Fry / Anders / Angleberger | Star Wars:  The Clone Wars - Geschichten von Licht und Dunkelheit - Roman zur TV-Serie | E-Book | www.sack.de
E-Book

Fry / Anders / Angleberger Star Wars: The Clone Wars - Geschichten von Licht und Dunkelheit - Roman zur TV-Serie


Neuauflage 2021
ISBN: 978-3-7367-9889-2
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Reihe: Star Wars: The Clone Wars - Geschichten von Licht und Dunkelheit

ISBN: 978-3-7367-9889-2
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Von versuchten Attentaten zu gestohlenen Kopfgeldern, oder zu verlorenen Lieben: Elf Top-Autoren, die selbst große Fans der mit dem Emmy Award ausgezeichneten Zeichentrickserie The Clone Wars sind, erzählen unvergessliche Augenblicke und atemberaubende Abenteuer - und zwar aus Sicht all unserer Lieblingscharaktere.

Fry / Anders / Angleberger Star Wars: The Clone Wars - Geschichten von Licht und Dunkelheit - Roman zur TV-Serie jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


DAS GLEICHE GESICHT

Jason Fry

Yoda hatte in über acht Jahrhunderten im Dienste des Jedi-Ordens etliche Planeten besucht. Damals, in seinen Anfangstagen als Padawan, hätte er sie alle namentlich aufzählen können. Heute erinnerte er sich nicht einmal mehr daran, wie viele er überhaupt gesehen hatte, aber es mussten Zigtausende gewesen sein.

Doch ganz gleich, wie sehr die Mission drängte, wenn Yoda eine neue Welt besuchte: Yoda ließ sich stets einen Moment Zeit, um sich vollends der Macht zu öffnen. Er ließ seine Sinne von der Lebensenergie um ihn herum überströmen – und an jedem Ort, den er besuchte, fand er Schönheit und Zauber. Manchmal musste er danach suchen, angestrengt suchen, aber sie waren immer da, und über die Jahrhunderte war er zu dem Schluss gekommen, dass sie ein Erzeugnis des Lebens sein mussten, zwei weitere Ausdrucksformen der sich ständig wandelnden Macht.

Auf Rugosa musste er sich nicht sonderlich anstrengen, um Schönheit und Zauber zu finden. Von dem Augenblick an, in dem seine Rettungskapsel auf dem sandigen Boden aufsetzte, war beides überall um ihn herum. Korallenbäume streckten von hochgewachsenen Stämmen rote, gelbe und violette Äste in die Luft, während knollenförmige Korallengewächse, die Yoda an riesige Früchte erinnerten, den Sand sprenkelten. Die Luft schmeckte salzig und roch nach einem Ozean, obwohl der Mond schon lange keinen mehr besaß. Über ihm im farbenfrohen Geäst flackerten die hauchzarten Flügel winziger Kreaturen im wässrig gelben Sonnenlicht.

Während Yoda sich auf seinen Stock stützte und sich umsah, trugen drei Klonsoldaten Gewehre und Ausrüstung aus der Rettungskapsel. Yoda fragte sich, ob Thire, Rys und Jek die kleinen Flugwesen bemerkt oder sich den Korallenwald ringsum angeschaut hatten. Falls ja, sahen die drei Klone ihn auf unterschiedliche Weise? Oder war ihre Wahrnehmung so identisch wie der genetische Code, den sie gemein hatten? Diese Klonkrieger waren etwas Neues für ihn – ebenso wie der Gedanke, dass er ihr General war und sie seinem Befehl unterstanden.

Yoda fand diesen Gedanken nicht besonders wünschenswert. Doch jetzt, da die Galaxis in einem Krieg versank, war es seine Pflicht, sie anzuführen. Katuunko, der toydarianische König, war irgendwo in der Nähe und erwartete sie unter einem großen, baumartigen Gebilde aus Korallen. Yodas Mission bestand darin, mit Katuunko ein Abkommen auszuhandeln, um auf Toydaria eine Basis der Republik zu errichten.

