E-Book, Deutsch, Band 13, 320 Seiten
Reihe: NOX Paranormal Love
Greene / Flanders NOX Band 13
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3271-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 13, 320 Seiten
Reihe: NOX Paranormal Love
ISBN: 978-3-7515-3271-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DIESE NACHT KENNT KEIN TABU von JENNIFER GREENE
Nie wieder wollte Simone riskieren, von einem Mann enttäuscht zu werden! Doch seit sie in Michael Connors malerischem Strandhaus nach Unterlagen ihrer Familie sucht, fühlt sie sich magisch von ihm angezogen. Sie ahnt nicht, dass der Geist des Hauses sie zusammenbringen will ...
RÜCKKEHR AUS DER ZUKUNFT von REBECCA FLANDERS
Die hübsche Houston ist von dem sexy Fremden fasziniert, der in ihrer Welt gestrandet ist. Der gesunde Menschenverstand sagt ihr zwar, dass er lügt: Unmöglich kann Quinn aus der Zukunft stammen! Doch seine Berührungen und seine Lippen verraten ihr, dass er die Wahrheit spricht ...
Seit 1980 hat die US-amerikanische Schriftstellerin Jennifer Greene über 85 Liebesromane veröffentlicht, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Unter dem Pseudonym Jennifer Greene schreibt die Autorin Jill Alison Hart seit 1986 ihre Romane. Ihre ersten Romane wurden 1980 unter dem Namen Jessica Massey herausgegeben, das Pseudonym Jeanne Grant benutzte sie zwischen 1983 bis 1987. Ebenfalls veröffentlicht sie Bücher unter ihrem richtigen Namen Alison Hart. Ausgezeichnet wurde die Autorin mit zahlreichen Preisen, bereits 1984 erhielt sie von der RWA das 'Silver Medaillon'. Im Jahr 1998 wurde sie in der 'Romance Writers of America's Hall of Fame' aufgenommen, außerdem erhielt sie im Jahr 2009 den 'Nora Roberts Lifetime Achievement Award'. Jennifer Greene absolvierte an der Michigan State University ein Studium in Englisch und Psychologie. Dort wurde sie mit dem 'Lantern Night Award' ausgezeichnet, der traditionell von der MSU an die 50 besten Frauen des Abschlussjahrgangs übergeben wird. Gearbeitet hat sie als Lehrerin, Managerin und Beraterin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Bereits in der siebten Klasse entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben und 1980 machte sie ihr Hobby zum Beruf. Für die Autorin ist das Lesen allerdings kein Hobby, sondern es ist eine Frage des Lebensstils.
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1. KAPITEL
Sprühregen und Wind störten Michael Connor nicht. Er schaute sich ausgiebig auf dem Grundstück um. Das „For Sale“-Schild war aufgestellt, Adresse und Telefonnummer des Maklers gut leserlich aufgedruckt. Wie es sein sollte. Der Rasen war frisch gemäht, die Beete tadellos gepflegt. Wie er es angeordnet hatte.
Er nahm den Computer aus dem Kofferraum seines Wagens und stellte ihn im Schutze der Veranda ab. Dann ging er wieder zurück, holte die restlichen Sachen heraus und warf den Kofferraumdeckel zu. Ein heftiger Sommersturm war heraufgezogen. Dicke Wolken hingen über dem Atlantik. Klatschend schlugen die Wellen gegen die felsige Küste. Blitze zuckten in der Ferne. Ein romantisch veranlagter Mensch hätte das Naturschauspiel vielleicht faszinierend gefunden.
Michael fischte in der Jackentasche nach dem Hausschlüssel. Ihm konnte das alles gestohlen bleiben. Auch das Haus. Es stammte noch aus der Zeit der Piraten und Segelschiffe, hatte drei Etagen, einen Turm auf der einen Ecke und einen Wandelgang rund ums oberste Stockwerk. Beeindruckend. fantastisch. Michael konnte es nicht erwarten, das Haus endlich loszuwerden.
Seine jüngeren Brüder hatten das schon versucht. An der Küste von Maine gelegen, war es ein herrlicher Besitz. Zum richtigen Preis musste es sich, selbst in Zeiten einer Wirtschaftskrise, im Nu verkaufen lassen. Doch seit ihr Großvater ihnen den alten Kasten vererbt hatte, hatten sie damit ein Klotz am Bein.
Das würde sich natürlich ändern, weil er den Verkauf jetzt selbst in die Hand nahm.
