Fallon | Gezeitenstern-Saga - Die Götter von Amyrantha | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 02, 592 Seiten

Reihe: Gezeitenstern-Saga-Reihe

Fallon Gezeitenstern-Saga - Die Götter von Amyrantha


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7325-4571-1
Verlag: beBEYOND
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 02, 592 Seiten

Reihe: Gezeitenstern-Saga-Reihe

ISBN: 978-3-7325-4571-1
Verlag: beBEYOND
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Komm mit auf eine epische Reise durch die fantastische Welt von Amyrantha!

Auf Amyrantha steigen die Gezeiten. Die Unsterblichen spüren, dass die Stunde ihrer Macht wieder näher rückt. Sie verlassen ihre Verstecke und versuchen, unerkannt einflussreiche Positionen zu besetzen, um die Menschheit zu unterwerfen. Arkady, die junge Fürstin von Lebec, erkennt die Gefahr. Auch Declan, der Erste Spion des Königs, weiß, was hinter den Kulissen vorgeht. Beide wollen der geheimen Bruderschaft des Tarot helfen, die den Unsterblichen seit Jahrhunderten Widerstand leistet. Doch die macht der Gezeitenfürsten wächst unerbittlich ...

Die Gezeitenstern-Saga bietet eine einzigartige Mischung aus Fantasy, Abenteuer und Ferne-Länder-Romantik. Jetzt als eBook von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.



Jennifer Fallon wurde in Carlton, Australien geboren. 1990 begann sie mit dem Schreiben von Fantasy-Romanen. Zehn Jahre später hielt sie mit ihrer ersten Veröffentlichung, der "Dämonenkind"-Saga, auf den Bestsellerlisten Einzug und feierte ihren internationalen Durchbruch. Mit der "Gezeitenstern"-Saga konnte sie diesen Erfolg fortsetzen. Jennifer Fallon ist neben Trudi Canavan und Sara Douglass die dritte Fantasy-Bestseller-Autorin aus Australien.

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Prolog


Dreitausend Jahre zuvor. Kurz vor dem vierten Weltenende …

Das Schwierigste beim Foltern, hatte Balen festgestellt, war die mentale Anstrengung, die Schmerzen des Opfers nicht mitzufühlen. Man musste einen Abstand schaffen. Löse dich von dem Teil von dir, der menschlich ist, und sieh zu, dass er dir fernbleibt. Am wichtigsten ist, sich stets daran zu erinnern, dass die Kreatur, die du folterst, kein Mensch ist.

Letzteres war nicht leicht. Lyna sah aus wie ein Mensch. Mit ihren langen schwarzen Haaren und den gefühlvollen dunklen Augen glich sie eher Balens verheirateter Tochter als einem Monster.

Balen schloss die Augen und versuchte ihre Schreie auszublenden. Ich tue das, weil ich muss, versicherte er sich und stieß die abgetrennte Hand in die glühenden Kohlen der Esse. Es muss einen Weg geben, diese Wesen zu töten.

Die amputierte Hand bräunte sich und begann zu schmoren. Das tropfende Blut zischte und spritzte. Es roch dem gestrigen Braten entsetzlich ähnlich.

Es widerspricht jeder Logik, zu denken, dass etwas nicht sterben kann.

Logik hin oder her, sie hatten beim Töten ihrer unsterblichen Gefangenen bisher kein Glück gehabt.

Vielleicht hatten sie ihr Glück schon damit verbraucht, sie überhaupt aufzuspüren. Allerdings stieg die Flut, und mit ihr wuchs die Macht der Unsterblichen. Sie kümmerten sich immer nachlässiger darum, ihre Identität zu verbergen. Balen und seine Landsleute hätten keine Chance gehabt, einen echten Gezeitenfürsten gefangen zu nehmen. Lyna war glücklicherweise eine der niederen Unsterblichen. Sie besaß nicht die zerstörerische Macht von Cayal oder Pellys oder Tryan. Sie stand zwar mit dem Strom der Gezeiten in Verbindung wie alle Unsterblichen, aber sie konnte nicht viel damit anrichten.

Das war großes Glück. Wenn sie eine Gezeitenfürstin wäre, oder wenn die kosmische Flut schon ihren Höchststand erreicht hätte … nun, nach allem, was sie ihr in den vergangenen Wochen angetan hatten – wenn sie die Macht hätte, Vergeltung zu üben, wären sie längst alle tot.

Und mit ihnen vermutlich jeder im Umkreis von hundert Meilen.

