E-Book, Deutsch, 176 Seiten
Golluch Was Lehrer wissen sollten
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96905-128-3
Verlag: Yes Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Interessante Fakten, die nicht im Lehrplan stehen
E-Book, Deutsch, 176 Seiten
ISBN: 978-3-96905-128-3
Verlag: Yes Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Norbert Golluch, seit 1985 freier Autor, kann auf einige Jahre als Grundschullehrer und ein paar Tage als Beamter auf Lebenszeit zurückblicken, stellte sich dann aber als Autor für das unterhaltende Sachbuch vom Unterricht frei. Schule und Lehrerberuf faszinieren ihn noch immer, was zum Beispiel sein »Survival-Handbuch für Lehrer«, ein echter Longseller, und andere Titel zum Thema Schule beweisen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
SCHULE HEUTE
Schule in der einen oder anderen Form prägt die Lebenswirklichkeit eines großen Teils der Bevölkerung. Besonders die jüngeren Generationen müssen diesen Flaschenhals zum Erwachsenwerden passieren, begleitet und unterrichtet von Lehrern, die ihnen in jeder Schulform optimal zur Seite stehen. Bestimmte Fakten und Regelungen gelten für beide.
ALLGEMEINBILDENDE SCHULEN
- 1911 wurde die Dauer einer Schulstunde auf 45 Minuten festgelegt. Davor dauerte eine Unterrichtsstunde 60 Minuten.
- Ihnen dauern die Unterrichtsstunden zu lang? Eine Million Sekunden entsprechen elf Tagen. Wenn Sie 40 Jahre lang unterrichten, vergehen 1 209 600 000 Sekunden…
- Insgesamt gab es im Jahr 2018 in Deutschland 32 577 allgemeinbildende Schulen.
- Das Statistische Bundesamt gibt an, dass im Schuljahr 2018/19 insgesamt 773 280 voll- und teilzeitbeschäftigte sowie stundenweise unterrichtende Lehrer an allgemeinbildenden Schulen tätig waren.
- Laut Statistischem Bundesamt waren im Schuljahr 2014/15 etwa 72 Prozent der Lehrer weiblich – deutlich mehr als vor zehn Jahren, als die Rate noch bei 67 Prozent lag.
- Lehrerinnen sind in allen Schulformen in der Mehrzahl.
- An Grundschulen unterrichteten im Schuljahr 2014/15 89 Prozent Lehrerinnen, an den Hauptschulen 63 Prozent und an den Gymnasien 58 Prozent.
- Von den 154 010 hauptamtlichen Lehrkräften an den allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen waren im Schuljahr 2015/16 nur noch etwas mehr als ein Viertel Männer. In allen Schulformen ist in diesem Bundesland der Anteil der männlichen Lehrkräfte gegenüber dem Schuljahr 2005/06 um 5 Prozentpunkte gesunken.
- Im Jahr 2017 gab es in Deutschland 15 465 Grundschulen.
- Von den 107 000 Lehrkräften an Grundschulen waren nur rund 16 700 männlichen Geschlechts.
- Die Wörter Gymnasium und Gymnastik scheinen irgendwie etwas miteinander zu tun zu haben, oder? Stimmt, denn das Wort Gymnasium leitet sich vom griechischen Wort ??µ????µa? ab, das »mit nacktem Körper Leibesübungen machen« bedeutet.
- Bis 1964 zählte man in Deutschland die Jahrgangsstufen des Gymnasiums rückwärts. In die fünfte Klasse, die sogenannte Sexta, gingen die Sextaner. Es folgte die Quinta, deren Schüler Quintaner genannt wurden. Weiter ging es mit der Quarta, Untertertia, Obertertia, Untersekunda, Obersekunda, Unterprima und schlussendlich mit der Oberprima, der 13. Klasse.
- In etlichen Bundesländern wurde die Hauptschule als eigenständige Schulform abgeschafft oder, im Falle der neuen Bundesländer, gar nicht erst eingerichtet. Die Anzahl der Hauptschulen hat sich seit 2008 auf mittlerweile 2600 halbiert.
- Im Schuljahr 2015/16 gab es in Deutschland 3946 Hauptschulen mit 567 174 Schülern; im Schuljahr 2004/05 waren es noch 5195 Hauptschulen mit 1,08 Millionen Schülern.
- In Bayern gibt es die Schulform Hauptschule nicht mehr.
- 42,9 Prozent der Pädagogen an Hauptschulen sind männlichen Geschlechts, vor zehn Jahren waren es noch 39,8 Prozent.
SCHULE INTERNATIONAL
Unterricht ist nicht gleich Unterricht und Schule nicht gleich Schule. An vielen Orten der Welt sieht es ganz anders aus als in der Hauptstadt Berlin oder in Kleinkleckersdorf in der deutschen Provinz.
- Unterricht im Outback: In Australien erhalten die weit von einer Schule entfernt lebenden Kinder Unterricht via Skype und E-Mail.
- Schulbücher sind teuer. Im Schnitt geben Eltern in Deutschland pro Kind von der ersten bis zur zwölften Klasse 708 Euro für Schulbücher aus. In den afrikanischen Staaten Simbabwe und Lesotho hat man sich von Schulbüchern verabschiedet. Christopher Pruijsen und App-Designerin Danielle Reid entwickelten in ihrem Start-up sterio.me eine App, mit der Schüler der beiden Länder ihre Hausaufgaben von zu Hause aus erledigen können.
- In Pakistan werden bloß 73 von 100 Kindern eingeschult. Die staatliche Schule dauert dort zwischen fünf und neun Jahre. Danach sind die Kinder häufig auf den Besuch kostenpflichtiger Privatschulen angewiesen, wenn sie ihre schulische Bildung erweitern wollen.
