Friedrich / Brandt / Schönhoff | Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften Band 1 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 344 Seiten, E-Book

Reihe: Star Trek und die Wissenschaften

Friedrich / Brandt / Schönhoff Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften Band 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 344 Seiten, E-Book

Reihe: Star Trek und die Wissenschaften

ISBN: 978-3-86935-167-4
Verlag: Steve-Holger Ludwig
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Nicht Warpfeldtheoretiker, Exobiologen und Wissenschaftsoffiziere der Sternenflotte sind es, sondern Physiker, Politologen und Soziologen, Philosophen und Philologen, Literatur- und Medienwissenschaftler, die hier das Star Trek-Universum erforschen. Mit derselben Faszination und demselben Forscherdrang, mit denen auch die Crew der Enterprise den (Serien-)Weltraum erkundet, dringen sie dabei in die »unendlichen Weiten« der erfolgreichsten Fernsehserie der Welt vor. Mit diesem zweibändigen Werk liegt die bis dato umfassendste Textsammlung deutschsprachiger Star Trek-Forschung vor.
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STAR TREK und die Wissenschaften: Der Weltraum, das Raumschiff, die Abenteuer…
Thomas Richter
1. Faszinierend!
›Faszinierend!‹ – so der lakonische Kommentar des Vulkaniers Mr. Spock, Erster Of?zier an Bord des Raumschiffs Enterprise, in Anbetracht alles Neuen, Überraschenden und Unerwarteten, seien es nun existenzbedrohende Weltraumanomalien, gottgleiche Macht größenwahnsinniger Welt­raumdiktatoren oder auch die allzu ›menschlichen‹ Gefühlsregungen seiner Schiffskameraden.1 Faszination, Neugierde und Forscherdrang sind es auch, die die Raumschiffe und ihre Crews in den Star Trek-Serien in die sternendurchwirkten Weiten des Weltalls vorstoßen lassen.2 Dabei müssen die Protagonisten nicht nur allerlei Abenteuer und Gefahren überstehen, »fremde Welten, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen entdecken« und mit schöner (beinahe wöchentlicher) Regelmäßigkeit die ganze Galaxie retten, sondern nebenbei auch noch ihr zwischenmenschliches Miteinander bewältigen – und dies in nunmehr fünf Fernsehserien, einer Zeichentrickserie und zehn Kino?lmen.3 ›Faszinierend!‹ – befanden auch die Fans. Wenngleich sich auch aus vielen (populär-)kulturellen Phänomenen, wie z.B. Dallas (Dallas, USA 1978–1991, Dwight Adair et al.) oder The X-Files (Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI, USA 1993–2002, Gillian Anderson et al.) heraus, lebendige Fan­­szenen entwickelt haben, so hat Star Trek doch ein beispielloses welt­wei­tes, nationalspezi?sche, soziale und kulturelle Unterschiede überbrü­ckendes ›Fandom‹ hervorgebracht, welches sich in den unterschiedlichsten Formen und Aktivitäten artikuliert: Die so genannten ›Trekkies‹ (oder auch: ›Trekker‹)4 sehen sich nicht nur immer und immer wieder die einzelnen Episoden der diversen Serien und die Kino?lme an, sie sammeln auch die verschiedensten Star Trek-Devotionalien (von Videos über Ro­mane bis hin zu obligatorischen Sammeltassen, Raumschiffmodellen, Action?guren und teuer ersteigerten Filmrequisiten),5 tragen Sternen?otten-Uniformen, organisieren sich in Fanforen im Internet, in Fanclubs (die nicht selten Namen ?ktiver Föderations-Raumschiffe oder -Sternenbasen tragen) und auf Conventions6 – und erzählen (und ›leben‹) Star Trek schließlich in komplexen (Um- und) Weiterdichtungen in den unterschiedlichsten Medien – etwa im Rollenspiel, in der Fan?ction, in selbstgedrehten Filmen etc. – weiter.7 ›Faszinierend!‹ – urteilten auch die Wissenschaftler angesichts des Warp-Antriebs, des Beamens, des Holodecks und des ›universal translators‹, ange­sichts der ›neuen Welten‹, des ›neuen Lebens‹ und der ›neuen Zivilisationen‹, angesichts von Klingonen und Romulanern, Formwandlern und Borg, Menschen und Maschinen, und auch angesichts der ›Spezies‹ der Trekkies; angesichts des Phänomens Star Trek eben. So haben sich in den vorliegenden zwei Bänden von Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften auch Physiker, Politologen und Soziologen, Philosophen und Philologen, Literatur- und Medienwissenschaftler aufgemacht, das Star Trek-Universum zu erforschen. Mit derselben Faszination und demselben Forscherdrang, mit denen auch die Crew der Enterprise den (Serien-)Weltraum erkundet, dringen sie dabei in die ›unendlichen Weiten‹ der erfolgreichsten Fernsehserie der Welt vor. 2. Star Trek und die Wissenschaften
