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E-Book, Deutsch, Band 1297, 100 Seiten

Reihe: Chefarzt Dr. Norden

Grahl Eine wichtige Entscheidung

Chefarzt Dr. Norden 1297 - Arztroman
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-69049-255-3
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Chefarzt Dr. Norden 1297 - Arztroman

E-Book, Deutsch, Band 1297, 100 Seiten

Reihe: Chefarzt Dr. Norden

ISBN: 978-3-69049-255-3
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! »Was hast du gesagt, Fee?« Dr. Norden legte die Fachzeitschrift, in der er schon den ganzen Abend gelesen hatte, zur Seite und richtete seinen Blick fragend auf seine Frau. Fee, die damit beschäftigt war, ihre und Daniels private Post zu sichten und zu sortieren, hielt einen blassgelben, in einer kräftigen, rechtsschrägen Handschrift beschriebenen Briefumschlag hoch. »Ein Brief von einer gewissen Laura Stern«, bemerkte sie. »Adressiert an Dr. Fee Norden und Dr. Daniel Norden.« Sie hob die Augenbrauen. »Sagt dir der Name Laura Stern etwas, Dan? Ich kann leider überhaupt nichts mit diesem Namen anfangen.« Daniel Norden griff stirnrunzelnd nach seinem Weinglas und trank einen Schluck. »Laura Stern, Laura Stern«, murmelte er vor sich hin. »Der Name kommt mir bekannt vor, aber ich kann ihn nicht zuordnen. Mach den Brief am besten gleich auf, Fee, dann wissen wir mehr.« Fee nahm den Brieföffner, schlitzte den Umschlag auf und zog ein ordentlich zusammengefaltetes, eng beschriebenes DIN A5-Blatt heraus, das dieselbe blassgelbe Farbe wie der Briefumschlag aufwies. »Liebe Frau Dr. Norden, lieber Herr Dr.

Carolin Grahl ist eine erfahrene Serienschriftstellerin, die schon in verschiedenen Romangenres tätig gewesen ist. Serien wie Der Sendlinger und Gut Waldeck tragen die unverwechselbare Handschrift der am Bodensee ansässigen Autorin. Mit der seit kurzem von uns veröffentlichten Originalserie Der junge Norden hat sie ihre schriftstellerische Meisterschaft einmal mehr unter Beweis gestellt. Der spanische Wurzeln tragende Alexander Norden, ein Neffe des berühmten Dr. Daniel Norden, wird in München Medizinstudent, von seinem Onkel aufmerksam beobachtet. Das aufregende Studentenleben des sehr und vielseitig begabten Alexander wird von Carolin Grahl auf einzigartige, spannende Weise geschildert.
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»Was hast du gesagt, Fee?« Dr. Norden legte die Fachzeitschrift, in der er schon den ganzen Abend gelesen hatte, zur Seite und richtete seinen Blick fragend auf seine Frau.

Fee, die damit beschäftigt war, ihre und Daniels private Post zu sichten und zu sortieren, hielt einen blassgelben, in einer kräftigen, rechtsschrägen Handschrift beschriebenen Briefumschlag hoch. »Ein Brief von einer gewissen Laura Stern«, bemerkte sie. »Adressiert an Dr. Fee Norden und Dr. Daniel Norden.« Sie hob die Augenbrauen. »Sagt dir der Name Laura Stern etwas, Dan? Ich kann leider überhaupt nichts mit diesem Namen anfangen.«

Daniel Norden griff stirnrunzelnd nach seinem Weinglas und trank einen Schluck. »Laura Stern, Laura Stern«, murmelte er vor sich hin. »Der Name kommt mir bekannt vor, aber ich kann ihn nicht zuordnen. Mach den Brief am besten gleich auf, Fee, dann wissen wir mehr.«

Fee nahm den Brieföffner, schlitzte den Umschlag auf und zog ein ordentlich zusammengefaltetes, eng beschriebenes DIN A5-Blatt heraus, das dieselbe blassgelbe Farbe wie der Briefumschlag aufwies.

