Forrest | Das Zeichen der Sieben - Geheimakte Emely Brontë  Bd 1 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 147 Seiten

Forrest Das Zeichen der Sieben - Geheimakte Emely Brontë Bd 1


3. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7565-1863-0
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 147 Seiten

ISBN: 978-3-7565-1863-0
Verlag: epubli
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Im ersten Teil der Vorgeschichte zu Emily Brontes 'Wuthering Heights - Sturmhöhe' geht es los mit den Enthüllungen in spannender Form. Hier werden die Geheimnisse gelöst, die von der Autorin in ihrem einzigen Roman nur angedeutet werden konnten. Sie verstarb ein Jahr nach der Veröffentlichung und hinterließ mit 'Sturmhöhe' keineswegs einen Liebesroman, sondern vielmehr einen 'Verschlüsselungsroman' mit zahlreichen düsteren Andeutungen. Da ist die Rede von Vampiren, düsteren Taten aus der Vergangenheit der Hauptpersonen, Selbstmord und vielem mehr. Tomos Forrest, Autor von zahlreichen historischen Romanen und Kriminalfällen, ist der Sache nachgegangen und zeigt hier auf überzeugende Weise, dass nur ein Zeitreisender in der Lage sein könnte, alle Geheimnisse um Emily Bronte zu lüften. Lassen Sie sich mit dieser Trilogie in eine faszinierende Welt entführen...

Tomos Forrest ist das Pseudonym des Braunschweiger Autors Thomas Ostwald, der in den vergangenen Jahren zahlreiche historische Romane, Krimis und Sachbücher veröffentlicht hat.
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Mit blitzenden Augen stand Ellis Bell vor mir, die dünnen Arme in die Hüften gestemmt, ein Bild des Widerstandes.

„Sie hören es selbst, Allan. Bleiben Sie bitte bei Frau und Kind, ich kann bei diesem Vorhaben für keinerlei Verantwortung Sie übernehmen. Und Sie haben doch erlebt, was uns dort geschehen kann.“

Anstelle einer Antwort nahm der Steuermann seine sich anfänglich dagegen sträubende Frau liebevoll in die Arme, küsste sie auf die Stirn und dann auf den Mund, nickte mir zu, nahm den Seesack mit seiner selbst zusammengestellten Ausrüstung auf die Schulter und schritt zur Tür hinaus.

„Allan!“

Das war mehr ein Verzweiflungsschrei, aber der Steuermann ging weiter.

Ich zuckte hilflos die Schultern und murmelte etwas, was nach Entschuldigung klingen sollte. Dann folgte ich Allan Heathcliff auf die Straße.

Die Strecke zum Grundstück legten wir in völliger Dunkelheit zurück. Ich hatte schon am Abend meine Vorsorge für einen neuerlichen Einbruch getroffen und die wenigen Laternen an den Hausecken gelöscht. Niemand war unterwegs, und wir erreichten innerhalb von Minuten den Hinterhof. Die Polizei hatte zwar die Tür mit zusätzlichen Brettern verschließen lassen, aber das bot nun wirklich kein ernsthaftes Hindernis für unsere Stemmeisen, die wir im Seesack transportierten.

Natürlich gingen wir mit aller Sorgfalt vor, einer von uns arbeitete, der andere lauschte auf verdächtige Geräusche. Als wir schließlich die Bretter behutsam gelöst hatten und ich die Tür aufsperrte, schien im Haus alles in völliger Stille zu liegen. Wir benutzten nur eine der Blendlaternen und huschten die Steintreppe hinauf in das Erdgeschoss. Auch hier war alles still, aber ich verschloss trotzdem die Kellertür mit dem darin steckenden Schlüssel, um von hier keine Überraschungen befürchten zu müssen.

Dann waren wir am Ende des Flures angelangt und ich bat Heathcliff, mit meiner Pistole in der Hand meine Tätigkeit zu überwachen. Beim geringsten Anzeichen von Gefahr sollte er die Pistole abfeuern.

„Aber, Professor Logan, ich habe noch nie auf einen Menschen geschossen!“, gab er flüsternd zu bedenken, und ich legte ihm vertraulich eine Hand auf die Schulter.

