Fiend | Milo - Geliebter Todesengel | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 368 Seiten

Reihe: Milo

Fiend Milo - Geliebter Todesengel

Thriller
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-947612-10-9
Verlag: mainebook Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 1, 368 Seiten

Reihe: Milo

ISBN: 978-3-947612-10-9
Verlag: mainebook Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Milo - Geliebter Todesengel' ist ein Action-Thriller, der den Leser atemlos durch die Seiten jagt. Ein Buch, das sich liest wie ein Film - rasant, actionreich und doch tiefgründig. Ein deutscher Unternehmensberater rettet in San Francisco einer geheimnisvollen Frau namens Milo das Leben. Sie ist ein ehemaliges Mitglied der Yakuza. Der erste Kuss entfacht die große Liebe in ihm. Um sich von den Dämonen seines Vaters, die ihn heimsuchen, zu befreien, gibt er für sie sein bisheriges Leben auf. Er ist wie besessen von ihr und lässt sich von ihr ausbilden. Beide geraten ins Visier des organisierten Verbrechens. Sie erhalten einen Auftrag, der sie nach Tokio lockt und durch den sie in ein echtes Inferno stolpern. Gemeinsam stellen sie sich dem ultimativen Kampf ... 'Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Mit diesem Buch schreibe ich nicht nur die gemeinsamen Erlebnisse der letzten Jahre nieder, sondern versuche verzweifelt, den 'Bruder' wiederzufinden, der mir alles bedeutet.' - M.E. Fiend

Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, die der Autor unter seinem Pseudonym M.E. Fiend in einer Trilogie verarbeitet. Mit diesem Buch schreibt er nicht nur die gemeinsamen Erlebnisse der letzten Jahre nieder, sondern versucht auch verzweifelt den 'Bruder' wiederzufinden, der ihm alles bedeutet.
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2 – San Francisco, Dienstag, 7. Februar 2012


Ich stehe erstarrt in der hintersten Ecke des Wohnzimmers, den Rücken an die Wand gepresst. Fichten fliegen am Fenster vorbei. Keine Wurzeln. Kein Halt. Angst. Blut. Andreas kniet auf dem Boden und hält unsere Mutter im Arm. Sie schreit vor Schmerzen und presst die Hände gegen den Bauch. Sie blutet. Vater beugt sich über sie. In der rechten Hand der Dolch. Er fletscht die Zähne und sieht angeekelt auf Mutter herab. Ich zittere, versuche Mamas Schreien standzuhalten. Vaters Augen durchbohren mich. Panik schießt durch meine Venen. Endlich löst sich die Starre. Ich renne weg …

Mein Schädel brummt wie die Hölle. Ich fühle mich gerädert. Noch mehr als sonst. Eine Träne rollt über meine Wange.

Wieder bin ich wach geworden.

Wieder war die Dosis zu gering.

Wieder dieser verdammte Albtraum.

Ich liege neben der Toilette. In meiner Kotze. Es stinkt wie die Pest. Mein Alltagsalbtraum beginnt von vorne.

Ich reiße mir die Kleider vom Leib und klettere unter die Dusche, drehe den Kaltwasserhahn auf, soweit es geht. Ich krümme mich vor Schmerzen. Mein Magen verdaut sich selbst. Ich übergebe mich in den Abfluss. Es kommt nur Galle. Übelkeit. Schwindel. Dann der Heißhunger. Außer den zwei ekeligen Croissants gestern habe ich nichts gegessen. Ich werfe meinen Kopf auf das verrostete Acryl, genieße das Eiswasser und weine.

Vielleicht ist meine Zeit noch nicht gekommen.

Vielleicht darf ich noch nicht gehen.

Vielleicht gibt es tatsächlich noch etwas, das ich in meinem verkorksten Leben erledigen muss, erledigen darf.

Dann quäle ich mich in die Vertikale.

