Greenberger Star Trek - Corps of Engineers 15: Ferne Vergangenheit
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-86425-714-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 15, 100 Seiten
Reihe: Corps of Engineers
ISBN: 978-3-86425-714-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Evoraner haben eine fantastische Entdeckung gemacht: Ein Gerät, das aus einer Zeit vor der Entstehung ihrer Zivilisation stammt und beweist, dass ihr Planet in der fernen Vergangenheit von einer fremden Rasse besucht wurde. Doch als eine radikale Gruppierung jeden Beweis zerstören will, bricht eine Katastrophe aus - und die Besatzung der da Vinci gerät zwischen alle Fronten. Es braucht den ganzen Einfallsreichtum des S.I.K.-Teams, um Evora zu retten ...
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Kapitel 2
Innerhalb von Stunden hatte sich Golds Besatzung auf dem Weg nach Evora so gut es ging auf die Mission vorbereitet. Der Captain hatte Carol zu einem Briefing auf die Brücke gebeten. Sie berichtete rasch mit einem Padd in der Hand.
„Die Population des Planeten beläuft sich auf nur dreihundert Millionen, Sir“, begann sie. „Sie leben nicht sehr lange. Ihre Lebensspanne scheint nur rund fünfzig oder sechzig Jahre zu betragen. Nach allem, was wir sagen können, sind sie seit wenigstens drei Generationen unter einer Planetenregierung vereint. Oh, und sie sind von Natur aus Vegetarier. Sie haben strikte Begrüßungsrituale, aber darüber hinaus scheinen sie einigermaßen ungezwungen zu sein.“
„Interessant“, sagte Gold und betrachtete die kleine Scheibe auf dem Hauptschirm, die immer größer wurde, je näher das Schiff dem Planeten kam. „Was ist mit ihrem Technologielevel?“
„Nicht besonders entwickelt, vielleicht das Äquivalent des einundzwanzigsten Jahrhunderts auf der Erde.“
„Ohne den Wiederaufbau nach einem globalen Krieg?“
Carol schüttelte den Kopf, doch in ihrer Frisur bewegte sich keine Strähne. „Wir wissen nicht viel über ihre Geschichte, Sir. Allem Anschein nach wurden sie dazu gedrängt, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden, um sie vor dem Dominion zu verteidigen. Soweit ich es verstanden habe, wollten wir so viele Völker wie möglich schützen und gleichzeitig die Grenzen des Föderationsraums verstärken.“
„Wohl wahr.“ Gold dachte an die dunklen Tage des Dominion-Kriegs zurück. Er hatte während des Kriegs viel zu tun gehabt und hatte mehr als einmal befürchtet, dass die Föderation nach Beendigung des Konflikts nicht mehr dieselbe sein würde. In gewisser Weise waren es aufregende Tage gewesen, andererseits war er aber auch überrascht, dass er überhaupt heil aus dieser Sache herausgekommen war. Natürlich, einige unserer Leute haben es nicht geschafft, dachte er und erinnerte sich an Chan Okha oder Commander Salek, die im Kampf gefallen waren.
„Wir nähern uns Evora“, berichtete Ina Mar, die bajoranische Ops-Offizierin. Gold, Carol und die anderen sahen sofort auf. Evora war ein kleiner, braungrüner Planet, der eine etwas höhere Dichte aufwies als die Erde und somit auch eine etwas höhere Schwerkraft besaß. Interessanterweise war die da Vinci das erste Föderationsschiff, das in die Umlaufbahn des Planeten eintrat, da die Zeremonie seinerzeit auf der Enterprise im interstellaren Raum abgehalten worden war. Gold wies Duffy und Ina an, den Planeten gründlich zu untersuchen.
Die beiden begannen mit ihrer Arbeit, und Gold machte sich auf zum Transporterraum. Auf dem Weg begegnete ihm Bart Faulwell. Der Captain wurde langsamer und begrüßte den Linguisten.
„Wie geht es Anthony?“
Faulwell blinzelte überrascht, als er die Frage hörte, aber er lächelte und nickte. „Danke der Nachfrage, Sir, es geht ihm gut.“
„Nausikaaner können ja ganz schön brutal sein. Wenn er keine physischen Verletzungen hat, dann kann er sich glücklich schätzen.“
„So klang er in seiner Nachricht auch“, sagte Faulwell und machte dabei einen glücklichen, wenn auch ein wenig abgelenkten Eindruck.
„Bitte grüßen Sie ihn von mir, wenn Sie ihm das nächste Mal schreiben“, bat der Captain. Faulwell lächelte und setzte seinen Weg fort, während der Captain sich wieder dem Transporterraum zuwandte.
Als er hereinkam, waren Gomez, Carol und Hawkins bereits versammelt. Ebenso waren auch Transporter Chief Feliciano und Corsi anwesend, letztere, um ihn zu verabschieden. Es schien ihr nicht zu gefallen, dass sie zurückgelassen wurde.
Doch Gold war nicht überrascht, dass sie Hawkins ausgewählt hatte. Immerhin war er gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt, das setzte seinen Namen wohl ganz oben auf die Liste derer, die eingesetzt wurden.
„Hatten Sie einen schönen Urlaub?“, wollte Gold von dem breitschultrigen Wachmann wissen.
