Givens | Die Melodie der Highlands | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Kilgannon-Reihe

Givens Die Melodie der Highlands


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96817-937-7
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Kilgannon-Reihe

ISBN: 978-3-96817-937-7
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Kilgannon – Der Ort, an dem Liebe und Krieg aufeinander prallen
Der mitreißende historische Roman über eine mutige junge Frau zwischen zwei Welten

Mary Lowell ist fest entschlossen, unverheiratet zu bleiben. Doch als Alex MacGannon, der 10. Earl of Kilgannon den Ballsaal betritt, ist Mary sich sicher, dass dieser Mann es wert ist, ihre Prinzipien zu brechen. Obwohl Alex MacGannon als schottischer Barbar gilt und sowohl ihre Nationalität als auch die Religon die beiden trennen, heiraten sie, und die junge Frau folgt dem Highlander auf sein Schloss. Während die Highlands von einer Rebellion erschüttert werden, verliebt Mary sich in das fremden schöne Land – doch bald findet sie heraus, dass auch Gefahren hinter der Schönheit lauern können …

„Ich liebe Geschichten aus der Feder von Kathleen Givens einfach!“
„Tolles Setting, super Charaktere und eine mitreißende Geschicht – was will man mehr?“
„endlich ein neuer Roman von Kathleen Givens“
„ich konnte den Roman nicht zur Seite legen, gerne mehr davon“
„spannend bis zur letzten Seite!“



Kathleen Givens, 1950-2010, gab ihr Schreibdebüt mit den gefeierten schottischen Historienromanen Die Melodie der Highlands und Der Ruf der Highlands. Sie lebte im südlichen Californien und liebte es zu reisen, zu lesen und etwas über Geschichte zu lernen.
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1


Juni 1712

Ich gähnte zum vierten Mal, was mir einen finsteren Blick von der Schneiderin eintrug. „Miss Lowell“, sagte sie schroff. „Sie müssen gerade stehen und sich ein wenig konzentrieren. Ihre Tante wünscht, dass dieses Kleid rechtzeitig zur Gesellschaft der Herzogin morgen Abend fertig ist, und ich kann nicht richtig arbeiten, wenn Sie dabei einschlafen.“ Sie ließ den Saum fallen, an dem sie gearbeitet hatte, richtete sich auf, faltete steif die Hände

vor sich und betrachtete mich mit schmalen Augen.

„Ich bitte um Verzeihung, Miss Benton“, entgegnete ich,

„wirklich, aber Sie haben mir bereits ganze Schränke voll wunderschöner Kleider genäht, und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es auf eines mehr oder weniger nun wirklich nicht ankommt.“ Ihre Miene blieb unverändert, und ich seufzte.

„Ich werde gerade stehen, das verspreche ich, und wir werden noch heute Nachmittag damit fertig.“

Sie nickte, ein wenig besänftigt. „Dieser satte Blauton sieht an Ihnen ganz prachtvoll aus, Miss Lowell. Er bringt Ihre Augen schön zur Geltung, und das Rosé, das wir nächste Woche verarbeiten werden, lässt Ihre Wangen hübsch rosig strahlen.“

„Sie sagten doch, dies sei das Letzte, Miss Benton.“ Ich bemühte mich, nicht allzu entnervt zu klingen, und blickte aus dem Fenster in den wunderschönen Sommertag hinaus. Der erste schöne Tag seit Wochen, und ich war in meinem Salon eingesperrt, weil ein weiteres Kleid genäht werden musste.

„Sie haben tatsächlich viele Kleider, Miss Lowell“, stimmte Miss Benton zu, die sich nun wieder auf ihre Arbeit konzentrierte, „doch die modisch geschnittenen sind alle schwarz, und die Trauerzeit für Ihre Mutter ist nun vorbei. Ihre Tante hat mich gebeten, dabei behilflich zu sein, Sie für die letzten Gesellschaften auszustatten. Die Saison ist schon fast vorüber.“

Ich nickte. , dachte ich. Als ich nach London gekommen war, hatte ich die Saison genossen, die Gesellschaften, die Flirts und den endlosen Reigen von Aufwartungen und Besuchen. Ich war bald sehr gut darin, über die Angelegenheiten des Staates wie des Herzens zu plaudern. Doch als meine Mutter krank wurde und ich mich mit ihr nach Hause, nach Warwickshire, zurückzog, hatte ich viel Zeit, um über die Oberflächlichkeit der feinen Londoner Gesellschaft nachzudenken. Und ich stellte fest, dass ich sie nicht sonderlich vermisste. Seit Mutters Tod bin ich mit Tante Louisa viel in Europa gereist, außer nach Frankreich natürlich, mit dem England gegenwärtig Krieg führte. Wir waren zu Weihnachten zurückgekehrt, als der lebhafteste Teil der Saison gerade begann.