Die Separatisten ihrerseits hatten von dieser Mission erfahren und ein Sonderkommando entsandt, um Yodas Schiff abzufangen und ihn vom Treffpunkt fernzuhalten. Tatsächlich war ihnen dies zunächst gelungen, doch noch war Yodas Mission nicht gescheitert. Er und die drei Klone waren in einer Rettungskapsel entkommen, fest entschlossen, das Treffen mit Katuunko einzuhalten.

„Lieutenant“, sagte Yoda, und Thire nahm Haltung an und salutierte. „Einen Kontakt zu König Katuunko Sie herstellen müssen. Mit ihm sprechen ich muss.“

„Sofort, General“, erwiderte Thire, und Yoda konnte seinen Tatendrang als emotionalen Impuls in der Macht spüren. Tatsächlich verströmten alle drei Klone diesen Tatendrang. Man hatte sie dem Diplomatischen Geleitschutz zugeteilt und nach Coruscant geschickt, doch die galaktische Hauptwelt lag weit von den Fronten des Krieges entfernt und sie wollten sich unbedingt im Kampf beweisen. Als könnten Tod und Zerstörung Bedeutsamkeit beweisen und wären etwas anderes als eine Tragödie.

Doch manche Tragödien ließen sich nicht verhindern. Die Galaxis befand sich im Krieg – einem Krieg, an dessen Verhinderung Yoda und der Jedi-Orden zunächst gescheitert waren und als dessen Beteiligte sie sich nun wiederfanden. Es war wichtig, diesen Krieg so schnell und so schmerzlos wie möglich zu beenden.

Thire kniete sich mit einem Holoprojektor in der Hand hin. Das Bild König Katuunkos – kleine Flügel, Schwimmhäute an den Füßen und der füllige Bauch eines Toydarianers von hohem Status – erwachte in der Handfläche des Klonsoldaten flackernd zum Leben.

„Eine Freude es ist, Eure Stimme zu hören, Euer Hoheit“, sagte Yoda. „Meister Yoda vom Rat der Jedi ich bin.“

„Meister Jedi, ich dachte, Count Dooku hätte Euch vielleicht verschreckt“, erwiderte Katuunko.

„Aufgehalten ich wurde, aber nicht allzu weit entfernt ich jetzt bin“, sagte Yoda. „Nicht gewusst ich habe, dass Count Dooku auch hierher eingeladen war.“

„Der Count hat sich selbst eingeladen. Er versicherte mir, dass seine Armee meiner Welt in Zeiten des Krieges mehr Schutz bieten könne, als ihr Jedi es könnt.“

Thires Schultern versteiften sich vor Wut, während Rys und Jek Blicke wechselten.

Yoda brachte die Klone mit ernstem Blick zur Ruhe. „Hmm. Darüber das letzte Wort nicht gefallen ist“, sagte er zu Katuunko.

„Euer Majestät verlangt unter Umständen mehr als nur Worte“, unterbrach eine weitere Stimme – eine schmeichelnde Stimme, aus der jedoch pure Drohung troff. „Wenn Yoda tatsächlich der Jedi-Kämpfer ist, für den Ihr ihn haltet, soll er es Euch beweisen. Erlaubt mir, dass meine besten Truppen ihn zu fassen versuchen. Wenn er entkommt, schließt Euch der Republik an. Aber sollten meine Droiden über Yoda siegen, geht Ihr eine Allianz mit den Separatisten ein.“

Katuunko drehte seinen Holoprojektor, um die schlanke, geschmeidige Gestalt von Asajj Ventress ins Bild zu rücken, deren Augen sich blau glühend von ihrer knochenweißen Haut abhoben.

Hmm. Dookus Schülerin, dachte Yoda. Das war also seine Widersacherin. Er hatte gehofft, das Gesicht von Dooku persönlich zu sehen. Der Anführer der Separatisten war einmal Yodas Padawan gewesen, und falls es Yoda gelang, ihn wieder zurück zur hellen Seite zu ziehen, würde der Krieg ohne weiteres Elend und Verderben enden. Doch anscheinend sollte diese Begegnung nicht stattfinden.

