Galanter Star Trek - Corps of Engineers 11: Der Hinterhalt
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-86425-710-0
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 11, 100 Seiten
Reihe: Corps of Engineers
ISBN: 978-3-86425-710-0
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Auf dem Weg nach Beta Argola findet die Besatzung der U.S.S. da Vinci heraus, dass der Planet angegriffen wurde ... von den gleichen überlegenen Kräften, die nun auch die da Vinci attackieren! Überwältigt von drei feindlichen Schiffen muss sich das S.I.K. auf sein ganzes Können besinnen, um herauszufinden, wie man diesem übermächtigen Gegner beikommen kann. Und sie müssen es bald tun. Den Minenarbeitern auf Beta Argola läuft die Zeit davon, bevor ihr Reaktor in einen kritischen Zustand gerät ...
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Kapitel 1
„Arrrrrgh!“ Christian Basile riss seine Hand zurück, an der eine blutende Wunde prangte. Er biss die Zähne zusammen und barg das Handgelenk schützend an seiner Brust. „Was ist passiert?“ Maria rannte den Steinkorridor hinab. „Was hast du angestellt?“ Christian stöhnte. „Ich habe versucht, eine Kupplung zu versiegeln, dabei ist meine Hand abgerutscht. Der verdammte Notgenerator war schon wieder ausgefallen. Ich habe sie wieder zum Laufen gekriegt, aber zu einem hohen Preis.“ Wehleidig hielt er ihr die blutüberströmte Hand hin. „Ach du liebe Zeit.“ Maria starrte mit großen Augen auf die klaffende Wunde an der Hand ihres Gatten. Sie nahm ihren Schal vom Hals und wickelte ihn fest um seine Handfläche und die Finger. „Das sollte sich der Arzt ansehen.“ Er schüttelte den Kopf. „Später. Jetzt, wo der Notfallgenerator wieder läuft, will ich sichergehen, dass es auch so bleibt.“ Mit seiner gesunden Hand zog Christian einen Trikorder aus seinem Overall und öffnete ihn mit einer ruckartigen Bewegung. Als das Gerät mit einem Zirpen zum Leben erwachte, nahm Maria es ihm aus der Hand und steckte es in die hintere Tasche ihres Werkzeuggürtels. „Du wirst zum Arzt gehen.“ Er ignorierte sie und schob sich an ihr vorbei zur Computerkonsole, die links von ihr stand. „Ich denke …“ Er beging den Fehler, die Computerkonsole mit seiner verletzten Hand zu berühren. „Arrgh!“ „Tu das nicht!“ Sie schoss vor und zog ihn am Arm zurück. „Ein hervorragender Ratschlag“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. Doch er hatte es geschafft – er hatte die Daten, die er brauchte, bereits aufgerufen. „Ich glaube, für eine Weile haben wir Ruhe.“ Maria führte ihn vorsichtig zum Zentrum des Bergbaukomplexes. „Bis er wieder zusammenbricht.“ „Ja, bis dahin.“ Er schüttelte den Kopf und überließ sich ihrer Führung. „Sie ist eben ein bisschen empfindlich.“ In Marias Miene glaubte Christian gespielten Spott zu erkennen. „Warum bezeichnest du den Generator als eine ‚Sie‘?“ „Weil sie mir zu jeder Tages- und Nachtzeit volle Aufmerksamkeit abverlangt und ich ständig darauf achten muss, ihr zu gefallen, nur um im Gegenzug ein paar kurze Momente des Glücks zu erleben. Sie ist die Definition von ‚wartungsintensiv‘. Was könnte sie sonst sein, außer eine ‚Sie‘?“ Maria stöhnte. „Das ist unglaublich sexistisch.“ „Das ist eben der Ferengi in mir“, kicherte er. „Du stammst von Alpha Centauri“, erinnerte sie ihn unnötigerweise. „Nicht gerade eine besonders sexistische Kultur. Und du hast nichts von einem Ferengi an dir.“ „Du hast versprochen, meine kleinen Ohrläppchen nicht gegen mich zu verwenden.“ Sie lachte. „Hör zu, damit das klar ist“, beteuerte sie. Sie blieb stehen und hielt ihn zurück, um ihn an sich zu ziehen. „Wenn mir die Größe der Ohrläppchen wichtig wäre, dann hätte ich dich überhaupt nicht geheiratet.“ Sie küsste ihn. „Ich weiß“, sagte er in ihre Lippen hinein. „Ich weiß, dass du das weißt“, murmelte sie. Ihre Lippen berührten seine, dann sein Kinn und seine Wangen. „Also, glaubst du wirklich, ich sei ein Sexist?“ Seine schmerzende Hand hatte er fast vergessen. Er küsste sie erneut. Maria löste sich gerade lange genug von ihm, um zu antworten: „Du schmeckst zumindest nicht wie ein Sexist.