E-Book, Deutsch, 330 Seiten, eBook
Reihe: Forschung und Entwicklung in der Analytischen Soziologie
Groß Die Prognose von Wahlergebnissen
2010
ISBN: 978-3-531-92313-0
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ansätze und empirische Leistungsfähigkeit
E-Book, Deutsch, 330 Seiten, eBook
Reihe: Forschung und Entwicklung in der Analytischen Soziologie
ISBN: 978-3-531-92313-0
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Mit Geleitworten von Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans und Prof. Dr. Thomas Hinz
Dr. Jochen Groß promovierte bei Prof. Dr. Thomas Hinz am Arbeitsbereich für empirische Sozialforschung mit Schwerpunkt Demoskopie der Universität Konstanz. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;10
3;Inhaltsverzeichnis;12
4;1 Einleitung und Überblick;15
4.1;1.1 Ziele und Aufbau der Arbeit;15
4.2;1.2 Zum Begriff der Prognose;18
5;2 Ansätze zur Prognose von Wahlergebnissen;26
5.1;2.1 Umfragebasierte Vorhersagen;27
5.1.1;2.1.1 Meinungsforschung und empirische Wahlforschung in Deutschland;28
5.1.2;2.1.2 Kritik an der Meinungsforschung;36
5.1.2.1;2.1.2.1 Beeinflussung des Wählers;38
5.1.2.2;2.1.2.2 Beeinflussung politischer Entscheidungen;43
5.1.2.3;2.1.2.3 Beeinflussung der staatlichen Konstitution;45
5.1.2.4;2.1.2.4 Verwendung der Ergebnisse von Meinungsumfragen;46
5.1.3;2.1.3 Wahlabsichtsfragen;47
5.1.4;2.1.4 Wahlerwartungsfragen;56
5.1.5;2.1.5 Wahltagsbefragungen;57
5.1.6;2.1.6 Zum prognostischen Wert von umfragebasierten Vorhersagen;59
5.1.7;2.1.7 Vorliegende Evidenz zur Güte von umfragebasierten Vorhersagen;64
5.2;2.2 Wahlbörsen;70
5.2.1;2.2.1 Funktionsweise von Wahlbörsen;71
5.2.2;2.2.2 Zum prognostischen Wert von Wahlbörsen;76
5.2.3;2.2.3 Vorliegende Evidenz zur Güte von Wahlbörsen;79
5.3;2.3 Prognosemodelle;85
5.3.1;2.3.1 Modellvorschläge für die USA;86
5.3.2;2.3.2 Das Prognosemodell für Bundestagswahlen von Gschwend und Norpoth;91
5.3.3;2.3.3 Zum prognostischen Wert von Prognosemodellen;97
5.3.4;2.3.4 Vorliegende Evidenz zur Güte von Prognosemodellen;99
6;3 Die Prognosegüte von Wahlabsichtsfragen;102
6.1;3.1 Einflussfaktoren auf die Prognosegüte von Wahlabsichtsfragen;103
6.2;3.2 Forschungsstand;116
6.3;3.3 Methodik;120
6.3.1;3.3.1 Daten;120
6.3.2;3.3.2 Maßzahlen zur Bestimmung des Prognosefehlers;125
6.3.2.1;3.3.2.1 Der mittlere absolute Fehler;126
6.3.2.2;3.3.2.2 Der mittlere absolute prozentuale Fehler;128
6.3.2.3;3.3.2.3 Der Vergleichsquotient v;129
6.3.2.4;3.3.2.4 Das A-Maß;131
6.3.3;3.3.3 Auswertungsverfahren;134
6.3.3.1;3.3.3.1 Zeitreihenanalyse;134
6.3.3.2;3.3.3.2 Mehrebenenanalyse;142
6.4;3.4 Empirische Resultate;145
6.4.1;3.4.1 Die politische Gewichtung der Wahlabsichtsfrage;146
6.4.2;3.4.2 Die Prognosegüte von Wahlabsichtsfragen;172
6.4.3;3.4.3 Einflussfaktoren auf die Prognosegüte von Wahlabsichtsfragen;195
7;4 Ein Prognosemodell für Bundestagswahlen;212
7.1;4.1 Die Modellvariablen;216
7.1.1;4.1.1 Normalwahl;217
7.1.1.1;4.1.1.1 Die langfristige Parteibindung im sozialpsychologischen Ansatz;217
7.1.1.2;4.1.1.2 Operationalisierung;221
7.1.2;4.1.2 Politisierte Sozialstruktur;224
7.1.2.1;4.1.2.1 Entstehung und Verfestigung der politisierten Sozialstruktur;225
7.1.2.2;4.1.2.2 Dynamik der politisierten Sozialstruktur;227
7.1.2.3;4.1.2.3 Empirische Befunde;229
7.1.2.4;4.1.2.4 Operationalisierung;231
7.1.3;4.1.3 Wirtschaftslage und Regierungstätigkeit;235
7.1.3.1;4.1.3.1 Retrospektives Wählen;235
7.1.3.2;4.1.3.2 Operationalisierung;238