Hawkins schien von der Frage überrascht zu sein, doch dann nickte er. „Sehr schön, danke, Sir.“
„Gut!“
Carol kam auf ihn zu. „Die evoranische Begrüßung lautet Ju-tschien tschef-foh.“
Gold nickte und sprach es zwei Mal aus. Doch Carol zog eine Grimasse. Gold hob irritiert die Augenbraue.
„Die letzte Silbe, foh, wird betont“, erklärte sie.
Der Captain rollte mit den Augen, doch er übte noch zwei Mal und warf seiner Kulturspezialistin jedes Mal einen fragenden Blick zu, ob er es diesmal richtig gemacht hatte.
„Also gut. Ich erwarte, dass dieses erste Treffen nicht länger als eine Stunde dauern wird“, erklärte Gold seiner Sicherheitschefin. Sie nickte, doch ihr Blick war immer noch unzufrieden. Auch wenn Duffy das Kommando innehatte, Corsi war zweifellos bereit, beim ersten Anzeichen von Ärger die Phaser abzufeuern.
„Wir werden Ihnen auch ein Souvenir mitbringen“, fügte Gold hinzu, als er, Gomez, Carol und Hawkins ihre Positionen auf der Transporterplattform einnahmen. Mit einem Nicken gab er Feliciano das Zeichen, sie auf die Oberfläche zu beamen.
Die Luft auf dem Planeten fühlte sich schwer und feucht, ja, beinahe schwül an. Gold rückte seine Uniform zurecht. Evoras Sonne schien hell und heiß und wurde nur hier und da von feinen Kumuluswolken verdeckt. Trotzdem lächelte Gold. Die letzten Missionen hatten es ihm selten erlaubt, selbst mit auf einen Planeten zu gehen, und er hatte Mühe, sich an die letzte Gelegenheit zu erinnern, bei der er einer der Ersten gewesen war, die eine neue Welt betreten hatten.
Die Stelle, an der der Transporter sie abgesetzt hatte, war ein Vorhof zu einem niedrigen, aber massiven Gebäude, dessen bogenförmige Eingänge man mit Skulpturen geschmückt hatte. Gold nahm an, dass es sich um Abbilder hiesiger Vogelarten handelte. Die Vögel hatten große Schwingen, die offenbar maximalen Auftrieb ermöglichten, was angesichts der höheren Schwerkraft Sinn ergab.
Nur Augenblicke, nachdem das Außenteam materialisiert war, öffnete sich eine der Türen und eine Delegation kam heraus, um sie zu begrüßen. Gold hatte Bilder der Evoraner gesehen und betrachtete die Personen, aus denen die Delegation bestand, genauer. Es waren kleine Leute, keiner war größer als einen Meter. Er schätzte, dass sie wahrscheinlich eine größere Knochendichte besaßen und daher vermutlich anderthalb mal so viel wogen wie ein Mensch dieser Größe. Jeder von ihnen hatte dunkle Haut und am Hinterkopf einen zweiflügeligen Auswuchs, der ähnlich gemustert war wie Trillzeichnungen. Ihre Ohren lagen dicht am Kopf an und hatten große, dreieckige Ohrläppchen. Die Evoraner trugen hauptsächlich lange Gewänder oder Roben, die reich verziert waren, die der Männer mehr als die der Frauen. Sie trugen Kopfbedeckungen, die man weder als Kapuze noch als Hut bezeichnen konnte.
„Ju-tschien tschef-foh. Ich bin Captain David Gold von der U.S.S. da Vinci“, sagte er und trat vor.
Es entstand eine kurze Pause, in der die Delegation sichtlich zusammenzuckte, was Gold glauben ließ, dass er die Begrüßung wohl vermasselt hatte. In einigen Kulturen hätte das die Begegnung beendet, einen Krieg ausgelöst oder ihn zum Gespött gemacht. Doch er war erleichtert, dass die Evoraner offenbar beschlossen, den Fehler nicht zu kommentieren. Der Delegierte in der Gruppe mit dem am reichsten verzierten Gewand nickte dem Außenteam zur Begrüßung zu. „Ich bin Vizeregentin Ilona“, sagte sie mit sanfter, melodischer Stimme. „Regentin Cuzar wird in wenigen Minuten im Konferenzsaal zu uns stoßen. Bitte folgen Sie mir.“
Ilona führte die Gruppe durch den Haupttorbogen in das Gebäude hinein, von dem der Captain annahm, dass es eines der Hauptregierungsgebäude war. Innen waren die Wände in einem hellen Farbton gestrichen, vielleicht beige, aber das war angesichts des grellen, gelblichen Lichts nur schwer zu sagen. Alle paar Meter hingen große Gemälde von Tieren, die auf dem Planeten lebten, doch auf keinem waren Evoraner zu sehen. Die Böden bestanden aus glänzend poliertem Holz, auf dem jeder Schritt der Sternenflottenstiefel im Flur widerhallte. Die Evoraner trugen wohl Schuhe mit weichen Sohlen, denn sie bewegten sich lautlos.
Nach ein paar Abbiegungen ergriff Ilona zwei eiserne Ringe an einer Doppeltür und zog daran. Ohne einen Laut öffneten sich die Türen und gaben den Blick auf einen Raum mit einem großen, runden Tisch darin frei. In seinem Zentrum stand ein halbrundes Gerät, die Stühle hatten niedrige Lehnen und Räder. Wieder waren die Wände bedeckt mit Malereien, Gemälden und sogar holografischen Bildern der vielfältigen Fauna in ihren jeweiligen...