Ficino / Blum | Über die Liebe oder Platons Gastmahl | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 642, 216 Seiten

Reihe: Philosophische Bibliothek

Ficino / Blum Über die Liebe oder Platons Gastmahl


unverändertes eBook der 1. Auflage von 2014
ISBN: 978-3-7873-2262-6
Verlag: Felix Meiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band 642, 216 Seiten

Reihe: Philosophische Bibliothek

ISBN: 978-3-7873-2262-6
Verlag: Felix Meiner
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'De amore sive in convivium Platonis', dessen Wirkungsgeschichte bis weit ins 17. Jahrhundert reicht, ist Nachdichtung und Platon-Kommentar in einem und eines der bedeutendsten philosophischen Werke der Renaissance.

Bei einem Bankett vorgeblich anlässlich von Platons Geburtstag stellen neun Gäste, allesamt bekannte Florentiner Gelehrte, ihre Auffassungen über die Liebe in wechselnden Reden vor, indem sie Platons 'Symposion' in zeitgenössischer Neuakzentuierung paraphrasieren. Dabei wird die Lehre von amor / caritas zum spekulativen Ansatzpunkt für Erkenntnislehre, Theologie, Kosmologie, Ethik und Naturphilosophie.

In das Grundkonzept des 'Symposion' trägt Ficino als neues Element die Konvergenz des Platonismus mit dem Christentum ein, wobei er den ›Eros‹ einerseits neuplatonisch in sinnliche und himmlische Liebe differenziert, andererseits den Liebesbegriff christlich dynamisiert und erweitert. Nicht nur, wie bei Platon, bewirkt der ›Eros‹ das Streben des Sinnlichen zum Höheren, auch umgekehrt richtet sich das erotische Bestreben des Göttlichen auf das Materielle. Und schließlich ist die Liebe das Moment, das alle Dualismen, Form und Materie, Gott und Universum, zusammenhält: Der Eros wird zur Chiffre des Hervorgangs und der Rückwendung alles Seienden in Relation zu Gott – eine Relation, deren irdisches Abbild die irdische Liebe ist.

Ficinos Metaphysik, die für die Philosophie der Renaissance von fundamentaler Bedeutung ist, enthält gleichzeitig auch eine für die Geschichte der Ästhetik bedeutsame Theorie des Schönen: Liebe wird als Sehnsucht nach dem Schönen verstanden, der Mensch gelangt über die Schau der körperlichen Schönheit zur geistigen Schönheit und letztlich zur Erkenntnis der Ordnung der Ideen und des Universums. Ficinos neuplatonische 'Ästhetik' ist weit entfernt von subjektivistischer Kunsttheorie, enthält aber bereits Ansätze zu einer Theorie des menschlichen Liebens und Wahrnehmens.

