E-Book, Deutsch, Band 12, 320 Seiten
Reihe: NOX Paranormal Love
Greene / Sala NOX Band 12
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3270-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 12, 320 Seiten
Reihe: NOX Paranormal Love
ISBN: 978-3-7515-3270-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LIEB MICH HIER UND JETZT von JENNIFER GREENE
Da steht sie vor der Tür von Seths geerbtem Haus am Meer, die schöne, impulsive Samantha. Sie will beweisen, dass es in seinem Haus spukt, aber ahnt ja nicht, welches Feuer sie in Seth entfacht! Zwar glaubt er weder an Geister noch an Liebe. Aber dafür an aufregende Sinnlichkeit ...
DAS SPIEL IST NIEMALS AUS von SHARON SALA
Vor sechs Jahren starb Marys große Liebe Daniel. Jetzt gibt ihr das Schicksal eine zweite Chance - ein geheimnisvoller Ring dreht die Zeit zurück. Aber noch bevor Mary ihr Glück richtig fassen kann, gerät sie ins Visier eines Kidnappers. Und das Spiel um Leben und Tod beginnt erneut ...
Seit 1980 hat die US-amerikanische Schriftstellerin Jennifer Greene über 85 Liebesromane veröffentlicht, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Unter dem Pseudonym Jennifer Greene schreibt die Autorin Jill Alison Hart seit 1986 ihre Romane. Ihre ersten Romane wurden 1980 unter dem Namen Jessica Massey herausgegeben, das Pseudonym Jeanne Grant benutzte sie zwischen 1983 bis 1987. Ebenfalls veröffentlicht sie Bücher unter ihrem richtigen Namen Alison Hart. Ausgezeichnet wurde die Autorin mit zahlreichen Preisen, bereits 1984 erhielt sie von der RWA das 'Silver Medaillon'. Im Jahr 1998 wurde sie in der 'Romance Writers of America's Hall of Fame' aufgenommen, außerdem erhielt sie im Jahr 2009 den 'Nora Roberts Lifetime Achievement Award'. Jennifer Greene absolvierte an der Michigan State University ein Studium in Englisch und Psychologie. Dort wurde sie mit dem 'Lantern Night Award' ausgezeichnet, der traditionell von der MSU an die 50 besten Frauen des Abschlussjahrgangs übergeben wird. Gearbeitet hat sie als Lehrerin, Managerin und Beraterin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Bereits in der siebten Klasse entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben und 1980 machte sie ihr Hobby zum Beruf. Für die Autorin ist das Lesen allerdings kein Hobby, sondern es ist eine Frage des Lebensstils.
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1. KAPITEL
Was für ein Ort! Das Meer befand sich praktisch gleich vor der Haustür. Ein runder, weißer Leuchtturm erhob sich ganz in der Nähe und verlockte hinaufzusteigen. Die Sonne beschien eine herrlich wilde, felsige Küste. Neben dem Haus ragten riesige Kiefern in den Himmel empor, die den Besitz vom Nachbargrundstück trennten. Und keine einzige Frau in Sichtweite.
Das war Seth Connors Vorstellung vom Paradies.
Er massierte sich den verspannten Nacken. Die Fahrt von Atlanta nach Maine zusammen mit einem unruhigen hundertfünfzig Pfund schweren Neufundländer war ziemlich anstrengend gewesen. Und Seth gehörte zu den Menschen, die nicht lange sitzen konnten. Er brauchte ständig körperliche Bewegung.
Aber jetzt hatte er ja sein Ziel erreicht. Er atmete tief die würzige Luft ein, die in einer frischen Brise vom Atlantik herüberwehte und ihn mit neuem Leben erfüllte. Jezebel sauste übermütig an ihm vorbei. Die Hündin war ebenso wild darauf, ihre angestaute Energie loszuwerden, wie Seth.
Er wandte sich dem Haus zu. Sein jüngerer Bruder Gordon war schon hier gewesen und hatte ihm alles beschrieben. Aber er hatte dem Haus keine Gerechtigkeit widerfahren lassen. Es war drei Etagen hoch und hatte dunkelgrüne Fensterläden. Die Wand im obersten Stock war mit Efeu bewachsen. Seth liebte alte Dinge, und dieses Haus sah aus, als hätte es schon einige Stürme im Laufe der vielen Jahre standgehalten. Immerhin datierte es bis in die Anfänge des achtzehnten Jahrhunderts zurück. In eine Zeit, in der die Menschen, wie Seth fand, den Verstand besessen hatten, Dinge zu schaffen, die beständig waren. Dieses Haus strahlte jedenfalls Beständigkeit aus und besaß irgendwie Charakter. Seth wusste beides zu schätzen. Sein Bruder hatte ihm nie von der eigenwilligen Schönheit dieses Hauses erzählt, und das wahrscheinlich, weil er zu sehr damit beschäftigt gewesen war, ihn vor einem Geheimnis zu warnen, das angeblich das Haus umgeben sollte.
