E-Book, Deutsch, Band 0018, 144 Seiten
Reihe: Julia
Grady Ein Mann wie ein Traum
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86349-150-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0018, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86349-150-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
So muss er aussehen, wenn er aus dem Bett steigt, denkt Phoebe hingerissen, während sie Chefmechaniker Matt Davis in seiner Werkstatt beobachtet. Das rabenschwarze Haar verstrubbelt, das T-Shirt zerknittert, aber darunter warme Haut und garantiert ein heißes Herz! Kein Wunder, dass der Slogan des Autobauers, für den er arbeitet, 'Der Kick Ihres Lebens' heißt! Und plötzlich kommt Phoebe ein gewagter Gedanke: Ihr Ex hat sie mit der höhnischen Bemerkung verletzt, sie sei im Bett viel zu cool. Matt scheint wie dazu geschaffen, ihr das Gegenteil zu beweisen
Es ist schon lange her, doch Robyn Grady erinnert sich noch ganz genau an jenes Weihnachten, an dem sie ein Buch von ihrer großen Schwester geschenkt bekam. Sofort verliebte sie sich in die Geschichte von Aschenputtel, die von märchenhaftem Zauber und Erfüllung tiefster Wünsche erzählte. Je älter sie wurde, desto mehr verfestigte sich der Wunsch, selbst zu schreiben. Nachdem sie 15 Jahre beim Fernsehen hinter den Kulissen gearbeitet hatte, schien für Robyn die Zeit gekommen, ihren Traum vom Schreiben endlich zu verwirklichen: Sie besuchte Workshops, nahm an Wettbewerben teil und gab nicht auf, an sich zu glauben. Und irgendwann wurde ihr eigenes Märchen tatsächlich wahr: Ihr erstes Buch wurde veröffentlicht! Robyn lebt heute mit Mann und Töchtern in Queensland, Australien. Sie liebt neue Schuhe, abgetragene Jeans, Theaterbesuche und gemeinsame Brunchs mit ebenfalls schreibenden Freundinnen, mit denen sie ihre neuesten Romanideen austauschen kann. Was das Schreiben betrifft, bereut sie einzig und allein, nicht schon viel eher damit begonnen zu haben, und ihrem Verstand statt ihrem Herz gefolgt zu sein. Das Spielen mit Wörtern und die Fähigkeit, die buntesten Bilder allein durch eine Tastatur und die eigene Fantasie zu erschaffen, faszinieren Robyn jeden Tag aufs Neue und bestätigen ihr, dass dies genau das ist, was sie sich vom Leben immer erträumt hat!
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1. KAPITEL
Phoebe Moore bekam weiche Knie, als sie den Anblick der sonnengebräunten, leicht angewinkelten Arme vor dem muskulösen Oberkörper, der sich unter dem T-Shirt deutlich abzeichnete, in sich aufsog, und beobachtete, wie die großen, männlichen Hände nach dem Saum griffen.
Ohne zu wissen, dass er nicht allein war, zog der Mann das T-Shirt über den Kopf. Phoebe stockte der Atem, und ihr Mund wurde trocken. Nachdem er einen perfekten Waschbrettbauch und breite Schultern enthüllt hatte, knüllte er das T-Shirt zusammen und begann seinen aufregenden Körper damit abzureiben.
Phoebe seufzte. Wie passend doch der Slogan von Brodricks Prestige Cars war! „Der Kick Ihres Lebens.“
Energisch, charmant und mit dem Körper eines Sexgottes ausgestattet – all das war Matt Davis, Brodricks leitender technischer Berater und Chefmechaniker. Dieser Oberkörper, diese Jeans … Allein seine Erscheinung reichte aus, um Phoebe dahinschmelzen zu lassen.
Doch das Beste – und zugleich das Schlimmste – an ihm war eindeutig seine mysteriöse Ausstrahlung. Die drei Male, die sie sich begegnet waren, hatte sich Matt sehr für Einzelheiten über Phoebes Leben interessiert, aber nichts von sich selbst preisgegeben.
Und sie ahnte, warum.
Am anderen Ende der ansonsten menschenleeren Werkhalle rieb sich Matt mit dem T-Shirt die kräftigen Arme trocken. Als er noch einmal über seinen feuchten Oberkörper wischte, schien er zu spüren, dass er nicht allein war, sah zu ihr hinüber und schenkte ihr ein Lächeln – oder genauer gesagt: Er verzog den Mund zu einem verführerischen Grinsen.
