Flannery | Battle Mage - Rückkehr des Drachen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 640 Seiten

Reihe: Battle Mage

Flannery Battle Mage - Rückkehr des Drachen

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-641-25121-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 640 Seiten

Reihe: Battle Mage

ISBN: 978-3-641-25121-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Noch immer tobt in den Sieben Königreichen von Grimm ein schrecklicher Krieg zwischen den Menschen und der übermächtigen Armee der Besessenen. Um das Blatt zugunsten der Menschen zu wenden, wagt der junge Kampfmagier Falco Dante ein ebenso kühnes wie verzweifeltes Unterfangen: Er will einen schwarzen Drachen beschwören und auf ihm in die alles entscheidende Schlacht gegen die Besessenen ziehen. Doch schwarze Drachen sind wahnsinnig, das weiß Falco besser als jeder andere, schließlich wurde sein eigener Vater von einem getötet. Dann stößt Falco auf ein Geheimnis, das tief in der Vergangenheit der Sieben Königreiche von Grimm verborgen liegt und das die schwarzen Drachen in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt ...

Peter A. Flannery studierte Kunst und Design und arbeitete nach dem College in der Forstwirtschaft. Nach einem Arbeitsunfall war er im Gartenbau und für die Spielzeugindustrie tätig, um schließlich als Autor für Target Games UK zu schreiben. Heute widmet er sich ganz dem Schreiben seiner Romane und lebt mit seiner Familie in einem idyllischen Dorf in Schottland.
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1


Konvergenz

Trotz Aurelians Beharrlichkeit und Merediths Geduld gelang es Falco nicht, hinsichtlich magischer Angriffe irgendeinen Fortschritt zu machen. Aber während er sich mit offensiven Fähigkeiten schwertat, fuhr er wenigstens damit fort, sich in anderen zu verbessern. Als der Zeitpunkt für die Trainingskampagne näher rückte, begannen sie, sich auf Heilung zu konzentrieren, eine Fähigkeit, mit der sich Falco auf natürliche Weise vertraut fühlte. Nicolas war in dieser Hinsicht besonders geschickt und begleitete sie oft auf ihren Besuchen in den Krankentrakt der Akademie.

»Meist sind es eher oberflächliche Verletzungen«, erklärte der Hauptarzt, als Falco seine Hände auf einen Stallburschen legte, der einen Pferdetritt abbekommen hatte. »Verstauchungen, kleinere Wunden und gebrochene Beine wie dieses hier.«

Dem Hauptarzt waren die Heilungskräfte eines Kampfmagiers nicht fremd, und er war immer erfreut, Dusaule in seinen Krankentrakt kommen zu sehen.

»Die Fähigkeit, Schmerz zu lindern, ist eine wunderbare Gabe«, fuhr er fort. »Aber Menschen sterben nicht vor Schmerzen. Atemnot, Blutung, Schock und Infektion … das sind die Dinge, die töten.«

Falco schloss die Augen und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Verletzung, die er im Bein des Mannes fühlte. Er war zwar nicht in der Lage, die genauen Einzelheiten wahrzunehmen, aber immerhin konnte er ein Gespür für sie entwickeln.

»Versuch nicht, die konkrete Verletzung zu heilen«, sagte Meredith, der über ihm stand. »Erfülle nur den Körper, sodass er sich selbst heilen kann.« Neben ihm nickte Dusaule, während der Mann auf dem Bett zuerst wegen des plötzlichen Gefühls von prickelnder Hitze zusammenzuckte und dann aufseufzte, als der Schmerz in seinem Bein nachließ. Erstaunt blickte er Falco an.

»Merci, jeune maître«, sagte er in der Sprache von Clemoncé. »Danke, junger Meister.«

Falco lächelte und trat zurück, als zwei der Bediensteten näher traten, um das Bein des Mannes zu schienen und zu verbinden. Zwar war die Verletzung jetzt noch nicht wieder besser geworden, aber dank Falcos Eingriff würde sie viel schneller heilen.

