Gabriel | Um Mitternacht mit dir im Bett | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Gabriel Um Mitternacht mit dir im Bett


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5980-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5980-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf einer Party erwischt Millionär Michael Wolff eine Fremde in seinem Bett, die sich ihm als Sarah vorstellt. Angetörnt von ihrer Schönheit, beschließt er, sie zu verführen. Prickelnden Küssen folgt heißer Sex. Aber Michael bleibt misstrauisch: Führt Sarah etwas im Schilde?

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1. KAPITEL

Sarah Hewitt war noch nie uneingeladen auf einer Party erschienen. Und sie hatte auch noch nie einen Safe aufgebrochen. Aber für alles gab es ein erstes Mal, und heute Abend würde es gleich zwei Premieren geben.

Der Schnee knirschte unter ihren Schritten, als sie sich vorsichtig der Wolff-Villa näherte. Das Licht, das aus den hohen Fenstern des schlossähnlichen Gebäudes fiel, überzog den verschneiten Hang mit einem blassrosa Schimmer, doch ein paar riesige Fichten warfen auf das offen stehende schmiedeeiserne Tor einen Schatten, sodass sie unbemerkt hindurchschlüpfen konnte.

Ihr Auto hatte sie eine halbe Meile entfernt unten am Berg abgestellt und war zu Fuß den langen Weg heraufgekommen. Ihr Atem ging stoßweise, aber mehr vor gespannter Erwartung der kommenden Ereignisse als von der Anstrengung des steilen Aufstiegs.

Wenn sie hinter sich schaute, konnte sie von hier oben die winzigen Lichter des Zentrums von Denver sehen, das zwanzig Meilen östlich lag. Dort wohnte sie mit ihrem Großvater, der annahm, dass sie jetzt den Silvesterabend mit ihren Freunden feierte.

Stattdessen folgte sie ihm auf seinen kriminellen Pfaden!

Sich im Schatten der Villa haltend, lief sie nun auf den Eingang zu, wobei sie den Strom der ankommenden und abfahrenden Limousinen auf der kreisförmigen Zufahrt aufmerksam verfolgte. Vor dem imposanten Portal, das von zwei Marmorsäulen flankiert wurde, hielten die Wagen nur kurz an, um die kostümierten Gäste aussteigen zu lassen.

Der jährliche Maskenball bei den Wolffs stellte einen Höhepunkt in Denvers gesellschaftlichem Leben dar. Das hatte Sarah zumindest gehört. Sie kümmerte sich nicht sonderlich um das Treiben der Reichen und Prominenten. Schließlich hatte sie genug damit zu tun, das nötige Geld für ihr Soziologiestudium zu verdienen. Momentan ging sie zwei Jobs nach – tagsüber hinter einem Banktresen und an den Wochenenden als Bedienung in einer Bar.

Als Sarah die Einladung zum Wolffschen Maskenball auf dem Schreibtisch des Bankdirektors erspäht hatte, war ihr das als ein Wink des Schicksals erschienen. So eine günstige Gelegenheit, den schwerwiegenden Fehler ihres Großvaters wieder gutzumachen, konnte einfach kein Zufall sein.

Am Portal angekommen, verbarg sie sich hinter einer der dicken Marmorsäulen am Fuße der Treppe und beobachtete eine Weile den Türsteher, der die eintreffenden Gäste begrüßte. Ein Windstoß kam auf, und sie zog sie sich die Kapuze ihres langen roten Capes tiefer in die Stirn, froh über die wärmende Kostümierung.

Sie hatte sich als Rotkäppchen verkleidet, und die langen roten Handschuhe sowie die schwarzen Lederstiefel waren genau das Richtige für die Winterwanderung gewesen. Außerdem würde sie mit den Handschuhen keine Fingerabdrücke hinterlassen.

