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E-Book, Deutsch, 432 Seiten

Grof Impossilbe

Wenn Unglaubliches passiert
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-03788-622-9
Verlag: Nachtschatten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wenn Unglaubliches passiert

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

ISBN: 978-3-03788-622-9
Verlag: Nachtschatten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Gefühle des Einsseins mit Anderen, der Natur und dem Universum; Begegnungen mit Außerirdischen, Göttern und Dämonen; außerkörperliche Erfahrungen und Erinnerungen an frühere Leben. Die Wissenschaft sieht das alles skeptisch. Aber Stanislav Grof, Mitbegründer der transpersonalen Psychologie, ist anderer Meinung. In diesem Buch schildert Grof unglaubliche Anekdoten, die er in seinen jahrzehntelangen Untersuchungen außergewöhnlicher Bewusstseinszustände entweder selbst erlebte oder von denen ihm andere berichteten - von seiner ersten LSD-Sitzung, die ihm einen Einblick in das kosmische Bewusstsein verschaffte, bis hin zu seiner Arbeit mit dem Holotropen Atmen. Impossible dokumentiert faszinierende Experimente zur Astralprojektion, Geschichten über Synchronizität, Erinnerungen an die Geburt und das vorgeburtliche Leben, das Überleben des Bewusstseins nach dem Tod und vieles mehr. Das Buch bietet die Gelegenheit zu einer Reise in die Räume jenseits des gewöhnlichen Bewusstseins, die die Grundfesten dessen erschüttert, was wir für die Realität halten, und ermöglicht damit eine neue Vision unseres menschlichen Potenzials. Unveränderte Neuausgabe des Bandes von 2006 (ehemals Kösel).

Stanislav Grof, M.D., ist Psychiater und lehrt am California Institute of Integral Studies. Schon zu Beginn seiner Karriere, im Rahmen seiner Arbeit am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag, erforschte er die Wirkung psychedelischer Drogen wie LSD bei Patienten und an sich selbst. Von 1973 bis 1987 unterrichtete und forschte er am Esalen-Institut in Big Sur in Kalifornien. Hier entwickelte er, nachdem die Einnahme von LSD selbst zu Forschungszwecken in vielen Ländern verboten worden war, zusammen mit seiner Frau Christina die Technik des holotropen Atmens. Er ist Begründer der International Transpersonal Association sowie Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, wie 'Die Psychologie der Zukunft'
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Prolog


Die Entdeckung kosmischen Bewusstseins Meine erste LSD-Sitzung

Die Erfahrung, von der ich im Folgenden berichten werde, war mit Sicherheit die wichtigste und einflussreichste meines Lebens. Auch wenn sie nur wenige Stunden – und der bedeutungsvollste Teil nur etwa zehn Minuten – dauerte, ließ sie mich beruflich einen völlig anderen Weg einschlagen als den, für den ich ausgebildet war und auf den ich mich vorbereitet hatte. Sie stellte die Weichen für eine Laufbahn, die ich bis auf den heutigen Tag mit großer Leidenschaft und Entschlossenheit verfolge. Sie leitete auch den Prozess einer tiefen persönlichen, inneren Transformation und eines spirituellen Erwachens ein. Heute, fast fünfzig Jahre später, betrachte ich diese Erfahrung als eine Initiation, vergleichbar der, die den Einweihungskandidaten in uralten Mysterienspielen erwartet.

Diese Geschichte führt uns zurück in die Zeit, in der ich mein Medizinstudium abgeschlossen hatte und meine Laufbahn als Psychiater begann. Mitte der 1950er-Jahre betrieb man in der psychiatrischen Abteilung des medizinischen Fachbereichs an der Karls-Universität in Prag, wo ich vom vierten Jahr meines Medizinstudiums an als studentische Hilfskraft gearbeitet hatte, Forschungen mit Melleril. Das war einer der ersten Tranquilizer, der in den pharmazeutischen Labors der Schweizer Firma Sandoz in Basel hergestellt wurde. Mein Vorgesetzter hatte gute Arbeitsbeziehungen zu Sandoz und erhielt von Zeit zu Zeit Gratisproben der Produkte dieses Unternehmens. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit bekam er für Testzwecke eine Lieferung von Lysergsäurediethylamid oder LSD-25, einer damals noch neuen, experimentellen Substanz mit bemerkenswerten psychoaktiven Eigenschaften.

