Ensslin / Schober | Mit Handelssystemen zum Börsenerfolg | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Ensslin / Schober Mit Handelssystemen zum Börsenerfolg

Wie Sie Schritt für Schritt erfolgreiche Handelssysteme entwickeln
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98609-292-4
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie Sie Schritt für Schritt erfolgreiche Handelssysteme entwickeln

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-98609-292-4
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Erfolg an der Börse steht und fällt mit einer erfolgreichen Strategie. Eine eigene Handelsstrategie zu entwickeln, die robust ist und statistisch signifikante Erfolge aufweist, ist keine triviale Angelegenheit. Die erfahrenen Börsenexperten Maik Schober und Cristof Ensslin arbeiteten jahrelang an unterschiedlichen Algorithmen, um mit vollautomatisierten Handelsrobotern erfolgreich Forex-Trading zu betreiben. Sie haben mehr als 100 verschiedene Strategien entworfen, getestet, neu aufgesetzt und optimiert. Das Ergebnis ist nicht nur ein langfristig erfolgreiches Handelssystem, sondern auch das Wissen, wie man ein solches System entwirft, testet und gestaltet. Dieses Wissen teilen die Autoren nun mit ihren Lesern. Ein unverzichtbares Handbuch für jeden, der mit automatisiertem Handel erfolgreich sein möchte, das aber auch zahlreiche wichtige Tipps und Hinweise für Trader bereithält, die ihre klassische Handelsstrategie weiter optimieren möchten.

Cristof Ensslin ist einer der führenden Experten im Bereich des automatisierten Forex- und CFD-Handels im deutschsprachigen Raum. Seit 2011 programmiert und nutzt er Expert Advisors für MetaTrader 4 und 5. Zuvor hatten Arbeitsstationen bei LBBW, Daimler (Konzerntreasury), Morgan Stanley, HypoVereinsbank und Deutsche Bank zu seinem reichen Erfahrungsschatz im regelbasierten Finanzhandel mit Fokus Devisenmarkt beigetragen. Er veröffentlicht seit 2017 einen wöchentlichen Blog, in dem er seine wertvollsten Erkenntnisse zum Algo-Handel teilt. Im gleichen Jahr begann er, EA-Programmieren-lernen-Workshops online und in Präsenz zu veranstalten. Er ist Gründer der EA Trader School, das erste deutsche Ausbildungsprogramm für nachhaltig profitables Trading mit Expert Advisors. Seit 2021 lehrt er darin seine Methoden, um mehr Menschen dabei zu helfen, zu KPEATen (konstant profitablen EA-Tradern) zu werden. Seinen wöchentlichen Newsletter Freitagsmail bestellen Sie kostenlos unter www.mindfulfx.de/newsletter. Maik Schober ist seit 2010 als Trainer und Berater für Unternehmen und Kreditinstitute zum Thema Risikomanagement tätig. Zusätzlich ist er geschäftsführender Gesellschafter der Eller & Schober Vermögensmanagement GmbH. Bis 2010 war er bei deutschen Großbanken im Firmenkundengeschäft, Asset Management und Handelsbereich tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in den Themen Geldanlage, Finanzmärkte und Risikomanagement. Zu diesen Themen veröffentlich Hr. Schober regelmäßig Artikel in Fachzeitschriften und Büchern. Sein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolvierte er zum M.Sc. mit den Schwerpunkten Risiko- und Finanzmanagement in Frankfurt und Stuttgart.
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Weitere Infos & Material


1.


Zufallsprinzip


1.1 Verhalten sich Börsenkurse zufällig?


Für einen Außenstehenden, der mit der Börse nichts am Hut hat, erscheinen die Bewegungen am Devisenmarkt wie ein heilloses Durcheinander. Die Kurse bewegen sich auf und ab. Beim Anblick eines Charts mag der Eindruck entstehen, hier hätte ein Dreijähriger zufällig und unstrukturiert ein paar Striche auf ein Blatt Papier gekritzelt. Ist hinter diesen Bewegungen eine Systematik vorhanden – oder entwickeln sie sich zufällig?

