Endspurt Klinik Skript 16: Pharmakologie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

Reihe: Endspurt Klinik

Endspurt Klinik Skript 16: Pharmakologie

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

Reihe: Endspurt Klinik

ISBN: 978-3-13-243086-0
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Bereit fürs 2. Staatsexamen? Mit Endspurt Klinik kannst du dich gezielt und zeitsparend auf die 2. ÄP vorbereiten und kommst sicher durch die Prüfung. Alle prüfungsrelevanten Themen sind strukturiert und verständlich zusammengefasst, ohne überflüssiges Drumherum.

- vom IMPP seit Frühjahr 2008 geprüfte Inhalte sind im Text hervorgehoben
- in den "Prüfungshighlights“ werden alle Prüfungsthemen komprimiert dargestellt
- Ausrufezeichen neben dem Text zeigen die Abfragehäufigkeit an
- hilfreiche Tipps, Beispiele, Eselsbrücken und Infos zur mündlichen Prüfung
- klinisch relevante Fakten, Übungsaufgaben und konkrete Rechenbeispiele
- Innere Medizin und Chirurgie werden vernetzt in gemeinsamen Skripten behandelt
- spezielle Patho und andere übergreifende Fächer sind beim jeweiligen Krankheitsbild integriert
- jedes Skript ist in überschaubare Lernpakete unterteilt, die passenden IMPP-Fragen kannst du auf viamedici.thieme.de kreuzen

In der 3. Auflage wurden alle Inhalte auf den aktuellen Stand gebracht und neue Frageninhalte eingearbeitet.

Mehr Infos zu via medici, Aktualisierungen zu den Skripten und zahlreiche Prüfungstipps gibt’s unter thieme.de/endspurt-klinik.
Endspurt Klinik Skript 16: Pharmakologie jetzt bestellen!

