García-Clairac | Die schwarze Armee - Das Reich der Dunkelheit | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 736 Seiten

García-Clairac Die schwarze Armee - Das Reich der Dunkelheit


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8387-4668-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 736 Seiten

ISBN: 978-3-8387-4668-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
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Arturo Adragón will verhindern, dass sein Vater die Kontrolle über die Stiftung verliert. Aber dieser Schatz alter Bücher, historischer Schriften und mittelalterlicher Dinge ist heiß begehrt. Zwar halten Arturos Freunde im Kampf gegen die feindliche Übernahme durch Mr.Stromber und dessen Mächte zu ihm, doch scheint alles aussichtslos. Es kommt zum Duell - Zudem entdecken Arturo und dessen Freunde den Palast von Arquimia und den Sarkophag von Königin Émedi, in dem der Leichnam von Arturos Mutter ruhen soll. Arturos Vater plant die Wiederbelebung seiner toten Frau. Als dann auch noch eine Bombe in der Stiftung explodiert, ist das Chaos perfekt. Auch im zweiten Band der Trilogie wird parallel wieder von Arturos mittelalterlicher Traumwelt erzählt, so u. a. von Demónicus, der seine tote Tochter zurückhaben will, von König Frómodi, der sich in den Wald der Geächteten begibt, und von der Königin Émedi. Und Arturo, der seinen alten Lehrer sucht, will sich in den Abgrund des Todes begeben ... Zweiter Band der Erfolgstrilogie! Spannend, packend, actiongeladen - Fantasy vom Feinsten über Gut und Böse, Freundschaft und Liebe, Eifersucht und Neid, Rache und Vergeltung.

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I
ARTUROS TRAGÖDIE


DIE DUNKELSTE SEITE der Legende von Arturo Adragón, dem jungen Ritter und Anführer der Schwarzen Armee, der Arquimia schuf, das größte je bekannte Reich der Gerechtigkeit, wurde während des schrecklichen Krieges in Emedia geschrieben. Denn dort ereigneten sich zwei furchtbare Dinge, die ihm das Herz brachen: der Tod von Prinzessin Alexia, noch dazu durch seine eigene Hand, und die verheerende Niederlage seiner Armee.

Fortan wurde sein Leben vom heftigen Wunsch nach Rache beherrscht. Arturo dachte an nichts anderes, als Demónicus zu töten, den er für all das Leid verantwortlich machte. Und daran, sich selbst zu bestrafen, weil er seine Männer enttäuscht und die große Liebe seines Lebens getötet hatte. In seinen Träumen suchten ihn die quälenden Bilder der grausamen Schlacht heim, bei der die Soldaten der Schwarzen Armee durch die vergifteten Waffen der Feinde gestorben, im Feuer der fürchterlichen Drachen umgekommen oder von wilden Bestien zerfleischt worden waren, während er selbst gegen Alexia gekämpft hatte.

Arturo fand seitdem keinen Frieden mehr. In langen, einsamen Stunden bemühte er sich, seine Gedanken zu ordnen und die Gefühle der Wut und Enttäuschung zu zügeln, die ihm die Kehle zuschnürten.

Arturo Adragón stand in der unterirdischen Grotte des Klosters von Ambrosia. Hier herrschte eine solche Stille, dass selbst das leiseste Rascheln seiner Leibwäsche tosend wie ein Donnerschlag bis in den letzten Winkel der Kaverne drang.

Nachdem er den Deckel von Alexias Sarg genommen hatte, beugte er sich über die Tote und schob die hölzerne Schatulle mit dem geheimen Pergament, die Arquimaes ihm anvertraut hatte, unter die starren Hände der Prinzessin. Er konnte sicher sein, dass das Dokument hier gut versteckt war.

Ein Blick auf Alexia zeigte ihm, dass sein geschickter Meister Arquimaes die Leiche der Geliebten bestens einbalsamiert hatte. Zum Abschied strich Arturo ihr sanft über das leblose Gesicht.

Sodann legte er den Deckel zurück auf den Sarg; die Sicherheitsriegel, die Arquimaes angebracht hatte, schoben sich vor das Holz. So war der Sarg für alle Zeiten verschlossen. Es war beruhigend zu wissen, dass niemand außer ihm selbst oder seinem Meister in der Lage sein würde, ihn zu öffnen. Zusammen mit der magischen Formel des ewigen Lebens ruhte Alexia in der Totenkiste wie in einem Tresor.