Seufzend atmete Phoebe aus, als er auf sie zukam und mit der Hand sein pechschwarzes Haar verstrubbelte. So muss er morgens aussehen, dachte sie und klammerte sich an ihren Unterlagen fest. Ein wenig zerzaust und äußerst sexy.
Ihr wurde heiß. Nimm dich zusammen, ermahnte sie eine innere Stimme. Sie durfte nicht vergessen, wie lange sie gestern wach geblieben war, nur um ihre Liste zu vervollständigen. Die ehrliche, ausführliche Liste ihrer Wünsche. Den ersten Punkt hatte sie rot unterstrichen: Den richtigen Mann für eine heiße Affäre finden!
Einerseits war Matt Davis genau der Richtige dafür. Das Knistern zwischen ihnen würde sich in einer regelrechten Explosion entladen, wenn sie ihre gegenseitige Anziehung im Bett ausleben würden. Doch es war unmöglich, diesen Schritt mit Matt zu wagen, und zwar aus drei guten Gründen.
Phoebe versuchte, sich an diese Gründe zu erinnern, während Matt im Näherkommen den Blick seiner unglaublich blauen Augen über ihren Körper wandern ließ und schließlich dicht vor ihr stehen blieb.
„Wenn das nicht Phoebe Moore ist“, sagte er mit seiner tiefen Stimme und zog die Brauen zusammen. „Aber Moment mal … irgendetwas ist heute anders an dir.“
Sie wurde rot. Anders? War es der Pickel an ihrem Kinn?
„Du hast da etwas in deinem Blick“, fuhr er grinsend fort. „Endlich ist es so weit. Du hast es dir noch einmal überlegt und willst mich nun doch.“
Vielleicht war es die raue und dabei doch so sanfte Stimme oder sein intensiver Blick, was sie aus der Fassung brachte, vielleicht aber auch der Umstand, dass an dem, was er eben gesagt hatte, durchaus etwas Wahres war. Genau genommen lag es an allen drei Dingen gleichzeitig – doch das würde sie ihm auf keinen Fall sagen.
Der erste Grund dafür, dass sie nichts mit Matt anfangen würde, war, dass sie sich über die Arbeit kannten. Nach einer missglückten Affäre mit einem Kollegen war sich Phoebe der Gefahren, die es mit sich brachte, Berufsleben und Liebesleben zu vermischen, nur allzu bewusst.
Solche Vorbehalte schien Matt Davis nicht zu haben. Als sie sich auf einer Abendveranstaltung für Sponsoren zum ersten Mal begegnet waren, hatte er einen Smoking getragen und nichts anderes im Sinn gehabt, als sie herumzukriegen. Mit Blicken und subtilen Gesten hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass er sie wollte. Mehr noch, dass er sie haben würde. Es war nur eine Frage der Zeit.
Das dachte er zumindest.
Phoebe hob den Kopf. „Nein, ich habe es mir nicht anders überlegt, Matt“, sagte sie. „Ich glaube nicht, dass du das bist, was ich jetzt brauche.“
„Würde es dir keinen Spaß machen, das herauszufinden?“
Sie ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie sich von ihm angezogen fühlte, und rief sich den zweiten Grund dafür, dass sie nichts mit diesem nahezu unwiderstehlichen Mann anfangen würde, ins Gedächtnis zurück.
Nicht genug damit, dass Brodricks Prestige Cars und Goldmar Studios, die Produktionsfirma, bei der sie arbeitete, geschäftliche Verbindungen miteinander hatten. Obendrein war Matt ein Frauenheld. Als Phoebe ihn kennengelernt hatte, war er von einer ganzen Horde Bewunderinnen umgeben gewesen.
Sie war sicher, dass der einzige Grund dafür, dass er das Interesse an den anderen Frauen verloren hatte, der Umstand war, dass sie ihm nicht auf der Stelle erlegen war. Bei ihrer zweiten Begegnung im Rahmen einer ähnlichen Veranstaltung war es dasselbe gewesen.
Mehrere Frauen hatten an seinen Lippen gehangen. Matt war ganz in seinem Element gewesen. Weitere Beweise brauchte sie nicht.
Selbstverständlich wusste sie nicht, ob sie den Mann fürs Leben traf, wenn sie das tat, was auf ihrer Liste stand: Den richtigen Mann für eine heiße Affäre finden. Aber wenn sie ihr Schicksal in die Hand nehmen wollte, durfte sie keinesfalls eine von vielen Eroberungen eines notorischen Playboys werden. Das ähnelte dem Fehler zu sehr, den ihre Mutter gemacht hatte und für den sie teuer bezahlen musste.