»Liebe Frau Dr. Norden, lieber Herr Dr. Norden«, las sie vor. »Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern, aber mit Sicherheit ist Ihnen zumindest meine Tochter Claudia noch im Gedächtnis. Claudia war vor eineinhalb Jahren schwer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und wurde über mehrere Wochen in der Behnisch-Klinik behandelt. Nur Ihrem ärztlichen Können, Herr Dr. Norden, und dem Ihrer Frau ist es zu verdanken, dass Claudia wieder gesund geworden ist. Sie hat sich nach ihrer Entlassung aus der Behnisch-Klinik so gut und schnell erholt, dass sie schon ein halbes Jahr später ihr Balletttraining wieder aufnehmen konnte. Für alles, was Sie für Claudia getan haben, stehe ich tief in Ihrer Schuld. Nie werde ich Ihnen sowohl für Ihr fachliches als auch für Ihr großartiges persönliches Engagement genug danken können. Auch Claudia ist Ihnen unendlich dankbar. Sie spricht sehr viel von Ihnen und möchte sich gerne erkenntlich zeigen. Lange haben wir deshalb überlegt, womit wir Ihnen beiden eine Freude machen könnten, und sind zu dem Schluss gekommen, dass wohl nichts besser geeignet wäre als eine Kostprobe von Claudias inzwischen bereits sehr fortgeschrittener tänzerischer Kunst. Aus diesem Grund möchten wir Sie ganz herzlich zu den diesjährigen Bregenzer Festspielen einladen, und zwar zu einer Aufführung von Tschaikowskys Ballett ›Schwanensee‹ auf der Bregenzer Seebühne. Sie können bei dieser Gelegenheit mit eigenen Augen sehen, was Sie für Claudia möglich gemacht haben. Claudia hat im ›Schwanensee‹ ihren ersten öffentlichen Festspielauftritt bei den Tänzen der Schwäne zu Beginn des 2. Aktes und wagt damit einen weiteren wichtigen Schritt in ihre zukünftige vielversprechende Ballettkarriere. Ich habe meinem Brief zwei VIP-Karten für die Eröffnungsvorstellung von ›Schwanensee‹ am 8. August beigelegt. Ich hoffe sehr, dass Ihre Zeit es Ihnen erlaubt, sich einen Abend auf der bezaubernden Bregenzer Seebühne mit Tschaikowskys wunderbarer Musik zu gönnen. Natürlich sind Sie als VIPs nach der Aufführung zur großen Premierenfeier im eigens zu diesem Zweck reservierten Burgrestaurant auf dem Gebhardsberg herzlich eingeladen. Und selbstverständlich gibt es für Sie auch eine geeignete Übernachtungsmöglichkeit, und zwar in einer Suite des nahe gelegenen Fünf-Sterne-Berghotels ›Zur Fluh‹. Mit den besten Grüßen und in immerwährender Dankbarkeit Ihre Laura Stern mit Tochter Claudia.«

Als Fee geendet hatte, warf sie einen Blick in den Briefumschlag, in dem sich in der Tat zwei Ballettkarten befanden. Sie reichte sie Daniel und sah ihn dabei bittend an.

Daniel verstand. »Am 8. August ist also Premiere«, sagte er mit nachdenklich gerunzelter Stirn. »Die Einladung kommt sehr kurzfristig, denn bis zum 8. August sind es nur noch knapp vier Wochen.« Er machte eine kleine Pause. »Allerdings ist der 8. August meines Wissens ein Samstag. Wenn also nicht etwas absolut Unvorhergesehenes dazwischenkommt, wäre es durchaus möglich …«

»Heißt das, du hättest Lust, die Einladung anzunehmen?«, hakte Fee sofort nach.

Daniel nickte. »Warum nicht?«, meinte er. »Zum einen erinnere ich mich inzwischen wieder sehr gut an Claudia und ihre Mutter, und ich würde die beiden, vor allem Claudia, wirklich gerne wiedersehen und mich mit eigenen Augen von den Fortschritten der begeisterten kleinen Ballettratte überzeugen. Claudias Schicksal ist mir damals ziemlich nahegegangen. Und außerdem finde ich, dass es schon viel zu lange her ist, seit wir uns eine Auszeit von unserem anstrengenden und verantwortungsvollen Beruf gegönnt haben, Feelein. Wir könnten nach der Schwanensee-Aufführung und nach der Feier auf diesem … diesem Gebhardsberg und der Übernachtung im Berghotel gut und gerne noch einen Tag anhängen und einen unbeschwerten Sonntag am Bodensee genießen. Zum Beispiel auf der Blumeninsel Mainau. Würde dir das gefallen?«

»Und ob. Das … das wäre …« Fee strahlte übers ganze Gesicht. »Ein festlicher Abend und dann ein Tag nur für uns zwei. Das wäre eine wunderbare Sache.«

»Fein. Dann ist das also geklärt.« Daniel rieb sich voller Vorfreude die Hände. »Ein Ballettabend auf der Bregenzer Seebühne ist im Übrigen mit Sicherheit ein Erlebnis, das uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Was diese Seebühne betrifft, hat Laura Stern nämlich keineswegs zu viel versprochen. Ich war dort schon einmal, wenn es auch sehr lange her ist. Bestimmt zehn Jahre, vielleicht sogar länger. Und ich muss sagen, ich war hellauf begeistert. Auf einem Ärztekongress in Bregenz hatten wir damals zum Abschluss die Möglichkeit, eine Opernaufführung der Bregenzer Festspiele zu besuchen: ›Hoffmanns Erzählungen‹ von Jacques Offenbach.« Plötzlich trat ein verschmitztes Grinsen auf Daniels Lippen. »Leider warst du nicht mit von der Partie, mein Feelein, sodass ich nach der wunderschönen romantischen Barkarole zu Beginn des 3. Akts auf die so verführerisch besungene Liebesnacht leider verzichten und eine sehr unromantische Nacht allein in meinem Hotelzimmer verbringen musste.«

