E-Book, Deutsch, 376 Seiten
Reihe: Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments
Glaser Paulus als Briefroman erzählt
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-647-53389-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Studien zum antiken Briefroman und seiner christlichen Rezeption in den Pastoralbriefen
E-Book, Deutsch, 376 Seiten
Reihe: Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments
ISBN: 978-3-647-53389-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
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Die drei pseudepigraphen Paulusbriefe an Timotheus und Titus weisen zugleich eine augenfällige Ähnlichkeit und Distanz zu den anderen unter dem Namen des Paulus umlaufenden Briefen auf. Dieses Changierspiel mit Paulus kommt sowohl in der Theologie, der Sprache, der Gemeindekonzeption wie nicht zuletzt in der literarischen Gestalt der Briefe zum Ausdruck: Als Briefe an Einzelpersonen stehen sie ebenso singulär im neutestamentlichen Kanon wie ihr Charakter als Briefbuch sie von den anderen Paulusbriefen abhebt. Die in der Forschung diskutierte Frage, inwieweit in den Pastoralbriefen paulinische Tradition bewahrt ist, ob sie eine angemessene oder verzeichnende Weiterführung paulinischer Theologie sind, greift vorliegende Arbeit von einer literaturwissenschaftlichen Perspektive her auf. Viele der genannten Besonderheiten teilen die Pastoralbriefe mit zeitgenössischen Briefbüchern berühmter Männer der Vergangenheit, die in der Forschung der Gattung des antiken Briefromans zugerechnet werden. Im ersten Teil der Arbeit werden die Briefromane des Aischines, des Euripides und des Sokrates und der Sokratiker ausführlich untersucht (neben den Briefromanen des Alexander, des Hippokrates und der Sieben Weisen), um darauf im zweiten Teil die so erarbeitete Hermeneutik auf die Pastoralbriefe anzuwenden. Dabei zeigt sich, wie deren Verfasser die Gattung des Briefromans aufgegriffen hat, um die verschiedenen Paulusbilder seiner Zeit als Etappen einer Entwicklung des Völkerapostels vom Gemeindeorganisator zum Märtyrer erzählerisch erklärbar zu machen.
Autoren/Hrsg.
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1;Cover;1
2;Title Page
;4
3;Copyright
;5
4;Table of Contents
;8
5;Body
;14
6;Einleitung: Briefromane. Und Pastoralbriefe?;14
7;1. Maskerade als Textstrategie;14
8;2. Die Pastoralbriefe als narrativer Text;17
9;3. Eckpunkte der Pastoralbriefforschung;24
10;4. Studien zum griechischen Briefroman;30
11;I. Der griechische Briefroman;33
12;1. Zur Gattung des antiken Briefromans;34
12.1;1.1 Gattungstheoretische Vorüberlegungen;34
12.2;1.2 Die Unbestimmtheit der Gattung Briefroman;38
12.3;1.3 Die Gattung des antiken Briefromans;42
12.3.1;1.3.1 Die Briefe des Hippokrates;51
12.3.2;1.3.2 Die Briefe des Alexander;54
12.3.3;1.3.3 Die Briefe der Sieben Weisen;57
13;2. Ein Briefroman des Aischines;64
13.1;2.1 Die Einheit des Briefbuches;65
13.2;2.2 Überblick über den Inhalt der Briefe;68
13.3;2.3 Die Grobstruktur des Briefbuches;73
13.4;2.4 Die Stellung von Brief 10 im Rahmen der Orts- und Zeitkonzeption der Aischinesbriefe;74
13.4.1;2.4.1 Ortsangaben;75
13.4.2;2.4.2 Die Strukturierung durch die Zeit;77
13.5;2.5 Die Arbeit an der Legende;80
14;3. Ein Briefroman des Euripides;84
14.1;3.1 Die Einheit des Briefbuches;86
14.2;3.2 Aufbau und Inhalt des Briefromans ;89
14.3;3.3 Dramatis personae;99
14.4;3.4 Diskussionshorizont;103
14.4.1;3.4.1 Das Euripides- und Archelaosbild im 5./4. Jh.;104
14.4.2;3.4.2 Euripides in den späteren Jahrhunderten;109
14.5;3.5 Der Denker bei Hofe;112
15;4. Ein Briefroman um Sokrates und die Sokratiker;114
15.1;4.1 Socratis quae feruntur epistulae – Inhalt Handschriften und Briefreihenfolge;116
15.2;4.2 Aufbau und Inhalt des Briefromans;123
15.3;4.3 Polyphone Erzählstruktur und diskursive Dynamik;127
15.4;4.4 Die Debatte um den Kynismus;130
15.4.1;4.4.1 Antisthenes/Simon vs. Aristipp/Aischines;130
15.4.2;4.4.1.1 Vom Nutzen der Macht (epist. 10–11);130
15.4.3;4.4.1.2 Von der Sokratesnachfolge (epist. 8–9; 12–13);131