Die erstaunlichen Wirkungen dieses Präparats auf die menschliche Psyche waren im April 1943 vom leitenden Chemiker bei Sandoz, Dr. Albert Hofmann, entdeckt worden, der sich, als er diese Substanz in seinem Labor synthetisch herstellte, versehentlich selbst in einen Rausch versetzte. Als das passierte, musste er seine Arbeit im Labor mitten am Tag unterbrechen, weil er äußerst unruhig wurde und sich schwindelig fühlte. Diese körperlichen Befindlichkeiten entwickelten sich zu einem traumähnlichen Erleben, verbunden mit einer Flut von phantastischen Bildern und kaleidoskopischen Farbspielen, das etwa zwei Stunden anhielt.

Drei Tage später beschloss Dr. Hofmann, eine sorgfältig abgewogene Dosis LSD zu nehmen, um seinen Verdacht zu bestätigen, dass sein abnormer Geisteszustand auf einem Rauschzustand beruhte, der durch LSD-25 ausgelöst worden war. Obwohl das eine vernünftige Vermutung war, konnte er sich nicht vorstellen, wie die Droge in sein System gelangt war. Bei diesem geplanten Selbstexperiment nahm er 250 Mikrogramm oder Gammas (1 Millionstel Gramm) LSD zu sich, was er, da er sich für einen »konservativen Menschen« hielt, als »Minidosis« betrachtete. Diese Einschätzung beruhte auf der Tatsache, dass Ergot-Alkaloide meistens in Milligramm-Dosierungen eingenommen werden. Er konnte nicht wissen, dass er eine Substanz zu sich nahm, die bislang nie da gewesene Wirkungen zeigen würde. Es war die stärkste psychoaktive Droge, die jemals entdeckt wurde. In der späteren klinischen Arbeit der 1950er- und 1960er-Jahre des letzten Jahrhunderts galt die Dosis, die Albert Hofmann nahm, als ziemlich hoch, und entsprechende Sitzungen erforderten stundenlange Vorbereitungen, Supervision durch zwei Begleitpersonen, Übernachtung im Behandlungszentrum und anschließende Auswertungsinterviews.

Weil es in vielen Geschichten dieses Buches um LSD geht, gebe ich hier eine kurze Beschreibung dieses historischen Experiments. Nachdem er 250 Mikrogramm LSD-25 eingenommen hatte, war Albert Hofmann bereits nach einer Stunde nicht mehr imstande zu arbeiten und bat seinen Assistenten, ihn nach Hause zu begleiten. Weil die Benutzung von Autos aufgrund des Krieges strengen Restriktionen unterlag, stand kein Wagen zur Verfügung, und sie mussten mit dem Fahrrad fahren. Hofmanns Bericht über diese Fahrradfahrt durch die Straßen von Basel unter Einfluss einer hohen Dosis LSD ist inzwischen zur Legende geworden. Nachdem er zu Hause angekommen war, fühlte er sich wie besessen von dämonischen Kräften, die sein Denken und seinen Körper völlig beherrschten, und er fürchtete, den Verstand zu verlieren. Seine freundliche Nachbarin, die ihm ein Glas Milch brachte, erschien ihm als gefährliche Hexe, die ihn verzaubern wollte. Er fühlte sich körperlich so elend, dass er sicher war, sterben zu müssen, und bat seinen Assistenten, einen Arzt zu rufen.

Als der Arzt eintraf, war der Höhepunkt der Krise bereits überschritten, und Hofmanns Zustand hatte sich radikal verändert. Er lag nicht mehr im Sterben. Er hatte seine eigene Geburt erlebt und fühlte sich wie neugeboren, wiederbelebt und verjüngt. Am Tag nach dem LSD-Experiment war er in einer ausgezeichneten körperlichen und geistigen Verfassung. Er schrieb einen Bericht über seine außergewöhnlichen Erfahrungen und legte ihn seinem Chef Dr. Arthur Stoll vor. Zufällig war Dr. Stolls Sohn, Werner A. Stoll, praktizierender Psychiater in Zürich und zeigte großes Interesse daran, die Wirkungen von LSD in einem klinischen Versuch zu erforschen. Seinen bahnbrechenden Bericht über die Wirkung von LSD-25 auf »normale freiwillige Versuchspersonen« und psychiatrische Patienten veröffentlichte er 1947, und dieser Artikel wurde in der wissenschaftlichen Welt über Nacht zu einer Sensation.