Balen wappnete sich und sah sie an. Nackt und schmutzig krümmte sich Lyna zusammengerollt auf dem Boden ihres Verschlages und wimmerte vom Schmerz der Amputation. Ungeachtet der Verbrennungen, der Stichwunden und sogar der eben abgeschlagenen Hand – er hatte prüfen wollen, ob sie verbluten würde – war der Rest ihres Körpers gänzlich bar aller Spuren. Alles, was er ihr angetan hatte, war geheilt, und je fürchterlicher die Verletzung, desto schneller schien sie sich davon zu erholen.

Gezeiten, was mach ich bloß?

Vielleicht waren diese widernatürlichen Geschöpfe wirklich unsterblich. Vielleicht gab es kein Ende für sie. Niemals. Vielleicht würden sie in einer unvorstellbaren Zeit in der Zukunft, wenn das Universum erkaltete, immer noch da sein, einsam und lebendig, mit nichts als ihrer endlosen Existenz.

Das ist unmöglich, versicherte Balen sich selbst. Außerdem, bis wir das Ende der Zeit nicht erreicht haben, woher können wir wissen, dass sie so lange überleben?

»Hat sie sich schon wieder erholt?«

Balen blickte auf und sah seinen Sohn im Eingang zur Schmiede stehen. Der Junge war auf morbide Weise fasziniert von dem, was sein Vater tat. Vielleicht ein wenig zu fasziniert. Er befürchtete, der junge Mann sah in dem Käfig nicht das Monster, das sich die eben von seinem Vater abgehackte Hand nachwachsen ließ, sondern lediglich eine gefolterte junge Frau. Mit siebzehn Jahren war Minark zu jung, um die Gefahr, die Unsterblichkeit für die Sterblichen seiner Welt bedeutete, richtig einzuschätzen.

»Es scheint so.«

»Kann ich sie sehen?«

Balen runzelte die Stirn. »Warum?«

»Ich … ich kann einfach nicht glauben, dass sie nicht verletzt ist.«

Balen blickte über die Schulter auf die kläglich wimmernde junge Frau. Er wusste nicht, wie alt sie wirklich war – fünftausend Jahre … oder zehntausend? Sie sah nicht älter aus als fünfundzwanzig. Jedenfalls jung genug, dass ein leicht zu beeindruckender Jugendlicher sie anziehend finden musste. Gerade hatte die Blutung aufgehört, und neues Gewebe begann als Knochen und Fleisch Formen auszubilden. »Sie ist verwundbar, das ist sicher, Minark, und sie fühlt Schmerzen. Aber sie heilt immer wieder zusammen.«

»Darf ich …?«

»Nein«, sagte er. Minark nahm viel zu viel Anteil an den Leiden der gefolterten Unsterblichen. Das Letzte, was er brauchte, war, dass der Junge sich hier nachts hereinschlich, um sein Mitleid zu bekunden. Oder Schlimmeres. Lyna war eine Hure gewesen, bevor sie unsterblich wurde. Sie würde nicht zögern, ihre Reize gegen jemanden einzusetzen, der so arglos und gutgläubig war wie sein Sohn. »Was machst du überhaupt hier, Junge? Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst dich hier nicht blicken lassen.«

Minark wagte sich ein paar Schritte tiefer in die Schmiede hinein und reckte sich, um an seinem Vater vorbeizusehen. »Vorak schickt mich.«

Balen trat einen Schritt zur Seite, um seinem Sohn den Blick auf die nackte Frau mit der nachwachsenden Hand zu verstellen. »Was will er, Minark?«

»Er kam gerade von den Märkten in L’bekken. Er sagt, da fragt jemand im Dorf herum. Nach ihr«, fügte er hinzu und wies auf die Unsterbliche.

»Hat er gesagt, wer?«

Minark schüttelte den Kopf. »Nur dass jemand herumgefragt hat. Und dann in unsere Richtung verschwand.«

Balen fluchte still. Sie konnten ihr doch noch nicht auf der Spur sein, oder? Und wenn – war es ein anderer niederer Unsterblicher, was schlimm genug wäre, oder einer der Gezeitenfürsten persönlich? Ihn schauderte bei dem Gedanken. Wenn jemand wie Cayal oder Tryan oder Kentravyon Lyna so vorfand, in einen Käfig gesperrt und gefoltert, dann würde in Kürze jeder in diesem Dorf tot sein, und vermutlich auch jeder in der Umgebung von L’bekken.