Dasselbe Ritual wie an jedem beschissenen Morgen. Rasieren. Musterscheitel ziehen. Grau in grau in grau. Brennende Augen. Ich hole den Anzug aus dem Koffer, dazu ein weißes Hemd. Wie immer. Die Krawatte mit ihren grauen, weißen und roten Streifen passt perfekt. Beim Binden denke ich an Patricks Worte. Er hatte recht, so schlecht ist der Job nicht. Es gibt Schlimmeres.

Wem mache ich hier was vor? Es ist ein missglückter Versuch, meine Laune zu heben. Aber Vater ist stolz auf mich …

Warum verdrehe ich die Realität? Ich bin ihm scheißegal. Meine Mutter ist stolz auf mich. Ja. Ist sie. Bestimmt …

Ich trinke eine weitere Notfallration Johnny Walker und befördere meine verkorkste Erscheinung in die Eingangshalle, wo ich einsam und verlassen die prähistorischen Teigwaren runterwürge. Patrick ist nicht da. Wird wohl noch mit Verena beschäftigt sein. Wieder mustert mich der Koreaner. Dieselben Klamotten wie gestern. Wahrscheinlich rätselt er immer noch, was ich in seiner Absteige suche.

Fünf staubtrockene Croissants und einen Liter Kaffee später gehe ich mit dem Rollköfferchen an die frische Luft, um auf Patrick zu warten. Die mit Auspuffgasen angereicherte Brise ist Balsam für meine strapazierten Nerven. Der Verkehrslärm traktiert mein Trommelfell. Gott, fühle ich mich beschissen. Verzweifelt reibe ich die Augen.

Grau in grau in grau.

„Bitch.“

Ich nehme die Hände herunter. Verdutzt schaue ich in das geöffnete Fenster eines verrosteten roten Dodge. Zehn, zwanzig, hundert Jahre alt. Keine Ahnung. Hinter dem Steuer eine lateinamerikanisch aussehende Frau mit wasserstoffblonder Mähne, dunkelbrauner Lederjacke und schwarzem T-Shirt. Etwa dreißig Jahre alt.

Ungewöhnliches, dominantes Erscheinungsbild. Die glatten, extrem hellen Haare verwirren. Die passen überhaupt nicht zu der braungebrannten Haut. Schmale Augen. Allerdings nur, weil sie die dünnen schwarzen Augenbrauen wütend nach unten drückt. Schwarze Brauen? Dann ist das wohl auch ihre Haarfarbe. Wie kriegt man schwarze Haare so blond? Ich stutze. Ist sie ungeschminkt? Sieht zumindest so aus. Nicht, dass ich mich hiermit auskenne. Für mich ist es nur seltsam, wenn ich bei einer Frau die Haut und nicht die aufgeschminkte Tapete sehe.

Kantiges Gesicht. Liegt hauptsächlich am schlanken Kieferknochen, der in einem spitzen Kinn endet. Darüber ein breiter Mund mit vollen Lippen. Die Mundwinkel wandern nach unten. Weshalb ist sie so wütend? Und vor allem mit wem? Und dann diese extrem tiefe Stimme … Kam die Beschimpfung von ihr? Ja. Sonst ist ja keiner hier.

… Ich drehe mich um. Niemand da, auf den diese Beschreibung zutreffen könnte. Offensichtlich bin ich gemeint. … Was meint sie damit?

Ich kneife die Augen zusammen und warte auf ihre weitere Reaktion. Ihr Blick ist eindeutig: Ich widere sie an. Meine Antwort ist ein emotionsloser Mittelfinger.

Zum Glück stürmt Patrick in dem Augenblick mit seinem Rollköfferchen aus dem Hotel.

„Da bist du ja.“ Direkt hinter ihm spaziert Verena durch die Tür.

.

Verwundert sieht er mich an. „Alter, wie siehst du denn aus? Bist du tot?“

Ich reibe mir durch das Gesicht. Meine Nacht ist mir wohl anzusehen. „Nein. Alles klar. Mir geht’s gut.“ Muss das Thema wechseln. „Warst zum Frühstücken wohl zu beschäftigt, oder?“

Er grinst.

