Graham | Andalusisches Feuer | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Graham Andalusisches Feuer


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-1300-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-1300-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was für ein Mann! Als Rafael erfährt, dass er der Vater von Sarahs Zwillingen ist, droht er wütend, ihr das Sorgerecht zu entziehen - wenn Sarah ihm nicht nach Sevilla folgt. Noch immer schlägt ihr Herz für den feurigen Spanier. Doch wird er ihr die Kinder wegnehmen?



Lynne Graham ist eine populäre Autorin aus Nord-Irland. Seit 1987 hat sie über 60 Romances geschrieben, die auf vielen Bestseller-Listen stehen. Bereits im Alter von 15 Jahren schrieb sie ihren ersten Liebesroman, leider wurde er abgelehnt. Nachdem sie wegen ihres Babys zu Hause blieb, begann sie erneut mit dem Schreiben. Dieses Buch wurde von einem Verlag, nachdem sie noch einige Änderungen vornahm, gekauft. Das Hochgefühl, als sie das erste Mal in einem Geschäft ein Buch mit ihrem Namen sah, wird sie nie vergessen. Seitdem gehört sie zu den bekannten Autoren von Romances. Zu ihren Hobbys zählt das Kochen sowie der Garten, ihre Lieblingsfarbe ist Grün. Begeistert ist die leidenschaftliche Sammlerin von altem Spielzeug sowie schönen Steinen. Besonders wichtig ist es für Lynne, Weihnachten im Kreise der Familie festlich zu feiern. Sie mag keine Liebesfilme mit einem unglücklichen Ausgang. Geboren wurde Lynne Graham am 30. Juli 1956 in Nord-Irland, ihre Vorfahren stammen aus Irland sowie aus Schottland. Mit ihrem Bruder wuchs sie in einem Haus auf, welches direkt am Meer stand. Im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Allerdings beendete sie vor der Heirat ihr Studium an der Edinburgh University. Die Autorin wollte immer eine große Familie haben, sie hat ein leibliches Kind, welches bereits an einer Universität studiert sowie vier adoptierte Kinder. Zwei Neunjährige kommen aus Sri Lanka und die beiden Kleinen im Alter von drei und fünf Jahren sind aus Guatemala. Mit ihrer Familie sowie zwei Haustieren lebt sie in einem wunderschönen Landhaus auf einem riesigen baumreichen Grundstück in Nord-Irland.

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1. KAPITEL

„Ein Partylöwe bin ich nicht gerade“, warnte Gordon sie, als sie im Aufzug zu Karens Apartment nach oben fuhren.

„Wir müssen ja nicht lange bleiben“, versicherte Sarah. „Ich will mich nur kurz sehen lassen.“

Der Ausdruck in seinen grauen Augen wurde ganz weich. „Ich wollte auch nicht nörgeln. Eigentlich freue ich mich darauf, Karen kennenzulernen. Wenn sie dir auch nur ein bisschen ähnelt …“

Sarah lachte. „Das tut sie wahrhaftig nicht. Karen und ich sind so verschieden, wie zwei Frauen nur sein können!“

„Und trotzdem seid ihr seit eurer Schulzeit befreundet.“

Mit dieser Annahme lag er falsch, aber Sarah machte sich nicht die Mühe, ihn zu korrigieren.

Während der Lift sie weiter nach oben trug, wanderten ihre Gedanken in die Vergangenheit …

Damals hatten Welten zwischen ihr und Karen gelegen. Die lebhafte, beliebte Karen, die ständig Unfug im Kopf hatte, stand im Zentrum einer großen Gruppe von Bewunderern. Sie selbst dagegen war ruhig und introvertiert, eine Einzelgängerin, die vom Klatsch und Tratsch der anderen Mädchen ausgeschlossen blieb.

Letzten Winter war sie Karen zufällig wieder begegnet. „Ich habe dich ganz anders in Erinnerung, Sarah“, hatte diese ihr nach zehn Minuten Unterhaltung gestanden.

Und einige Wochen nach jenem ersten Wiedersehen vertraute Karen ihr offen an: „Damals habe ich dich für einen prüden Snob gehalten, der auf uns andere herabsieht. Was waren wir eifersüchtige kleine Biester! Du sahst einfach toll aus und warst gleichzeitig schrecklich gut erzogen. Wir waren manchmal ziemlich gemein, nicht wahr?“

Bei diesen Worten war Sarah in Tränen ausgebrochen. Karen erinnerte sich gerne an ihre Schulzeit – sie hingegen empfand bei der Erinnerung einen scharfen Schmerz. Niemand hatte jemals ihre Unsicherheit und Einsamkeit bemerkt oder erraten, wie heftig sie sich danach sehnte dazuzugehören.

