E-Book, Deutsch, Band 0461, 450 Seiten
Reihe: Julia Extra
Gordon / Shaw / Hardy Julia Extra Band 461
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1281-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0461, 450 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7337-1281-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERBOTENE KÜSSE NACH DIENSTSCHLUSS von CHANTELLE SHAW
Als Millionär Torre Romano die Frau wiedersieht, mit der er einst eine leidenschaftliche Nacht verbrachte, fühlt er sich erneut zu ihr hingezogen. Doch er weiß: Orla Brogan ist eine gewissenlose Betrügerin. Darf er sie unter diesen Umständen wirklich zu seiner Assistentin machen?
MEIN HERZ LÄSST SICH NICHT KAUFEN! von LUCY GORDON
Eine Million Pfund! So viel bietet Vittorio Martelli ihr an, um eine alte Schuld zu tilgen. Damit könnte Jackie ein neues Leben beginnen. Doch ihr Stolz verbietet der jungen Engländerin, das unmoralische Angebot des galanten Conte anzunehmen, auch wenn ihr Herz längst für ihn schlägt ...
VERLIEBT IN DEN SEXY BOSS von SUSAN MEIER
Tycoon Mitch Ochoa braucht dringend eine Verlobte. In der Not bittet er seine Mitarbeiterin Lila, die Rolle zu spielen. Doch als die sonst so unscheinbare Lila plötzlich in High Heels vor ihm steht, fragt Mitch sich, ob seine Assistentin nicht auch eine andere Rolle übernehmen könnte ... die seiner Geliebten?
DAS KINDERMÄDCHEN UND DER MILLIONÄR von KATE HARDY
Der reiche Witwer Jamie Wallis ist erleichtert, in der jungen Sophie endlich eine geeignete Nanny für seine Tochter gefunden zu haben. Doch obwohl er geschworen hat, sich nie wieder zu verlieben, bleiben ihm Sophies Reize nicht lange verborgen ...
Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman 'Das Kind des Bruders', der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel 'Ungezähmtes Verlangen' im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman 'Hand in Hand durch Venedig', der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Ich verstehe nicht, warum du die Tochter deiner Ex-Frau zu deiner Geburtstagsfeier einladen musst“, sagte Torre Romano und sah seinen Vater fragend an. Gerade hatte er noch den Ausblick von der Villa Romano auf die Amalfiküste genossen, die man von seinem eigenen Haus in Ravello, das höher an der Felsküste lag, noch besser sah. Doch dann hatte sein Vater mit seiner Ankündigung jenes Gefühlschaos in Torre wachgerufen, das Orla Brogan noch immer in ihm auslöste.
„Ich habe meinen Stiefsohn eingeladen“, antwortete Giuseppe. „Warum sollte ich nicht auch meine Stieftochter einladen?“
„Das ist etwas anders. Jules ist als kleiner Junge mit seiner Mutter hergezogen, und du warst wie ein Vater für ihn.“ Torre wich Giuseppes prüfendem Blick aus. „Aber an Orla kann ich mich kaum erinnern“, fuhr er fort und ärgerte sich darüber, dass das nicht stimmte. „Ich habe sie nur einmal gesehen – als du ihre Mutter geheiratet hast, mit der du dann nur ein paar Jahre zusammengeblieben bist. Die paar Male, die Orla sie hier besucht hat, war ich immer weg.“
Torre sah Orla vor sich, wie sie unter ihm lag, ihre Haut weiß wie Milch, das bernsteinfarbene Haar über die Kissen ergossen. Unwillkürlich regte es sich bei ihm. Dio! Wie konnte es sein, dass sie ihm nach so vielen Jahren noch immer so naheging, obwohl sie nur eine einzige Nacht miteinander verbracht hatten?
Tatsächlich war sie die Einzige, die ihn je die Kontrolle über sich hatte verlieren lassen. Kaum, dass er sie zum ersten Mal gesehen hatte, war es um seinen guten Vorsatz geschehen gewesen, sich nie von seinen Trieben lenken zu lassen. Nie so zu sein wie sein Vater.