Jetzt, Anfang Juni, würden die meisten Londoner die Stadt bald verlassen, um den Sommer auf ihren Landsitzen zu verbringen und Verwandte und Freunde auf dem Lande zu besuchen. Ich drehte mich auf Miss Bentons Wink hin um und seufzte erneut. Meine Tante bezahlte diese Kleider in der Hoffnung, ich würde eine brillante Partie machen, und da ich keinerlei eigenes Einkommen hatte, bis auf einen kleinen Anteil der Pacht von den Ländereien, die nun meinem Bruder gehörten, konnte ich der Frau, die Louisa in Dienst genommen hatte, keine Vorschriften machen. Aber es war so langweilig. Dennoch, so dachte

ich, waren die Tage, da ich Herrin über meine eigene Zeit gewesen war, endgültig vorüber. Krankheit und Tod meiner Mutter hatten das Unvermeidliche ein wenig aufgeschoben. Ich sollte heiraten. Oh, der Bräutigam war noch nicht ausgesucht, und meine persönlichen Wünsche wurden nicht berücksichtigt, doch der augenblickliche Favorit war Robert Campbell. Mit den Freiheiten, die ich in meiner Kindheit genossen hatte, war es längst vorbei. Nicht einmal zu Hause in Mountgarden konnte ich mehr die Dinge tun, die ich immer für selbstverständlich gehalten hatte. Ich lächelte bei der Vorstellung, wie man reagieren würde, wenn ich meine Schuhe auszöge, um beim Heumachen zu helfen, wie ich es als kleines Mädchen getan hatte. Wie ich meine Eltern vermisste. Im Gegensatz zu so vielen anderen Männern hatte mein Vater Bildung auch für ein Mädchen für wichtig erachtet. „Erziehe eine Frau, und du erziehst eine ganze Familie“, war einer seiner Lieblingssprüche gewesen, und er hatte auch danach gelebt. Allerdings hatte ich in letzter Zeit weder meine Latein- und Französischkenntnisse noch meine Fähigkeiten im Rechnen gebraucht. Mein Bruder hatte vor kurzem Betty Southall geheiratet und führte die Bücher von Mountgarden nun selbst mehr schlecht als recht, doch das Anwesen war nun sein und damit auch die Verantwortung. Ich besuchte Mountgarden nun seltener, doch wenn ich dort war, kümmerte ich mich jedes Mal um die Bücher, mit Wills Segen natürlich, und freute mich daran, wenn alles wieder seine Ordnung hatte.

Miss Benton bat mich erneut, gerade zu stehen, und ich gehorchte und überlegte, ob ich es wagen konnte, einen Laufburschen zur Bibliothek zu schicken, damit er mir ein Buch holte. Wenn ich lesen könnte, während Miss Benton arbeitete, würde ich den Nachmittag gewiss überstehen. Ich hob auf ihre Anweisung hin den Kopf und starrte mein Spiegelbild an. Ich runzelte

die Stirn. Gut gekleidet mochte ich als modisch und vornehm durchgehen, doch ich würde niemals eine Schönheit sein wie meine Tante Louisa und meine Schwägerin Betty. Beide waren kleine, zierliche Frauen, Louisa mit dunklen Locken und Betty mit dem blonden Haar reinblütiger Sachsen. Ich war weder klein noch zierlich und auch nicht schön, trotz Louisas freundlicher Beteuerungen. Ich wusste, dass ich dieses Kleid brauchen würde, denn ohne die angemessene Garderobe würde ich womöglich nie einen Ehemann abbekommen. Aber ich verabscheute die ganze Prozedur. „Wissen Sie, was ich heute getan habe, Miss Benton?“

„Nein, Miss Lowell“, murmelte sie, zahlreiche Nadeln zwischen den Lippen.

