E-Book, Deutsch, Band 2228, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Feldhoff Perry Rhodan 2228: Der Bionische Kreuzer
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2227-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean"
E-Book, Deutsch, Band 2228, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2227-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Der Gestalter des Perryversums Als jugendlicher Leser stieg er in die PERRY RHODAN-Serie ein, als Autor schrieb er faszinierende Romane, und als Chefautor steuerte er die Handlung über mehr als ein Dutzend Jahre hinweg: Robert Feldhoff, 1962 in Schorndorf geboren, prägte die größte Science-Fiction-Serie der Welt seit den 90er Jahren. Am 17. August 2009 verstarb er nach schwerer Krankheit in Oldenburg. Robert Feldhoff wurde schon als Jugendlicher auf PERRY RHODAN aufmerksam: Er fand die Heftromane seines Vaters und begeisterte sich anfangs nur für die Titelbilder, bevor er mit der Lektüre begann. Darauf folgte bald der Wunsch, selbst Geschichten zu verfassen. Nach dem Abitur hatte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften begonnen und schrieb in seiner Freizeit eigene Kurzgeschichten und Romane, die er nach einiger Zeit bei Verlagen einreichte. Unter anderem schickte er Manuskripte an die PERRY RHODAN-Redaktion, wo man rasch sein Talent erkannte. Als erster Roman erschien im Frühjahr 1987 'Der Alpha-Asteroid', ein PERRY RHODAN-Taschenbuch. Kurz darauf wurde der damals gerade 25-Jährige in das Autorenteam aufgenommen. 'Die Harmonie des Todes', der als Band 1328 veröffentlicht wurde, war sein erster Beitrag für die PERRY RHODAN-Erstauflage. Der 'Jung-Autor' entwickelte sich dank glänzend geschriebener Romane innerhalb kürzester Zeit zu einem Liebling der Leserschaft. Er überzeugte durch Ideenreichtum und stilistische Brillanz; seine Figuren handelten stimmig, egal, ob es sich um Menschen, Außerirdische oder Roboter handelte. Zu seinen faszinierenden Schöpfungen gehörte unter anderem der Roboter Voltago, dessen Geheimnisse über mehrere hundert Romane hinweg immer wieder eine Rolle spielten. Seit 1993 wirkte Robert Feldhoff in der Exposé-Arbeit für die PERRY RHODAN-Serie mit; ab Band 1800 und mit dem Start des THOREGON-Zyklus bildete er mit Ernst Vlcek das Exposé-Team. Nachdem Ernst Vlcek im Dezember 1999 seinen Rückzug von der Exposé-Arbeit verkündet hatte, war Robert Feldhoff, gelegentlich als 'der große Stille aus dem Norden' charakterisiert, ab Band 2001 allein für die Steuerung der größten Science-Fiction-Serie der Welt zuständig. Für mehr als 500 PERRY RHODAN-Romane sowie zahlreiche Nebenprojekte erstellte er die Handlungsvorgaben, nach denen die wöchentlichen Folgen der Serie geschrieben wurden. Seine Arbeit gestaltete den roten Faden und die großen Zusammenhänge, seine Ideen ermöglichten den Autoren, mit ihren Romanen zu glänzen. Gesellschaftliche Entwicklungen und Diskussionen flossen in die Exposé-Arbeit ein, Themen aus Kultur und Politik griff Feldhoff immer wieder auf. Zu Beginn des Jahres 2009 zeichnete sich eine schwere Krankheit ab, die ihn daran hinderte, weitere Exposés und Romane für die Serie beizusteuern, worauf Uwe Anton zunächst seine Vertretung in der Exposé-Redaktion übernahm. Als Robert Feldhoff am 17. August 2009 im Alter von nur 47 Jahren starb, wurde Uwe Anton schließlich sein Nachfolger als Chefautor der PERRY RHODAN-Serie.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1.
»Liebe ist als eine mathematische Operation darstellbar, in der zwei dynamische Zahlensysteme nichtlinear miteinander verknüpft werden.
In den Appendizes X bis XXIV das zu Grunde liegende Formelwerk ...«
(Pintus Quott: Die Mathematik der Gefühle)
»Warum bist du eigentlich so überzeugt, dass dein Fund ein Bionischer Kreuzer sein soll?«
Perry Rhodan starrte unzufrieden nach vorn, auf den Rücken des Shoziden Rorkhete. Es passte ihm nicht, dass sich Rorkhete derart verschlossen gab.
Der massige Shozide stapfte maschinenhaft voraus, ohne sein Ziel bekannt zu geben.
Rhodan war keineswegs bereit, die Auskunft über die Art des Raumers einfach so zu glauben. Die legendären Raumschiffe der Motana galten als ausnahmslos vernichtet; und nun kam Rorkhete und tat, als habe ausgerechnet er den Stein der Weisen entdeckt. Obwohl ... es ist beinahe wie in Plantagoo ... als ich die Schwarzen Schiffe entdeckte ... und das Geheimnis der Galornen ...