15.4.4;4.4.2 Xanthippe – beißende Hündin;136
15.5;4.5 Bei Sokrates in die Schule gehen;142
15.5.1;4.5.1 epist. 1–7;142
15.5.2;4.5.2 epist. 8–13;145
15.5.3;4.5.3 epist. 14–17;146
15.5.4;4.5.4 epist. 18–23;147
15.5.5;4.5.5 epist. 24–27;149
15.5.6;4.5.6 epist. 28–34;151
15.6;4.6 Die Schule als Diskussionsraum;155
16;5. Der literarische Ort des Briefromans;157
16.1;5.1 Herkunft;157
16.2;5.2 Wirkintentionen;159
16.3;5.3 Authentizitätsfiktion;161
16.4;5.4 Lesepublikum;163
16.5;5.5 „Wie würden wir denn jemandem erklären, was ein Briefroman ist?“;167
17;II. Die Pastoralbriefe als Briefroman;169
18;1. Reihenfolge der Pastoralbriefe;171
18.1;1.1 Die Handschriftenüberlieferung;172
18.2;1.2 Anordnung mithilfe der inneren Chronologie?;178
18.3;1.3 Komposition des Briefbuches;183
18.3.1;1.3.1 Tit 1,1–4 als Gesamteinleitung;183
18.3.1.1;1.3.2 1Tim als Einleitung des Briefbuches?;189
18.3.1.2;1.3.3 Der Abschluss der Einheit mit 2Tim;192
18.4;1.4 Die Pastoralbriefe als Briefcorpus;194
18.4.1;1.4.1 Die Verzahnung des Briefbuchs durch Inhalt das Präskript;196
18.4.2;1.4.2 Die Differenzen zwischen Tit/1Tim und 2Tim und ihre Bedeutung;198
19;2. Geschichten entstehen (1). Überblick über den Aufbau von Erzählungen in den Pastoralbriefen;202
19.1;2.1 Überblick;204
19.1.1;2.1.1 Titusbrief;204
19.1.2;2.1.2 Der erste Brief an Timotheus;206
19.1.3;2.1.3 Der zweite Brief an Timotheus;208
19.2;2.2 Zusammenstellung der Paulusnotizen der drei Briefe;210
19.3;2.3 Vergleich mit anderen Erzählungen;216
19.4;2.4 Eine erste Auswertung;222
20;3. Geschichten entstehen (2). Die Erzählung von der Gegenwart des schreibenden Paulus;224
20.1;3.1 Titus;225
20.1.1;3.1.1 Analyse von Tit 1,5; 3,12f;226
20.1.2;3.1.2 Kreta und Nikopolis – enzyklopädische Eintragungen;230
20.1.3;3.1.2.1 Cretaea tenens oppida centum;231
20.1.4;3.1.2.2 Nicopolis apud Actium;234
20.2;3.2 Der erste Brief an Timotheus;238
20.2.1;3.2.1 Analyse von 1Tim 1,3;238
20.2.2;3.2.2 Die Erzählung der ersten zwei Briefe;241
20.3;3.3 Der zweite Brief an Timotheus;245
20.3.1;3.3.1 Die Gefangenschaft (2Tim 1,3–2,13; 4,6–8);246
20.3.2;3.3.2 Das Ende des Paulus (2Tim 4,9–22);251
20.3.3;3.3.2.1 „Alle haben mich verlassen!“;251
20.3.3.1;Exkurs zu den Ortsangaben 2Tim 4,10;254
20.3.4;3.3.2.2 „Bei meiner ersten Apologie …“;260
20.3.5;3.3.2.3 àDieu;263
20.3.6;3.3.3 Die Erzählung von 2Tim;266
20.3.7;3.3.3.1 Verlassen in Massen ;267
20.3.8;3.3.3.2 Anfeindung und Bewährung;268
20.3.9;3.3.3.3 Der Ort der Gefangenschaft;270
21;4. Geschichten entstehen (3). Vergleich mit anderen Briefromanen und Zusammenfassung;273
21.1;4.1 Szenische Kompositionstechnik in (antiken) Briefromanen;273
21.1.1;Exkurs: Montesquieus Lettres persanes;274
21.2;4.2 Die Pastoralbriefe als Briefroman;277
21.2.1;4.2.1 Der Aufbau der Erzählung;277
21.2.2;4.2.2 Die Erzählweise im Vergleich mit anderen Briefromanen;278
21.2.3;4.2.2.1 Stoffbehandlung;278
21.2.4;4.2.2.2 Erzählstruktur;279
21.2.5;4.2.2.3 Motive;281
22;5. Eine neue Lesestrategie für die Pastoralbriefe;284
22.1;5.1 Das Hauptthema des Briefromans in den Pastoralbriefen: Paulus und die Welt;286
22.1.1;5.1.1 Die Grundlegung des Programms in Tit 1,4;287
22.1.2;5.1.2 Die Gattung von 1Tim/Tit;290
22.1.3;5.1.3 Die Gattung von 2Tim;291
22.1.4;5.1.4 Warum wurde Paulus (nicht) verhaftet?;293
22.2;5.2 Paulus und die Frauen;297
22.2.1;5.2.1 Die Beschränkung von Frauen in Tit/1Tim;298
22.2.2;5.2.2 Lehrende Frauen in 2Tim;299
22.3;5.3 Authentizitätsfiktion;305
22.3.1;5.3.1 Sprache als Fiktionalitätsmarker;307
22.3.2;5.3.2 Ablehnung der Pastoralbriefe in der Alten Kirche;311
22.3.3;5.3.3 Hermeneutische Nebenbemerkungen;314
22.4;5.4 Fiktionale Briefbücher als Verstehenshintergrund der Pastoralbriefe;315
22.4.1;5.4.1 Rolle, Codex und 2Tim 4,13: Zur Anordnung und Lesereihenfolge von Briefbüchern;315
22.4.2;5.4.2 Fiktionale Briefbücher römischer Autoren;319
22.5;5.5 Schlusshypothese zur Dekontextualisierung der Pastoralbriefe;323
23;Rückblick: Briefromane erzählen ;324
24;Quellen- und Literaturverzeichnis;331
25;Quellenregister;363
26;Personen-/Sachregister;374