Diese Frage stand zu Beginn unseres systematischen Handels im Mittelpunkt. Unsere Auffassung war, dass schließlich hinter den einzelnen Kursen konkrete Käufe und Verkäufe professioneller Marktteilnehmer stecken, die wohl kaum zufällig und unstrukturiert handeln. Wir entschlossen uns also, diese Frage näher zu untersuchen.

Wir wollten wissen, ob die Kursentwicklungen an der Börse tatsächlich eine gewisse Zufallskomponente in sich tragen oder ob der Handelsverlauf einer festgelegten Ordnung folgt. Falls sich Devisenkurse tatsächlich zufällig entwickelten, hätten Charttechnik und fundamentale Kursprognose dann überhaupt noch einen Sinn?

Dazu muss zunächst geklärt werden, was Zufall überhaupt ist. Die Antwort auf die Frage ist nicht sonderlich schwer, und wir entschlossen uns, für unser Experiment den klassischen Vertreter des Zufalls zu wählen: ein Münzwurf oder einen Würfel. Wenn also losgelöst von menschlichen Einflüssen und Entscheidungen ein willkürliches Ergebnis erreicht wird, so handelt es sich um Zufall. Es erscheint auf den ersten Blick sehr dreist, einer Devisenkursentwicklung Willkür zu unterstellen. Schließlich sind hier hochbezahlte Profis am Werk, die ihr Handwerk verstehen, da sollte doch keine Willkür im Spiel sein!

Neugierig angesichts dieser Fragestellung starteten wir ein kleines Experiment: Wir nahmen einen Würfel und ein Blatt Papier. Dann legten wir folgende Regel fest: Ausgehend von einem Startniveau von 1,35 USD/EUR – bei unserer Untersuchung im Jahr 2011 stand der Euro noch so hoch – wird ein Kursanstieg von 1,5 Prozent unterstellt, wenn eine ungerade Zahl gewürfelt wird. Wird hingegen eine gerade Zahl gewürfelt, so bedeutet dies einen Kursrückgang um 1,0 Prozent.

Wir setzten absichtlich die beiden Werte mit 1,5 Prozent und 1,0 Prozent auf unterschiedliche Zahlen fest, um dem Kurs eine gewisse positive Trendrichtung vorzugeben. Durch das Würfeln lässt sich also eine zufällige Kursentwicklung simulieren. In Abbildung 1 ist sowohl eine echte Devisenkursentwicklung abgebildet als auch drei Kursentwicklungen, die zufällig nach diesem Würfelprinzip zustande gekommen sind. Können Sie erkennen, bei welchem Chart es sich um die echte Entwicklung handelt?

Abbildung 1: Echter oder zufälliger Chart?

Der eine oder die andere mag erkannt haben, dass es sich nur beim letzten Bild um echte Kurse handelt. Dies ist daran zu erkennen, dass die Ausschläge bei den ersten drei Charts sehr regelmäßig sind – nach oben eben immer 1,5 Prozent und nach unten 1,0 Prozent. Es bleibt somit unberücksichtigt, dass Kurse mit unterschiedlicher Intensität und Schnelligkeit schwanken können.

Um auch diesem Aspekt gerecht zu werden, dachten wir uns ein komplizierteres Würfelsystem aus: Anstelle eines klassischen 6er-Würfels verwendeten wir zusätzlich einen 8er- und einen 10er-Würfel. Das Prinzip für einen fallenden oder steigenden Markt blieb gleich. Wir nahmen zunächst den 6er-Würfel und vereinbarten, dass bei einer ungeraden Zahl der Kurs steigt und bei einer geraden Zahl der Kurs fällt. Anschließend verwendeten wir erneut den 6er-Würfel, um festzulegen, um wie viel der Kurs steigt oder fällt. Ein Auge entspricht dabei 0,1 Prozent, das heißt bei einer 4 steigt oder fällt der Kurs um 0,4 Prozent. Wir benötigten also zwei Würfe – den ersten zur Messung, ob der Kurs steigt oder fällt, und den zweiten, um zu ermitteln, um wie viel Prozent der Kurs steigen oder fallen soll.