Der Shozide drehte sich nicht einmal zu Rhodan um. »Du zweifelst meine Aussage an?«
»Es wäre wohl naiv, das nicht zu tun«, zürnte Rhodan, vor allem wegen der Beiläufigkeit der Frage, als seien die beiden Unsterblichen unwissende Kinder.
Rorkhetes Rücken mit dem geschulterten doppelläufigen Energiegewehr versteifte sich.
Rhodan spürte, dass die Skepsis ihn verletzte. Er machte sich um den Seelenzustand des Shoziden Sorgen. Dennoch wäre es unaufrichtig gewesen, ihm nach dem Mund zu reden.
Das Ende der abwärts geneigten Rampe verlor sich in einem ungewissen Grau. Sie führte tief ins Innere der Feste von Shoz. Von dem versprochenen Artefakt war noch nichts zu sehen.
»Ich finde deinen Mangel an Zutrauen beklagenswert, Terraner.«
Der stiftförmige Schädel schwenkte im Gehen herum. Rorkhetes Augen, katzenhafte Schlitze, blitzten unter der Helmschale. Sein Blick strich absichtlich an Rhodan vorbei.
»Atlan, was denkst du?«
Der Arkonide neben Rhodan legte abwägend den Kopf schräg. »Es könnte sich um ein beliebiges Raumschiff handeln. Wahrscheinlich ist es nicht einmal intakt. Mir scheint ebenfalls der Wunsch der Vater des Gedankens zu sein.«
Rorkhete blieb unverhofft stehen. Rhodan, Atlan und Zephyda, ihre motanische Verbündete von Baikhal Cain und Atlans Geliebte, prallten um ein Haar auf den stämmigen Leib.
Das Wesen drehte sich mitten im Korridor schwerfällig um.
Rhodan musterte den nur anderthalb Meter großen, kräftigen Leib. Rorkhete stammte von der Hochschwerkraftwelt Shoz, und genauso sah er aus: wie ein Bündel Gewalt und Durchschlagskraft. »Der Kreuzer ist ganz sicher das uralte Werk von Motana. Ein Bionischer Kreuzer. Man erkennt sie, wenn man sie sieht. Ich habe Legenden darüber gehört.«
Rorkhete drehte sich wieder nach vorn und schritt aus. Rhodan folgte mit den anderen.
Zephyda blickte neben ihm angespannt geradeaus, ins Dunkel der Rampe, und tastete in einem Moment, da sie sich unbeachtet glaubte, nach Atlans Arm.
Aus den Augenwinkeln verfolgte Rhodan die scheinbar unwichtige Szene.
Die Motana sah einem Menschen täuschend ähnlich. Sie war eine aufregende, rothaarige Frau, eine Kriegerin mit strahlend grünen Augen – und sie war in Atlan verliebt.
Atlan ignorierte Zephydas ausgestreckte Hand. So als sei er viel zu konzentriert.
Doch Rhodan kannte den alten Freund besser. Der unsterbliche Arkonide und eine Kriegerin aus dem Sternenozean; es klang zu unmöglich, als dass es auf Dauer wahr werden konnte.
Zephyda zog schließlich die Hand zurück. Sie warf wütend den roten Schopf nach hinten.
Falls Rorkhete wirklich gefunden hatte, was er vorgab, stand Zephyda unter einem größeren Druck als sie alle.
Existierte der Bionische Kreuzer wirklich, fiel er automatisch in motanischen Besitz. Mit anderen Worten, er gehörte Zephyda. Was aber sollte eine Frau, die in Baumhäusern aufgewachsen war, mit einem Raumschiff? Sie schien sich dennoch der Aufgabe stellen zu wollen, und um keinen Preis wäre sie jetzt noch umgekehrt.
»Geht es ganz nach unten?«, fragte Atlan Rorkhete.
»Noch ein Stück weit.«
»Wir sind nach meiner Rechnung bereits unter dem Meeresspiegel.«
»Ich gebe zu, es ist ein ungewöhnlicher Platz für einen Hangar.«
Die drei gigantischen Fingerzapfen, auf denen die Festung ruhte, verschmolzen unter dem Wasserspiegel zu einer Art Fundament. Diesen Bereich hatten sie erreicht.
»Ich war hier unten überall«, betonte Rorkhete. »Fast alles leer. Bis auf ...«
Der Shozide stoppte vor einer auffallend großen Tür. Er öffnete eine verborgene Klappe und betätigte den Mechanismus, der darunter zum Vorschein kam.
Die Tür glitt zur Seite. Vor ihnen lag eine Art Hangar.
Das Ding stand mitten in der Halle.
Rhodan hatte keine Wahl, als dem Shoziden innerlich Abbitte zu leisten. Rorkhete hatte völlig Recht: Der Ausdruck Bionischer Kreuzer und das Gebilde, das vor ihnen lag, beides passte zusammen.
Der Kreuzer war ein Gebilde von einmaliger Eleganz, obwohl er nicht aussah wie ein Raumschiff, eher wie ein monströs vergrößertes Tier. Auch die Farbe der Oberfläche, eine Maserung aus Ocker, Grau und Braun, erinnerte daran.
»Beseitigt das eure Zweifel?«
Zephyda stieß einen Laut der Verblüffung und Ehrfurcht aus.