„Ich habe mich zum Frühstück angekleidet, mich dann umgezogen, um Tante Louisa zur Herzogin zu begleiten, damit wir die Abendgesellschaft besprechen konnten. Dann bin ich heimgekehrt und habe mich zum Mittagessen mit meinem Bruder Will und seiner Frau Betty umgezogen. Jetzt habe ich mich erneut umgezogen, damit Sie diese Kleider fertigstellen können. Und später werde ich mich umziehen, weil wir bei den Mayfair-Bartletts zum Dinner eingeladen sind.“

„Ein herrlicher Tag, Miss Lowell.“

„Meinen Sie denn nicht, dass ich noch etwas Sinnvolleres tun sollte, als mich umzukleiden?“ Die Schneiderin antwortete nicht, und ich drehte mich auf ihre Geste hin erneut um. Eine Frau, die davon lebte, Menschen einzukleiden, konnte wohl kaum Mitgefühl für jemanden aufbringen, der keine Lust hatte, sich den ganzen Tag lang umzuziehen, sagte ich mir. Ich blickte wieder aus dem Fenster und schwor mir, brav zu sein und sie ihre Arbeit tun zu lassen. Meine Gedanken schweiften ab, während ich mich bemühte, den Rücken gerade zu halten. Robert würde bald nach Hause kommen und die Gerüchteküche wieder zum Brodeln

bringen. Die ganze Londoner Gesellschaft ging davon aus, dass unsere Verlobung jeden Augenblick verkündet werden müsste. , dachte ich und schämte mich sogleich meiner mangelnden Loyalität. Es war ja nicht so, dass ich ihn nicht wiedersehen wollte, denn ich mochte Robert Campbell recht gern. Aber ich hatte es nicht eilig, ihn zu heiraten, oder überhaupt irgendjemanden, und er schien derselben Ansicht zu sein. In den vergangenen zwei Jahren hatten Robert und ich uns daran gewöhnt, Zeit miteinander zu verbringen, und London hatte sich daran gewöhnt, uns zusammen zu sehen. Louisa, die Schwester meiner Mutter, war hocherfreut, denn in die Familie Campbell einzuheiraten, war ihrer Meinung nach eine sehr gute Verbindung. Sie fand, ich sei im heiratsfähigen Alter, Robert sei eine hervorragende Partie, und ich bemühe mich nicht genug um ihn. Doch obwohl wir so viele gesellige Stunden miteinander verbrachten, hatte es weder von ihm noch von mir irgendwelche Versprechungen oder Liebeserklärungen gegeben. Robert weilte mit seinem Cousin John, dem Duke of Argyll, in Frankreich. Ich war zwar nicht sicher, was er dort tat, doch ich wusste, dass es mit dem Krieg zu tun haben musste, wenngleich er in letzter Zeit nicht zu Felde gezogen war. Als ich mich bei Robert nach seinen Aufgaben in Frankreich erkundigt hatte, war mir nur beschieden worden, ich solle mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, – als könnte es mich verwirren oder ängstigen, zu erfahren, was er dort tat. Louisas Ehemann, mein Onkel Randolph, war mit so vielen anderen Männern in Frankreich, hatte sich zu unserer Beziehung nicht geäußert, und ich war damit zufrieden, es bei diesem Schwebezustand zu belassen. Wenn der Krieg vorüber war, würden wir eine Entscheidung fällen müssen. Bis dahin würden Louisa und ihre Freundin, die Herzogin, sich weiterhin bemühen, einen passenden Ehemann für mich zu

finden, und ich würde mich widersetzen. Ich wusste, dass Robert ein guter Mann war, aber ich wollte ... nun ja, mehr. Ich blickte aus dem Fenster und bemühte mich, nicht sichtbar zu schmollen.

Mein gutes Betragen wurde prompt belohnt, denn man kündigte mir Rebecca Washburton an, und gleich darauf erschien sie in der Tür. Becca war meine liebste Freundin, und wir kannten uns schon, seit wir kleine Kinder gewesen waren. Unsere Mütter waren als kleine Mädchen befreundet gewesen, ebenso wie mit Tante Louisa, und so lange ich zurückdenken konnte, waren Becca und ich wie Schwestern gewesen. Wir sahen einander sogar ähnlich mit unserem dunklen Haar und den blauen Augen, und obwohl ich viel größer war, wurden wir von Fremden öfter verwechselt. Doch das sollte sich bald ändern. Im November würde sie Lawrence Pearson heiraten, einen...



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