Während sie so durch die Augenschlitze ihrer roten Maske in die Eingangshalle spähte, nahm sie eine plötzliche Unruhe wahr. Eine Frau, die als Las-Vegas-Showgirl kostümiert war, hatte sich mit einer langen Feder ihres Kopfputzes in einem der tief hängenden Kronleuchter verfangen. In dem Moment, wo der Türsteher sich um das Showgirl bemühte, rannte Sarah die Stufen hinauf, trat durch die Tür und steuerte zielsicher auf den Ballsaal zu. Die laute Musik der Band hätte ihr ohnehin den Weg gewiesen, aber sie hatte am Abend zuvor den Grundriss der Villa gründlich studiert.

Mit klopfendem Herzen durchquerte sie die Eingangshalle, befürchtete sie doch, jemand könnte Alarm schlagen und sie abfangen, bevor sie in der Menge der Kostümierten untertauchte. Aber niemand hielt sie an, und so fand sie sich kurz darauf unter dem Rundbogen der Tür zum Ballsaal wieder.

Erleichtert schaute sie sich um, wohl wissend, dass der schwierigste Teil noch vor ihr lag. Voll Bewunderung betrachtete sie den glänzenden Marmorboden, die Kristalllüster, die fantasievoll verkleideten Gäste. Auf der Einladung hatte gestanden, dass um Mitternacht die Demaskierung stattfinden sollte.

Und zu dem Zeitpunkt würde Sarah in Aktion treten.

Sie schaute zu der großen antiken Standuhr und stellte beruhigt fest, dass sie genügend Zeit hatte. In der nächsten Stunde brauchte sie sich nur unter die Gäste zu mischen und so zu tun, als gehörte sie dazu. Doch sie wünschte, der Abend wäre schon vorüber und sie könnte zu ihrem normalen Leben zurückkehren.

Falls sie nicht vorher hinter Gittern landete.

Bei der Vorstellung musste sie schlucken. Wie Halt suchend griff sie nach dem Henkel des kleinen Picknickkorbs, den sie am Arm trug. Dabei hatte sie keineswegs die Absicht, hier zu stehlen. Ganz im Gegenteil: Sie wollte das Brillanthalsband, das in ihrem Korb lag, in den Safe im zweiten Stock der Wolff-Villa zurückzulegen, wo es rechtmäßig hingehörte. Und das musste ihr gelingen, bevor überhaupt jemand merkte, dass es fehlte und man ihren Großvater Bertram Hewitt des Diebstahls anklagen konnte. Zum zweiten Mal.

Tatsache war, dass ihr Großvater sich schuldig gemacht hatte, obgleich er sich selbst im Recht wähnte. Vor über fünfzig Jahren hatten Bertram Hewitt und Seamus Wolff zusammen ein Geschäft gegründet, das Haushaltsauflösungen vornahm. Es geschah nicht selten, dass sich unter dem meist wertlosen Krempel auch kostbare Stücke befanden, die sie dann mit hohem Gewinn veräußerten. Nach zwei erfolgreichen Jahren hatte Seamus ihrem Großvater jedoch unerwartet die Partnerschaft aufgekündigt und verlangt, den verbliebenen Rest unter sich aufzuteilen.

Bis zum heutigen Tag behauptete Bertram, Seamus habe von dem kostbaren Halsband in dem alten Koffer gewusst, den er für sich beanspruchte. Inzwischen war er Multimillionär geworden, denn er hatte das Halsband wiederholt beliehen und dieses Geld als Startkapital für verschiedene äußerst lukrative Unternehmungen verwendet. Bertram indessen lebte mehr schlecht als recht von einer Pfandleihe.

Also hatte er das Schmuckstück kürzlich von Seamus zurückgeholt, und zwar in der löblichen Absicht, Sarah zu ihrem Erbe zu verhelfen. Allerdings würde die Polizei das anders sehen. Wie schon einmal vor achtzehn Jahren, als Bertram das Band zum ersten Mal entwendete, um seine todkranke Frau ärztlich behandeln zu lassen.