Als Säugling war sie von reichen Eltern adoptiert worden. Der Vater war Bankier, die Mutter genoss ihr Leben im Wohlstand. Ihre größte Anstrengung bestand darin, mit der Haushälterin die Sitzordnung bei den zahlreichen Dinnerpartys zu besprechen.

Charles und Louise Southcott hatten ihre Tochter gelehrt, niemals Gefühle zu zeigen. Streit oder auch nur ein lautes Wort galten auf Southcott Lodge als tabu, Missfallen wurde durch eisiges Schweigen ausgedrückt. Diese Grabesstille hatte jeden Gedanken an Auflehnung in Sarah gründlich erstickt und ihrer zarten Kinderseele großen Schaden zugefügt.

Rasch war es dem aufgeweckten Mädchen gelungen, sich den Erwartungen der Eltern anzupassen. Im Gegenzug war sie mit Geschenken und stolzer Aufmerksamkeit überhäuft worden.

Doch Sarah hatte nie gelernt, in Gegenwart anderer Kinder aufzutauen und sich an ihren wilden Spielen oder intimen Geheimnissen zu beteiligen. Und so hatte sie auch als Tagesschülerin im Internat keine Freunde gefunden.

Ihr sicheres Auftreten war ein Schutzschild, hinter dem sie sich verschanzen konnte, ein Verhalten, das ihre Umgebung als Zeichen früher Reife interpretiert hatte. Aber tief im Inneren war sie gespannt wie eine Feder gewesen, die zu fest aufgezogen war. Ewig hätte sie nicht so weitermachen können … einerseits frei denkendes Individuum, andererseits angestrengt bemüht, den Eltern gerecht zu werden.

Dann allerdings war sie ausgebrochen – doch sie schrak davor zurück, sich an jene Zeit zwischen ihrem achtzehnten und zwanzigsten Lebensjahr zu erinnern.

„Hier muss es sein“, bemerkte Gordon und holte sie gerade rechtzeitig in die Gegenwart zurück.

Aus Karens weit geöffneter Wohnungstür drangen Stimmengewirr und Musik.

Was er wohl von Karen halten mag, überlegte Sarah belustigt. Ihre Freundin war eine erfolgreiche Fotografin, extrovertiert und sehr direkt. Gordon, ein äußerst konservativer Bankier, neigte dazu, sich selbst ein bisschen zu ernst zu nehmen.

Nachdem er einen flüchtigen Blick auf die leger gekleidete Menge im Flur geworfen hatte, runzelte er die Stirn und legte Sarah schützend einen Arm um die schlanke Taille. „Bei dem Lärm werden wir uns den ganzen Abend nur schreiend unterhalten können“, prophezeite er düster. „Auf so einer Party war ich seit einer Ewigkeit nicht mehr.“

Karen winkte hektisch und kämpfte sich zu ihnen durch. Ihr Aufsehen erregend kurzer Rock betonte die langen Beine, und das Spitzentop enthüllte ausgesprochen viel glatte, gebräunte Haut. „Wo bleibt ihr nur so lange?“

Sarah lächelte. „Tut mir leid! Mein Babysitter hat in der Bibliothek gearbeitet und die Zeit vergessen.“

„Schon gut, ich verzeihe dir. Besser spät als nie.“

Neugierig und unverhohlen unterzog Karen den Begleiter ihrer Freundin einer gründlichen Musterung, angefangen bei seinem blonden, ordentlich gekämmten Haar über sein gut sitzendes Dinnerjackett bis zu den Hosen mit Bügelfalte. „Vermutlich wissen Sie schon, wie schwer es ist, Sarah für einen Abend von ihren kleinen Monstern wegzulocken. Sie erträgt es nicht, das abendliche Bad oder die Beatrix-Potter-Vorlesestunde zu versäumen.“

„Ich verstehe Sarahs Bedenken schon. Alleinerziehende tragen die doppelte Verantwortung.“ Unnötigerweise und zudem noch aufreizend schwülstig versuchte Gordon seine Begleiterin zu verteidigen.

„Sprechen Sie aus persönlicher Erfahrung?“, fragte Karen trocken.

Gordon richtete sich auf. „Eigentlich nicht, aber …“

„Gordon Frinton … Karen Chalmers“, übernahm Sarah hastig die Vorstellung, als sie an ihrer Taille spürte, wie Gordon ärgerlich die Finger verkrampfte. Wenn sie nicht aufpasste, würden gleich die Fetzen zwischen den beiden fliegen.