Arturo richtete sich auf, legte die Rüstung ab und entblößte seinen mit magischen Buchstaben bedeckten Oberkörper. Er breitete die Arme aus, als wären es Flügel, und flüsterte ein Wort, das nur er selbst vernehmen konnte: Adragón. Ganz langsam löste sich sein Körper vom Boden und schwebte, leicht wie eine Feder, im Raum, so als hinge er an unsichtbaren Fäden. Arturo schloss die Augen und versank in seinen Erinnerungen.

Vor seinem geistigen Auge erschien die Vision eines auf einem Drachen reitenden Kriegers, der die Rüstung des Fürsten Ratala trug und wie entfesselt gegen ihn kämpfte, ihn töten wollte. Das Bild wurde plötzlich so real, dass er unwillkürlich die Fäuste ballte, um es auszulöschen.

Sein Gegner führte das Schwert mit dem Geschick eines erfahrenen Kriegers und zwang ihn wieder und wieder, seinen Manövern auszuweichen. Mehrmals streifte ihn die feindliche Klinge, und nachdem sie ihn schließlich gefährlich getroffen hatte, nutzte Arturo eine Unaufmerksamkeit des Feindes und stieß ihm das magische Schwert, das er von dem Alchemisten Arquimaes erhalten hatte, mit solcher Wucht in den Leib, dass es seinen Widersacher durchbohrte und ihm den Tod bescherte. Das Freudengeheul seiner Männer entschädigte ihn für die schrecklichen Momente des Zweikampfs auf dem Rücken der Drachen …

Zu jenem Zeitpunkt war er davon überzeugt gewesen, dass er gegen Ratala selbst gekämpft hatte, der ihn zu diesem Duell herausgefordert hatte. Er erinnerte sich auch daran, wie Ratalas Tod die Streitkräfte des Finsteren Zauberers demoralisiert hatte. Alles hatte zugunsten der Schwarzen Armee gesprochen, die ihr Selbstvertrauen wiedererlangt hatte und nun kurz davor gestanden hatte, die grausame Schlacht gegen die Demoniquianer für sich zu entscheiden. Doch dann war irgendetwas schiefgegangen.

Als Arturo Adragón nämlich vom Drachen gestiegen war, hatte er seinem Gegner den Helm vom Kopf genommen und voller Entsetzen feststellen müssen, dass der tote Körper Alexia gehörte und nicht Ratala. Augenblicklich hatte sich die Welt für ihn verfinstert, alles war sinnlos geworden. Hatte er doch soeben die Frau getötet, die er liebte! Und das auch noch eigenhändig mit dem alchemistischen Schwert, jener magischen Waffe, die er nur der Ehre und der Gerechtigkeit willen gebrauchen wollte, so jedenfalls hatte er es geschworen. Sein erstes Opfer aber war ausgerechnet Alexia geworden! Wäre in diesem Augenblick die Welt um ihn herum untergegangen, er hätte es nicht einmal bemerkt.

Immer wieder sah er die grauenhafte Szene vor sich. Er versuchte, dem Lauf der Ereignisse eine andere Wendung zu geben, doch es gelang ihm nicht. Diese Tragödie würde seinem Gedächtnis auf immer eingebrannt bleiben, mit Feuer und Schwert, und niemand würde daran etwas ändern können. Bis in alle Ewigkeit würden ihn Gewissensbisse quälen und seine Eingeweide zerfressen.

Behutsam schwebte Arturo hernieder, bis seine Füße wieder den Sandboden berührten. Völlig verzweifelt ging er zum Fluss und beugte sich über das kristallklare Wasser, in dem sich sein Gesicht mit dem Drachenbuchstaben spiegelte. Sein Antlitz bewegte sich leicht schaukelnd auf der glatten Oberfläche; von kleinen Wellen zerrissen, schwamm es Stück für Stück davon.

***

IN JENER NACHT war er zum Fluss gegangen, um allein zu baden, so wie er es immer tat, wenn ihn die Verzweiflung packte. In sanften Wellen strömte das Wasser um seinen Körper, was ihm vorübergehend etwas Trost spendete und ihm half, seine immer schlimmer werdenden Albträume zu vergessen. Das kalte Wasser schien ihm ein guter Begleiter, da er sich nichts sehnlicher wünschte, als diese Welt zu verlassen, um sich mit seiner toten Geliebten zu vereinen und in der Nähe seiner ermordeten Soldaten zu sein.