„Das ehrt Sie, Allan. Aber denken Sie bitte daran, dass unsere möglichen Gegner solche Rücksichten nicht kennen. Und wenn wieder jemand in diesen seltsamen Rüstungen auftauchen sollte, bleibt es ohnehin fraglich, ob wir mit einem einzigen Schuss etwas anfangen können.“

„Gut also, aber bitte, beeilen Sie sich, Professor!“

Das war nun ein überflüssiger Rat, denn auch ich wollte so rasch wie möglich wieder aus diesem Haus. Nach der Öffnung des Sezierraumes durch die Polizei hatte sich der unangenehme Geruch im ganzen Haus ausgebreitet.

Ich ertastete die Stelle in der Sockelleiste, drückte und schob und hatte endlich das Gefühl, dass die Wand lautlos zurückglitt. Aber das geschah nur ein kurzes Stück, sodass ich keinen Blick in den dahinter befindlichen Raum werfen konnte. Fast schien es, als würde die geheime Tür in ihrem System durch etwas aufgehalten werden. Ich tastete behutsam um die Ecke herum, stellte fest, dass der bewegliche Teil des Mauerwerks auf Rollen lief, und sich dahinter ein Stein befand. Mit viel Mühe zwängte ich mich so weit hindurch, dass der Stein beseitigt werden konnte und nun die Tür vollständig zur Seite schwang.

Als ich den Strahl der Blendlaterne nach oben richtete, zuckte ich zusammen.

Vor mir stand einer der Männer in der kupferfarbenen Eisenrüstung, wie sie uns in der Nacht zuvor im Keller angegriffen hatten. Meine erste Reaktion war, aufzuspringen und die Tür wieder zu schließen, aber dann fiel mein Blick auf die Gestalt, die mehr als einen Kopf größer als ich selbst war.

Die Maschine – wenn es sich denn um eine solche handelte – war offenbar ausgeschaltet, nichts summte hier, die glühenden Lampen im Kopf waren schwarz und tot. Erleichtert lehnte ich mich zurück, als mich ein gellender Frauenschrei zusammenzucken ließ. Von uns unbemerkt stand plötzlich eine junge Frau in einem weißen, bodenlangen Nachthemd auf dem Flur zwischen Heathcliff und mir, hielt eine flackernde Öllampe in der Hand und starrte mich schreckensbleich an.

„Keine Sorge, wir sind keine Einbrecher! Ich bin ein Freund von George Stubbs und nur hier, weil ich mich selbst von seinem Geheimnis überzeugen wollte!“

„Und das mitten in der Nacht? Sie brechen hier ein und behaupten, ein Freund zu sein?“

Ich ging behutsam auf die zitternde Frau zu, die nun einen Schritt zurückmachte und erneut aufschrie, als sie jetzt auch Allan auf der anderen Seite des Flures erkannte.

„Was … was geht hier vor? Verschwinden Sie, oder ich rufe die Polizei!“

„Beruhigen Sie sich, Miss …? Wie ist Ihr Name? Ich hatte nicht mit der Anwesenheit einer Frau gerechnet, nachdem die Hausmagd Martha Growe mit einem Nervenzusammenbruch ins Hospital gekommen ist. Übrigens, mein Name ist Henry Logan, ich bin Professor aus Wien und zu Besuch bei Mr. Stubbs.“

Sie blickte aufgeregt von mir und zu Heathcliff und wieder zurück.

„Besuch? Davon weiß ich nichts. Die Polizei hat mich über die Ereignisse informiert. Ich bin eine Nichte von Martha Growe und auf ihren Wunsch extra nach Liverpool gekommen, um ihr behilflich zu sein. Mein Name ist Anne Linton, meine Familie lebt eigentlich, wie auch die Growes, in Yorkshire.“

„Ah, wie interessant!“, rief ich aus. „Etwa in der Nähe der dortigen Hochmoore an der Küste? Eine wilde, sturmgepeitschte Gegend, meine ich!“

Die junge Frau schien sich allmählich zu entspannen.

„Ja, das ist sie. Aber, Mr. Logan, auch wenn Sie als Besucher bei Mr. Stubbs waren, gibt es Ihnen noch lange nicht das Recht, bei Nacht und Nebel hier einzubrechen und … Herr im Himmel!“, unterbrach sie sich erneut mit einem Aufschrei, und auch die Reaktion von Allan Heathcliff ließ mich auf dem Absatz herumfahren.