Er sprang die Verandastufen hinauf. Ein Blitz zuckte und erhellte kurz das ganze Haus mit seinem gespenstischen Licht. Michael ignorierte das. Gordon und Seth hatten ihn gewarnt, dass das Haus etwas Geheimnisvolles, beinahe etwas Verzaubertes an sich hätte. Michael fand die Warnung lächerlich. Das Haus hatte sich aus ganz anderen, triftigeren Gründen nicht verkaufen lassen, mit Zauber oder Spuk hatte das nichts zu tun gehabt. Seine Brüder waren einfach zu sehr abgelenkt worden von den Frauen, die sie hier während ihrer Anwesenheit kennengelernt hatten.
Dass ihm etwas Ähnliches passierte, war mehr als unwahrscheinlich. Derartige Probleme waren leicht aus der Welt zu schaffen, wenn auch manchmal zeitraubend. Doch seinen Brüdern gönnte er es, dass sie glücklich waren, denn deren Glück lag ihm sehr am Herzen. Beide hatten es gut getroffen mit ihren Frauen, besonders nach dem Pech, das die Männer der Connors immer gehabt hatten. Ironischerweise hatte sich Michael früher immer gewundert, dass er als Einziger aus der Reihe getanzt war. Zehn Jahre war er verheiratet gewesen, rundum zufrieden und glücklich, ein Vorbild – so hatte er gehofft – für seine jüngeren Brüder, die er mit großgezogen hatte.
Das Scheitern seiner Ehe setzte ihm zu. Er war in seinem Leben noch nie mit etwas gescheitert. Weder beim Fußball, beim Poker noch in der Schule oder im Beruf, und schon gar nicht mit etwas, was ihm viel bedeutete. Rasch unterdrückte er jeden weiteren Gedanken daran. Nur wenn er an Carla dachte, brannte ihm schon der Magen.
Er steckte den Schlüssel in das alte Schloss und drehte ihn herum. Dann ein Stoß, und die schwere Eichentür schwang knarrend nach innen auf. Während er noch nach dem Lichtschalter suchte, hörte er irgendwo im Haus das Telefon klingeln.
Er fand den Schalter, betätigte ihn, und sofort blendete ihn ein prächtig glitzernder Kristallkronleuchter, der eine breite Treppe und eine holzverkleidete riesige Eingangshalle mit einer Vielzahl von Räumen zu beiden Seiten erhellte. Telefonapparate waren nicht zu sehen, aber das Geräusch kam aus einem der Zimmer hinten links. Er lief hin, kam in eine Küche, und noch vor dem vierten Klingeln hatte er den altmodischen Wandapparat erreicht.
„Mr. Connor? Hier ist Paula Stanford. Ich hatte gehofft, Sie heute Abend noch zu erreichen, aber ich wusste nicht, wann Sie genau hier sein würden.“
Michael klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr und lockerte seine Krawatte. Stanford war der Name der Maklerin. Er hatte schon mit ihr telefoniert. Natürlich hätte er auch ihr allein den Verkauf des Hauses überlassen können – wenn er bereit gewesen wäre, jemand anders als sich selbst zu vertrauen. Und das war er nicht.
„Ich könnte mich morgen mit Ihnen treffen, wenn es Ihnen recht ist. Sagen Sie, um wie viel Uhr es Ihnen passt.“
Das tat Michael. Punkt zehn Uhr. Im Geiste stellte er sich vor, wie Ms. Stanford aussah. Brünett, drall und klein. So um Mitte fünfzig. Sie sprach respektvoll. Vielleicht hatte sie Erkundigungen über ihn eingezogen und wusste, dass er Geld hatte. Irgendetwas in ihrer Stimme ließ ihn an teures Parfüm denken.
Er machte gern dieses Spiel und versuchte, sich nur nach der Stimme seinen Gesprächspartner vorzustellen. Wenn er bei Männern eine Trefferquote von zehn zu zehn erzielte, dann war bei den Frauen das Verhältnis eher vier zu zehn – was wieder einmal bewies, wie wenig er von Frauen verstand. Aber das war kaum überraschend, so wie er seine eigene Frau missverstanden hatte. Zum Glück brauchte er Ms. Stanford nicht zu verstehen, um mit ihr zu arbeiten. Bis jetzt hatte sie seine Anweisungen wortgetreu befolgt. Auf diese Art würden sie gut miteinander auskommen.
Nachdem er aufgelegt hatte, lief er nach draußen, um noch die restlichen Sachen hereinzuholen. Der Sprühregen war zu einem kräftigen Schauer angewachsen. Donner grollte in der Ferne, und kaum dass er die Tür hinter sich geschlossen hatte, klingelte schon wieder das Telefon.