Rhodan sagte: »Wir sehen unseren Irrtum ein, Rorkhete.«
Der Shozide zog sein Gewehr vom Rücken und stampfte den Schaft zufrieden auf den Boden.
*
Rhodan fühlte sich an die Stromlinienform eines irdischen Rochen erinnert. So als sei das Schiff für Einsätze unter Wasser oder in einem anderen strömenden Medium optimiert.
Ein gewaltiger schlafender Manta.
Der bauchige Körper lagerte auf dem Boden des Hangars, die dünnen Schwingen berührten als Ausleger an den Enden ebenfalls den Grund.
Der Bug des Kreuzers bestand aus einer halb transparenten, gegliederten Fensterfläche, wie ein riesengroßes Mosaik.
Rhodan war nicht sicher, ob sich jenseits der Verglasung etwas bewegte oder nicht. Von innen kam kein Licht.
Zwei Auswüchse, die an Scheuklappen oder Finnen erinnerten, ragten nach vorn; aus Erfahrung vermutete Rhodan, dass sie Waffensysteme oder Orteranlagen trugen.
»Das ist ein Wunder«, hörte er Zephyda auf Jamisch flüstern. »Etwas so Makelloses hab ich noch nie ...«
Sie stand dem Erbe ihres Volkes gegenüber, einem Artefakt aus der Zeit, da Motana den Sternenozean von Jamondi beherrscht hatten. Dagegen sie, eine Frau aus den Wäldern von Pardahn – die mit Pfeil und Bogen besser umgehen konnte als mit einem Strahler. Die Motana der Gegenwart besaßen keine Technik mehr. Sie waren zu einem Naturvolk geworden.
Aber etwas vom Genie der Erbauer trug Zephyda in sich.
Rhodan sah, wie sich die Waldläuferin aus ihrer unwillkürlich verzagten Haltung aufzurichten begann. Mit dem Fund wurde möglicherweise ihr Leben umgekrempelt. Vielleicht auch ihr Weltbild, aber was machte das noch, wenn man bereits Heimat, Freunde und Verwandtschaft verloren hatte.
Zephyda fixierte den Kreuzer. Ihr Gesicht zeigte eine Mischung aus Vorsicht, Ungeduld und plötzlichem Mut, als habe sie ein erlegtes Riesenwild vor sich, dessen Tod noch nicht erwiesen war.
Sie betrat als Erste die Halle, den Blick nicht mehr auf Atlan, sondern starr auf das Schiff gerichtet.
Nichts geschah. Kein Alarm wurde ausgelöst, und keine Falle schnappte zu. Nichts.
Rhodan, Atlan und Rorkhete folgten ihr bedächtig.
»Was schätzt du, Atlan?«, fragte Rhodan leise. »Wie lang? Wie groß?«
»Vielleicht siebzig Meter zum Heck ... Hundertvierzig Meter Spannweite? Kommt hin, oder?«, murmelte der Arkonide. »Aber weißt du was, Terraner, es gibt da ein Problem.«
»Welches?«
»Ich war ebenfalls in dieser Halle. Vielleicht ein paar Stunden vor Rorkhete. Der Kreuzer war zu der Zeit nicht hier.«
»Doch«, protestierte der Shozide, »das war er! Ich kam in die Halle und fand sie ebenfalls leer. Allerdings wurde ich misstrauisch und forschte nach. Es gibt hier ein paar geheime Schaltungen, und eine davon habe ich entdeckt. Der Kreuzer war in ein Deflektorfeld gehüllt. Als ich es ausgeschaltet hatte, war er da.«
»Über Jahrtausende unsichtbar?«
»Es könnte auch sein, dass sich der Deflektor erst aktiviert hat, als wir die Feste fanden.«
Rhodan, Atlan, Rorkhete und Zephyda umkreisten schleppend das Schiff auf der Suche nach einem Schott oder einem Zugang.
»Vielleicht steigt man von oben zu«, spekulierte Rorkhete.
»Das wäre praxisfremd«, wehrte Atlan ab. »Fast jedes Raumschiff, das ich erlebt habe, hatte einen Zugang, den man bequem erreicht. Bis auf Robotschiffe. Aber selbst für die gelten ergonomische Gesetze. Wir sollten meiner Meinung nach die Schwingen untersuchen.«
Zephyda sagte plötzlich: »Es ist doch ein motanisches Schiff, nicht wahr?« So als liege die Lösung auf der Hand.
Sie stimmte einen Gesang an, den Rhodan als den Choral an die Fernen Sterne erkannte. Denselben Choral hatten Motana schon gesungen, als das Schiff gebaut worden war.
»Atlan«, bat sie schnell. »Sing mit!«
Der Arkonide fiel summend in die Melodie ein. Er hatte schon mehrfach bewiesen, wie gut er sich auch akustische Informationen einprägen und wiedergeben konnte. Nicht zuletzt ihm und seinem Gesang verdankten Rhodan und er ihr Überleben in den Minen von Baikhal Cain – dort wären sie sonst womöglich umgekommen, Zellaktivatoren hin, Unsterblichkeit her. Ihre...