Der Gedanke ließ Seth lächeln. Sein jüngerer Bruder war ein hervorragender Musiker und sehr talentiert, aber offenbar etwas zu sehr fantasiebegabt. Das einzige Geheimnis war, aus welchem Grund ihr Großvater dieses Haus überhaupt besessen hatte, aber da er nicht mehr lebte, würden sie es wohl auch nie erfahren. Das Problem, mit dem sie im Augenblick fertig werden mussten, war sehr viel greifbarer und nicht im geringsten geheimnisvoll. Irgendwie mussten sie die unerwartete und unhandliche Erbschaft loswerden. Gordon war vor sechs Monaten hergekommen, um nach dem Rechten zu sehen und eventuell schon Käufer zu finden. Aber dann war er von seiner Aufgabe abgelenkt worden, weil er sich verliebt hatte.
Die Chancen, dass ihm selbst das gleiche passierte, standen etwa fünftausend zu eins.
Er pfiff durch die Zähne, und prompt kam Jezebel an seine Seite gehechtet und wedelte begeistert mit dem Schwanz. „Komm, mein Mädchen, wir sehen uns mal das Haus von innen an.“ Nachdem er seinen Werkzeugkasten und eine große Tüte Hundefutter aus dem Lieferwagen geholt hatte, ging er auf dem Fußpfad zu dem Haus hinüber. Mit etwas Mühe gelang es ihm, den Schlüssel in das Schloss der schweren Eichentür zu stecken. Knarrend schwang sie nach innen auf.
Seth konnte gerade noch einen Blick in eine riesige Eingangshalle mit einer offenen Treppe aus Mahagoniholz werfen, da drehte Jezebel plötzlich durch. Sie schnupperte kurz, hob erschrocken den Kopf und heulte auf. Voller Panik drängte sie sich gegen Seth, sodass ihm das Hundefutter aus der Hand fiel und er um sein Gleichgewicht kämpfen musste. Die Tüte riss, und das Hundefutter verteilte sich auf dem Boden.
„Hörst du endlich damit auf? Benimm dich. Sitz. Ich sagte, sitz!“ Sein strenger Befehl war völlig nutzlos. Jezebel drängte sich immer noch ängstlich gegen ihn und heulte lauter als ein Wolf.
Seth seufzte. Jezebel war das einzige weibliche Wesen, dem er vertraute, aber manchmal war sie eine Zumutung. Er hatte sie gekauft, als Gail ihn verließ. Jezebel war damals ein kleines, unwiderstehliches Hundebaby von sechzehn Pfund gewesen. Jetzt war fast ein Jahr vergangen, und er hatte sich nur selbst zuzuschreiben, dass er ein Haustier von der Größe eines Kalbes sein eigen nennen konnte. Er ging in die Knie, und während er ihren aufgeregten, nassen Küssen auswich, versuchte er, sie mit Streicheln zu beruhigen.
„Wovor hast du denn Angst? Es ist nur ein Haus, du Dummkopf. Das größte Lebewesen, dem du darin begegnen könntest, ist eine Maus. Weißt du, wie viel größer du bist als eine Maus? Geh runter von mir, du Riesenbaby. Deine Vorfahren haben Menschen das Leben gerettet. Das habe ich dir schon hundertmal erzählt. Neufundländer sind berühmt für ihren Mut, warum ziehst du also bei jeder Kleinigkeit den Schwanz ein? Beruhigst du dich jetzt bitte?“
„Sie ist ein … äh … bemerkenswerter Hund.“
Der Klang einer weiblichen Stimme überraschte Seth. Er hatte kein Auto heranfahren hören, doch als er den Kopf drehte, konnte er einen staubigen, roten Sportwagen direkt hinter seinem Lieferwagen stehen sehen, und zwar durch die freie Sicht zwischen zwei Frauenbeinen.
Sie besaß ausgesprochen schöne, lange Beine. Seth gefiel der Anblick, aber er war nicht auf die Gegenwart einer Frau gefasst gewesen. Sonst hätte er darauf geachtet, aufrecht zu stehen, und sich nicht mit einem hundertfünfzig Pfund schweren Bettvorleger auf dem Boden herumgewälzt. Seine Position entbehrte jeder Würde. Langsam hob er den Blick, und das, was er sah, genügte, um sich so viel Würde zu wünschen, wie er nur bekommen konnte, auf legale oder illegale Weise. Schnell richtete er sich auf.
