen Jägern des Patrouillengeschwaders wieder. Die Meldungen überlagerten sich, und aus der Einsatzleitung kam das Rot-Signal. Es setzte automatisch jede Manuellsteuerung außer Kraft und holte die Jäger zum Ausgangspunkt zurück. Die Koordinaten Zwölf-Null-Vierzig, das war der Hangar in der rechten Seitenflanke ihrer Heimat, mit der sie vor langer Zeit an der denkwürdigen Position vor Anker gegangen waren. Der Raumsektor hieß X-DOOR. Ihre Heimat war die BASIS. Anthea war kein Kind der BASIS. Sie war Medizinerin und Kosmopsychologin aus Andromeda und hatte sich in ihrem bisherigen Leben mit Hunderten verschiedener Spezies beschäftigt und sie studiert. Sie konnte mitfühlen und verstehen, was die BASIS allen diesen Wesen bedeutete, die seit Jahrzehnten mit ihr flogen. Ja, sie identifizierte sich damit, seit sie Lakoitse kannte. Jeffrey Lakoitse, den Möchtegernterraner von Pinterville. »Dies ist ein Notfall!«, suggerierte sie ihrem Syntron. »Dort drüben befinden sich Lebewesen in tödlicher Gefahr. Die Gefahr durch die Strukturerschütterungen hingegen ist zurzeit vernachlässigbar.« Das Wunder geschah. Der Syntron folgte ihrer Argumentation und blockte den Funkbefehl aus der BASIS ab, leitete ihn zu einem seiner Nebenspeicher um, wo er abgelagert wurde. Anthea behielt die Kommandogewalt über den Jäger und beschleunigte in Richtung des Strangeness-Walls. Sie ortete insgesamt achtzehn Einheiten von der Größe mittlerer Transportschiffe bis hin zu winzigen Rettungskapseln. Und sie erkannte, dass sich sechs weitere Jäger dem Rot-Signal entzogen und demselben Ziel zustrebten wie sie. Sie funkte sie an und machte Vorschläge. Sie teilten das Einsatzgebiet unter sich auf, und Anthea erhielt einen Bereich, der sich ihr am nächsten befand. Sie benötigte keine zehn Minuten, bis sie sich dem ersten der Objekte auf wenige Kilometer angenähert hatte und es abtastete. Es reagierte auf keinen Funkanruf, und als sie dieses Gebilde endlich in einer Rasterung auf dem Monitor hatte, da durchzuckte es sie wie ein elektrischer Schlag. Ihre Ahnung bestätigte sich. Hastig aktivierte sie den Traktorstrahl und holte das kleine Ding an den Jäger heran. Es war nicht größer als eine Raumlinse, und das Fremdartige daran waren die buckelartigen Wölbungen oben und unten. Sie bremste die Geschwindigkeit des Objekts ab und riss es am Zugstrahl hinter sich her. Sie näherte sich dem nächsten Gebilde und sah, dass es zerplatzt war. Dort drüben gab es keine Atemluft und kein Leben mehr, dennoch ging sie auf Nummer sicher und gliederte die Trümmer in den Bereich ihres Zugstrahls ein. In diesem Augenblick schlugen die übergeordneten Kräfte mit aller Gewalt zu. Aus dem Nichts heraus entstand selbst für die Hyperorter überraschend eine Strukturverdrängung, die ihren Ursprung viele Tausend Lichtjahre entfernt hatte, und riss alles von der Stelle. Anthea konnte einen der Raumer beobachten, der seine Kugelform verlor und zu einer platten Scheibe wurde. Eine unsichtbare Faust beschleunigte ihn mit Wahnsinnswerten und ließ ihn gegen die sich aufstauende Mauer aus Energie rasen. In einem Lichtblitz verschwand er aus dem Normalraum und kehrte nicht mehr zurück. Die Tefroderin hatte beschleunigt und verließ das gefährdete Gebiet. Sie wusste, dass sie nicht zu viel wagen durfte. Einer der Jäger in ihrer Nähe hatte weniger Glück als sie. Er wurde von den Ausläufern der eng begrenzten Verdrängung gestreift und auseinandergerissen. In drei brennenden Teilen trudelte er davon, quer zu ihrer eigenen Flugbahn. Sie verzögerte und behielt den Kollisionskurs bei. Sie unterschied den Triebwerksteil, den Laderaum und den Bug. »Leo, hörst du mich?«, rief sie in das Mikrofeld. »Dein Syntron ist ausgefallen. Bist du bei Bewusstsein?« Es traf keine Antwort bei ihr ein, und sie setzte voraus, dass der Pilot bewusstlos geworden war. Zur Sicherheit fing sie alle drei Teile ein und schleppte sie in Richtung BASIS. Nochmals schlug das Phänomen der Strukturverdrängung zu, und der Jäger und seine Beute wurden von den Ausläufern durchgeschüttelt und aus der Bahn geworfen. Für kurze Zeit brach die Energieversorgung für den Traktorstrahl zusammen, und die Tefroderin stieß einen Fluch in ihrer Muttersprache aus, der gut und gern aus der Zeit hätte stammen können, als die Lemurer noch gegen die Haluter gekämpft hatten. Mühsam stabilisierte der Syntron den Kurs und fing die Trümmer dort draußen wieder ein. Wenig später aktivierte Anthea den...