Dessen Stimme holte Torre nun zurück ins Hier und Jetzt. „Orla war nicht mehr hier, seit Kimberly mich verlassen hat“, sagte der alte Mann. „Aber ich habe sie gern und freue mich, dass meine beiden Stiefkinder zu meinem Siebzigsten kommen. Ich bin gespannt, ob Jules gute Neuigkeiten für uns hat.“
„Was für Neuigkeiten?“
„Ich vermute, dass er vorhat, Orla zu heiraten. Guck nicht so erstaunt. Ich habe dir doch bestimmt gesagt, dass sie sich wiederbegegnet sind, als er vor ein paar Monaten in der Londoner Niederlassung von ARC angefangen hat. Vor Kurzem hat er angedeutet, dass er mehr für sie empfindet“, antwortete Giuseppe. „Es würde mich freuen, wenn die Stiefkinder aus meinen beiden letzten Ehen heiraten würden. Aber noch mehr würde ich mich freuen, wenn du endlich eine Familie gründen und für einen Erben sorgen würdest.“
Torre hatte keine Lust, mit seinem Vater darüber zu diskutieren, dass er mit bald vierunddreißig noch unverheiratet war. Er wollte so lange wie möglich Junggeselle bleiben, auch wenn er nachvollziehen konnte, dass Giuseppe sich einen Erben wünschte, der sein Familienunternehmen Alfonso Romano Construzione, kurz ARC, einmal leiten würde. Torre würde eines Tages seiner Verpflichtung nachkommen und eine Frau heiraten, die seine Interessen und Wertvorstellungen teilte. Aber er würde sich dabei im Gegensatz zu seinem Vater weder von seinen Hormonen noch von seinem Herzen leiten lassen.
Torre liebte seinen Vater und bewunderte dessen Geschäftssinn, mit dem er ARC zum wichtigsten Bauunternehmen Italiens gemacht hatte. Doch das Privatleben von Giovanni war weniger rühmlich. Er war seiner zweiten Frau Sandrine, Jules Mutter, immer wieder untreu gewesen. Sein Unvermögen, den zahllosen jungen Frauen zu widerstehen, die von seinem Reichtum angezogen wurden wie Motten vom Licht, hatte ihn zum Gespött der Klatschpresse gemacht.
Auch als Giuseppe sich vor acht Jahren von Sandrine hatte scheiden lassen, um das frühere Model Kimberly Connaught zu heiraten, hatte die Regenbogenpresse breit darüber berichtet. Torre war sofort klar gewesen, dass Kimberly nur hinter dem Geld seines Vaters her war, und er verstand nicht, wieso Giuseppe so dumm hatte sein können, auf sie hereinzufallen. Doch dann war er Orla begegnet, und noch auf der Hochzeitsfeier hatte er feststellen müssen, dass er kein Stück besser war als sein Vater.
„Es überrascht mich, dass du dich über eine Verbindung von Jules und Orla freuen würdest“, antwortete Torre. „Als ich vor einem Monat in England war, haben die Zeitungen über die Riesensumme berichtet, die sie als Abfindung bekommen haben soll, als sie sich von diesem berühmten Sportler hat scheiden lassen. Ihre Ehe mit ihm hat nicht mal ein Jahr gehalten. Offenbar hat Orla die Vorliebe, reiche Männer zu heiraten und sich wieder von ihnen scheiden zu lassen, von ihrer Mutter geerbt. Wenn sie jetzt hinter Jules her ist, dann gnade ihm Gott.“
„Ich gebe nicht viel auf das, was in den Zeitungen steht, und ich glaube nicht, dass Orla sich für Jules’ Geld interessiert“, erwiderte Giuseppe und musterte seinen Sohn aufmerksam. „Du äußerst dich nicht zum ersten Mal abfällig über sie, und das, obwohl du sagst, dass du dich kaum an sie erinnerst. Ist damals irgendetwas zwischen euch vorgefallen? Ich weiß noch, dass sie am Tag nach der Feier überstürzt abgereist ist.“
„Was soll da schon vorgefallen sein?“ Torre wich dem prüfenden Blick seines Vaters aus und verbannte das Bild von Orlas schlankem Körper aus seinem Kopf. Es belastete ihn, dass er nicht in der Lage war, die Erinnerung an sie komplett auszulöschen. Die anderen Frauen in seinem Leben kamen und gingen, ohne einen Eindruck zu hinterlassen, und er wusste nicht, warum es ihn so sehr aus der Ruhe brachte, zu wissen, dass Orla nach Amalfi kommen würde. „Ich mache mir nur Sorgen um Jules. Du weißt, was für ein Träumer er ist“, sagte er und verließ das Zimmer mit dem unguten Gefühl, dass Giuseppe etwas ahnte.
