Franz | Lampis Abenteuer | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 168 Seiten

Reihe: Lampis Abenteuer

Franz Lampis Abenteuer

Die ungleichen Gefährten
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7427-4203-2
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die ungleichen Gefährten

E-Book, Deutsch, Band 1, 168 Seiten

Reihe: Lampis Abenteuer

ISBN: 978-3-7427-4203-2
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



So unterschiedlich die Vier auch waren, hatte sie doch ihre Freundschaft zusammengeschweißt. Hatte nicht schon jeder von ihnen um den anderen gezittert? Jetzt galt es, auch weiterhin zusammenzuhalten. Gab es doch Feinde, die ihnen nicht gut gesonnen waren. Konnte doch keiner von denen verstehen, dass so unterschiedliche Tierarten freundschaftlich mit einander verbunden waren.

Schon in der Schule interessierte ich mich für das Schreiben von Romanen. Mein Lehrer meinte, aus mir könnte einmal ein guter Schriftsteller werden. Dennoch entschied ich mich zunächst, für ein Studium zum Speditionskaufmann und danach zum Güterkraftverkehrsunternehmer. Ich gründete eine eigene Spedition, welche ich nach sieben Jahren verkaufte. Ich fing an, wieder zu schreiben und konnte bisher fünf Bücher veröffentlichen.
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1. Die unfreiwillige Trennung

Noch war in der kleinen Sasse der Hasenfamilie alles in Ordnung. Weit von der nächsten Ortschaft entfernt, zog die ihre Jungen zwischen Feldern und einem nahen Wald auf. Während die jüngsten aus dem Wurf nie die elterliche Nähe verließen, war der Älteste von denen immer neugierig unterwegs. Sowie auch an diesem Tag, an dem der Kleine, seine Eltern riefen den Lampi, sie begleiten durfte. Auch dessen Geschwister waren dabei, nur blieben die ständig in der Nähe der Eltern. Lampi, kaum wenige Minuten älter als seine Geschwister, fühlte sich schon erwachsen.

Vater und Mutter Lampe erklärten ihren Kindern alles Wissenswerte bei ihren Spaziergängen. Einzig Lampi tollte sich in der Gegend herum, ohne den Eltern zu zuhören. Bis jetzt verlief der Weg der Hasenfamilie immer am Waldrand, dicht neben den Feldern der Bauern. Aber als Lampis Vater mit seiner Familie den Wald betrat, kam Lampi ängstlich in den Schutz der Eltern zurück. Noch nie in seinem kurzen Leben sah er so hohe Bäume aus der Nähe. Vater Lampe beruhigte den Sohn und erklärte ihm verschiedene Beeren und Pilze. Doch Lampi fühlte sich plötzlich, da in der Nähe seiner Eltern, sicher. Als wüsste er bereits alles, versuchte er seine Geschwister zum Spielen zu bewegen. Doch im Gegensatz zu ihm, lauschten die, wenn ihnen die Eltern etwas beibringen wollten. Von den Pilzen und Beeren, die man essen konnte, hörte Lampi nichts. Der tobte vergnügt durch den dichten Farn und schlug Purzelbäume auf dem weichen Moos. Die Worte seiner Eltern vernahm Lampi dabei nicht. Sein Vater sagte gerade: „Von den Beeren und Pilzen dürft ihr nichts essen, davon könntet ihr schwer krank werden oder sogar sterben.“ Diese Worte gingen auch nicht an dem spielenden Lampi ungehört vorüber. Die wollte er sich unbedingt merken.

Aber schon bald hatte er alles vergessen, denn die Hasenfamilie näherte sich einem Mohrrübenfeld. Vater Lampe sog vorsichtig die Luft ein. Da die rein und kein Bauer zu sehen war, forderte er seine Familie auf, ihm zu folgen. Mit den Pfoten buddelte er eine aus und aß die genüsslich auf. Auch die Mutter der Hasenfamilie folgte dem Beispiel ihres Mannes und vergnügte sich bei dem köstlichen Schmaus. Die abwartenden Kinder herbeirufend, legte sie denen eine dieser Mohrrüben hin. Lampi sah dabei misstrauisch zu, doch als er seine Geschwister so essen sah, probierte auch er eine.

