Grötzbach Schlaganfall
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-8248-9937-1
Verlag: Schulz-Kirchner
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Verstehen - vorbeugen - behandeln. Was Betroffene, Angehörige und Therapeuten wissen sollten
E-Book, Deutsch, 64 Seiten
Reihe: Ratgeber für Angehörige, Betroffene und Fachleute
ISBN: 978-3-8248-9937-1
Verlag: Schulz-Kirchner
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Holger Grötzbach (M.A.) studierte Linguistik, Psychologie und Philosophie in Bonn und Berlin mit den Schwerpunkten Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen. Er ist seit über 20 Jahren Leiter der Abteilung Sprachtherapie der Asklepios Klinik Schaufling. Seine Arbeitsschwerpunkte sind neurologisch bedingte Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.
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Einleitung
Unter der Diagnose „Schlaganfall“ werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die in der Neurologie als „zerebrovaskuläre Erkrankungen“ bezeichnet werden. Den verschiedenen Erkrankungen ist gemeinsam, dass sie schlagartig auftretende Durchblutungsstörungen des Gehirns verursachen. Als Folge davon kann es zu plötzlichen Lähmungen einer Körperhälfte oder zu abrupten Beeinträchtigungen der Sprache, des Denkens oder des Sehens kommen. Der Schlaganfall ist immer ein Notfall, der eine sofortige medizinische Behandlung verlangt.
Der Schlaganfall
In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 136.000 Frauen und ca. 160.000 Männer an einem Schlaganfall oder Apoplex (Gesundheitsberichterstattung der Länder, 2015). Bei etwa einem Drittel von ihnen kommt es im Krankheitsverlauf zu einem erneuten Schlaganfall oder Rezidiv (Heuschmann et al., 2010). Die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt mit zunehmendem Alter deutlich an: Etwa 85 % der Patienten sind älter als 60 Jahre, wobei das Durchschnittsalter der Betroffenen bei der Aufnahme in der Akutklinik 74 Jahre beträgt (TEMPiS, 2017). Trotz dieses Mittelwertes ist der Schlaganfall jedoch keine reine Alterserkrankung: Wie Daten aus neurologischen Rehabilitationskliniken zeigen, sind die Patienten dort im Mittel 57 Jahre alt (Neubauer & Ranneberg, 2005).
! Der Schlaganfall betrifft nicht nur Personen im Rentenalter, sondern (immer häufiger) auch Personen, die noch im Erwerbsleben stehen. Schlaganfälle stellen nach den Herz- und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar, wobei innerhalb des ersten Monats nach einem erstmaligen Schlaganfall ca. 20 %, innerhalb von drei Monaten ca. 29 % und innerhalb von einem Jahr ca. 38 % der Patienten versterben. Die Sterblichkeitsrate hat im Vergleich der Jahre 2000 bis 2015 jedoch deutlich abgenommen (siehe Tab. 1.1) !