Offenbar hatte sich die seltsame Figur in dem verborgenen Raum verändert. Ich trat einen Schritt auf die Maueröffnung zu und erkannte mit Schrecken, dass sie sich ganz langsam bewegt hatte.

Wie beim Aufziehen einer großen Uhr hörte ich deutlich das Knacken von Zahnrädern, dann begann ein sanftes Zischen und gleich darauf leuchteten die beiden Augenöffnungen im Kopf des Metallmonsters auf.

„Raus hier!“, schrie ich den beiden anderen zu. „Das Ding erwacht zum Leben!“

Anne Linton begriff überhaupt nichts, starrte mit schreckgeweiteten Augen auf die seltsame Erscheinung, die jetzt ein Bein hob und es über die Sockelleiste stellte. Noch geschah alles sehr langsam, als müsse der Mechanismus erst richtig in Gang kommen. Aber für mich bestand kein Zweifel daran, dass dieses Ding es auf uns abgesehen hatte.

Ich lief zu der jungen Frau, ergriff sie am Arm und folgte Allan Heathcliff, der sich bereits auf dem Weg zur Eingangstür befand. Gerade wollten wir sie aufstoßen, als sie von allein aufgerissen wurde und mehrere dunkle Gestalten uns den Fluchtweg verstellten.

„Wohin so schnell?“, rief eine tiefe, dröhnende Männerstimme. „Aus dem Weg!“, schrie der Steuermann und hob die Hand mit der Waffe. Aber eine rasche, in der Dunkelheit kaum erkennbare Bewegung des Sprechers, und die Pistole fiel auf den Boden.

„Mr. Logan, das hätte ich mir ja denken können!“, sagte die Stimme und kam näher auf mich zu. „Schnappt euch die drei und bringt sie nach oben!“, befahl er anschließend, und als ich einen Angriff gegen die Unbekannten startete, geschah etwas Seltsames mit mir. Ich streckte die Hand nach dem ersten Mann aus und erhielt einen so starken Stromschlag, dass ich an allen Gliedern zuckend zu Boden stürzte.

Ich bekam noch mit, wie ich von starken Armen hoch gehoben wurde, dann versetzte mich ein erneuter Stromschlag in tiefe Bewusstlosigkeit.

11.

„Sie sind ein Idiot, Professor!“

Es war die Stimme, die ich bei meinem Erwachen als Erstes vernahm. Ein rascher Blick umher, es war bereits heller Tag geworden. Ich befand mich in einem Sessel, die Unterarme an den Lehnen mit eisernen Handschellen gefesselt. Offenbar waren auf gleiche Weise auch meine Beine an den Stuhlbeinen befestigt.

„Wer sind Sie, dass Sie so über mich urteilen?“, antwortete ich mürrisch und sah mein Gegenüber verächtlich an.

Der Mann war vollkommen in schwarz gekleidet, der Umhang über seinen Schultern klaffte auf und zeigte mir seine durchaus elegant geschnittene, aber tief schwarze Kleidung, zu der auch die schwarzen Strümpfe unterhalb der Kniebundhose passten. Sein Gesicht war ebenfalls vollkommen schwarz, denn der Mann trug eine Gesichtsmaske, die nur seine Augen erkennen ließen. Damit betrachtete er mich auf so mitleidige Weise, dass ich trotz meiner Lage laut auflachen musste.

„Wer ich bin, Professor? Mein Name ist Ebenezer Franklin. Wir hatten noch nicht das Vergnügen, was aber nicht bedeutet, dass ich über Sie nicht im Bilde wäre. Meine Informationen sagen mir, dass Sie einem Geheimnis auf der Spur sind, das Sie nun überhaupt nichts angeht. Warum sind Sie erneut in das Haus Ihres Freundes eingebrochen?“

Ich dachte rasch nach, fand aber keine sofortige Lösung für meine Lage.

Außer dem Mann mit der Maske befand sich nur noch eine dieser seltsamen Maschinen im Raum. Dieses Wesen – soll ich von einem Maschinenmenschen sprechen? – stand regungslos neben der Tür und ich erkannte erst jetzt die tatsächliche Größe dieser Kreatur. Der Kopf befand sich oberhalb des Türbalkens und mochte damit wohl an die sieben oder gar acht Fuß betragen. Doch nichts deutete darauf hin, dass diese … Maschine...



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