Lampi wollte zunächst nicht glauben, was er da auf seinem Gaumen spürte. Als er aber die Rübe verzehrt hatte, sah er den Eltern zu, wie die diese Köstlichkeit aus dem Erdboden gruben. Sehr schnell hatte Lampi begriffen, wie er an diese wohlschmeckende Mohrrübe gelangen konnte.

Doch wie immer im Leben, endet das Schöne schneller, als man denkt. Denn Vater Lampe rief seine Kinder zu sich und teilte denen mit, dass man jetzt wieder nach Hause gehen müsse. Auf Lampis Protest erklärte sein Vater, man werde bald wieder dieses Feld besuchen. Während Lampi noch nach der nächsten Rübe buddelte, befanden sich seine Eltern schon auf dem Rückweg. Kurz entschlossen schnappte Lampi sich die eben ausgegrabene Mohrrübe und rannte damit den Eltern hinterher. Plötzlich sah Lampi viele bunte Blumen und Pflanzen, die köstlich duftend vor ihm wuchsen. Ach, da gab es ja so viel Schönes zu sehen. Neben bunten Blumen auch wohlschmeckende Gräser. Bunte Schmetterlinge, die in ihrer Farbenpracht lustig von einer Blume zur anderen flogen und wie spielend vor ihm hin und her tanzten. Aber dann verschwanden die Schmetterlinge hinter einem am Boden liegenden Baumstamm. Neugierig geworden, vergaß er seine Eltern und rannte den Schmetterlingen hinter her. Zwar hörte er noch, wie Papa Hase ihn aus der Ferne rief, und hörte auch noch die Rufe seiner Mutter – „Lampi, Lampi!“ Aber er war doch viel zu neugierig, um seine gerade erst begonnene Entdeckungsreise schon zu beenden. Auch wenn es bei den Eltern noch schön war, fand er es hier und noch dazu allein, viel schöner. Jetzt interessierte erst einmal das, was hinter dem Baumstamm sein könnte, der ihm die Sicht nahm.

Ohne an eine Gefahr zu denken, versuchte Lampi unter dem Baumstamm hindurchzukriechen. Nur waren da einige morsche Äste im Weg, durch die er nicht kam. Anlauf nehmend, durchbrach der kleine Hase das Hindernis und landete schreiend im Nichts. „Hilfe-Hilfe!“, schrie er, als er keinen Boden mehr unter den Füssen spürte und irgendwo hinunterstürzte. Tief fiel der kleine Hase einem Abhang hinunter, ohne sich dabei besonders weh zu tun. Erschreckt stand der Kleine auf, schüttelte sich und sah zu dem Abhang, von dem er gefallen war, hinauf. Der Schreck saß Lampi im Nacken, als er seine schwierige Lage bemerkte. Wie sollte er je wieder da hochkommen? Zu steil war der Abhang, so steil, dass er da nie hätte hochklettern können. Einsam und allein, die Eltern außer Sicht, wurde ihm bewusst, welch einen schweren Fehler er gemacht hatte. Niemand war in der Nähe, der ihm hätte helfen können. Aber was half das jetzt, irgendwie musste er seine Eltern wiederfinden. Traurig, ja fast verzweifelt hoppelte Lampi dem Abhang entlang, der nicht zu enden schien. Nur die Hoffnung eine Stelle zu finden, von wo aus er den Abhang hinaufsteigen konnte, ließ Lampi nicht verzweifeln. Immer in der Nähe des Abhangs, der für ihn so unüberwindbar wurde, entfernte er sich immer mehr von seinem Zuhause. Schon bald war Lampi so tief in einen dichten Wald eingedrungen, dass er jegliche Orientierung verlor. Müde und hungrig, ergab sich Lampi seinem Schicksal. Eine Kuhle, in der trockenes Laub am Boden lag, kam ihm gerade recht. So müde wie er war, legte er sich in die und schlief ein. Ein leises Säuseln der Blätter, einer mächtigen Laubbaumkrone ließ Lampi aufwachen.

Etwas verwirrt blickte sich unser kleiner Freund um, wo war er hier? Aber schon bald fiel ihm sein Missgeschick, die Eltern aus den Augen verloren zu haben, wieder ein. Als wenn das nicht schon schlimm genug war, knurrte sein Magen, als hätte er schon seit Tagen nichts mehr gegessen.