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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Einleitung. Von Paul Richard Blum;13
3.1;1. Probleme der Ficino-Lektüre;13
3.2;2. Ficinos Platon;17
3.3;3. Zum Inhalt von De amore;28
3.4;4. Zu dieser Ausgabe;31
3.5;Chronologie zu Leben und Werk Ficinos;33
3.6;Auswahlbibliographie;37
4;Marsilio Ficino: Über die Liebe oder Platons Gastmahl;51
4.1;Widmungsschreiben;53
4.2;Erste Rede;61
4.2.1;1. Kapitel: Die Methode, den Eros zu preisen; seine Bedeutung und seine Macht;61
4.2.2;2. Kapitel: Die Herkunft des Eros;63
4.2.3;3. Kapitel: Die Förderlichkeit des Eros;66
4.3;Zweite Rede;71
4.3.1;1. Kapitel: Gott ist Güte, Schönheit und Gerechtigkeit, Ursprung, Mitte und Endziel;71
4.3.2;2. Kapitel: Die göttliche Schönheit gebiert die Liebe;72
4.3.3;3. Kapitel: Die Schönheit ist der Strahlenglanz der göttlichen Güte, und Gott ist der Mittelpunkt von vier Kreisen;74
4.3.4;4. Kapitel: Auslegung Platons über das Göttliche;77
4.3.5;5. Kapitel: Die göttliche Schönheit leuchtet durch alle Dinge und wird in allen geliebt;80
4.3.6;6. Kapitel: Die Leidenschaften der Liebenden;80
4.3.7;7. Kapitel: Über die zweierlei Arten des Eros und die beiden Liebesgöttinnen;82
4.3.8;8. Kapitel: Ermunterung zur Liebe und Erörterung über die einseitige und die gegenseitige Liebe;84
4.3.9;9. Kapitel: Was die Liebenden erstreben;89
4.4;Dritte Rede;91
4.4.1;1. Kapitel: Eros ist in allem, durchdringt alles und ist Schöpfer und Meister aller Dinge;91
4.4.2;2. Kapitel: Die Liebe ist bildendes und erhaltendes Prinzip des Alls;92
4.4.3;3. Kapitel: Eros ist Meister aller Künste;94
4.4.4;4. Kapitel: Kein Teil der Welt ist dem anderen feindlich;97
4.5;Vierte Rede;99
4.5.1;1. Kapitel: Auslegung des Texts Platons über die ursprüngliche Natur der Menschen;99
4.5.2;2. Kapitel: Erklärung der Anschauung Platons über die ursprüngliche Gestalt des Menschen;101
4.5.3;3. Kapitel: Der Mensch ist die Seele selbst, und die Seele ist unsterblich;103
4.5.4;4. Kapitel: Mit zwei Lichtern geschmückt wurde die Seele erschaffen. Warum sie mit den beiden Lichtern in den Körper hinabstieg;105
4.5.5;5. Kapitel: Die vielen Wege, auf denen die Seele zu Gott zurückkehrt;107
4.5.6;6. Kapitel: Eros führt die Seelen wieder in den Himmel zurück, teilt die Grade der Seligkeit aus und verleiht ewige Freude;110
4.6;Fünfte Rede;113
4.6.1;1. Kapitel: Eros ist höchst selig, weil er schön ist und gut;113
4.6.2;2. Kapitel: Über die Arten, den Eros darzustellen, und die Seelenvermögen, durch die Schönheit erkannt und Liebe hervorgerufen wird;114
4.6.3;3. Kapitel: Die Schönheit ist etwas Unkörperliches;118
4.6.4;4. Kapitel: Die Schönheit ist der Lichtglanz des Angesichtes Gottes;121
4.6.5;5. Kapitel: Wie Liebe und Haß entstehen; das unkörperliche Wesen der Schönheit;124
4.6.6;6. Kapitel: Was zur Schönheit eines Dinges erforderlich ist; die Schönheit ist eine unkörperliche Gabe;126
4.6.7;7. Kapitel: Schilderung des Eros;129
4.6.8;8. Kapitel: Die Tugenden des Eros;131
4.6.9;9. Kapitel: Die Gaben des Eros;133
4.6.10;10. Kapitel: Eros ist älter und jünger zugleich als alle übrigen Götter;134
4.6.11;11. Kapitel: Die Liebe herrscht vor der Notwendigkeit;135
4.6.12;12. Kapitel: Im Reich der Notwendigkeit entmannte Kronos den Uranos und fesselte Zeus den Kronos;136
4.6.13;13. Kapitel: Welche Künste die einzelnen Götter den Menschen verleihen;137
4.7;Sechste Rede;140
4.7.1;1. Kapitel: Einleitung zur Erörterung über die Liebe;140
4.7.2;2. Kapitel: Eros steht in der Mitte zwischen der Schönheit und ihrem Gegensatz und ist Gott und Dämon zugleich;141
4.7.3;3. Kapitel: Die Sphärengeister und die Dämonen;143
4.7.4;4. Kapitel: Die sieben Gaben, die Gott den Menschen mittels der Geister zukommen läßt;145
4.7.5;5. Kapitel: Die Ordnungen der venerischen Dämonen und ihre Art, den Liebespfeil abzuschießen;147
4.7.6;6. Kapitel: Wie uns die Liebe ergreift;148
4.7.7;7. Kapitel: Die Geburt des Eros;151
4.7.8;8. Kapitel: In allen Seelen befinden sich zwei Eroten, in unseren aber fünf;155
4.7.9;9. Kapitel: Die Leidenschaften, die Liebende wegen der Mutter des Eros in sich haben;157
4.7.10;10. Kapitel: Die Gaben, die Liebende vom Vater des Eros her haben;164
4.7.11;11. Kapitel: Die Förderlichkeit des Eros seiner Definition nach;172
4.7.12;12. Kapitel: Die beiden Eroten. Der Seele ist die Idee der Wahrheit angeboren;175
4.7.13;13. Kapitel: In welchem Sinne das Licht der Wahrheit in der Seele ist;177
4.7.14;14. Kapitel: Über den Ursprung der Liebe zu Männern und der Liebe zu Frauen;179
4.7.15;15. Kapitel: Über dem Körper steht die Seele, über der Seele der Engel, über dem Engel steht Gott;180
4.7.16;16. Kapitel: Das Verhältnis zwischen Gott, dem Engel, der Seele und dem Körper;184
4.7.17;17. Kapitel: Das Verhältnis zwischen der Schönheit Gottes, des Engels, der Seele und des Körpers;185
4.7.18;18. Kapitel: Wie sich die Seele von der Schönheit desKörpers zur Schönheit Gottes erhebt;188
4.7.19;19. Kapitel: Wie man Gott lieben soll;193
4.8;Siebte Rede;195
4.8.1;1. Kapitel: Abschluß aller Reden mit der Anschauung des Philosophen Guido Cavalcanti;195
4.8.2;2. Kapitel: Sokrates war der wahre Liebende und dem Eros gleich;197
4.8.3;3. Kapitel: Die tierische Liebe ist eine Art von Wahnsinn;202
4.8.4;4. Kapitel: Die gewöhnliche Liebe ist eine Verzauberung;203
4.8.5;5. Kapitel: Wie leicht man sich verliebt;207
4.8.6;6. Kapitel: Die seltsame Wirkung der gewöhnlichen Liebe;210
4.8.7;7. Kapitel: Die gemeine Liebe beruht auf Verderbnis des Blutes;211
4.8.8;8. Kapitel: Wie der Liebende dem Geliebten ähnlich werden kann;212
4.8.9;9. Kapitel: Welche Personen machen uns verliebt?;213
4.8.10;10. Kapitel: Die Art und Weise des Verliebens;214
4.8.11;11. Kapitel: Wie man sich von den Banden der gewöhnlichen Liebe befreit;215
4.8.12;12. Kapitel: Die Schädlichkeit der gewöhnlichen Liebe;217
4.8.13;13. Kapitel: Die Zuträglichkeit der göttlichen Liebe und die vier Arten der göttlichen Begeisterung;217
4.8.14;14. Kapitel: In welchen Stufen die göttliche Begeisterung die Seele erhebt;219
4.8.15;15. Kapitel: Von allen Arten der Begeisterung ist die Liebe die edelste;222
4.8.16;16. Kapitel: Die Förderlichkeit des wahren Liebhabers;223
4.8.17;17. Kapitel: Wir danken dem heiligen Geist, daß er uns erleuchtet und zu dieser Diskussion über die Liebe angefeuert hat;226
5;Anmerkungen des Herausgebers;227
6;Namen- und Sachregister;259