Im Gefängnis war er nur noch verbitterter geworden. Er hatte sich geschworen, das Halsband wieder an sich zu bringen. Und vor zwei Wochen dann war es ihm gelungen, indem er sich unter einen Trupp Anstreicher schmuggelte, die das Haus renovierten, während die Wolffs Weihnachten auf Jamaika verbrachten. Zum Glück hatten sie das Fehlen des Halsbandes noch nicht bemerkt, sonst hätte die Polizei einmal mehr vor Hewitts Tür gestanden.

„Hast du etwas Gutes für mich in deinem Korb?“, hörte sie plötzlich eine tiefe Stimme hinter sich.

Sie fuhr herum und sah sie sich einem mannshohen Wolf gegenüber. Hemd und Hose seines Kostüms bestanden aus dichtem schwarzen Fell.

„Nichts für Wölfe“, entgegnete sie schnippisch. „Versuch es lieber am Büfett.“ Seine Stimme hatte sie zwar nicht erkannt, jedoch die grauen blitzenden Augen hinter der schwarzen Seidenmaske. Sie gehörten Michael Wolff, dem skrupellosen Geschäftsmann und stadtbekannten Playboy. Seamus Wolffs Enkel und Erbfeind der Hewitts.

Ob er wusste, wer sie war? Sie arbeitete zwar bei der Consolidated Bank, die in seinem Geschäftsgebäude untergebracht war, hatte ihn jedoch noch nie bedient. Außerdem verhüllte ihr Kostüm sie von Kopf bis Fuß. Aber er hatte sie auf den Korb angesprochen. Auf einmal lastete er ihr schwer an ihrem Arm, und sie war fast sicher, dass er wusste, was sie darin verbarg.

Sarah warf einen sehnsüchtigen Blick zur Tür. Ob sie einfach weglaufen sollte? Sie war ungefähr einen Meter siebzig groß und eine gute Läuferin, doch Michael überragte sie um mindestens zwanzig Zentimeter und besaß einen kräftigen, durchtrainierten Körper. Das wusste sie genau, denn sie hatte ihm oft nachgeschaut, wenn er den Schalterraum auf dem Weg zu seinem Privatlift durchquerte. Alle Frauen sahen ihm dann nach. Er schien sich allerdings nicht um die begehrlichen Blicke zu kümmern und hatte Sarah wohl nie wahrgenommen.

Bis jetzt. Er stand mit gespreizten Beinen da, der lange Wolfsschwanz schleifte fast am Boden. Das Kostüm saß so perfekt, als wäre es maßgeschneidert, was es vermutlich auch war. Nein, wegzulaufen wäre keine gute Idee. Er würde sie einholen, bevor sie die Tür erreicht hätte.

Er setzte ein teuflisches Grinsen auf und entblößte seine makellosen weißen Zähne. „Dieser Wald hier ist gefährlich für so appetitliche Happen wie dich. Hast du dich auf dem Weg zur Großmutter verlaufen, mein Kind?“

Sarah atmete tief durch. Zum Glück hatte er sie nicht erkannt. Er spielte nur den großen bösen Wolf, und sie sollte lieber mitspielen, damit er nicht misstrauisch wurde. „Ich wollte hier nur ein wenig verweilen, lieber Wolf“, erwiderte sie gespielt schüchtern, hielt aber seinem intensiven Blick stand. „Obwohl der Wald heute ziemlich überlaufen scheint.“

Er schaute sich im Saal um. „Sehr richtig. Dennoch sehe ich niemanden, der so zum Anbeißen wäre wie du.“

Beim Klang seiner rauchigen Stimme wurden ihr die Hände in den Handschuhen feucht. Flirtete dieser Mann tatsächlich mit ihr? Ungeachtet ihres Plans, den Safe zu knacken, hatte sie nicht viel für Abenteuer übrig. Doch irgendetwas an ihm zog sie wie magisch an. Sie hätte nicht sagen können, ob es der dunkle Bartschatten an seinem kantigen Kinn oder das verwegene Glitzern in seinen Augen war. „Ich wette, das erzählst du allen kleinen Mädchen, die sich in deinem Wald verirren.“

Er machte einen Schritt...



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