»Auf die gleiche Art kannst du eine Blutung aufhalten, innere Systeme stabilisieren und Wundfäulnis verhindern«, fuhr Meredith fort. »Aber so ein beschleunigtes Heilen erreicht man nicht ohne einen Preis. Ernsthafte Wunden zu behandeln, das kann einen Kampfmagier auch erschöpfen.«

Falco nickte zum Zeichen, dass er verstand, während sie den Krankentrakt entlanggingen, um zu sehen, wo sie sonst noch helfen konnten. Eine Einheit der Königlichen Ärztegesellschaft würde die Kadetten auf dem Trainingsfeldzug begleiten, und es mochte sie erleichtern zu erfahren, dass sie auf die Dienste eines Kampfmagiers zurückgreifen konnten, selbst auf die eines Kampfmagiers, der noch üben musste – und der immer noch dabei war, das Ausmaß seiner Fähigkeiten zu entdecken.

Am Abend vor der Abreise der Kadetten überreichte Aurelian Falco Rüstung, Schwert und Schild für die Kampagne.

»Das wird schon ausreichen«, sagte der alte Kampfmagier, der die Rüstplatten an Falcos Schulter befestigte. »Ist zwar alles weit von Antonios Standards entfernt, aber die Qualität scheint mir trotzdem nicht schlecht.«

Falco setzte den Helm auf, bevor er den valentianischen Rundschild und das Schwert ergriff.

»Das Schwert würde die magische Energie eines Kampfmagiers nicht überstehen«, erklärte Aurelian. »Aber da du nicht mal eine Schale Suppe erhitzen kannst, sollte das kein Problem sein. Davon abgesehen«, fügte er hinzu, »ist es eine Trainingskampagne. Ich bin mir nicht mal ganz sicher, warum du überhaupt ein Schwert brauchst.«

»Vielen Dank«, sagte Falco, der seinen Bewegungsreichtum in der Rüstung ausprobierte. Der Helm war eine Barbuta, die das Gesicht frei ließ, und Aurelian hatte ein Paar gepanzerter Reiterstiefel in Falcos Größe aufgetrieben. Alles war gut verarbeitet, aber nach der maßgeschneiderten Rüstung, an der Meister Missaglias arbeitete, fühlte es sich grob und unbequem an.

»Denk daran«, sagte Aurelian, als Falco sich zur Abreise fertigmachte, »die Soldaten einer Armee könnten sich in deiner Gegenwart nicht behaglich fühlen. Nimm es nicht persönlich. Menschen haben immer gefürchtet, was sie nicht verstehen. Sie werden hinter deinem Rücken flüstern und reden. Ihr Lachen und ihr Singen werden aber wieder aufhören, wenn du an ihnen vorbeigehst. Doch täusch dich nicht. Wenn ihr auf die Besessenen trefft, dann werden sich jeder Mann und jede Frau im Heer von dir Führung erhoffen. Begreifst du das?«

Einen Moment lang starrte Falco dem alten Kampfmagier mit dem grimmigen Gesicht nur entgegen, und die Rüstung fühlte sich auf seinen Schultern mit einem Mal schwer an. Schließlich aber nickte er.

»Dann viel Glück«, sagte Aurelian. »Und versuch, dich nicht zum Affen zu machen.«

An einem kalten Frühlingsmorgen, an dem eine dünne Nebelschicht über dem mit Tau beladenen Gras hing, reiste die Kadettenarmee ab. Im Gegensatz zur Abreise der Vierten machten sie sich fast ohne Pauken und Trompeten auf. Als die Kadetten ihre Einheiten das Plateau hinabführten, blies ein einsames Horn den traditionellen Salut. Sie marschierten nicht durch die Stadt. Stattdessen folgten sie einer breiten Straße, die von der flachen Anhöhe hinunterführte, bevor sie sich dem Landesinneren öffnete und der Furt von Garr zuwandte.

Als sie an der Stadt vorbeikamen, konnten sie gerade noch eine entfernte Gestalt ausmachen, die auf der östlichen Terrasse des Palastes stand. Der Abstand war zwar zu groß, um ganz sicher sein zu können, aber sie wussten dennoch, dass es die Königin war. Viele der Kadetten hoben ihre Arme oder Waffen zum Salut, während Falco nur zu ihr hinstarrte. Er erinnerte sich an die Sorge der Königin während ihres letzten Treffens. Er wusste noch, dass sie von Ungewissheit und Fragen heimgesucht wurde, auf die sie keine Antworten besaß.

Konnte Beltane gegen die Armeen des Marchio Dolor bestehen?

Würde Valentia aushalten oder den Weg für den verteidigungslosen Staat Navaria offenlassen?

Gab es etwas, das sie in Illicia übersehen hatten?