Ficino, Marsilio
Marsilio Ficino wird 1433 in der Toskana als Sohn des Leibarztes von Cosimo de Medici geboren, der lebenslang sein Gönner und Förderer bleibt. Nach dem Studium der Philosophie und Medizin in Pisa und Florenz beginnt er das Studium des Griechischen und übersetzt neben platonischen Texten auch einige neuplatonische.
Um 1469 entsteht Über die Liebe oder Platons Gastmahl, in dem gelehrte Florentiner während eines Gastmahls am Leitfaden von Platons Symposion sieben Reden über die Liebe im platonischen Sinne halten. Den Gegenstand dieser Erörterungen in literarischer Form bilden unterschiedliche Bereiche der Liebe: die Herkunft des Eros, die Empfindungen der Liebenden, die Formen und Erscheinungen der Schönheit, die Art und Weise des Verliebens und viele andere. Ficinos movens dabei ist die Ausarbeitung einer „philosophischen Religion“, die in der Versöhnung platonischen Denkens mit der Christentum ihre Aufgabe sieht, da letztlich die platonische Liebe eine Liebe zu Gott sei. Dem Werk ist bis in 17. Jahrhundert hinein große Aufmerksamkeit zuteil geworden.
Die platonische Theologie über die Unsterblichkeit der Seele wird 1474 vollendet, und ist der weiteren Ausführung der „philosophischen Religion“ gewidmet. Die Wirkung des Werks auf die Renaissancephilosophie war erheblich und bestimmt die Rezeption des Neu-Platonismus bis hin zu Hegel.
Ficino stirbt 1499 in Florenz.

Marsilio Ficino wird 1433 in der Toskana als Sohn des Leibarztes von Cosimo de Medici geboren, der lebenslang sein Gönner und Förderer bleibt. Nach dem Studium der Philosophie und Medizin in Pisa und Florenz beginnt er das Studium des Griechischen und übersetzt neben platonischen Texten auch einige neuplatonische. Um 1469 entsteht Über die Liebe oder Platons Gastmahl, in dem gelehrte Florentiner während eines Gastmahls am Leitfaden von Platons Symposion sieben Reden über die Liebe im platonischen Sinne halten. Den Gegenstand dieser Erörterungen in literarischer Form bilden unterschiedliche Bereiche der Liebe: die Herkunft des Eros, die Empfindungen der Liebenden, die Formen und Erscheinungen der Schönheit, die Art und Weise des Verliebens und viele andere. Ficinos movens dabei ist die Ausarbeitung einer "philosophischen Religion", die in der Versöhnung platonischen Denkens mit der Christentum ihre Aufgabe sieht, da letztlich die platonische Liebe eine Liebe zu Gott sei. Dem Werk ist bis in 17. Jahrhundert hinein große Aufmerksamkeit zuteil geworden. Die platonische Theologie über die Unsterblichkeit der Seele wird 1474 vollendet, und ist der weiteren Ausführung der "philosophischen Religion" gewidmet. Die Wirkung des Werks auf die Renaissancephilosophie war erheblich und bestimmt die Rezeption des Neu-Platonismus bis hin zu Hegel. Ficino stirbt 1499 in Florenz.



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