E-Book, Deutsch, Band 158, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
Forbes / Hyland / Ruttan Julia Ärzte zum Verlieben Band 158
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0165-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 158, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
ISBN: 978-3-7515-0165-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
STÜRMISCHES WIEDERSEHEN MIT DR. JAMESON von EMILY FORBES
Chloe ist fassungslos: Vier Jahre nach einer Nacht voll Leidenschaft steht der attraktive Arzt Xander Jameson wieder vor ihr und will nicht glauben, dass sie gemeinsam eine kleine Tochter haben! Damals wirkte er nicht so verbittert wie jetzt. Was mag nur mit ihm passiert sein?
HEISSE HERZEN IN ALASKA von JULIETTE HYLAND
Eine gute Ärztin sein! Das ist alles, was Annie will. Gäbe es an ihrer Klinik in Alaska nicht den umschwärmten Chirurgen Rafe Bradstone, der diese Lebensentscheidung ins Wanken bringt. Doch er wird bald nach L. A. zurückkehren. Eine Zukunft mit ihm ist also undenkbar!
GIB MIR NOCH EINE CHANCE! von AMY RUTTAN
Pearl weiß: Nur einer kann ihren Patienten retten - und das ist ausgerechnet ihr ehemaliger Kollege Calum Munro. Dabei hat sie ihm einst das Herz gebrochen, weil sie ohne ihn nach New York gehen musste. Dass sie ihn noch immer liebt, darf er nie erfahren ...
Amy Ruttan ist am Stadtrand von Toronto in Kanada aufgewachsen. Sich in einen Jungen vom Land zu verlieben, war für sie aber Grund genug, der großen Stadt den Rücken zu kehren. Sie heiratete ihn und gemeinsam gründeten die beiden eine Familie, inzwischen haben sie drei wundervolle Kinder. Trotzdem hat Amy es nach der Geburt ihres zweiten Kindes geschafft, sich Zeit zu nehmen, um sich ihren langjährigen Traum zu erfüllen: Sie schrieb ihren ersten Liebesroman! Davon hatte sie geträumt, seit sie zum ersten Mal ein solches Buch von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte und von der romantischen Geschichte und dem gutaussehenden Helden verzaubert worden war. Heute vermag sie es selbst, ihre Leser mit magischen Worten zu verzaubern - und das, obwohl ihre Kinder die Autorin auch oft als persönliche Taxifahrerin und Köchin beanspruchen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Happy Birthday, liebe Lily! Happy Birthday to you!“
Chloe Larson blinzelte ein paar Tränen weg, während Lily die Kerzen auf ihrer Geburtstagstorte auspustete. Ihre kleine Tochter war schon drei Jahre alt!
Nachdem sie die Kerzen aus der Schokosahne gezupft hatte, griff Chloe nach dem Messer. „Wollen wir sie anschneiden?“
„Granny soll mir helfen“, piepste Lily.
Chloe versuchte, nicht gekränkt zu sein. Seit sie mit vierundzwanzig schwanger geworden war und sich entschlossen hatte, ihr Kind allein großzuziehen, unterstützte ihre Mutter sie, wo sie nur konnte. Ohne deren Hilfe hätte sie es nicht geschafft. Da war es kein Wunder, dass Lily an Susan genauso hing wie an Chloe. Natürlich sollte ihr das nichts ausmachen, aber manchmal wünschte sich Chloe, ihr Leben wäre anders verlaufen.
Sie unterdrückte ein Seufzen und reichte das Messer an ihre Mum weiter. Welchen Sinn hatte es, bedauernd zurückzublicken? Manches war eben nicht zu ändern.
„Wünsch dir etwas, Lily“, forderte Susan ihre Enkelin auf, während sie die kleine Hand mit dem Messer führte, um in die Regenbogentorte zu schneiden.
Konzentriert hob Lily ein Stück nach dem anderen auf die Teller. „Zuerst Onkel Tom“, verkündete sie. „Wann kommt Onkel Guy?“
„Er hat dir ja heute Morgen schon gratuliert, Lily, da er Spätdienst hat. Wir heben ihm ein Stück auf.“
Lily hatte ihren Kuchen schnell verputzt. „Kann ich noch mal mit dir Rad fahren, Onkel Tom?“, bat sie.
Chloes Brüder hatten der Kleinen ein rosa Fahrrad mit Stützrädern und bunten Lenkerfransen geschenkt, und Lily hatte einen Großteil des Tages damit verbracht, auf der Auffahrt ihre Runden zu drehen. Immer unter den wachsamen Augen ihres jüngsten Onkels.