Werner Stolls frühe LSD-Studien zeigen, dass winzige Dosierungen dieser außergewöhnlichen Substanz – in der Größenordnung von Millionstel eines Gramms – für die Dauer von sechs bis zehn Stunden tiefgreifende Veränderungen im Bewusstsein seiner Experimentteilnehmer zu bewirken vermochten. Vertreter der Firma Sandoz stellten jetzt Forschern und Therapeuten in der ganzen Welt Proben von LSD zur Verfügung und erbaten Feedback zu seiner Wirkung und seinem Potenzial. Sie wollten wissen, ob diese Substanz in Psychologie und Psychiatrie legale Anwendung finden konnte.

Dr. Stolls Pilotstudie zeigte einige interessante Ähnlichkeiten zwischen der LSD-Erfahrung und der Symptomatologie natürlich auftretender Psychosen auf. Deshalb ging man davon aus, dass die Erforschung dieser »experimentellen Psychosen« interessante Einsichten in die Ursachen von natürlich auftretenden psychotischen Zuständen liefern konnte, vor allem die von Schizophrenie, der rätselhaftesten unter den psychiatrischen Störungen.

Der Beipackzettel der Firma Sandoz zu den LSD-Proben enthielt auch eine kleine Anmerkung, die mein persönliches und berufliches Leben grundlegend veränderte. Hier wies man darauf hin, dass Fachleute im psychischen Gesundheitswesen, die mit psychotischen Patienten arbeiteten, diese Substanz möglicherweise als revolutionäres, unkonventionelles Hilfsmittel für ihre Ausbildung benutzen konnten. Die Möglichkeit, die Erfahrung einer reversiblen »experimentellen Psychose« zu machen, schien für Psychiater, Psychologen, Krankenschwestern, Sozialarbeiter und Studenten der Psychiatrie eine einzigartige Gelegenheit zu sein, ein intimes, persönliches Wissen über die innere Welt ihrer Patientinnen und Patienten zu erwerben, um diese besser verstehen, wirkungsvoller mit ihnen kommunizieren und sie folglich auch effektiver behandeln zu können.

Ich fand diese ungewöhnliche Ausbildungschance höchst aufregend und bat meinen Vorgesetzten Dr. George Roubicek um eine LSD-Sitzung. Leider beschloss die Belegschaft der psychiatrischen Klinik, dass Studenten aus verschiedenen Gründen nicht als freiwillige Versuchsteilnehmer zugelassen werden sollten. Dr. Roubicek war jedoch zu beschäftigt, um stundenlang die LSD-Sitzungen seiner Experimentteilnehmer zu begleiten und brauchte Hilfe. Es gab keine Einwände dagegen, dass ich die psychedelischen Sitzungen anderer Personen überwachte und Protokoll über ihre Erfahrungen führte. Und so kam es, dass ich bei den LSD-Sitzungen vieler tschechischer Psychiater und Psychologen, prominenter Künstler und anderer interessanter Menschen anwesend war, bevor ich selbst die für einen Versuchsteilnehmer erforderlichen Qualifikationen erworben hatte. Als ich dann an der medizinischen Hochschule meinen Abschluss machte und die Voraussetzungen für eine Sitzung erfüllte, war mein Appetit darauf durch die phantastischen Berichte der Menschen, die ich in ihren Sitzungen beobachtet hatte, wiederholt geweckt worden.

Im Herbst 1956 konnte ich nach meinem Abschluss an der medizinischen Hochschule endlich selbst eine Sitzung nehmen. Dr. Roubiceks spezielles Interesse galt der Erforschung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Eine Bedingung für die Teilnahme an der LSD-Studie war die Einwilligung, vor, während und nach der Sitzung ein EEG machen zu lassen. Zu der Zeit, als meine Sitzung stattfand, war er besonders fasziniert von dem Vorgang, den er als »Antreiben« der Gehirnwellen oder »Einwirken« auf diese bezeichnete. Zu diesem Zweck wurden die Versuchsteilnehmer mit Hilfe einer stroboskopischen...


Stanislav Grof, M.D., ist Psychiater und lehrt am California Institute of Integral Studies.
Schon zu Beginn seiner Karriere, im Rahmen seiner Arbeit am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag, erforschte er die Wirkung psychedelischer Drogen wie LSD bei Patienten und an sich selbst. Von 1973 bis 1987 unterrichtete und forschte er am Esalen-Institut in Big Sur in Kalifornien.
Hier entwickelte er, nachdem die Einnahme von LSD selbst zu Forschungszwecken in vielen Ländern verboten worden war, zusammen mit seiner Frau Christina die Technik des holotropen Atmens.
Er ist Begründer der International Transpersonal Association sowie Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, wie 'Die Psychologie der Zukunft'



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