Forster | Die Assistentin | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Forster Die Assistentin


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95576-169-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-169-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie kennt die Geheimnisse der wichtigsten Männer. Und tut alles, um ihnen zu Diensten zu sein. Bis plötzlich ein Mord geschieht. Lane Chandler hat einen ungewöhnlichen Job: Als Concierge bügelt sie die Hemden ihrer Klienten, organisiert Geburtstagspartys und findet den richtigen Therapeuten. Unaufdringlich und diskret, wird Lane schnell zum Liebling der High Society. Bis eines Tages ein Mord geschieht, und Lanes Klienten um ihre wohl gehüteten Geheimnisse fürchten müssen. Plötzlich gerät die hübsche Concierge selbst in Gefahr. Nur ein Mann kann ihr jetzt noch helfen: Rick Bayless, Lanes heimliche Liebe. Und ihr schlimmster Feind ...



Schon während ihrer Schulzeit war es Suzanne Forsters Traum Psychiaterin zu werden. Doch sie stammte aus einer Arbeiterfamilie, in der Geldsorgen zum Alltag gehörten. Keiner ihrer Vorfahren hatte ein College besucht und als ihr klar wurde, dass auch ihr dieses Privileg nicht vergönnt sein würde, fügte sie sich den Wünschen ihrer Eltern und heiratete. Obwohl sie mit ihrem Mann wirklich glücklich, bis ans Ende ihrer Tage werden wollte, gelang ihr das nicht und ihre Ehe wurde vier Jahre später geschieden. Durch ihren Umzug nach Kalifornien bekam Suzanne die Chance, ihren Jugendtraum wahr zu machen. Obwohl es als arbeitende, alleinerziehende Mutter eines quirligen Kleinkinds nicht ganz einfach war, studierte sie Psychologie und machte ihren Abschluss mit summa cum laude. Als ein schwerer Autounfall Suzanne Forster völlig aus der Bahn warf, begann sie mit dem Schreiben. Die Heilung zog sich lange hin und Schreiben wurde zu ihrer persönlichen Therapie. Noch bevor sie wieder ganz gesund war, hatte sie ihr erstes Buch veröffentlicht und damit eine neue Karriere begonnen. Heute schreibt sie hauptberuflich, und hat es seitdem aufgegeben, sich an Terminpläne halten zu wollen. Ihre Romane belegen regelmäßig die ersten Plätze der New York Times Bestsellerliste und haben zahlreiche Auszeichnungen bekommen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann lebt Suzanne inzwischen in Newport Beach und unterrichtet gelegentlich an der University of California.

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1. KAPITEL

Ned Talbert trat so heftig auf die Bremsen, dass sein Alfa Romeo Spider fauchte und die Reifen sich wie die Hufen eines Bullen in den Kies gruben. Das Heck des Sportwagens hob sich leicht, als würde er gleich einen Salto machen, und Neds Knie schlugen gegen das Armaturenbrett.

Kieselsteine spritzten gegen die Windschutzscheibe.

Ned wurde zurückgeschleudert und stöhnte erleichtert auf, als sich das Lenkrad nicht mehr in seine Rippen presste. Erstaunlicherweise war der Airbag nicht aufgegangen. Fast hätte er Rick Bayless’ Blockhütte in den San Gabriel Mountains verpasst.

Das Tor war nicht nur zu, sondern zusätzlich noch mit einem Vorhängeschloss gesichert. Selbst im Dämmerlicht nahm Ned den schwachen metallischen Schimmer wahr, als er sich aus dem Wagen kämpfte. Seine Beine fühlten sich an wie Pudding. Ein Vorhängeschloss? Rick verriegelte das Tor nie. Außerdem war es erst sechs Uhr nachmittags.

Unruhig, ohne sein unanständig teures neues Auto abzuschließen, setzte Ned sich in Bewegung. Das Tor ließ sich nicht öffnen, also kletterte er hinüber, wobei er sich ein Hosenbein an einer Verzierung aufriss. Dann rannte er los wie ein Verrückter; die Hütte war nur dreihundert Meter entfernt.

Bayless musste dort sein.

Ned fühlte sich, als würde er einen Homerun absolvieren, so sehr putschte das Adrenalin ihn auf. Doch dieses Mal würde es ihm nicht gelingen, einen Punkt zu machen. Nicht ohne die Hilfe seines Freundes.