Nun entwickelten wir eine gewisse Trenddynamik nach folgendem Prinzip: Wenn zur Festlegung der Kursrichtung zweimal hintereinander eine ungerade Zahl gewürfelt wurde – das heißt die Kurse zweimal in Folge steigen – dann verwendeten wir zur Messung des Anstiegs beim zweiten Wurf nicht mehr den 6er-Würfel, sondern den 8er-Würfel. Dadurch kann der Kurs nicht nur um 0,6 Prozent steigen, sondern um bis zu 0,8 Prozent. Und sollte auch zum dritten Mal in Folge durch eine ungerade Zahl des sechsseitigen Würfels festgelegt sein, dass der Kurs steigt, so verwendeten wir dann den 10er-Würfel. Also konnte der Kurs nun um zehn Augen multipliziert mit 0,1 Prozent pro Auge, also maximal um 1,0 Prozent steigen.

Auf diese Weise wurden wir einer gewissen Trenddynamik gerecht. Liegt aufgrund politischer oder wirtschaftlicher Ereignisse ein starker Kurstrend vor, so sind deutliche Kursausschläge und Trendbeschleunigungen möglich. Durch unser Würfelprinzip konnten wir jetzt auch solche Fälle simulieren. Aber es blieb nach wie vor ein Zufallsergebnis – basierend auf einer komplexeren Form des Würfelns.

Das Ergebnis dieses Würfelexperiments überraschte uns selbst! In Abbildung 2 sind drei Charts dargestellt, die entweder eine echte Kursentwicklung darstellen oder eine nach dem oben dargestellten Prinzip gewürfelte Entwicklung. Wir haben bewusst diesmal statt vier Abbildungen nur drei gewählt, um Ihnen das Raten etwas zu erleichtern. Können Sie feststellen, bei welchem Chart es sich um eine echte Kursentwicklung handelt?

Abbildung 2: Echter oder zufälliger Chart mit mehr Komplexität

Ist es Ihnen schwer oder leicht gefallen, sich zu entscheiden? Zunächst kann festgestellt werden, dass es nicht ohne weiteres erkennbar ist, welcher Kurs echt ist! Die Entscheidung fällt tatsächlich schwer, da alle Charts verblüffend echt aussehen!

Bevor wir zur Auflösung kommen, geben wir Ihnen einen zweiten Hinweis: Lediglich einer dieser drei Charts ist echt – können Sie herausfinden, welcher es ist?

Nachdem Sie nun die Bilder auf sich haben wirken lassen, hier die Auflösung: Der letzte der drei Charts zeigt die tatsächliche Entwicklung des EUR/USD-Kurses von Juni bis Oktober 2011. Die anderen beiden Charts sind gewürfelt.

Nach dieser Übung müsste die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das Auf und Ab an den Devisenmärkten tatsächlich keine Ordnung in sich trägt. Die Kurse könnten genauso gut gewürfelt werden, man würde keinen Unterschied bemerken! In eine ähnliche Richtung gehen die Börsenforschungen, die mithilfe von Affen vorgenommen wurden – vielleicht haben Sie von der einen oder anderen bereits gehört.

So hatte zum Beispiel die Tageszeitung Chicago Sun Times über mehrere Jahre einen Affen – man nannte ihn Adam Monk – ein Portfolio aus fünf Aktien zusammenstellen lassen, indem er, ausgerüstet mit einem Bleistift und dem aufgeschlagenen Wall Street Journal, die Aktien markierte, die dann gekauft wurden. In den meisten Jahren hat Adam Monk den Dow Jones geschlagen und lag damit besser als viele Fondsmanager.