Karen warf Gordon ein strahlendes Lächeln zu. „Sarah hat Ihren Namen erwähnt. Aber als ich Sie sah, war ich mir nicht sicher, ob Sie der Mann sind, von dem sie erzählte“, bemerkte sie absichtlich vage. „Während du deinen Mantel in die Garderobe bringst, Sarah, werden Gordon und ich …“

Er wandte sich zu Sarah um. „Ich bringe ihn weg.“

„Seien Sie nicht albern, Gordon“, unterbrach Karen ihn sanft. „Ich muss Ihnen zeigen, wo Sie einen Drink bekommen. Sie können nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.“

Gordon wurde fortgezogen, ob er wollte oder nicht. Zwar verhinderten seine guten Manieren weiteren Protest, aber die gestrafften Schultern sprachen Bände.

In Sarahs leuchtenden amethystfarbenen Augen, die ihr herzförmiges Gesicht dominierten, blitzte ein Lachen auf. Armer Gordon. Je mehr er versuchte, Abstand zu wahren, desto abscheulicher würde Karen sich benehmen. Zwar hatte sie Karen gesagt, dass er nur ein guter Bekannter war, dennoch würde sie ihn gründlich unter die Lupe nehmen.

Nachdem sie ihren Mantel losgeworden war, blickte Sarah sich in dem geräumigen, spärlich beleuchteten Raum um und stellte erleichtert fest, dass es hier nicht so voll war wie im Flur. Sie war schon ewig auf keiner Party mehr gewesen. Im kleinen Freundeskreis fühlte sie sich einfach wohler als in einem Meer von Fremden. Tatsächlich wäre sie auch zu dieser Party nicht gekommen, wenn es nicht geradezu unhöflich gewesen wäre, eine weitere Einladung von Karen auszuschlagen.

Die Musik setzte kurz aus, und durch das summende Stimmengewirr drang das raue Lachen eines Mannes an ihr Ohr. Ruckartig fuhr Sarah herum. Jeder Zweifel war ausgeschlossen. Sie stand wie erstarrt, die Pupillen vor Schreck geweitet.

Vor den bodentiefen, gardinenlosen Fenstern zeichneten sich deutlich die Umrisse eines großen schwarzhaarigen Mannes mit prägnanten Gesichtszügen ab. Geschmeidig ließ er sich auf die Armlehne einer cremefarbenen Couch sinken, eine Gruppe aufgeregter Gäste drängte sich um ihn.

Eine Frau drückte sich an ihr vorbei in den Raum. „Gütiger Himmel, ist das nicht …?“

Das Dröhnen in Sarahs Ohren übertönte den Rest des Satzes. Sie konnte es immer noch nicht glauben, wollte nicht wahrhaben, dass dort wirklich Rafael saß. Aber der atemberaubende Mann war unvergesslich und unverwechselbar. Zwar dachte sie im wachen Zustand kaum jemals mehr an ihn, doch in ihren Träumen suchte er sie regelmäßig heim.

Er gestikulierte lebhaft mit seinen schlanken Händen. Einige Gäste lauschten gebannt. Sein Charisma traf Sarah wie ein elektrischer Schlag. Neben dieser intensiven körperlichen Aura verblassten andere Männer völlig. Wo immer Rafael auch ging oder stand, verfolgten ihn die Blicke der Frauen, offen oder verstohlen, manchmal sogar unbewusst. Keine Frau war immun gegen die ungestüme Kraft seiner Persönlichkeit. Oder gegen seinen Sexappeal … heiß, offen und blendend. Das Schicksal hatte es bei der Geburt gut mit ihm gemeint. Aber selbst ohne diese auffallend körperliche Schönheit würde Rafael Frauen magnetisch anziehen. Er hielt Hof mit der ungehemmten Leichtigkeit eines von Natur aus extrovertierten Mannes.

Plötzlich wandte er Sarah sein markantes Gesicht zu. Er betrachtete sie durchdringend, nahm sie genau ins Visier. Bernsteinfarbene Augen … hypnotischer Blick … unwiderstehlich. Bevor sie in kopfloser Panik die Flucht ergriff, bemerkte sie, wie alle Farbe aus seinem dunklen Gesicht wich. Auf wackligen Beinen, die unter ihr nachzugeben drohten, kämpfte sie sich einen Weg zurück durch die Diele und fand Zuflucht in Karens Schlafzimmer.

Sarahs Magen revoltierte, ihr wurde übel. Sie eilte in das angrenzende Bad und musste schmerzhaft und elend würgen, obwohl sie nichts gegessen hatte. Als sie hinterher heftig nach Atem rang, kam ihr der Gedanke, dass sie vermutlich die einzige Frau...



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