Engler | Unerhörte Freiheit | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 180 Seiten

Engler Unerhörte Freiheit

Arbeit und Bildung in Zukunft
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-8412-0047-1
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Arbeit und Bildung in Zukunft

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

ISBN: 978-3-8412-0047-1
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine kühne soziale Utopie! Wolfgang Engler führt erstmals die Debatten über ein bedingungsloses Grundeinkommen und über Sinn und Zukunft der Bildung zusammen. Seine These: Ohne ernsthafte Bildungsbemühungen kein Grundeinkommen, kein ungeschmälertes Recht auf Leben ohne Arbeit. Mit provokanten Thesen greift Wolfgang Engler in die aktuelle Debatte über Sinn und Zukunft des Sozialstaates ein. Im Gegensatz zu den Befürwortern eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle erklärt er: Die Menschen müssen erst lernen, sich selbst zu motivieren und zu regieren, und die Gesellschaft muss ihnen die Möglichkeit dazu bieten. Durch Bildung kann es gelingen, dem Dasein Sinn und Halt zu geben, wenn der Lebensrhythmus nicht mehr von der Lohnarbeit bestimmt wird. Nur dann bleiben die Risiken der Freiheit für den Einzelnen wie für die Gesellschaft kalkulierbar, Menschenwürde und Bürgerrechte gewahrt. Engler 'lädt ein, gemeinsam neu zu überlegen, wie wir morgen leben und arbeiten wollen'. DIE ZEIT.

Wolfgang Engler, geboren 1952 in Dresden, Soziologe und langjähriger Dozent an der Schauspielhochschule 'Ernst Busch' in Berlin, von 2005 bis 2017 dort Rektor. Bei Aufbau erschienen 'Unerhörte Freiheit. Arbeit und Bildung in Zukunft', 'Die Ostdeutschen. Kunde von einem verlorenen Land', 'Die Ostdeutschen als Avantgarde' und 'Bürger, ohne Arbeit. Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft'. Zuletzt, zusammen mit Jana Hensel, 'Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein'. Er lebt in Berlin.

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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;6
2;Mich nur zu wiederholen;8
3;1. Was nicht zur Wahl steht;12
4;2. Einleitende Bestimmungen;16
5;3. Grundeinkommen: Stand der Debatte;18
6;4. Eine unerhörte Freiheit;21
7;5. Eine » heillose« Freiheit;24
8;6. Eine schwierige Freiheit;26
9;7. Eine anstrengende Freiheit;29
10;8. Grundsatz eines Gesellschaftsvertrags;34
11;9. Eine( r) genügt;37
12;10. » Gute « Arbeit;40
13;11. Das Gespenst der Faulheit;42
14;12. Ausgrenzung in anderer Gestalt?;47
15;13. Freigänger, Mitläufer;51
16;14. Kollaps der Wirtschaft?;55
17;15. Konsumgeld oder Bürgergeld?;59
18;16. Kunde, Bürger, Mensch;62
19;17. Die demokratische Frage;64
20;18. Über Steuern etc.;68
21;19. Grundeinkommen als unternehmerischer Ansporn;73
22;20. Gewissenhaft arbeiten;77
23;21. Entspannter miteinander leben;81
24;22. Skeptiker und Propheten;85
25;23. Freiheitsbeweise;88
26;24. Wegweisungen;91
27;25. Startkapital ins Leben;93
28;26. Gebildete Freiheit;96
29;27. Bildung als Rechtsgrund;99
30;28. Womit anfangen?;103
31;29. Jeder sein eigener Fall;106
32;30. Der » persönliche« Staat;109
33;31. Das nützliche Individuum;112
34;32. Recht und Würde der Person;115
35;33. Die Stärken stärken;117
36;34. Wahnsinn als Methode;120
37;35. Sozialstaat, » tiefer gelegt«;123
38;36. Liberales Freiheitsverständnis? Was sonst?;127
39;37. Nomade und Igel;132
40;38. Letzte Ausfahrt: Utopie;135
41;39. Am eigenen Leib;138
42;40. Korrekturen;142
43;41. Offene Enden;146
44;42. Geld und Seele;148
45;43. Postskriptum;151
46;Calvin und wir;156


(S. 50-51)

Verhältnisse für das Grundeinkommen zeugen zu lassen, die nicht so sind, wie sie sein sollten, das klingt nach kleinlautem Burgfrieden mit dem krud Gegebenen, mutlos. Lassen wir uns den Vorwurf gefallen. Loten wir alle Möglichkeiten eines humanen Zeitregimes der Arbeit aus. Erwägen wir leidenschaftslos die Chancen einer Vollbeschäftigung mit menschlichem Antlitz: Alle arbeiten, und zwar so, dass Arbeit wie ein leichter Mantel auf den Schultern liegt, statt, einem Korsett gleich, auf die Atemluft zu drücken.

Um das allein durch Arbeitszeitverkürzung, die am Tagwerk ansetzt, zu erreichen, müsste das Arbeitsvolumen des heute aktiven Teils der Erwerbsbevölkerung dramatisch schrumpfen. Ein gesetzliches Verbot von Überstunden, die zur Regel werden, böte sich als erstes, noch ganz unzureichendes Verfahren an. Umfänglichere Kontingente der Abseitsstehenden wieder sozial gesichert in die Arbeitswelt zu integrieren erforderte eine sofortige Verkürzung des Arbeitstages auf sieben Stunden, besser noch auf sechs, unter Wahrung des gegebenen Lohnniveaus.

Um jede und jeden angesichts fortlaufender Neuerungen und Rationalisierungen in Arbeit zu versetzen, wäre es ergänzend nötig, Stellen zu halbieren, zu dritteln, was in vielen Fällen zu Stückwerk führen würde, zu sachwidrigen Eingriffen in Funktionsabläufe. Ein Forscher, der ein Problem durchdenkt, ein Architekt, der einen Bau entwirft, sähe sich nach drei, vier Stunden werktätigen Daseins von seiner Arbeit abberufen; der nächste kommt, pocht auf sein Recht und werkelt weiter.

Dagegen erhöbe sich erwartbarer Protest. Ihn zu beschwichtigen, entstünden, da kann man wetten, Positionen, die, weil ökonomisch sinnfrei, Beschäftigung nur simulieren. Ihr wolltet Arbeit, bitte sehr, nun füllt sie aus oder schweigt, als Heuchler abgestempelt, hinfort betreten! Nur ein neuer Leviathan, der sich den Erdball gefügig gemacht hat, vor dem Unternehmer und abhängig Beschäftigte gleichermaßen kuschen, könnte das unter gelassener Inkaufnahme des dabei angerichteten Schadens erreichen.

Das allgemeine Arbeitsversprechen wäre eingelöst, auf Schrecken gebietende Art: durch die Verwandlung der Gesellschaften in große Arbeitshäuser, in denen das Recht auf Arbeit fröhlich die Knute des Arbeitszwangs schwingt. Wir wollen die Regierenden, die schon von sich aus zu tiefschwarzen Fantasien neigen, durch rückwärtsgerichtete Forderungen zu einer solch bizarren »Endlösung « der Beschäftigungsfrage nicht eigens motivieren!



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