Plötzlich wurde die Strömung heftiger und holte Arturo in die Wirklichkeit zurück. Er fragte sich, ob der Grund dafür war, dass die Schneeschmelze eingesetzt hatte und der Wasserpegel stieg. Doch er verwarf den Gedanken sogleich wieder. Irgendetwas durchquerte flussaufwärts den Wasserlauf, und die Höhe der Wellen ließ darauf schließen, dass es sich um etwas sehr Großes handeln musste.

Arturo war alarmiert. Rasch stieg er aus dem Wasser, lief zu seinem Pferd, legte die Unterkleider und die Tunika an und lauschte dem näher kommenden Gewieher und Getrappel von Pferden. Wachsam zog er sein Schwert und kletterte auf eine dicht belaubte Eiche.

Im Schein des Vollmondes konnte er beobachten, wie rund vierzig schwer bewaffnete Männer in schwarzen Mänteln nahezu lautlos auf Ambrosia zuritten.

Demoniquianer, dachte Arturo, und damit hatte er zweifellos recht. Er sprang vom Baum und lief zu einem Felsen, an dem die Eindringlinge binnen Kurzem vorbeikommen würden. Eilig kletterte er hinauf und rief den Fremden energisch zu: „Halt! Keinen Schritt weiter! Was sucht ihr hier, Männer des Demónicus?“

Überrascht vernahm General Nórtigo die fremde Stimme. Seine Leute hatten doch bereits zwei emedianische Patrouillen ausgeschaltet und ihm versichert, dass der Weg frei sei und sie in diesem Waldstück auf keine weiteren Wachposten treffen würden.

„Wie kannst du es wagen?“, rief er. „Wer schickt dich?“

„Antworte du zuerst auf meine Frage!“, forderte Arturo sein Gegenüber auf, wobei er das Schwert auf den General gerichtet hielt. „Was wollt ihr hier?“

Nórtigo musterte die schwarz gekleidete Gestalt, die ihm den Weg versperrte. Sogleich erkannte er, dass der Kerl alleine und nicht gerade von kräftiger Statur war. Zwei seiner Soldaten würden genügen, um mit ihm fertig zu werden.

„Súrfalo, Estiquio, schafft mir diesen Schwachsinnigen vom Hals!“, befahl er.

Zwei finster dreinblickende Männer, der eine mit einer Keule, der andere mit einer zweischneidigen Wikingeraxt bewaffnet, kamen drohend auf Arturo zu. Der rührte sich nicht von der Stelle. Ihm war klar, dass die beiden Soldaten kurzen Prozess mit ihm machen wollten. Aber sie waren zu sehr von sich eingenommen.

Súrfalo näherte sich von rechts, Estiquio von links. Offenbar hatten sie vor, ihn von beiden Seiten gleichzeitig zu attackieren. Eine todsichere Taktik. Siegessicher grinsten sie ihr Opfer an, um ihm zu bedeuten, dass seine Lage aussichtslos war. Schon hob Estiquio die Axt, während Súrfalos Keule durch die Luft wirbelte wie ein Windmühlenflügel.

Doch Arturos Schwert sauste mit solcher Geschwindigkeit auf sie nieder, dass die Bewegung im silbernen Mondschein kaum wahrzunehmen war. Die scharfe Klinge durchtrennte Súrfalos Hals und schlitzte Estiquios Bauch mörderisch auf. Den beiden blieb nicht einmal mehr Zeit für einen letzten Schrei. Das dumpfe Geräusch des auf den Boden fallenden Kopfes ließ alle ringsum erschaudern.

„Wer bist du?“, wollte Nórtigo wissen, als er sah, dass Arturo zwei seiner besten Männer mühelos besiegt hatte.

„Man nennt mich Arturo Adragón. Ich bin der Anführer der Schwarzen Armee, die ihr in der Ebene von Emedia geschlagen habt.“

Nórtigo spürte einen Kloß im Hals. Jetzt erkannte er den Jungen, den er auf dem Schlachtfeld hatte kämpfen sehen und...



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