Okay, das entschuldigt selbstverständlich alles.

Verenas Verabschiedung ist kurz. Sie winkt mir zu und hastet über die Straße.

„Wo geht sie denn hin?“

„Zur Arbeit.“

Mit Informationen ist Patrick höchst sparsam. „Ja und? Siehst du sie heute nochmal?“

Er zuckt mit den Schultern. „Mal schauen. Und wie lief es bei dir? Gibt’s was Neues?“ Er meint Jessica von gestern Abend.

Würg. Ich schüttele den Kopf. „Nein. Nichts.“

Ich drehe mich um und beäuge die Latinodame im Dodge. Der Augenkontakt ist eigenartig. Sie schnaubt. Lacht sie mich aus?

Patrick schaut mich mitfühlend an. Das Mitleid kann er sich schenken. War schließlich meine eigene Entscheidung, die Nacht allein zu verbringen.

„Egal, mach dir nichts draus. Heute Abend versuchen wir unser Glück woanders. Verena hat mir eine geile Location empfohlen.“

Ich verdrehe die Augen. ? Meine Güte. Unsere Sprache mutiert zu einem tuntigen Gehabe. Merkt er das nicht?

Er trägt heute einen grauen Anzug mit grauem Hemd und grauer Krawatte. Grau in grau in grau. Sogar eine Krawattennadel hat er irgendwo ausgegraben. Mein Arbeitskollege legt wirklich noch Wert aufs Detail. Die Nadel verschwimmt in einer dunkelgrauen Farbe und verschmilzt mit der Krawatte. Ich schüttele den Kopf und reibe mir die Augen.

Endlich kommt ein leeres Taxi vorbei. Patrick pfeift. Es hält sogar.

Nachdem wir unsere Rollkoffer und uns mühsam verstaut haben, stellt mir Patrick plötzlich eine ziemlich doofe Frage: „Fängst du heute wieder an?“

Ich hole tief Luft. . „Ja. Klar. Wir sind ja gestern nicht fertig geworden.“

Frustriert sehe ich aus dem Fenster. Was wäre eigentlich, wenn ich aus dem Wagen spränge, um unter dem Touristenbus, der hinter uns herdonnert, mein Leiden zu beenden?

Patrick ist extrem gut gelaunt, grinst über beide Backen. Es ist schon faszinierend, was ein bisschen Sex aus einem Mann machen kann. Neidisch bin ich nicht. Selbstredend nicht. Echte Freunde gönnen einander ihr Vergnügen.

Er sieht den heutigen Tag gelassen. „Lass dir ruhig Zeit.“

„Witzig. Ich lach mich tot.“

„Ach, komm schon. Der Puff heute Abend geht dafür auf meine Rechnung.“ Ich runzele die Stirn. Ich weiß, dass er das nicht ernst meint. Als ob er oder ich jemals einen Puff von innen gesehen hätten. Aber mit dem Gedanken spielt er wohl ganz gerne.

Ich durchforste mein Gedächtnis. „Apropos Rechnung. Euer Zeug gestern ging komplett auf meine Kosten.“

Er beißt sich auf die Lippen und grinst. „Ja, ich muss wohl irgendwie vergessen haben zu bezahlen.“

„Hattest es wohl eilig gehabt, was? Aber heute, mein Freund, wirst du mich aushalten.“ Er boxt mich auf den Oberarm. Ich hoffe für ihn, dass das ein Ja ist.

In dem grauen Betonklotz mit den grauen Eingangstüren und grauen Menschen, die mit uns in den grauen Aufzug einsteigen, will ich plötzlich schreien. Ich bin gefangen. Gefangen in einem gigantischen grauen Käfig. Bin ich etwa verrückt? Oder bin ich der einzige Normalo in diesem Chaos?

Was soll ich an dieser Stelle auf Details eingehen. Der Ablauf ähnelt dem gestrigen Tag wie ein Ei dem anderen. Nachdem wir in der Dunkelkammer unsere Laptops aufgebaut haben, strömt wieder die...



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