Auch in Russland und Südkorea gab es ähnliche Beobachtungen, bei denen Affen aus einem Universum von 30 Bauklötzen, die stellvertretend für 30 Aktien standen, acht aussuchen sollten. Der dafür verantwortliche Affe Lusha schaffte es auf diese Weise unter die besten 5 Prozent der russischen Fondsmanager. Entweder sind Affen doch intelligenter als Menschen oder die Börse unterliegt einem gewissen Zufallsprinzip.

Nach dieser Erkenntnis müssten Sie eigentlich dieses Buch beiseitelegen, akzeptieren, dass Börsengewinne wohl etwas mit reinem Glück zu tun haben, und sich wieder bodenständigen Dingen widmen. Ach, das wollen Sie nicht? Wir gaben uns damit ebenfalls nicht zufrieden.

Blicken wir weiter: Es gibt einige Beispiele, bei denen scheinbar nach dem Zufallsprinzip gearbeitet wird, die aber dennoch nachhaltige Gewinne ermöglichen. Wie schaffen es denn die großen Banken und Hedgefonds, über Jahre hinweg Gewinne im Eigenhandel zu erzielen?

Natürlich werden hier auch Verluste realisiert, aber langfristig sind viele Banken im Eigenhandel erfolgreich. Oder wie sieht es mit einem Casino aus? Ganz offensichtlich herrscht hier das Zufallsprinzip. Denn zum Beispiel beim Roulette gibt es keinen menschlichen Faktor, der die Kurse beeinflusst.

Sicher wissen Sie auch, dass man beim Lotto eigentlich nur verlieren kann. Umgekehrt ist uns keine Lotteriegesellschaft bekannt, die nachhaltig Verluste erlitten hat, obwohl die Lottozahlen eine rein zufällige Angelegenheit sind. Welche Erkenntnisse lassen sich daraus für Ihre Entwicklung von Handelsmodellen ableiten?

1.2 Lotto und Casino


Wir beginnen zunächst damit, das Verhalten eines Casinos am Beispiel des Roulettespiels zu untersuchen. Nehmen wir die einfache Möglichkeit, auf eine schwarze oder rote Zahl zu setzen. Die Chance liegt offensichtlich bei 50:50. Müsste dann nicht langfristig gesehen...


Cristof Ensslin ist einer der führenden Experten im Bereich des automatisierten Forex- und CFD-Handels im deutschsprachigen Raum. Seit 2011 programmiert und nutzt er Expert Advisors für MetaTrader 4 und 5. Zuvor hatten Arbeitsstationen bei LBBW, Daimler (Konzerntreasury), Morgan Stanley, HypoVereinsbank und Deutsche Bank zu seinem reichen Erfahrungsschatz im regelbasierten Finanzhandel mit Fokus Devisenmarkt beigetragen. Er veröffentlicht seit 2017 einen wöchentlichen Blog, in dem er seine wertvollsten Erkenntnisse zum Algo-Handel teilt. Im gleichen Jahr begann er, EA-Programmieren-lernen-Workshops online und in Präsenz zu veranstalten. Er ist Gründer der EA Trader School, das erste deutsche Ausbildungsprogramm für nachhaltig profitables Trading mit Expert Advisors. Seit 2021 lehrt er darin seine Methoden, um mehr Menschen dabei zu helfen, zu KPEATen (konstant profitablen EA-Tradern) zu werden. Seinen wöchentlichen Newsletter Freitagsmail bestellen Sie kostenlos unter www.mindfulfx.de/newsletter.

Maik Schober ist seit 2010 als Trainer und Berater für Unternehmen und Kreditinstitute zum Thema Risikomanagement tätig. Zusätzlich ist er geschäftsführender Gesellschafter der Eller & Schober Vermögensmanagement GmbH. Bis 2010 war er bei deutschen Großbanken im Firmenkundengeschäft, Asset Management und Handelsbereich tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in den Themen Geldanlage, Finanzmärkte und Risikomanagement. Zu diesen Themen veröffentlich Hr. Schober regelmäßig Artikel in Fachzeitschriften und Büchern. Sein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolvierte er zum M.Sc. mit den Schwerpunkten Risiko- und Finanzmanagement in Frankfurt und Stuttgart.



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