Und falls ja … hatte sie den Abgesandten in den Tod geschickt?

Schließlich wandte Falco seinen Blick von der fernen Gestalt ab. Sie machten sich zu einem Übungsmanöver auf, das sie bis auf ein paar Meilen an die Front bringen würde. Dabei rechneten sie zwar nicht damit, auf den Feind zu treffen, aber Falco war dazu entschlossen, seinen Verstand allem zu öffnen, was der Königin helfen konnte. Wenn es irgendeinen Weg gab, die Denkweise des Feindes zumindest ein wenig zu durchschauen, dann würde er dies auch erreichen.

Da er keine Einheit besaß, die er befehligte, ritt Falco mit Malaki und den anderen angehenden Rittern, von denen jeder ein Kettenhemd trug und – zusätzlich zu dem Langschwert, das ihm vom Gürtel hing – eine Lanze mit sich führte. Der Rest ihrer Rüstung war in ihren Satteltaschen verstaut. In dieser Armee stellten sie nun eine eigenständige Einheit dar, eine Einheit, die zurzeit unter dem Kommando eines Malaki de Vane stand.

Man hätte erwarten können, dass die anderen jungen Ritter auf Malakis Berufung eifersüchtig gewesen wären, aber es schien, als wüchsen die Kadetten, was die Reife betraf, ebenso wie in der Kriegskunst. Nicht zum ersten Mal ertappte sich Falco dabei, wie er dachte, dass Angeberei und Getue aus Angst und Unsicherheit geboren wurden. Während die jungen Krieger der Akademie an Befähigung zunahmen, schien es, dass sie kaum noch dazu neigten, zu raufen oder zu prahlen. Sogar Jarek war weniger unausstehlich geworden. Er mochte Falco noch immer nicht, das war deutlich zu erkennen, aber er hatte damit aufgehört, so ekelhaft oder unangenehm wie möglich zu sein.

Als er die Reihe entlang blickte, konnte Falco den jungen Adligen an der Spitze seiner Kompanie der Königlichen Husaren sehen, makellos in eine leichte Plattenrüstung und einen türkisfarbenen Umhang gekleidet. Auf Jareks Reiterei folgte die düster gekleidete Einheit der Exilanten. Die gut disziplinierte Einheit marschierte im gleichen Rhythmus. Ihr junger Anführer jedoch wechselte ständig den Schritt und warf sie damit aus dem Takt. Er ließ es wie zufällig aussehen, aber Falco und die anderen wussten, dass dem nicht so war.

»Es sind nur die Nerven«, erklärte Falco und lachte, als sich die Ränge hinter Alex abmühten, wieder in einen Takt zu geraten.

»Wenn es das nur wäre«, stieß Quirren missbilligend aus.

Alex wiederholte seinen zwischenzeitlichen Witz, bis er sich vom dienstältesten Mitglied der Exilanten einen stahlharten, finsteren Blick einfing. Alex senkte seinen Kopf, und die Exilanten marschierten unauffällig weiter.

»Er zeigt einfach keinen Respekt«, sagte Quirren, aber Falco bemerkte, dass der Dienstälteste einem seiner Kameraden einen Seitenblick zuwarf. Dies waren ausgehöhlte Männer, die schwere Verluste erlitten hatten. Wie Quirren brachte Alex’ Leichtfertigkeit sie zur Verzweiflung, aber Falco war sich sicher, dass sie gleichzeitig ein Lächeln austauschten. Und als die Exilanten ein paar Hundert Meter später erneut ins Stolpern gerieten, weil Alex einen weiteren Schritt ausließ, ging eine Welle von verhaltenem Lachen durch die Reihen der Verbannten.

»Hoffnungslos«, sagte Quirren, aber Falco und Malaki lächelten nur.

Hinter ihnen war noch mehr Gelächter zu hören, doch es wirkte alles andere als verhalten, und als sie sich umblickten, bemerkten sie die unordentlichen Reihen der...


Flannery, Peter A.
Peter A. Flannery studierte Kunst und Design und arbeitete nach dem College in der Forstwirtschaft. Nach einem Arbeitsunfall war er im Gartenbau und für die Spielzeugindustrie tätig, um schließlich als Autor für Target Games UK zu schreiben. Heute widmet er sich ganz dem Schreiben seiner Romane und lebt mit seiner Familie in einem idyllischen Dorf in Schottland.



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