Dokumentiert wird mit Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften v.a. die zweisemestrige interdisziplinäre Ringvorlesung Star Trek als Phänomen der Populärkultur, die Tagung Star Trek und die Wissenschaften und das Hauptseminar Star Trek als populärkultureller Text, die 1999/2000 unter der Leitung von Prof. Hans J. Wulff und der Ar­­beitsgemeinschaft zur Erforschung von Populärkultur am Beispiel von Star Trek am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt fanden.8 Damit ist die maßgebliche Perpektive, unter der die Untersuchung von Star Trek erfolgte, bereits deutlich benannt: Im Zentrum steht die Analyse eines popu­lärkulturellen Produktes, d.h. eines primär zum Zweck der Unterhaltung dienenden, für einen Massengeschmack hergestellten – und damit an einen Markt gebundenen – Produktes der Kulturindustrie (im Gegensatz zu einem ›künstlerischen‹, einem eigenen ästhetischen Programm folgenden, aus den kreativen Bemühungen eines einzelnen schöpferischen Subjektes geschaffe­nen Werkes der ›hohen Kultur‹).9 Mit einer Laufzeit von über 35 Jah­ren, mit über 500 Fernsehepisoden und nunmehr zehn Kino?lmen, einer ständigen Medienpräsenz10 und einer ein­zig­artigen Fangemeinde bietet sich Star Trek geradezu exemplarisch für eine solche Analyse an.11 Für die spezi?sche ›Produktanalyse‹ wurde die untersuchungsleitende Annahme formuliert, dass es sich bei Star Trek um ein »Laboratorium zeitgenössischen Denkens« handelt (vgl. Wulff i.d.B., Bd. 1), d.h. dass in die imaginäre Welt der Serien und Filme Konzepte und Modellvorstellungen diverser Wissenschaften (bzw. oftmals – wie die Reformulierung der Laborthese es fasst – ihrer ›Volksvarianten‹, der so genannten ›Alltags-Wissenschaf­ten‹; vgl. Wulff 1999, 10) eingearbeitet sind, die dort spielerisch erprobt und re?ektiert werden. Wenngleich es auch die Laborthese ist, die den beiden Bänden von Fas­­zinierend! Star Trek und die Wissenschaften zugrunde liegt (und auf die sich viele Artikel rückbeziehen), so zeichnen sich die vielschichtigen und komplexen, aber immer um Eingängigkeit bemühten Beiträge v.a. dadurch aus, dass sie mit den verschiedensten Methoden und Herangehensweisen ganz unterschiedliche Themenbereiche aufgreifen und Fragen aufwerfen und sich dabei immer wieder neu am Phänomen Star Trek abarbeiten, das je nach Blickwinkel als Science Fiction, als Utopie oder – im zweiten Band – als zeichenhafter Film- und Fernsehtext und als populärkulturelles Produkt im engeren Sinne gelesen wird. 3. Zwischen Science Fiction und Utopie
Aus der Laborthese, also aus der Leitannahme, dass Star Trek eine Projek­tions?äche ist, in der Entwicklungstendenzen des Hier und Jetzt Eingang ?nden und in ihren Potenzialen und Implikationen ausgelotet werden können, ergibt sich auch die Fragestellung, inwieweit Star Trek durch Science Fiction- und utopische Momente (mit-)geprägt ist. Es ist dementprechend auch das Spannungsfeld von Science Fiction und Utopie, innerhalb dessen die Serien und Filme im vorliegenden ersten Band ?xiert und analysiert werden. Dabei werden die folgenden De?nitionen zugrunde gelegt:12 Die ›klassische‹ Utopie, d.h. die an Thomas Morus Utopia (vgl. Morus 1983) anschließende, entwirft ein idealtypisches Gesellschaftsmodell, in dem die jeweils gegenwärtigen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen überwunden sind. [Dem] Leser [wird] plausibel vor Augen [geführt], wie das ideale Gemeinwesen von den Beziehungen zwischen den Geschlechtern über die Wirtschaft bis zur Politik, Erziehung, Justiz, dem Verhältnis zu Krieg und Frieden sowie zu Kunst, Architektur und Wissenschaft optimal funktioniert (Saage 1997, 53). Darin liegt auch das kritische Potenzial der Utopie: Mit dem idealen Gegen­entwurf zur unvollkommenen gesellschaftlichen Wirklichkeit der jeweiligen Zeit werden ›Warnschilder für aktuelle Gefahren‹ aufgestellt: »Hier schlecht, dort gut. An den beklagenswerten Verhältnissen, die Morus in seiner eigenen Gesellschaft vorfand, übte er Kritik, indem er mit Utopia eine ›bessere‹ Alternative entwarf« (Hellmann 1997, 93).13 Demgegenüber bleibt im ursprünglichen Ansatz von Science Fiction (mit der Betonung auf Science)14 »die ?ktive Welt, in der sich die Protagonisten bewegen, […] in den meisten Fällen doch nur Staffage« (Florian F. Marzin in: Saage 1997, 53). Begründet im Wissenschafts- und Technikoptimismus des 19. Jahrhunderts (und inspiriert von den Wissenschaftlern, Ingenieuren und Entdeckungsreisenden jener Zeit)...


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