„Klar doch.“
Mit einundzwanzig verfügte Tom neben seiner Arbeit als Rettungssanitäter über genug Energie, um mit seiner Nichte herumzutoben, zu spielen und ihr so gut wie jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Wie alle in der Familie vergötterte er das Mädchen. Chloe wusste, dass sie großes Glück hatte. Sagte man nicht, es brauche ein Dorf, um ein Kind großzuziehen? Sie konnte gar nicht dankbar genug sein für die Unterstützung ihrer Mutter und Brüder. Und natürlich ihrer Freundinnen.
„Komm mit, Granny, guck mal, was ich schon kann!“
Lily hüpfte nach draußen, gefolgt von Susan und Tom, und Chloe blieb mit zwei ihrer besten Freundinnen zurück.
„Okay, wer trinkt zur Feier des Tages ein Glas Wein mit mir oder einen Gin Tonic? Du, Esther?“
„Wein, bitte“, antwortete Esther.
„Für mich nicht“, meinte Carly, die seit Kurzem schwanger war. „Aber zu einem zweiten Stück Torte sage ich nicht Nein.“
„Was würdest du dir wünschen, wenn heute dein Geburtstag wäre?“, fragte Esther, als Chloe mit der Weinflasche und zwei Gläsern zurückkam. Carly schnitt unterdessen noch mehr Kuchen ab. „Wie sieht dein Happy End aus?“
Chloe warf Esther einen Seitenblick zu. Sie waren befreundet, seit sie zusammen am Queen Victoria die Hebammen-Ausbildung gemacht hatten. Zusammen mit Isabella, der Vierten im Bunde, die zurzeit in Übersee lebte, waren sie sich so nahe, dass Chloe oft das Gefühl hatte, sie könnten gegenseitig Gedanken lesen. Aber Esther konnte doch bestimmt nicht ahnen, dass Chloe sich gerade ein anderes Leben gewünscht hatte!
„Ich bin schon glücklich“, entgegnete sie. Genau das sagte sie sich selbst auch oft. Schließlich war es allein ihre Entscheidung gewesen, ihr Kind zu bekommen, und sie bereute es nicht, auch wenn es seitdem nicht immer einfach gewesen war.
„Bist du auch zufrieden? Wie wäre es mit einem Traumprinzen, der auf seinem weißen Pferd in deine Welt geritten kommt?“
Das war das Problem. Seit sich Carly und Esther unsterblich verliebt hatten und bald heiraten würden, wollten sie das ganz große Glück auch für alle anderen. Aber ernsthafte Beziehungen waren nichts für Chloe. Ihrer Erfahrung nach endeten sie mit Kummer und Herzschmerz.
„Mir geht es gut, wirklich“, bekräftigte sie.
Ihr Alltag war ausgefüllt, sie war selten allein, und nur manchmal fühlte sie sich ein bisschen einsam. Ihre Tage verbrachte sie entweder im Queen Victoria Hospital in der Notaufnahme oder zu Hause bei ihrer Tochter.
Zu Hause war das Haus, in dem sie aufgewachsen war und in dem sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrem jüngsten Bruder Tom wohnte. Obwohl sie es vorgehabt hatte, war sie nie ausgezogen. Die unerwartete Schwangerschaft warf all ihre Pläne über den Haufen, und nun lebte sie, drei Jahre später, immer noch in ihrem Elternhaus.
Was sich deprimierend anhörte, weil es so aussah, als wäre sie keinen Schritt weitergekommen und hätte nichts im Leben erreicht. Allerdings bezahlte sie Miete und beteiligte sich an den Lebenshaltungskosten. Damit war sie eher eine Mitbewohnerin als die Tochter, die ihrer Mutter noch mit knapp Ende zwanzig auf der Tasche lag. Außerdem verstand sie sich mit ihrer Mum wunderbar, und Lily tat es gut, Familie um sich zu haben. Sie liebte ihre Granny und ihre beiden Onkel heiß und innig. Chloe war froh darüber.
Aber sie konnte nicht leugnen, dass sie sich manchmal einen Mann an ihrer Seite wünschte, und ja, ihr fehlten Berührungen, Zärtlichkeit, Sex. Da sie jedoch einerseits von One-Night-Stands nichts hielt und es andererseits nicht für möglich hielt, dass Menschen in festen Beziehungen immer treu waren, blieb sie für sich. Es musste schon ein ganz besonderer Mann daherkommen, damit sie wieder an das Märchen vom Happy End glaubte. Wahrscheinlich hatte sie ihre Chance, den Richtigen zu finden, längst verpasst.
