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Faix / Wiedekind | Mentoring - Das Praxisbuch | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 270 Seiten

Faix / Wiedekind Mentoring - Das Praxisbuch

Ganzheitliche Begleitung von Glaube und Leben
Überarbeitete Neuausgabe 2025
ISBN: 978-3-7615-7072-2
Verlag: Neukirchener
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ganzheitliche Begleitung von Glaube und Leben

E-Book, Deutsch, 270 Seiten

ISBN: 978-3-7615-7072-2
Verlag: Neukirchener
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Immer mehr Menschen erkennen und erleben die Möglichkeiten: Mentoring ist aus dem säkularen und christlichen Bereich heute nicht mehr wegzudenken. Was in Unternehmen und Ausbildung längst fest zur Personal- und Persönlichkeitsentwicklung gehört, ist auch im christlichen Kontext bereichernd. Beim Mentoring gibt eine erfahrene Person (Mentor:in) ihr Erfahrungswissen an eine noch unerfahrenere Person (Mentee) weiter oder vermittelt Kontakte aus dem eigenen Netzwerk. Ziel ist es, die Mentees bei der persönlichen Entwicklung und auf dem individuellen Glaubensweg zu unterstützen. Doch auch Mentor:innen nehmen erfahrungsgemäß aus diesem Austausch viel für sich mit. Dabei muss man nicht Jesus, Yoda oder Mr. Miyagi sein. Tobias Faix und Anke Wiedekind erklären diese ganzheitliche Begleitung von Glaube und Leben verständlich. Sie zeigen, dass Mentoring ein biblisches Prinzip geistlichen Wachstums und eine effektive Arbeitsmethode für Gemeinden ist. Auch außerhalb des Gemeindekontexts kann sie von engagierten Christ:innen zum Einsatz kommen. Das Buch bietet Interessierten und praktizierenden Mentor:innen fundierte Grundlagen und praktische Tipps. Die Kapitel enthalten neben Theorieteil, Fallbeispielen und Vertiefungsaspekten auch hilfreiche Aufgaben und Übungen. Das ist neu: Für diese Ausgabe wurde das beliebte Standardwerk komplett überarbeitet und aktualisiert, mit neuen Übungen sowie aktuellen Tipps und Links versehen und um neue Themen und Aspekte erweitert (z.B. Mental Health, Resilienz & Mentoring, Prävention, geistlicher Missbrauch und sexuelle Gewalt, Dekonstruktion & Mentoring u.v.m).

Prof. Dr. Tobias Faix, geb. 1969, ist Rektor an der CVJM-Hochschule in Kassel und lehrt dort Praktische Theologie und Ethik. Gemeinsam mit Tobias Künkler leitet er den Masterstudiengang 'Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit' sowie das Forschungsinstitut empirica für Jugend, Kultur und Religion. Er studierte in Deutschland, in den USA und Südafrika Theologie und war Pastor im Schwarzwald. Er ist Mitglied der Landessynode der EKKW und dem Kammernetzwerk der EKD. Gemeinsam mit Thorsten Dietz ist er im Podcast 'Karte & Gebiet' zu hören und auf Instragram ist er unter @tobias.faix unterwegs.
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Weitere Infos & Material


Grundannahmen im Mentoring


Das Prinzip des Mentorings gab es schon sehr früh in der Menschheit, sowohl in der griechischen Mythologie als auch in der Bibel. Dabei kann eine Mentoring-Beziehung an sich unbewusst ablaufen und erst im Nachhinein als solche erkannt oder ganz bewusst eingegangen werden, um sich in verschiedenen Prozessen weiterzuentwickeln.

Kurze Geschichte des Mentorings


Der Begriff Mentoring kommt eigentlich aus der griechischen Mythologie. Odysseus war auf dem Weg in den Krieg nach Troja und vertraute seinen Sohn Telemachos zu Hause seinem Freund Mentor mit den Worten an: „Erzähle ihm alles, was du weißt!“ Mentor sollte für Telemachos der Begleiter, Führer, Berater und Erzieher sein. Oft wurde danach dieses Prinzip genutzt, der Name „Mentoring“ hat sich aber erst im 17. Jahrhundert in Pädagogik und Literatur durchgesetzt. Beispielhaft kann dies am Buch Les Aventures de Télémaque gezeigt werden, das der französische Schriftsteller und Erzieher des Enkels von Ludwig XIV., Fénélon, für seinen Schützling, den Duc de Bourgogne, schrieb. Mentor ist dort die Figur des Lehrers, der als Vorbild für die persönliche Entwicklung und die Bildung des Königssohns verantwortlich ist. Seit dieser Zeit hat sich der Begriff Mentoring durchgesetzt und beschreibt die Beziehung einer erfahrenen, meist älteren Person zu einer jüngeren, die in ihrem ganzheitlichen Lebensentwurf unterstützt wird. Eine erste Hochzeit des Mentorings gab es zu Beginn der Frauenbewegung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Zwar war es Frauen offiziell erlaubt, zu studieren und zu lehren, aber um eine universitäre Laufbahn anzustreben, brauchte man einen Mentor, der einem half, sich in der männlich dominierten Universitätswelt durchzusetzen. Durch die Weltkriege und den Wiederaufbau verschwand das Mentoring-Prinzip von der Oberfläche und tauchte dort erst in den 1970er Jahren auf, und zwar zuerst verstärkt in Amerika.