Wäre er dieser verwunschenen Rothaarigen bloß nie begegnet! Zum Glück war er schon am nächsten Morgen zur Besinnung gekommen. Und gerade hatte er genug damit zu tun, sowohl den Vorstands- als auch den Geschäftsführerposten von seinem Vater, der in den Ruhestand ging, zu übernehmen. Als studierter Bauingenieur besuchte er die Bauprojekte von ARC rund um den Globus, um fachlichen Rat zu geben und Probleme zu beheben. Er liebte diese Tätigkeit und die Freiheit, die sie ihm bot, und war nicht begeistert, diese aufzugeben, um die Firma zu leiten. Außerdem war er nicht sicher, ob er die großen Fußstapfen seines Vaters würde ausfüllen können. Da war ein Wiedersehen mit Orla, das ihn an seinen Fehler vor acht Jahren erinnerte, das Letzte, was er gebrauchen konnte.
Torre sagte sich, dass sein Stiefbruder schon merken würde, auf was er sich eingelassen hatte, wenn er auf sie hereingefallen war. Doch das änderte nichts an seiner schlechten Laune, und er verließ fluchend das Haus.
Auf der Amalfitana war wenig los, was für den Hochsommer untypisch war. Die Küstenstraße zwischen Sorrent und Salerno war berüchtigt für ihre Haarnadelkurven. Orla war froh, dass Jules fuhr, denn so konnte sie die herrliche Aussicht auf das Tyrrhenische Meer genießen.
Plötzlich wurde die Stille von Motorengeheul zerrissen. Orla wandte sich um und sah einen roten Sportwagen, der sich ihrem Mietwagen rasch näherte und sie in einer engen Kurve überholte.
„Das war mein Stiefbruder mit seinem neuen Spielzeug“, sagte Jules. „Angeblich der schnellste und teuerste Wagen der Welt. Frauen und Autos, Torres große Leidenschaften …“
Torre. Es fuhr ihr wie ein Schreck in die Glieder. Sie hatte den Fahrer des Cabriolets gesehen, ihn aber nicht erkannt. Einen Moment lang überlegte sie, Jules zu bitten, sie zum Flughafen zurückzubringen. Sie irgendwo hinzubringen, nur weit weg von dem Mann, den sie seit acht Jahren nicht vergessen konnte.
Doch das musste jetzt ein Ende haben. Ihr Riesenfehler, die eine Nacht mit Torre zu verbringen, verfolgte sie schon viel zu lange. Sie war nicht mehr die naive Achtzehnjährige von damals, die die Flucht ergriffen hatte, nachdem er ihr vorgeworfen hatte, es genau wie ihre Mutter nur aufs Geld abgesehen zu haben.
In der Zwischenzeit hatte sie die Ehe mit einem gewalttätigen Mann überlebt und würde es überstehen, Torre wiederzusehen. Außerdem würde sie sicher feststellen, dass nie mehr hinter ihren Gefühlen für Torre gesteckt hatte als eine Teenagerschwärmerei, und gestärkt aus der Begegnung herausgehen.
Als sie zehn Minuten später bei der Villa Romano ankamen, stand der rote Sportwagen in der Auffahrt, doch Torre war zu Orlas Erleichterung nicht zu sehen. Jules parkte den Leihwagen, und als sie die Beifahrertür öffnete, schlug ihr intensive Hitze entgegen. Weil sie wusste, dass sie sich hier im Nu einen Sonnenbrand holen würde, setzte sie ihren breitkrempigen Strohhut auf.
Von den Zitronenplantagen wehte ein belebender Geruch herüber und mischte sich mit dem Blütenduft des Geißblatts, mit dem die Mauern der Villa bewachsen waren. Schon bei ihrem ersten Besuch hatte Orla sich in die Amalfiküste mit dem leuchtenden Rosa der Bougainvilleen, dem dunklen Grün der Zypressen und dem strahlenden Blau des Meeres verliebt, das die Felszunge umgab, auf der die Villa Romano stand. Doch sie war nicht mehr hier gewesen, nachdem ihre Mutter nach der kurzen Ehe mit dem Milliardär Giuseppe Romano nach London zurückgekehrt war, um dort ihre Abfindung zu verjubeln.
Orla hatte die Einladung zu Giuseppes siebzigstem Geburtstag fast abgesagt, weil sie wusste, dass Torre da sein würde. Doch sie mochte ihren Stiefvater, in dessen Haus sie immer willkommen gewesen war und zu dem sie auch nach der Scheidung ihrer Mutter den Kontakt gehalten hatte. Als Jules vorschlug, zusammen nach Amalfi zu reisen, hatte Orla beschlossen, sich dem gefürchteten Wiedersehen zu stellen. Bei ihren...