7.1.4;4.1.4 Institutionelle Sklerose;240
7.1.4.1;4.1.4.1 Die These vom Altern von Demokratien;240
7.1.4.2;4.1.4.2 Operationalisierung;242
7.1.5;4.1.5 Wahlbeeinflussende Ereignisse;244
7.1.5.1;4.1.5.1 Von Rallye- und Priming-Phänomenen;244
7.1.5.2;4.1.5.2 Operationalisierung;245
7.1.6;4.1.6 Simultanes Wirken vielfältiger Einflüsse;248
7.1.6.1;4.1.6.1 Mostellers Gesetz;248
7.1.6.2;4.1.6.2 Operationalisierung;249
7.1.7;4.1.7 Die Relevanz des Rangplatzes;253
7.1.7.1;4.1.7.1 Zipfs Gesetz und Kandidatenorientierung;253
7.1.7.2;4.1.7.2 Operationalisierung;254
7.2;4.2 Empirische Befunde zur Prognosegüte des Modells;256
7.2.1;4.2.1 Retrospektive Bewertung des Modells;259
7.2.2;4.2.2 Vergleich mit wahlabsichstfragenbasierten Vorhersagen;265
8;5 Zusammenfassung und Fazit;274
8.1;5.1 Zusammenfassung zentraler Ergebnisse;274
8.2;5.2 Schlussfolgerungen und Ausblick;279
9;Literaturverzeichnis;286
und Überblick.- Ansätze zur Prognose von Wahlergebnissen.- Die Prognosegüte von Wahlabsichtsfragen.- Ein Prognosemodell für Bundestagswahlen.- Zusammenfassung und Fazit.
5 Zusammenfassung und Fazit (S. 275-276)
In der vorliegenden Arbeit wurden die zentralen Ansätze zur Vorhersage von Wahlergebnissen aus methodologischer und empirischer Sicht analysiert. In diesem abschließenden Teil werden die wesentlichen Befunde der Analysen herausgestellt und der Ertrag der Arbeit bilanziert.
5.1 Zusammenfassung zentraler Ergebnisse
Ausgangspunkt der Arbeit war die Feststellung, dass Vorhersagen von Wahlergebnissen eine große öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird und diese Prognosen häufig als wissenschaftlich klassifiziert werden. Die zentralen Ansätze hierzu stellen umfragebasierte Vorhersagen, Wahlbörsen sowie Prognosemodelle dar. Ausgehend von methodologischen Überlegungen wurden diese Ansätze zunächst darauf hin geprüft, inwieweit sie wissenschaftliche Prognosen liefern und zum Erkenntnisfortschritt zur Erklärung des Wählerverhaltens beitragen können. Die dominante Form von umfragebasierten Vorhersagen sind politisch gewichtete Wahlabsichtsfragen (Sonntagsfragen).
Dieser Ansatz erfüllt die abgeleiteten Anforderungen nicht, da die angewendeten Gewichtungsverfahren nicht veröffentlicht werden und somit intersubjektiv nicht nachvollziehbar sind. Damit ist auf dieser Basis kumulative Forschung nicht möglich. Die zweite Form umfragebasierter Prognoseansätze beruht auf Fragen zur Erwartung des Wahlausgangs. Dieser Ansatz wurde in Deutschland bisher kaum genutzt. Aus methodologischer Sicht könnten Wahlerwartungsfragen brauchbare Vorhersagen liefern, da Surowieckis (2005) Weisheit der Vielen zufolge bei gegebener Heterogenität der Befragten und der Gewährleistung unabhängiger Entscheidungen der Probanden empirisch angemessene Schätzungen des Wahlergebnisses zu erwarten wären.
Aus methodologischer Perspektive bleibt jedoch in diesem Ansatz der kausale Mechanismus, welcher zur optimalen Informationsaggregation führt, nebulös. Zudem ist mit der Anwendung von Wahlerwartungsfragen kein Erkenntnisgewinn für die empirische Wahlforschung verbunden, in diesem Kontext können nur Informationsverarbeitungsprozesse untersucht werden. Wahltagsbefragungen schließlich sind die von Meinungsforschungsinstituten gerne als Prognose bezeichnete Form der umfragebasierten Ansätze. Die methodologische Betrachtung zeigt jedoch, dass die Vorhersage nach Eintritt des Explanandums erstellt wird und somit nicht von einer wissenschaftlichen Prognose gesprochen werden kann.