Der Begriff Mentoring kommt eigentlich aus der griechischen Mythologie.

Mentoring-Boom in den 1970er Jahren


Wie so oft wurde Mentoring zuerst von amerikanischen Großkonzernen wiederentdeckt. Mentoring hat sich in der westlichen Wirtschaft und teilweise in der Politik durchgesetzt, wobei Frauen einen natürlicheren Zugang zum Mentoring haben. So hieß es im renommierten Harvard Business Review im Jahr 1979: „Everyone who makes it has a mentor.“ Und Mentoring boomte auf dem amerikanischen Wirtschaftsmarkt. So war es nicht verwunderlich, dass in den USA Mitte der 70er Jahre fast alle großen Unternehmen die zentrale Rolle des Mentorings in der Laufbahnentwicklung von Nachwuchskräften wiederentdeckten. Einer der Väter dieser Entdeckung war der Unternehmer Max von Dach. Er beeinflusste mehrere Generationen von Manager:innen auf dem Gebiet des Mentorings. Der wachsende Erfolg einiger Unternehmen in diesem Bereich der Managementförderung führte dazu, dass immer mehr große Unternehmen ihre Manager im Bereich der Personalentwicklung in ein Mentorenprogramm eingebunden hatten. In den 90er Jahren wurde dieses Prinzip, das vor allem junge Manager:innen förderte, auch in Deutschland immer populärer, es ist mittlerweile immer öfter Bestandteil der Ausbildung. Inzwischen gibt es an fast jeder Hochschule Mentoring-Programme für die Studierenden, die in verschiedenen Foren vernetzt werden, wie zum Beispiel unter Forum Mentoring: bundesweite Dachorganisation für Mentoring-Programme an Hochschulen (www.forum-mentoring.de).

Sicher ist, dass man einiges von den Erfahrungen und den Konzepten aus der Wirtschaft, der Bildung und dem Managementbereich lernen kann. Aber es wäre zu einfach, kurzerhand alles zu übernehmen und besonders auf Mentoring im geistlichen Bereich zu übertragen, da die Zielsetzung zum Teil eine andere ist.

Warum ist Mentoring zurzeit so gefragt?


Ausbildung und Bildung fanden in den letzten Jahrzehnten vor allem in Schulen, Universitäten und Lehrbetrieben statt. Dabei lag der Schwerpunkt vor allem auf der Wissensvermittlung. Die vermittelnde Person dieses Wissens steht dabei eher im Hintergrund, das Wissen ist weitgehend losgelöst von der zu vermittelnden Form. Der Grund dafür liegt vor allem in der Distanz zwischen Vermittler:in und Zuhörer:in. Es besteht keine persönliche Ebene, auf der eine eigene Meinung und Persönlichkeit vermittelt werden kann. So gibt es zwischen Vermittler:in und Lernenden eine sehr große Lücke. Dazu kommt, dass in jeder Ausbildung sehr viel über das Medium Buch oder Computer (Internet) gelernt wird, was für die Wissensvermittlung von Vorteil, aber der Persönlichkeitsentwicklung nicht gerade förderlich ist. In vielen Jahrhunderten vorher war dies anders; Meister und Lehrer hatten ihre Schüler (vor allem Männer), die mit ihnen umherzogen und von ihnen lernten. Dabei ging es nicht nur um Wissen, sondern auch um die Umsetzung dieses Wissens in der Praxis und um eine eigene Persönlichkeitsentwicklung des Lernenden. Momentan kommt dazu, dass sich unser Bildungssystem völlig verändern wird und sich der neuen Ökonomie anpassen muss. Künstliche Intelligenz wird uns alles Wissen dieser Welt sekundenschnell beibringen, aber hilft uns nicht bei Charakterentwicklung und Persönlichkeitsprägung. Durch das ständige Weiterbilden und die rasante Entwicklung von Wissen auf fast allen Gebieten spricht man heute von „lernenden Lehrer:innen“. Lehrer:innen werden Schüler:innen ausbilden und selbst von den Schüler:innen lernen. Die Zeit des Frontalunterrichts wird der Vergangenheit angehören, und Schüler:innen müssen lernen, ihren eigenen Lernprozess voranzutreiben, wobei die Lehrkraft mehr die Aufgabe einer Geburtshelferin oder eines Geburtshelfers innehat. In Zeiten von KI (wie bspw. ChatGPT) ist fast jedes Wissen in kurzer Zeit verfügbar, aber es zu reflektieren, zu prüfen und anzuwenden wird eine wichtige Kompetenz der Zukunft sein. Das Ziel wird sein, dass die Klassen kleiner werden und die Lehrenden sich intensiver und umfassender um wenige Schüler:innen kümmern. Eine Art Mentoring im Kleingruppenbereich. Es wird sich zeigen, ob so etwas finanziell umsetzbar ist, oder ob es, wie momentan, nur einer kleinen Elite zur Verfügung steht. Mentoring wird aber im Bildungssystem eine immer größere Bedeutung bekommen (so sind große Konzerne immer öfter bereit, in ein Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Studium mit Mentor:innen zu investieren). Diese Entwicklungen haben sich in allen Bereichen unseres Lebens durchgezogen und unser Denken, Handeln und Sein verändert. Das industrielle Zeitalter ist vorbei und wir stehen im Zeitalter der Wissensökonomie. Eine Studie zeigt, wie sich die Arbeitssituation der westlichen Welt verändert hat. Haben im Jahr 1900 noch 83 Prozent der Bevölkerung körperlich gearbeitet, s ind es 1994 nur noch 38 Prozent und die Tendenz ist stark sinkend. Die Computerbranche und das Management beherrschen den Arbeitsmarkt der Gegenwart und bestimmen unser gegenwärtiges Handeln. Die Kompetenz, Wissen anzuwenden, ist heute wichtiger als alles andere. Vorbei sind die Zeiten, in denen man nach der Ausbildung oder dem Studium aufgehört hat zu lernen. In Zukunft wird man bis zum Ende seiner Arbeitsfähigkeit ständig dazulernen müssen. Flexibilität, Kreativität, Individualismus, Bildung und Kommunikation heißen die neuen Zauberworte, die sich durch unser Leben ziehen, und zwar in allen Lebensbereichen: in der Arbeitswelt (Bildungs-Sponsoring), im Familienleben (Netzwerkfamilie) oder in der Freizeitgestaltung (Erlebnisgesellschaft). Das Leben wird immer komplexere Züge annehmen, und es fällt uns immer schwerer, uns darauf einzustellen. Und die nächste Herausforderung wartet schon vor der bisher verschlossenen Tür wie die Frage nach Mensch-Maschine-Interaktionen.