Jezebel vergaß natürlich prompt, wovor sie Angst gehabt hatte, und rannte auf die neue Besucherin zu. Ein neuer Mensch. Noch einer, den sie für sich einnehmen konnte. Jezzie benahm sich vor Fremden immer so, als ob sie Zärtlichkeiten schmerzlich vermisste.
Nur konnte die Frau unmöglich wissen, dass Jezzie völlig harmlos war. Selbst Menschen, die große Hunde gewohnt waren, büßten meist ihre Unerschrockenheit ein, wenn Jezebel in vollem Galopp auf sie zukam. Jezzie war ein Meister im Beschleunigen von null auf hundert in zwei Sekunden, aber sie beherrschte leider das Abbremsen nicht ganz so gut. Seth ahnte einen Schreckensschrei voraus.
„Jezzie! Bleib hier!“, schrie er. Zum Glück kam es nicht ganz so schlimm. Jezebel mähte die Fremde nicht einfach um, und die Frau kicherte, statt laut aufzukreischen. Seth wischte sich mit der Hand übers Gesicht und fluchte leise, als er sah, wie Jezzie einen Blusenärmel mit der Zunge völlig einweichte. „Tut mir wirklich leid!“, rief er der Frau zu.
„Ach was. Macht doch nichts.“
Es schien ihr tatsächlich nichts auszumachen. Sie kraulte Jezzie hinter den Ohren und hatte somit einen Freund fürs Leben gefunden. Die Hündin setzte sich auf und sah vergötternd zu der Fremden hoch. Seth nannte das ihre Anbiederungshaltung.
„Ein richtiger Wachhund, was?“
„Ja, auf grausame Killerinstinkte getrimmt“, erwiderte Seth trocken.
„Das sehe ich. Kein Einbrecher würde an dir vorbeikommen, was, meine Süße? Du würdest ihn zu Tode lecken. Ich wette, das einzige, das du angreifen kannst, ist deine Futterschüssel. Du bist einfach nur ein zu groß geratenes Baby, nicht wahr, meine Kleine?“
Während sie jetzt mit Jezebel an ihrer Seite auf ihn zukam, hatte Seth Gelegenheit, seine Besucherin genauer zu betrachten.
Die langen Beine hatte er ja bereits bemerkt. Ein Mönch im Kloster hätte sich schwergetan, sie zu übersehen. Seth hatte zwar keine religiösen Anwandlungen, aber er führte in letzter Zeit das enthaltsame Leben eines Mönchs. Und diese Frau hier war wieder ein Grund mehr, warum er das tat.
Sie war eigentlich schlicht gekleidet mit einem Kakirock und einer weiten Bluse mit Safaridruck. Aber der Rock war eng und kurz, und eine hinterhältige Frühjahrsbrise presste den Stoff ihrer Bluse so fest gegen die vollen Brüste, als würden sich die Hände eines Liebhabers darum schmiegen. In ihren offenen Sandaletten steckten hübsche Füße mit rotlackierten Nägeln, und um ihren Hals trug sie eine Kette mit einem großen Kristall, der genau in der verlockenden Mulde zwischen ihren Brüsten hing. Das Licht der Sonne brach sich darin und verwandelte den Kristall in blitzendes Feuer. Sie hatte dichtes tiefschwarzes Haar, das sie im Kleopatrastil trug. Ihre Nase war ein wenig zu groß und ihr Kinn zu fest, um sie eine klassische Schönheit zu nennen, aber sie hatte faszinierende dunkle, mandelförmige Augen.
Seth schätzte sie auf Ende Zwanzig. Sie bewegte sich mit einer Selbstsicherheit, die zeigte, dass sie wusste, welche Anziehungskraft sie auf Männer ausübte. Sie war etwa einen Meter siebzig groß und wog wohl fünfundfünfzig Kilo – jedes einzelne davon vollgepackt mit sinnlichem Dynamit. Ihre vollen roten Lippen hatten sich zu einem schelmischen Lächeln verzogen.
Seth musste ihr fünfzig Pluspunkte dafür geben, dass sie seinen Hund mochte. Niemand, der Hunde mochte, konnte wirklich übel sein. Aber er hoffte doch, dass sie nur angehalten hatte, um nach dem Weg zu fragen, weil der Blick ihrer Augen ihn irgendwie nervös machte.
„Ich versuche seit Tagen, mich mit dem Besitzer des Hauses in Verbindung zu setzen“, sagte sie freundlich, als sie vor ihm stand. „Sind Sie einer der Connors?“
Er konnte es nicht gut abstreiten. „Ja. Seth Connor. Woher wissen Sie den Namen?“
...