Es wurde bereits dunkel, doch hinter den Hüttenfenstern brannte kein Licht. Ricks Jeep Commander stand in der Einfahrt. Vielleicht machte er ein Nickerchen? Ned nahm die drei Stufen zur Veranda auf einmal und pochte gegen die Holztür. Keine Antwort. Er hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür, die sich mit jedem Hieb verbog. Wie konnte jemand bei diesem Lärm nur schlafen? Er fragte sich, ob Rick vielleicht ein Mädchen bei sich hatte. Das hatte Ned zwar noch nie erlebt, aber es würde gut zu seiner momentanen Pechsträhne passen. Er hasste den Gedanken, die beiden zu stören, doch er hatte keine andere Wahl. Er steckte in der Tinte.

“Rick, bist du da drin?”, rief er.

Ned stieß mit der Schulter gegen die Tür. Sie war verriegelt. Er würde sie eintreten müssen. Zwei Tritte genügten, damit er hineingreifen und den Riegel zur Seite schieben konnte. Im Inneren der Hütte war es dunkel. Ein schwacher Lichtstrahl fiel durch die Tür herein. In dem schwarzen Sessel an der gegenüberliegenden Wand saß ein Mann. Er sah nicht mehr als die Jeans und die nackten Füße; das Gesicht und die Schultern waren im Schatten verborgen. Sonst befand sich niemand in dem Raum.

Die Waffe entdeckte Ned erst, als er Ricks Hände sah. Sie lagen in seinem Schoß und umklammerten einen Colt Python. Rick war früher Polizist gewesen. Er besaß eine Waffe, solange Ned sich erinnern konnte.

Erneut wurden ihm die Beine weich. Sein ganzer Körper fühlte sich taub an.

“Rick, was zum Teufel …” Es war keine Frage, sondern ein verzweifelter Aufschrei. Ned was hier los war. Er wusste, warum Rick die Waffe in den Händen hielt und was er damit vorhatte. Und er konnte nichts tun, um seinen Freund aufzuhalten.

Ned kannte die ganze verfluchte Geschichte. Es war so sinnlos, dass es Rick Bayless getroffen hatte. Er war noch so jung, vierundvierzig, in der Blüte seines Lebens. Sein Leben lang war Ned auf Rick eifersüchtig gewesen, obwohl Ned der Starathlet gewesen war. Frauen fielen in Ohnmacht – zumindest schienen sie ihren Verstand zu verlieren, sobald sie in Ricks Nähe kamen. Sie liebten diesen Kerl. Doch niemand kam Rick Bayless wirklich nah, nicht einmal Ned. Dabei kannten sie sich schon ewig.

“Bist du dir sicher, Kumpel? Willst du das wirklich? Danach gibt es kein Zurück.”

Neds Stimme erstarb, und Rick blickte auf. Ned konnte das Gesicht seines Freundes nicht erkennen, aber im Schatten bemerkte er die Bewegung und spürte Ricks durchdringenden Blick auf sich. Seine Stimme klang leise und fast überrascht.

“Ned? Was tust du denn hier?”

Ned überlegte noch, ob er ihm die Wahrheit sagen sollte, doch da platzte er auch schon damit heraus: “Ich habe ein Problem, Mann. Es ist echt übel. Ich habe dich schon überall gesucht, auch in deiner Wohnung und bei Duke’s.”

Rick antwortete nicht. Das war kein schlechtes Zeichen, denn immerhin sagte er nicht: “Raus hier!” Oder: “Kümmere dich zur Abwechslung mal selbst um deine Probleme.”

Ned spürte eine leise Hoffnung in sich aufsteigen. Vielleicht konnte er seinen Freund damit ablenken? Rick hatte ihn immer rausgerissen, wenn er Pech hatte, und dieses Mal hatte es ihn wirklich übel erwischt.

“Ich werde erpresst. Ich habe anonyme Anrufe von einem Typen bekommen, der behauptet, ich würde auf sadistischen Hardcore-Sex stehen – mit Peitschen und Ketten und Brandwunden an den Genitalien und so. Er ist krank! Er hat mir ein Bild zugefaxt, Rick. Es sieht aus, als wären es Holly und ich, aber ich schwöre dir, wir sind es nicht. Und jetzt droht er damit, es an die Boulevardpresse zu schicken.”

Neds Kehle brannte wie Feuer und war so trocken, dass er nicht einmal mehr schlucken konnte.

Er wartete auf eine Antwort, und schließlich schüttelte Rick den Kopf.

“Es tut mir leid.”

“Was tut dir leid?”

“Ich wünschte, ich könnte dir helfen.”

Ned fühlte sich, als hätte er einen Schlag gegen den Solarplexus erhalten. Als sei er mit dem Wagen tatsächlich gegen das Tor gerast und hätte sich dabei überschlagen. Er wollte weinen, aber er würde den Teufel tun. Das durfte nicht geschehen! Gott sollte nicht zulassen, dass solche Dinge passierten.