Zielgruppe


Studenten

Weitere Infos & Material


1 Grundlagen der allgemeinen Pharmakologie
1.1 Pharmakodynamik
Definition Die Pharmakodynamik beschreibt die Wirkung eines Arzneistoffes auf den Organismus und seinen Wirkmechanismus. 1.1.1 Rezeptoren und Liganden
Ein Rezeptor ist ein membranständig oder intrazellulär gelegenes Protein, das durch Bindung eines spezifischen Liganden (z.B. Pharmaka und Toxine, Hormone, Neurotransmitter, Antigene und Antikörper) aktiviert wird. Es gibt verschiedene Rezeptortypen, die sich durch ihre Struktur und die Mechanismen der Signaltransduktion unterscheiden. Folgende Rezeptoren können unterschieden werden: ionotrope Rezeptoren (ligandenaktivierte Ionenkanäle wie N-Cholinorezeptoren und GABAA-Rezeptoren) metabotrope Rezeptoren (G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, ? Abb. 1.1) Enzym-assoziierte Rezeptoren (wie Insulinrezeptor) intrazelluläre Rezeptoren (wie Steroidrezeptoren). Abb. 1.1 Signaltransduktion G-Protein-gekoppelter Rezeptoren. G-Proteine sind aus einer a-, ß- und ?-Untereinheit aufgebaut. Je nach Art der a-Untereinheit setzen sie unterschiedliche Signalkaskaden in Gang und werden demnach auch unterschiedlich bezeichnet: Gs, Gq und Gi. Gs und Gq wirken stimulierend, Gi wirkt hemmend auf nachfolgende Prozesse a Gs-Protein. Stimulierende Wirkung über Aktivierung der Adenylatzyklase. Beispiel: ß-Adrenozeptor. b Gi-Protein. Inhibitorische Wirkung über Hemmung der Adenylatzyklase. Beispiel: a2-Adrenozeptor. c Gq-Protein. Öffnung von Kalziumkanälen und Aktivierung der Proteinkinase C (PKC) über Aktivierung der Phospholipase C (PLC). (aus Lüllmann, Mohr, Hein, Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2010) Regulation der Rezeptorfunktion: Zelluläre Regulationsmechanismen können sowohl Aktivität als auch Dichte der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren verändern: Rezeptoraktivität: Die Zahl der Rezeptoren bleibt gleich, nur die Empfindlichkeit ändert sich, z.B. Desensibilisierung durch Phosphorylierung des Rezeptors. Rezeptordichte: Die Rezeptoren werden ins Zellinnere aufgenommen (intrazelluläre Sequestrierung) und so der Ligandenbindung entzogen. Die Gesamtzahl pro Zelle bleibt gleich. Rezeptorgesamtzahl pro Zelle: Bei der Up-Regulation (Zunahme der Rezeptorzahl) werden Rezeptoren neu synthetisiert, bei der Down-Regulation (Abnahme der Rezeptorzahl) vermehrt abgebaut. Ligand-Rezeptor-Komplex: In der Regel bindet das Pharmakon reversibel an den Rezeptor. Eine Abnahme der Wirkung wird erzielt, indem der ungebundene Pharmakonanteil eliminiert wird mit der Folge der Dissoziation des Pharmakons vom Rezeptor. Da die Rezeptorenanzahl begrenzt ist, erreicht bei Ligandenüberschuss die Bildung des Ligand-Rezeptor-Komplexes irgendwann eine Sättigung. Bindet das Pharmakon über kovalente Bindungen irreversibel an den Rezeptor, kann seine Wirkung nur über Neusynthese von Rezeptor bzw. Enzym beendet werden. Beispiele für irreversibel bindende Liganden sind Acetylsalicylsäure (Hemmung der Cyclooxygenase I) und Organophosphate (Hemmung der Cholinesterase und damit Anstieg der Acetylcholinkonzentration). Agonisten und Antagonisten: Volle bzw. reine Agonisten weisen eine Affinität und volle intrinsische Aktivität auf und lösen am Rezeptor denselben Effekt aus wie der physiologische Ligand. Die Wirkung partieller Agonisten dagegen hängt vom Ausgangszustand ab. Ihr Effekt ist zwar derselbe wie der des physiologischen Liganden bzw. eines vollen Agonisten, allerdings ist er schwächer ausgeprägt, d.h., der Maximaleffekt ist deutlich geringer. In Abwesenheit eines vollen Agonisten wirken partielle Agonisten daher agonistisch. Ist dagegen ein voller Agonist vorhanden, haben sie antagonistische Wirkung, da sie Rezeptoren besetzen, die dann für den vollen Agonisten nicht mehr zur Verfügung stehen (kompetitiver Antagonismus, s.u.). Partielle Agonisten sind daher auch immer partielle Antagonisten. Definition Die Affinität beschreibt die Stärke der Bindung eines Liganden an seinen Rezeptor. Je größer die Bindungsstärke eines Arzneistoffes, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Bildung eines Arzneistoff-Rezeptor-Komplexes und desto niedriger ist die zur Wirkung erforderliche Konzentration. Die intrinsische Aktivität beschreibt die relative Wirkstärke, die durch den Quotienten aus der maximal durch den Agonisten auslösbaren Wirkung und der maximal möglichen Wirkung ausgedrückt wird: Der Wert ist bei vollen Agonisten = 1, bei partiellen > 0 und < 1. Antagonisten weisen zwar eine Affinität zum Rezeptor auf, aber keine intrinsische Aktivität. Sie blockieren (vollständiger Antagonismus) bzw. reduzieren (partieller Antagonismus) die biologische Wirkung eines Agonisten. Es wird unterschieden zwischen kompetitiven, nicht kompetitiven und funktionellen Antagonisten: Kompetitive Antagonisten weisen eine hohe Affinität zu spezifischen Rezeptoren im Bereich der Agonisten-Bindungsstelle auf; da sie aber keinerlei intrinsische Aktivität haben, konkurrieren sie mit Agonisten um Rezeptoren und besetzen diese konzentrationsabhängig. Sie verursachen eine Parallelverschiebung der Dosis-Wirkungs-Kurve (s.u.) nach rechts (ohne Erniedrigung des Maximaleffektes). Um eine gleich starke Reaktion wie in Abwesenheit des Antagonisten zu erzielen, muss die Konzentration des Agonisten erhöht werden. Nicht kompetitive Antagonisten führen zu einer Konformationsänderung des Rezeptors (allosterische Hemmung), binden dabei aber nicht an die Rezeptorbindungsstelle des Agonisten. Der Agonist kann aufgrund der Konformationsänderung nicht mehr oder nur schlechter an seinen Rezeptor binden. Die Steigung der Dosis-Wirkungs-Kurve (s.u.) verringert sich ebenso wie der Maximaleffekt. Eine erhöhte Konzentration des Agonisten kann dem Effekt nicht entgegenwirken. Beim funktionellen Antagonismus rufen 2 Wirkstoffe am selben Organ – über unterschiedliche Rezeptoren vermittelt – gegenteilige Effekte hervor. 1.1.2 Dosis-Wirkungs-Beziehung und Konzentrations-Wirkungs-Beziehung
1.1.2.1 Wirkungskurven Dosis-Wirkungs-Kurven beschreiben den Zusammenhang zwischen der zugeführten Arzneistoffmenge (Dosis) und der Wirkung in vivo. Bei gleicher Dosierung kann allerdings je nach pharmakokinetischen Eigenschaften der zugeführten Substanz der Wirkstoff am Wirkort unterschiedlich stark konzentriert sein. Um die pharmakokinetischen Effekte außer Acht lassen zu können, kann man z.B. in vitro Konzentrations-Wirkungs-Kurven bestimmen. An Dosis- bzw. Konzentrations-Wirkungs-Kurven kann man 4 wichtige Werte ablesen ( ? Abb. 1.2): Lage der Kurve: geringste Dosis bzw. Konzentration, bei der eine Wirkung (Minimaleffekt) eintritt (je kleiner, desto weiter ist die Kurve nach links verschoben) Kurvenmittelpunkt: Halbmaximal-Effekt (bei Dosis: ED50, bei Konzentration: EC50; Maß für die Potenz der Substanz) Kurvenmaximum: intrinsische Aktivität (Maximaleffekt) Steilheit der Kurve: Dosis- bzw. Konzentrationsbereich zwischen Minimal- und Maximaleffekt bei logarithmischer Darstellung (am besten zwischen 25% und 75% der Wirkung zu erfassen; Hinweis auf Dosierungsspielraum bzw. therapeutische Sicherheit). Dosis-Wirkungs-Kurven können unterschiedlich dargestellt werden; in der Pharmakologie ist die logarithmische Darstellung üblich. Hier zeigt sich ein S-förmiger Verlauf. Abb. 1.2 Dosis-Wirkungs-Kurve. Die verschiedenen Muskelrelaxanzien zeigen ein unterschiedliches Verhalten. Von Pancuronium wird die geringste Dosis benötigt, um einen Effekt zu erzielen. Die flachste Kurve zeigt Suxamethonium. (aus Lüllmann, Mohr, Hein, Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2010) 1.1.2.2 Grundbegriffe Wirksamkeit: Die Wirksamkeit oder Effizienz eines Arzneistoffes beschreibt seine Gesamtwirkung an einem Gewebe oder Organ bzw. die Wirkung an einem Patientenkollektiv. Potenz: Die Potenz einer Substanz ist umso höher, je geringer die Dosis ist, die zur Erreichung des halbmaximalen Effektes nötig ist ( ? Abb. 1.3)....


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.