Und nicht nur sie, sondern auch ihre kleine Tochter.
Andererseits … auf alle Fälle war Matt unterhaltsam, und ein kleiner Flirt konnte nicht schaden.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass es Spaß machen würde, das herauszufinden“, gab sie zu, und als seine blauen Augen aufleuchteten, fügte sie hinzu: „Wenn ich es mir anders überlege, bist du der Erste, der es erfährt.“
Diesmal lächelte er nicht. Stattdessen trat er noch dichter an sie heran. Als sie zurückwich, folgte er ihr und kam ihr gefährlich nahe. Seine Wärme brannte sich in ihre Haut, die zu prickeln begann, und Phoebe fühlte sich überfordert.
„Weißt du, was ich an dir liebe, Phoebe?“, fragte er mit betörender Stimme, die ihren Körper und ihre Sinne schwirren ließ. „Deine Fähigkeit, dem Unvermeidlichen aus dem Weg zu gehen.“
Hitze schoss durch ihre Glieder, in ihre Brüste, über ihre Schenkel und zwischen ihre Beine. Matt war ihr in diesem Moment so unglaublich nah, dass sie kaum atmen konnte. Nur wenige Sekunden – nur wenige Zentimeter –, und seine Lippen lägen auf ihren. Sie musste sich zusammenreißen, sonst wäre das letzte bisschen Widerstand dahin, und sie würde sich Matt ergeben.
Tief einatmend machte sie einen Schritt zurück – genug, um einen ausreichenden Abstand zwischen ihnen zu schaffen und die knisternde Verbindung zu unterbrechen. „Am Empfang hat man mir gesagt, dass ich dich hier finden würde“, sagte sie, froh darüber, dass ihre Stimme nicht belegt klang. „Ich bin gekommen, um meinen Wagen abzuholen.“
Seine Augen hellten sich ein wenig auf, bevor er einen Schritt beiseite machte. Lässig bewegte er sich zu einer Reihe von Spinden. Das Spiel war vorbei … fürs Erste. „Ach ja“, sagte er, stopfte sein schwarzes T-Shirt in einen der Spinde. „Dein neues 6er Coupé. Zeitgemäße Schönheit, in der Kräfte schlummern, die nur darauf warten, erweckt zu werden.“
Als sie über die Andeutung lächelte, warf er ihr einen herausfordernden Blick zu und zog ein frisches weißes T-Shirt aus dem Spind. Nachdem er sich das Shirt über den Kopf gezogen und seinen imposanten Oberkörper damit bedeckt hatte, spähte Phoebe nach draußen.
Wo mochte der BMW sein? Sie sah auf die Uhr. Im Vertrag stand, dass die Übergabe um fünf Uhr sein sollte. „Ich irre mich doch nicht im Datum, oder?“
„Keine Sorge“, antwortete er. „Wir halten uns an den Vertrag. Der Chef besteht darauf, dass zusätzlich zu den Werbegeldern, die an Goldmar Productions gehen, der Star der Sendung mit der höchsten Einschaltquote für ein Jahr einen Wagen von Brodricks zur Verfügung gestellt bekommt.“ Doch dann legte er den Kopf schief. „Leider haben wir heute Nachmittag erfahren, dass der Wagen erst am Montag geliefert wird.“
Phoebe erschrak.
Na toll. Wegen dieses Deals hatte sie ihren eigenen Wagen zum Verkauf angeboten – und heute Morgen hatten die neuen Besitzer ihn abgeholt. Wenn sie den Wagen aus dem Werbevertrag nicht bekam, würde sie ohne Auto sein. Normalerweise hätte das nichts ausgemacht, aber dieses Wochenende war es ein Problem.
Ein großes Problem.
Sie atmete tief durch. „Um wie viel Uhr am Montag?“
Er hob die Brauen. „Wolltest du dieses Wochenende eine ausgedehnte Testfahrt unternehmen?“
„Ich muss morgen in meine Heimatstadt.“ Sechs Stunden hin und zurück von Sydney.
Ihre Tante Meg kam von ihrem jährlichen Überseetrip zurück, und das Haus, in dem Phoebe nach dem Tod ihrer Mutter mit ihr gelebt hatte, bevor sie vor acht Jahren nach Sydney gezogen war, hatte dringend einige kleine Reparaturen nötig.
Ihre Tante...