„Was könnte man jetzt essen?“, überlegte Lampi. Auf der Wiese bei seinen Eltern kannte er die Gräser, die essbar waren, aber hier im Wald? Von den vielen Spaziergängen mit Vater und Mutter wusste er ja, dass man nicht alles essen darf. Papa hatte ihm gesagt, die Pflanze und den Pilz darf man essen. Aber von den und den kannst du krank werden, vielleicht sogar sterben. Unser kleiner Lampi setzte sich und grübelte. „Was war das bloß, was Papa gesagt hatte? Ach hätte ich doch nur aufgepasst, anstatt immer zu spielen und rum zu toben!“

Der Magen knurrte sehr, traurig und hungrig setzte Lampi seinen Weg fort. Er war ja schon den zweiten Tag unterwegs. Selbst das muntere Gezwitscher der vielen Vogelarten konnte Lampis Stimmung nicht verbessern. Plötzlich bekam er Angst: „Papa, Mama -, wo seid ihr, ich will auch nie wieder fortlaufen und immer auf euch hören!“ Es war furchtbar, allein in der Wildnis und dann dieser Hunger.

Ein Buntspecht hämmerte laut an einem Baumstamm nach Maden und Käfern und ließ sich die fette Beute schmecken. Es sah fast so aus, als wollte der bunte Vogel Lampi zeigen, wie man sich etwas Essbares suchen kann. Doch, statt den Specht zu beachten, schaute Lampi sich plötzlich aufgeregt um. So, als hätte er die rettende Stimme des Vaters gehört. Er lauschte nochmals, aber da war niemand, oder doch? Lampi sah in alle Richtungen, aber außer Bäume und Sträuchern, konnte er niemanden sehen, den er hätte ansprechen können. Aber was war das? Da stand eine riesige Eiche und raschelte mit ihrem Laub, als wollte die mit ihm sprechen. Ein sprechender Baum? Davon hatte Lampi noch nie etwas gehört. Doch, war da nicht etwas? Der kleine Hase wischte sich mit seinen Pfötchen über Augen und Ohren, sprach ihn da nicht irgendwer an? Tatsächlich, plötzlich redete ihn dieser riesige Baum, der direkt vor ihm stand mit tiefer, aber freundlicher Stimme an. Leise raschelte dabei seine dichte Laubkrone. „Warum jammerst du jetzt, geh zu deinen Eltern zurück! Für dich ist es hier allein im Wald doch viel zu gefährlich, Kleiner.“

Über diese unerwarteten Worte erschrak sich unser kleiner Meister Langohr sehr. Mit einem Satz sprang er zwischen zwei hohe Wurzeln, um sich dort zu verstecken. Vorsichtig hob Lampi den Kopf und lugte über die Wurzeln, hinter denen er sich versteckt hatte. Neugierig und doch ängstlich, wollte er dann doch sehen, wo diese Stimme herkam. Plötzlich aber bewegte sich eine der Wurzeln, auf der er gerade lag. Eine tiefe aber lachende Stimme rief: „Äh du! Hör auf, – hihi – hihi, du kitzelst meine – hihi – Füße, hihi lass das sein!“ Unser kleiner Lampi war darüber ebenso erschrocken wie erstaunt und sah die Eiche an. „Hast du jetzt eben so gelacht?“, fragte Lampi vorsichtig.

„Wer sonst? Du hast doch auf meinen Füssen gelegen und diese gekitzelt!“ Jetzt nahm Lampi all seinen Mut zusammen. Er stellte sich vor den großen dicken Stamm der Eiche und sprach sie an: „Du lieber guter sprechender Baum, du bist so riesig groß und so hoch, du kannst bestimmt sehr weit sehen. Schau doch bitte einmal nach, ob du vielleicht meine Eltern sehen kannst? Dann könntest du mir doch sagen, wo diese sind. Ich muss doch wissen, in welche Richtung ich gehen muss, damit ich wieder zu ihnen zurückgehen kann. Ich habe sie aus den Augen verloren.“ Der große Baum wiegte bedächtig mit seiner schweren Krone: „Warum willst du zurück? Du bist doch bestimmt deinen Eltern davongelaufen!“ „Ja und nein, ich wollte ja nur einmal sehen, was es da hinter den Büschen und Sträuchern, in unserer Nähe gibt.“

„Also bist du doch davongelaufen!“, knurrte die Eiche.

„Nein, ich bin doch plötzlich einen Abhang...



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