Das industrielle Zeitalter ist vorbei und wir stehen im Zeitalter der Wissensökonomie.

Aber nicht nur die Arbeitswelt verändert sich, sondern auch die Intelligenz (emotionale Intelligenz), die Glaubensformen (Pluralität des Glaubens), unser Bewusstsein (Open Mind) und vieles mehr. Wer hilft uns, mit dieser veränderten Lebenssituation umzugehen? Wie können wir uns darauf einstellen? Deshalb spielt gerade in den boomenden, zukunftsweisenden Berufszweigen wie EDV, Consulting, Bildung und im Managementbereich Mentoring zunehmend eine große Rolle. Hier hat man erkannt, dass es nicht mehr reicht, eine gute Wissensbasis zu vermitteln, sondern dass Werte wie Flexibilität, Kreativität, Erfahrung und Führungskompetenz für die Zukunft der Unternehmen lebensnotwendig sind. Aber diese Werte sind nur schlecht aus dem Lehrbuch zu vermitteln, also setzt man wieder auf eine alte Methode der Wertevermittlung und Persönlichkeitsprägung: Mentoring. Laut einer amerikanischen Umfrage wissen über 75 Prozent der befragten Betriebe über Mentoring Bescheid und über 40 Prozent praktizieren es schon. Dabei haben 94 Prozent der Befragten positive Erfahrungen damit gemacht (Quelle: Christopher Rauen, Coaching, Verlag für Angewandte Psychologie).

Künstliche Intelligenz wird uns alles Wissen dieser Welt sekundenschnell beibringen, aber hilft uns nicht bei Charakterentwicklung und Persönlichkeitsprägung.

Mentoring ist besonders für junge Menschen attraktiv


Besondere Aufmerksamkeit muss man dabei auf junge Menschen richten. Sie sind die Vorreiter:innen des gesellschaftlichen Umbruchs und zugleich Spiegelbild einer sich immer schneller verändernden Lebenswelt für die ganze Gesellschaft. In der Jugendkultur spiegelt sich sozusagen prophetisch unsere Gesellschaft wider. Jugendliche sehen sich selbst in einer Maschinerie,...


Wiedekind, Anke
Dr. Anke Wiedekind, geb. 1970, ist Pfarrerin der Evangelischen Kirchgemeinde Cochem. Die studierte Theologin und Psychologin engagiert sich seit Jahren im Bereich von Schulung und Supervision von Mentoren und ist im Vorstand des christlichen Mentoring Netzwerkes (cMn) engagiert.

Faix, Tobias
Prof. Dr. Tobias Faix, geb. 1969, ist Rektor an der CVJM-Hochschule in Kassel und lehrt dort Praktische Theologie und Ethik. Gemeinsam mit Tobias Künkler leitet er den Masterstudiengang "Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit" sowie das Forschungsinstitut empirica für Jugend, Kultur und Religion. Er studierte in Deutschland, in den USA und Südafrika Theologie und war Pastor im Schwarzwald. Er ist Mitglied der Landessynode der EKKW und dem Kammernetzwerk der EKD. Gemeinsam mit Thorsten Dietz ist er im Podcast "Karte & Gebiet" zu hören und auf Instragram ist er unter @tobias.faix unterwegs.



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