»Du Armer«, lächelte Fee und schmiegte zärtlich ihren Kopf an Daniels Schulter. »Das Ballett ›Schwanensee‹ war übrigens eine der ersten Aufführungen, die wir als junges Ehepaar in der Münchner Staatsoper besucht haben, weißt du noch?« Sie seufzte. »Manchmal frage ich mich, woher wir damals die Zeit für ein Abonnement sowohl an der Staatsoper als auch im Herkulessaal der Residenz genommen haben.«

»Damals hatten wir noch unsere Privatpraxis«, erinnerte sich Daniel. »Natürlich gab es auch dort jede Menge zu tun, aber seit ich an der Behnisch-Klinik Klinikchef bin und du die Pädiatrie leitest … Karriere zu machen hat eben seinen Preis.«

»Ja«, nickte Fee. »Das stimmt. Aber andererseits können wir jetzt noch viel mehr Menschen helfen. Und wenn auch unsere Freizeit knapper bemessen ist als früher, genießen wir sie deshalb umso mehr.«

»Ja, so ist es, Feelein. Da hast du vollkommen Recht«, stimmte Daniel zu und zog Fee liebevoll an sich.

»Diese Laura Stern … betreibt sie nicht ein Ballettstudio hier in München?«, fragte Fee nach einer Weile. »Ich entsinne mich inzwischen vage, dass sie damals bei einem ihrer Besuche an Claudias Krankenbett über dieses Studio gesprochen hat.«

»Ja, das hat sie«, pflichtete Daniel Fee bei. »Sie hat erzählt, dass sie in ihrer Jugend selbst eine Karriere als Primaballerina angestrebt hat, nach ihrer Heirat aber darauf verzichtet und stattdessen das Ballettstudio gegründet hat.«

»Dann hat Claudia ihre tänzerische Begabung und ihre Begeisterung für das Ballett wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen«, vermutete Fee.

»Ja«, nickte Daniel. »Ich erinnere mich noch ganz genau, wie besessen Claudia vom Tanzen war. Sie war damals, als sie in der Behnisch-Klinik behandelt wurde, sehr traurig, weil sie befürchtete, ihrer Krankheit wegen das Balletttraining an den Nagel hängen zu müssen. Dass sie nun offenbar doch so bald schon so erfolgreich weitermachen konnte, freut mich sowohl für sie als auch für ihre Mutter. Laura Stern war ja schon damals unglaublich stolz darauf, dass Claudia in ihre Fußstapfen tritt.«

»Ja, das war sie in der Tat. Und ich kann sie sehr gut verstehen«, lächelte Fee. »Schließlich haben auch wir uns glücklich geschätzt, dass Danny den Arztberuf ergriffen und nach dem Studium deine Praxis übernommen hat. Und inzwischen freust du dich über deinen Neffen Alex, der, auch wenn er erst ganz am Anfang seines Studiums steht, zu den schönsten Hoffnungen berechtigt.«

»Das ist wahr«, bestätigte Daniel. »Wobei auch du Alex sehr ins Herz geschlossen hast, besonders in der Zeit, in der er noch hier bei uns gewohnt hat.«

»Er war ein angenehmer, zuverlässiger und loyaler Hausgenosse«, bestätigte Fee. »Und außerdem hat er ein Stück von der Zeit wieder zurückgebracht, in der wir noch als große Familie hier gelebt haben. Irgendwie ist mir ein bisschen, als wäre er unser vierter Sohn.«

»So fühlt es sich auch für mich an«, stimmte Daniel zu, während Fee sich sanft aus seiner Umarmung löste und aufstand.

»Ich hole uns jetzt noch von den Käsecrackern«, meinte sie. »Soll ich dir Wein nachschenken, Dan?«

»Ja, warum nicht?«, nickte Daniel.

Fee goss Daniel das Weinglas wieder voll, ging dann in die Küche und kam mit einem Teller voller Käsecracker zurück. »Was soll ich denn zu diesen Bregenzer Festspielen überhaupt anziehen?«, überlegte sie.

Daniel musste lachen. »Es gefällt mir immer wieder an dir, dass du trotz deiner großartigen Leistungen als Ärztin durch und durch Frau...



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