- Laut einem Bericht der UNESCO aus dem Jahr 2017 erhalten weltweit 264 Millionen Kinder und Jugendliche keine schulische Ausbildung und nur 83 Prozent aller Kinder weltweit schließen eine Grundschulausbildung ab. Auch Mädchen werden weltweit immer noch merklich seltener eingeschult als Jungen. Geschlechtergerechtigkeit konnte nur in rund zwei Dritteln der analysierten Länder festgestellt werden.
- In vielen islamischen Ländern ist es üblich, dass Jungen und Mädchen getrennt voneinander unterrichtet werden. Im Iran dürfen die Lehrer nur Kinder desselben Geschlechts unterrichten.
- In Sambia gibt es in ländlichen Regionen sogenannte Radioschulen. Hier erhalten ehrenamtliche Lehrer Anweisungen für ihren Unterricht über ein Radio. Tonaufnahmen erhalten die Lehrer allerdings nicht, denn sonst könnten sie mit ihrer Hilfe den Unterricht ausfallen lassen.
- In Shanghai existiert eine »Gaming-Schule«. Es ist eine weiterführende Schule, die junge Menschen auf eine Karriere als Profi-Computerspieler vorbereitet. Auf einen Platz an der Schule kommen circa 50 Bewerber.
- In New York City gibt es eine Vorschule für Erwachsene. Hier sollen Erwachsene ihr inneres Kind ausleben. Ein Abend an dieser Schule kostet 160 Euro.
- In Louisiana müssen Kinder seit 1999 ihre Lehrer vom Kindergarten bis zur fünften Klasse mit »Sir« oder »Madam« ansprechen.
- In West Virginia ist es Kindern verboten, in die Schule zu gehen, wenn sie nach Zwiebeln riechen.
- Die meisten Lehrer der Welt hat China mit circa 15 Millionen Lehrkräften, gefolgt von Indien mit 6,5 Millionen. Auf Platz drei liegen die USA mit 3,5 Millionen.
BERÜHMTE INTERNATE
Immer mehr Kinder besuchen eine Privatschule: Im Durchschnitt aller Schüler sind es 8,6 Prozent, im Gymnasialbereich sogar 16,8 Prozent. Und: Privatschüler kommen häufiger aus gebildeten und wohlhabenden Elternhäusern als die Kinder an öffentlichen Schulen. Dahinter steckt bei den Eltern vielfach der Gedanke: Was nichts kostet, kann auch nicht gut sein.
Den Schlüssel zum Haupteingang für das Haus des guten Lebens bekommt derjenige, der die richtige Privatschule besucht hat, eines der angesehenen Eliteinternate. Wer monatlich zwischen 1500 und 3500 Euro für einen Privatschüler aufbringen kann, kann seinen Nachwuchs auf eine der im Folgenden genannten Internatsschulen schicken – bei Abschluss ist ein erfolgreiches Leben (fast) garantiert. Voraussetzung für die Aufnahme ist allerdings ein überdurchschnittliches Leistungsniveau – Geld allein genügt nicht. Im Gegenteil: Es gibt mancherorts auch die Regelung, dass hochbegabte Schüler ein Stipendium bekommen und die Schule kostenlos besuchen dürfen.
- Schule Schloss Salem, ca. 3756 Euro pro Monat
- Kurpfalz-Internat, ca. 3200 Euro pro Monat
- Internat Louisenlund, ca. 3300 Euro pro Monat
- Schloss Neubeuern, ca. 3300 Euro pro Monat
- Internat Solling, ca. 2700 Euro pro Monat
- Internatsgymnasium Schloss Torgelow, ca. 2825 Euro pro Monat
- Schule Birklehof, ca. 2800 Euro pro Monat
- Landheim Schondorf, 2800–3100 Euro pro Monat
Zum Vergleich (Euro-Angaben je nach Wechselkurs):
- Großbritannien – pro Term (1 Schuljahr = 3 Terms) 9500 bis 14 000 Britische Pfund, also etwa 30 000 bis 48 000 Euro pro Jahr
- Kanada – pro Schuljahr 58000 bis 68000 Kanadische Dollar, etwa 38 000 bis 45 000 Euro
- USA – pro Schuljahr 56 000 bis 65 000 US-Dollar, etwa 50 000 bis 58 000 Euro
- Schweiz – pro Schuljahr 35 000 bis 130 000 Schweizer Franken, etwa 28 000 bis 120 000 Euro
SCHULBIBLIOTHEK: WIE GROSS IST IHRE?
Tatsächlich, Bibliotheken sind einer der wenigen Orte, an denen Schüler und Studenten noch freiwillig den Kontakt mit Büchern aufnehmen – wenn das angebotene Programm stimmt.
- Mit über 160 000 Medieneinheiten ist die Phillips Exeter Academy Library in Exeter/New Hampshire vermutlich die größte Schulbibliothek der Welt. Ihr modernes, neunstöckiges Gebäude entwarf der amerikanische Architekt Louis I. Kahn.
- Das Gymnasium Christianeum in Altona besitzt die größte Schulbibliothek in Deutschland. Sie blickt auf eine lange Geschichte zurück und verfügt über 27 000 Medieneinheiten, darunter ein wertvoller Altbestand.
- Die Bibliothek der Universität Harvard in den USA zählt rund 20,4 Millionen Medien wie Bücher, Texte und Fotos und ist damit die größte Universitätsbibliothek der Welt.
- Die größte deutsche Universitätsbibliothek, die der Humboldt-Universität in Berlin, zählt nur rund vier Millionen Medien.
- Die größte Bibliothek...