“ „Du auch nicht“, flüsterte er und stöhnte dann auf. Sie hatte sich gegen seine verletzte Hand gedrückt. Ihre Brauen zogen sich zusammen, und sie schnappte nach Luft, als sie sah, dass ihr Schal blutgetränkt war. „Wir müssen das untersuchen lassen.“ Er nickte und ging weiter. „Ich hoffe, der Arzt verschreibt mir Bettruhe“, sagte er und zwinkerte ihr zu. „Du willst ins Bett, aber keine Ruhe.“ „Ja, ich …“ Ein zirpender Alarm des Trikorders unterbrach seine Gedanken. Er blieb stehen, um das Gerät rasch zu prüfen. Er zog es ungeschickt aus Marias Gürtel. „Schon wieder der Generator.“ Er schloss den Trikorder und gab ihn ihr wieder. „Diesmal ist es etwas anderes. Wie steht es um unsere Batterien?“ Maria seufzte und strich sich eine Strähne dunklen Haars aus den Augen. Er liebte ihr Haar, ihre olivfarbene Haut … dann zwang er sich, wieder an den Reaktor zu denken. „Das letzte Mal, als ich sie überprüft habe, waren sie zu dreiundvierzig Prozent geladen.“ „Ich wünschte, wir könnten die Ladung erhöhen“, sagte er. „Aber ich schätze, wir würden nur wieder die Stromkreisläufe kurzschließen.“ „Kannst du das neue Problem beheben? Was ist es denn?“ „Eine Überladung, weil die Mischung im Reaktor nicht stimmt. Ich werde die Mischung rekalibrieren und das Ding neu starten.“ „Natürlich.“ Sie nickte. „Brauchst du …“ „… Hilfe?“, beendete er den Satz. Er hob seine verletzte Hand, aber schüttelte den Kopf. „Sag dem Doktor, ich schaue auf der Krankenstation vorbei, sobald ich fertig bin.“ Sie nickte. Er sah ihr an, es gefiel ihr gar nicht, dass er erst nach dem Generator sah, bevor er zum Arzt ging. Aber sie wusste auch, wie wichtig es war, auf einem Planetoiden der Klasse D den Energiefluss aufrechtzuerhalten. „Ich werde die Leute wissen lassen, dass sie bald wieder Energie haben.“ „Und schau mal, ob du die da Vinci noch mal erreichst“, fügte Christian hinzu und trottete wieder in Richtung der Sektion, in der der Reaktor stand. „Wir brauchen bald die Ersatzteile, oder wir werden alle erfrieren. Falls wir nicht vorher ersticken.“ „Wir werden das Kind schon schaukeln“, sagte sie aufmunternd. „Sie werden bald hier sein.“ „Schilde hoch!“, bellte Captain Gold aus dem Kommandosessel genau in dem Augenblick, in dem die erste Phasersalve über die da Vinci hinwegschoss. „Roter Alarm.“ „Sie drehen um“, rief McAllan von der taktischen Konsole. Gold nickte. „Alle Mann auf Gefechtsstation. Ausweichmanöver, Wong.“ Er machte eine Geste in Richtung der Ops-Station. „Ina, versuchen Sie, die Station zu rufen.“ „Sie stören sämtliche Kanäle, Sir“, erwiderte Lieutenant Ina Mar. „Ist unsere Nachricht an die Sternenflotte durchgekommen?“, wollte Gold wissen. Ina schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht sicher, Captain.“ McAllen stieß frustriert den Atem aus. „Hoffen wir es. Zwei weitere Schiffe sind laut meinen Anzeigen im Anflug.“ „Wer zur Hölle sind die?“, rief Gold. „Ich prüfe die Konfiguration.“ David McAllans Stimme klang selbst mitten in einer Schlacht wie dieser fest und zitterte nicht. „Mittelgroße Kreuzer. Von der Bauart her von den Munqu. Wir haben sie in der Datei, aber ich habe noch nie eines dieser Schiffe gesehen.“ Eine Explosion erschütterte die Brücke und ließ jedem Besatzungsmitglied einen Schauder über den Rücken laufen. „Jetzt haben Sie sie gesehen“, sagte Gold. „Ich persönlich hätte auf eine solche Begrüßung verzichten können.“ „Roter Alarm! Alle Mann auf Gefechtsstation! Erster Offizier auf die Brücke!“ Das war ein Ruf, den man auf der da Vinci nicht sehr oft hörte, dachte Sonya Gomez, als sie in Richtung Turbolift hastete. Gefechtsstationen? Wer sollte uns denn angreifen? Schiffe des Ingenieurkorps der Sternenflotte nahmen in der Regel nicht an Schlachten teil – im Gegenteil, sie waren im Allgemeinen eher nach den Schlachten unterwegs, um die Trümmer aufzuräumen, die ein Gefecht hinterließ. Die Türen des Turbolifts öffneten sich auf eine deutlich chaotischere Brücke, als Gomez gewohnt war. Eine im hinteren Bereich befindliche Konsole sah völlig verkohlt aus. Einer von Chefingenieur Barnaks Unteroffizieren arbeitete bereits an der Reparatur. Die Schiffe der Saber-Klasse hatten schon von vornherein beengte Kommandozentralen, aber aus irgendeinem Grund machte die Brücke mit dem...