Katuunko starrte Ventress an. „Ich habe Meister Yoda nicht hierhergebeten, um ihn auf die Probe zu stellen.“

Yoda konnte spüren, wie Ventress’ Zorn Wellen durch die Macht trieb, so als hätte ein Jüngling einen schweren Stein in einen stillen Teich geworfen. Doch unter ihrer Wut spürte er puren Schmerz und das Verlangen nach Anschluss, nach Zugehörigkeit. Es war bedauerlich, dass Dooku Ventress geschickt hatte, statt sich Yoda selbst zu stellen. Aber vielleicht konnte der Schülerin eine Lehre erteilt werden, die ihr half, einen anderen Weg zu finden als den zerstörerischen, den ihr Meister für sie gewählt hatte.

Ein willkommenes Ergebnis das wäre. Eine Gelegenheit uns zuteilwurde.

„Die Herausforderung ich annehme, Euer Hoheit“, sagte Yoda zu Katuunko und richtete den Blick dann auf Ventress. „Bei Einbruch der Dunkelheit ich komme.“

Die Übertragung endete.

Yoda ließ den Blick von den rosafarbenen Korallenästen in den gelben Himmel wandern. Die Flugwesen, so erkannte er jetzt, waren junge Neebray-Mantas. Rugosa musste eine Brutstätte für sie sein, der Ausgangspunkt ihres Lebensweges. Wenn die Neebrays so weit waren, würden sie ihre lange Wanderung quer durch das All antreten. „Wunderschön dieser Mond ist, hmm?“, meinte er zu den Klonen. „Erstaunlich, das Universum.“

Ein Schatten legte sich über sie. Ein Landungsschiff der Separatisten zog mit summenden Triebwerken über ihnen hinweg, und Yoda spürte die Vibrationen in den Knochen seines Schädels – ein unangenehmes Gefühl, das beinahe schmerzte. Als Thire die Unterseite des Schiffes betrachtete, hob er instinktiv sein Blastergewehr.

„Da passt ja ein ganzes Bataillon rein“, sagte Rys, während er beobachtete, wie das Schiff bei dem riesigen Korallenbaum herabsank, unter dem Katuunko wartete. „Wahrscheinlich bis an die Zähne bewaffnet.“

„Wir haben was zur Begrüßung“, versprach Jek und schwenkte seinen tödlichen Rotationsblaster.

„Nur das Nötigste mitnehmen“, sagte Yoda zu den Klonen. „Zu viel Gewicht Sie nur aufhalten wird. Ventress vernichten Ihre Waffen nicht können. Auf, auf, Lieutenant – beeilen wir uns müssen!“ In langsamen Schritten, bei denen er sich auf seinen Stock stützte, entfernte er sich von der Rettungskapsel.

„Sir, zum Treffpunkt geht es dort entlang“, wandte Thire ein.

Yoda spürte das Unbehagen und den Widerwillen des Klonsoldaten, einen ranghöheren Offizier infrage zu stellen. Er musste gegen seinen Instinkt handeln, um deutlich zu machen, was er für einen Fehler hielt. „Wie auch zu unserem Feind“, erklärte Yoda ihm daher ruhig. „Zu unserem Ziel den direkten Weg wir nicht gehen werden.“

Die Zweifel der Klone waren deutlich spürbar, als sie zusahen, wie Yoda tiefer in den Korallenwald ging. Aber sie folgten ihm, ganz die gehorsamen Soldaten, die sie waren.

Das Landungsschiff setzte Panzer ab. Irgendwo hinter sich und den Klonen konnte Yoda das Summen ihrer Repulsorlifte hören – und dann vernahm er auch das Prasseln ihrer Blasterkanonen. Er drehte um und erklomm eine Felskuppe, um weiter sehen zu können. In Erwartung eines Kampfes gingen die Klone neben ihm in Stellung, und Thire klappte sein Elektrofernglas herunter.

„Gelassen bleiben, meine Freunde“, sagte Yoda. „In Reichweite wir nicht sind.“ Er spürte ihre Enttäuschung, ignorierte sie aber. Die Zeit zu kämpfen würde bald kommen, doch jetzt war es noch nicht so weit. Sich kopfüber in die Schlacht zu stürzen, würde nur Ventress in die Hände spielen.

Die Separatistenpanzer blieben abrupt am Rand des Korallenwaldes stehen. Einer versuchte...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.