So schnell wie möglich musste er den Anrufbeantworter und das Faxgerät anschließen. „Mr. Connor? Hier ist Sam Burkholtz aus der Firma.“
Michael nahm seine Krawatte ab und faltete sie ordentlich zusammen, während er dem Mann zuhörte. Er hatte zwei Spritzgussfirmen in Detroit. Die Belegschaft der ersten Schicht konnte sich an die Ingenieure oder die Wartungsmonteure wenden, wenn es Probleme gab. Da der zweiten und dritten Schicht weniger Hilfspersonal zur Verfügung stand, sollten sie sich bei Problemen direkt an ihn wenden. Sam klang nervös. Er war neu und bestimmt unsicher, ob es den Chef wirklich nicht störte, zu jeder Tages- und Nachtzeit angerufen zu werden. Mit der Zeit würde er lernen, dass Michael nichts aus der Fassung brachte – außer zu spät von einem Problem zu erfahren.
Er hatte kaum aufgelegt, da klingelte das Telefon schon wieder. Bei diesen Anrufern musste er allerdings lachen.
Die Zwillinge hatten schon immer viel Beachtung verlangt. Davie hatte in einem Little League Spiel einen Treffer erzielt. Michael hörte sich seine ausführliche Schilderung zweimal an. Dann riss Donnie seinem Bruder den Hörer aus der Hand und berichtete noch einmal dasselbe. Seine neunjährigen Söhne schienen sich trotz der Trennung gut zu entwickeln. Zu ihrem Wohl hätte er die schlimmste Ehe auf Erden ertragen. Aber Carla hatte ihm keine Wahl gelassen – sie hatte ihm deutlich gesagt, dass sie es keine Minute länger bei ihm aushielte.
Das war ein harter Schlag für ihn gewesen. Er hatte immer geglaubt, ein erträglicher Mensch zu sein, und plötzlich bekam er zu hören, dass er so abstoßend sei wie ein Stinktier. Zum Glück hatte er Söhne und keine Töchter. Jungs verstand er wenigstens.
„Ja, ja, ich habe es euch versprochen. Wenn ich länger als drei Wochen bleibe, könnt ihr mich besuchen kommen. Mit ein bisschen Glück bin ich aber bis dahin längst wieder zu Hause.“
Lautes Stöhnen sagte ihm, was die beiden von der Taktik hielten, und er musste unweigerlich lachen. Immer noch lächelnd, legte er ein paar Minuten später auf.
Dann war es plötzlich still im Haus. Zu still für ihn. Ungewohnt. Befremdend. Einsam. Michael durfte nicht an die lange Nacht denken, die vor ihm lag. Er zog sich sein Jackett aus, hängte es über einen Stuhl und bewegte seine Schultern. Die Augen brannten ihm vor Müdigkeit. Normalerweise hatte er mehr Energie, aber in den letzten Monaten hatte er nicht gut geschlafen. Schon als Kind hatte er an chronischer Schlaflosigkeit gelitten. Die Ehe hatte das Problem gelöst, aber ohne Carla war es gleich wieder da.
Eigentlich müsste es so etwas wie einen Service für Schlafpartner geben, dachte er. Durch das Scheitern seiner Ehe war ihm klar geworden, dass er Frauen nicht glücklich machen konnte, und er wollte keiner anderen ein Leben mit ihm zumuten. Aber er würde sehr viel darum geben, nicht mehr allein schlafen zu müssen. Es würde ihn nicht stören, wenn sie ihm die Decke wegnähme, wenn sie im Schlaf spräche. Er würde sogar seine Libido unterdrücken, Hauptsache, er hätte einen lebendigen, atmenden weiblichen Körper neben sich, den er in die Arme schließen konnte.
Irgendwo tickte eine Uhr. Der Regen klatschte gegen die Küchenfenster. Ein seltsam kalter Lufthauch zog an ihm vorbei und ließ ihn zusammenzucken. Verärgert über sich selbst, schüttelte er den Kopf. In einem alten Haus zog es nun mal. Davon ließ er sich doch nicht erschrecken. Das Haus war einfach zu riesig und zu leer für nur eine Person.
Er holte aus seinem Koffer eine Flasche Scotch, schenkte sich ein Wasserglas voll ein und wanderte dann mit dem Drink in der Hand durchs Haus. Der Scotch würde ihn weder ruhiger noch schläfrig machen, aber manchmal nahm er dann die Einsamkeit nicht mehr so wahr. Er schaltete überall das Licht ein und besichtigte einen Raum nach dem anderen. Einer der Räume war offensichtlich eine Bibliothek, die Regale an den Wänden waren...