»Dieser Mann war ein Fremder, ja?«

»Das hab ich doch gesagt, oder?« Minark lehnte sich ein wenig nach links, um einen Blick auf die Unsterbliche zu erhaschen. »Hast du versucht, sie in kleinere Stücke zu schneiden? Vorak meinte, wenn du ihr Fleisch an die Hunde verfütterst …«

»Sie heilt zu schnell«, sagte er und wünschte, Vorak würde seine wilden Theorien nicht mit Minark diskutieren. »Je schneller man schneidet, desto schneller heilt sie. Hatte Vorak den Eindruck, dass der Fremde ein Unsterblicher war?«

Minark zuckte die Achseln. »Hat er nicht gesagt. Sollte nur sagen, dass jemand nach Lyna gefragt hat.«

Balen blickte über die Schulter auf seine Gefangene und fragte sich, ob er sie einfach gehen lassen sollte. Man hatte ihr die Augen verbunden, als man sie in den Straßen von L’bekken überwältigt und in Ketten hierher gebracht hatte. Wenn sie sie weit genug vom Dorf wegbrachten und aussetzten, war es sehr unwahrscheinlich, dass sie diesen Ort wiederfand.

Aber wie oft bekam man eine Chance wie diese? Wie oft gelang es, einen Unsterblichen zu fangen? Wie oft hatten sie ihre Theorien, wie denen vielleicht beizukommen war, schon erproben können?

Die Möglichkeiten gegen die Risiken … das war Balens Problem.

»Ich habe dich gewarnt.« Die junge Frau richtete sich auf ihre Ellenbogen auf.

Er sah sie an. Lynas Gesicht war verdreckt und gestreift von Tränen. Mit der Botschaft im Ohr, dass jemand sie suchte, sammelten sich ihre Kräfte. An ihrem Arm hatte sich schon ein frischer Stumpf gebildet, obgleich es erst Minuten her war, dass er ihre Hand abgehackt hatte.

»Du wirst krepieren für das, was du mir angetan hast, du elendes sterbliches Schwein.«

»Es ist wahrscheinlich bloß einer deiner Freier«, sagte Balen und hoffte, dass er furchtlos klang. »Gute Huren haben Freier, die wiederkommen, hat man mir gesagt, und ich hörte auch, du warst eine sehr gute Hure.«

Sie lächelte, was auf Balen etwas verstörend wirkte. Vor drei Tagen hatte er so fürchterlich auf sie eingeprügelt, dass die meisten ihrer Zähne abgebrochen waren. Jetzt lächelte ihn ein ebenmäßiges weißes Gebiss an und verhöhnte ihn mit seiner unnatürlichen Vollkommenheit. »Meine Brüder werden diesen Ort auslöschen«, drohte sie und stemmte sich hoch, bis sie auf den Füßen stand. »Sie werden dieses mitleiderregende Dorf dem Erdboden gleichmachen. Sie töten dich, sie töten deinen Sohn, deine Frau, deine Enkel und jeden anderen in diesem Tal.«

»Sie müssen dich erst mal finden, du unsterbliche Hure«, erwiderte Minark lahm.

Lyna lächelte trotz der Schmerzen ihrer regenerierenden Hand. »Mich finden? Junge, das ist der leichteste Teil.«

»Wie meinst du das?«

»Ich meine, wir können einander in den Gezeiten spüren, du Idiot. Wenn ein anderer Unsterblicher in der Nähe ist, fühlt er meine Gegenwart, und du kannst nichts tun, um zu verhindern, dass er mich findet – außer mich zu töten. Und das habt ihr ja schon versucht, nicht? Ich wette, es tut euch mächtig leid, dass keiner eurer brillanten kleinen Einfälle funktioniert hat.«

Balen sah keinen Anlass, an ihrer Behauptung zu zweifeln. Stattdessen wurde er sehr nervös. Ihr wachsender Trotz stand in solchem Widerspruch zu dem Mangel an Widerstand, den sie bisher gezeigt hatte, dass er sich ernsthaft nach dem Grund fragen musste.

Wurzelte ihre Zuversicht in der Nachricht, dass einer ihrer unsterblichen...


Fallon, Jennifer
Jennifer Fallon wurde in Carlton, Australien geboren. 1990 begann sie mit dem Schreiben von Fantasy-Romanen. Zehn Jahre später hielt sie mit ihrer ersten Veröffentlichung, der "Dämonenkind"-Saga, auf den Bestsellerlisten Einzug und feierte ihren internationalen Durchbruch. Mit der "Gezeitenstern"-Saga konnte sie diesen Erfolg fortsetzen. Jennifer Fallon ist neben Trudi Canavan und Sara Douglass die dritte Fantasy-Bestseller-Autorin aus Australien.

Jennifer Fallon wurde in Carlton, Australien geboren. 1990 begann sie mit dem Schreiben von Fantasy-Romanen. Zehn Jahre später hielt sie mit ihrer ersten Veröffentlichung, der "Dämonenkind"-Saga, auf den Bestsellerlisten Einzug und feierte ihren internationalen Durchbruch. Mit der "Gezeitenstern"-Saga konnte sie diesen Erfolg fortsetzen. Jennifer Fallon ist neben Trudi Canavan und Sara Douglass die dritte Fantasy-Bestseller-Autorin aus Australien.



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