„Wann hattest du dein letztes Date?“, fühlte Esther ihr auf den Zahn.
„Ist schon eine Weile her.“
„Geht es etwas genauer?“ Carly lächelte.
„Im November.“
„November? Wir haben März!“
„Ich weiß. Aber um Weihnachten herum sind alle beschäftigt, und mitten im Winter habe ich keine Lust, auszugehen.“
„Vielleicht solltest du Online-Dating versuchen“, schlug Carly vor. „Du fängst schon mal zu Hause an, dich umzusehen. Da kannst du die Speisekarte praktisch im Pyjama studieren.“
Diese Dating-Plattformen waren ihr nicht ganz geheuer. Chloe hatte schon zu viele üble Geschichten gehört. Sie wollte das erregende Knistern, wenn sie jemandem gegenüberstand, ihm in die Augen sah und seine Nähe spürte. So etwas gab es ja. Es war ihr schon einmal passiert. Auf keinen Fall wollte sie sich durch Webseiten scrollen, Männer begutachten, die ihre Profile frisierten und ihre Fotos mit Photoshop bearbeitet hatten. Und vor allem wollte sie sich nicht einer Masse anonymer Gesichter aussetzen. Abwehrend schüttelte sie den Kopf.
„Denk ruhig mal darüber nach, Chloe“, meinte Esther. „Ich würde mich irre freuen, wenn du jemanden zu meiner Hochzeit mitbringst.“
Ihre Freundin sagte es nicht zum ersten Mal, aber Chloe kannte niemanden, der dafür infrage kam.
„Vielleicht kennt Harry jemanden, den wir dir vorstellen können. Oder du lernst jemanden auf der Hochzeit kennen.“ Esther drehte sich zu Carly um. „Vielleicht hat Adem nette Freunde, die noch Single sind?“
Chloe überlief es kalt, als sie sich ausmalte, wie sie ständig mit alleinstehenden Männern bekanntgemacht wurde. „Ich weiß, ihr meint es gut, aber ich komme sehr gut allein zurecht. Wirklich.“
Ihre Freundinnen machten betretene Gesichter. „Entschuldige“, sagte Carly. „Du weißt, wir haben dich lieb und wollen nur, dass du glücklich bist.“
„Das bin ich doch“, betonte sie. „Bitte deutet weder bei Harry noch bei Adem irgendetwas in der Richtung an. Aber ich verspreche, euch Bescheid zu sagen, falls ich es mir anders überlege. Okay?“
Vielleicht sollte sie sich doch nach einer Begleitung umsehen. Als eine Art Schutzschild, um andere Männer abzuhalten. Leider hatte sie keine Ahnung, wo sie jemanden für diesen Zweck auftreiben sollte.
Chloe legte Lilys Lieblingsbuch auf den Nachttisch und schob sich langsam aus dem Bett, damit ihre Tochter ungestört weiterschlief. Sie deckte sie sorgsam zu und betrachtete sie.
Lily sah genauso aus wie sie damals mit drei Jahren. Dichte rotblonde Locken rahmten das runde Gesichtchen, freche Sommersprossen tanzten auf ihrer Nase, dunkle Pünktchen, die sich deutlich von der hellen Haut abhoben. Einen Arm hatte sie hinter den Kopf gelegt, und Chloe wusste, dass eine Schramme quer über den schmalen Ellbogen verlief und eine zweite am rechten Knie.
Liebevoll berührte sie die Lockenpracht. Sie selbst hatte ihr lockiges Haar gehasst, vor allem als Teenager. Sobald sie genug Taschengeld gespart hatte, kaufte sie sich ein Glätteisen und färbte sich die Haare blond. Doch sie liebte die rötliche Mähne ihrer kleinen Tochter.
Chloe färbte sich noch immer die Haare, benutzte das Glätteisen jedoch nur zu besonderen Anlässen. Krauses Haar zu glätten, brauchte Zeit, und den Luxus konnte sie sich nicht mehr leisten.
Der einzige Unterschied zu ihr im Alter von drei Jahren war die Augenfarbe. Chloes waren dunkelbraun, Lilys dagegen grau.
Sie suchte im Gesicht ihrer Tochter nach Ähnlichkeiten mit dem Mann, der sie gezeugt hatte. Lily musste etwas von ihm haben, aber je mehr Zeit verging, umso schwieriger fand sie es, sich an alle kleinen Details zu erinnern. Auf jeden Fall hatte Lily die grauen Augen ihres Vaters geerbt, doch im Schlaf waren sie geschlossen. Chloe fragte sich, ob Lily sich je gewünscht...