“Rick”, sagte er beschwörend. “Wir haben so viel zusammen durchgestanden. Schließ mich jetzt nicht aus! Was kann ich tun, um dir zu helfen?”

“Du kannst gehen, Ned. Es ist alles in Ordnung. Wirklich.”

Ricks Stimme klang, als gehörte sie nicht mehr ihm, als käme sie aus einer anderen Dimension. Ned starrte die Waffe an und schien den Blick nicht abwenden zu können. Er wartete darauf, dass Rick noch etwas sagte, aber das tat er nicht.

Ricks Finger schlossen sich um die Waffe. Sie war das Einzige, was jetzt noch zählte, das Instrument seiner Befreiung.

“Kannst du damit nicht warten, um einem Freund zu helfen, der ziemlich großen Ärger hat?”, flehte Ned mit krächzender Stimme. “Bist du wirklich fest entschlossen? Bist du wirklich so selbstsüchtig?”

“Leb wohl, Kumpel.”

Ned nickte, aber er konnte nichts sagen. “Ja”, war alles, was er herausbrachte.

Irgendwie schaffte er es mit wackeligen Beinen bis zur Tür. Er verließ das Haus und betete, dass sein Freund wenigstens so lange wartete, bis er außer Hörweite war. Ned würde durchdrehen, wenn er den Schuss hörte. Wenn es sich um jemand anders als Rick gehandelt hätte oder irgendeine andere Situation, dann hätte er ihm die Waffe abgenommen. Aber es gab keine Möglichkeit, seinen besten Freund zu retten. Ihm seinen Willen zu lassen, war das Beste, was er tun konnte. Aber es war verdammt hart.

Ned rannte den gefurchten Weg hinunter. Hier könnte er sich leicht die Beine brechen. Dabei hatte er am Wochenende ein Heimspiel, und morgen musste er zum Training.

Fast musste er lachen. War es nicht verrückt, dass er sich Sorgen um seine Knochen machte, während sein ganzes Leben den Bach herunterging? Alles stand auf dem Spiel, seine Karriere und sein guter Ruf …

In diesem Moment erinnerte Ned sich mit aller Deutlichkeit daran, wie er versucht hatte, Rick das Schwimmen beizubringen. Sie waren beide sechzehn Jahre alt gewesen. Rick hatte eine panische Angst vor Wasser gehabt. Er hatte Ned nie gesagt, woran das lag, aber es war überaus wichtig, dass er schwimmen lernte, denn sie hatten einen Plan: Sobald sie siebzehn waren, wollten sie die Schule schmeißen, zur Army gehen und echte Helden werden. Welchen besseren Weg gab es, dem Drogensumpf, in dem sie aufgewachsen waren, zu entfliehen? Sie würden die Feinde von Freiheit und Demokratie bekämpfen! Himmel, was für Unschuldslämmer waren sie gewesen!

Ned schien Ärger magnetisch anzuziehen, und Rick hatte ihm immer aus der Klemme geholfen. Doch in diesem einen Punkt behielt Ned die Oberhand – Rick hatte Angst vor Wasser und war auf seine Hilfe angewiesen. Was für ein Jammer, dass ihr Plan nicht funktioniert hatte! Selbst wenn Rick gut genug schwimmen gelernt hätte, hätte es nichts genützt: Ned war wegen eines Magengeschwürs untauglich, und Rick wäre niemals ohne ihn zur Army gegangen.

Tränen brannten in seinen Augen, doch aus seinem Mund kam nicht mehr als ein hilfloses Lachen. Rick hatte immer noch eine Heidenangst vor Wasser. Aber niemand konnte an seinem Mut zweifeln, wenn es darum ging, als Polizist in den Straßen von L.A. für Ordnung zu sorgen. Er ging zur Sitte, dem Dezernat, das sich um ausgerissene Jugendliche, Drogen und Prostitution kümmerte. Einmal ließ Rick ein von der Stadt finanziertes Jugendheim auffliegen, in dem die Kids ausgebeutet wurden. Anschließend brachte er die örtlichen Geschäftsleute dazu, in ein neues Heim zu investieren, an das sogar eine Entzugsklinik und eine Berufsschule angeschlossen wurde. Aber niemals war er für sein Engagement öffentlich gelobt worden.

Stattdessen war er häufig mit seinen Vorgesetzten aneinandergeraten. Schließlich, nachdem er einen Sexskandal aufgedeckt hatte, in...



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